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Ablenkschaltung für Kathodenstrahlröhren Die Erfindung bezieht sich
auf Schaltungsanordnungen zur Steuerung der Ablenkung von Elektronenstrahlen, insbesondere
auf solche Anordnungen, in denen in einem Spulensystem ein derartiger zeitlicher
Stromverlauf herbeigeführt wird, daß eine lineare Ablenkung des Auftreffpunktes
des Elektronenstrahls auf dem Schirm der Röhre erfolgt. Unter linearer Ablenkung
wird hier eine Ablenkung verstanden, deren Geschwindigkeit einem Beobachter konstant
erscheint.
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Es sind bereits zahlreiche Ablenkschaltungen bekannt. Diese sind aber
zum größten Teil nur zur Erzeugung einer annähernd linearen Ablenkung geeignet;
während diejenigen bekannten Schaltungen, mit denen sich eine exakt lineare Ablenkung
erhalten läßt, sehr kompliziert sind und gewöhnlich eine verhältnismäßig große Anzahl
von Röhren und Schaltungsmitteln erfordern.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Schaltung, eine lineare Ablenkung
mit verhältnismäßig einfachen Schaltungsmitteln und wenigen Röhren zu erzielen.
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Bei der vorliegenden Ablenkschaltung für Kathodenstrahlröhren mit
einer Elektronenröhre, deren Steuerelektrode die Röhre sperrende Synchronisierimpulse
zugeführt werden und deren Anode über die Primärwicklung eines Transformators mit
dem positiven Pol einer Gleichspannungsquelle verbunden ist, dessen Sekundärkreis
ein Spulensystern zur Erzeugung eines magnetischen Ablenkfeldes enthält ist erfindungsgemäß
die Kathode der Röhre mit dem negativen Pol der Gleichspannungsquelle und die Steuerelektrode
über einen hochohmigen Gitterwiderstand mit dem positiven Pol verbunden; ferner
ist mit der Anode ein Kopplungsnetzwerk, bestehend aus wenigstens einem Kondensator
und einem Widerstand, dessen Zeitkonstante praktisch gleich derjenigen des Spulensystems,
bezogen auf die Primärwicklung des Transformators; ist, welches eine während des
Hinlaufs gleichförmig anwachsende Spannungskomponente von der Anode der Röhre an
deren Steuerelektrode überträgt; ferner ist ein passives Netzwerk zwischen dem Sekundärkreis
des Transformators und einem Abgriff des Gitterwiderstandes vorgesehen, durch welches
in dem Kopplungswiderstand eine Stromkomponente erzeugt wird, die dem Spannungsabfall
im Wirkwiderstand des Spulensystems proportional ist, und außerdem ist ein Impulsgenerator
hohen inneren Widerstandes angeordnet, welcher an die Steuerelektrode der Röhre
Sperrsignale liefert und hierdurch die Erzeugung praktisch linearer Stromänderungen
in dem Spulensystem auslöst. Nach einer Ausführungsform der vorliegenden Schaltung
sind der Kondensator und der Widerstand in dem Kopplungsnetzwerk zwischen Anode
und Steuergitter in Serie geschaltet. Das passive Netzwerk enthält einen Kondensator
und einen Widerstand in der angegebenen Reihenfolge zwischen einem Punkt der Sekundärwicklung
und einem Abgriff des Gitterwiderstandes sowie einen weiteren Kondensator zwischen
diesem Abgriff des Gitterwiderstandes und einem anderen Punkt der Sekundärwicklung,
mit dem auch die Kathode der Röhre verbunden ist. Diese Schaltungsanordnung enthält
mit Vorteil einen weiteren Widerstand, der zwischen der Anode und der Verbindungsstelle
des Kondensators und des Widerstandes im passiven Netzwerk liegt und der so bemessen
ist, daß er mit dem Kondensator des passiven Netzwerkes eine derartige Zeitkonstante
bildet, daß am Steuergitter der Röhre eine Spannungskomponente auftritt, die eine
Kompensation der restlichen Nichtlinearität durch die geometrische - Form des Bildschirmes
und durch Unvollkommenheiten des Transformators bewirkt.
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Nach einem anderen Ausführungsbeispiel umfaßt das Kopplungsnetzwerk
den Kopplungswiderstand und Kopplungskondensator in Reihenschaltung zwischen Anode
und Kathode der Röhre sowie einen weiteren Kondensator zwischen der Verbindungsstelle
des Kopplungswiderstandes und Kopplungskondensators und dem Steuergitter der Röhre.
In diesem Ausführungsbeispiel verbindet man vorteilhaft den
Kopplungswiderstand
mit der Anode der Röhre über einen Blockkondensator. Die Größe dieses Blockkondensators
wird zweckmäßig so gewählt, daß durch die in die Kopplungsspannung eingeführte Komponente
eine Kompensation des primärseitigen ohmschen Transformatorwiderstandes bewirkt
wird. Die Verbindungsstelle des Blockkondensators und des Kopplungswiderstandes
ist vorzugsweise über einen Integrierwiderstand an den Abgriff des Gitterwiderstandes
angeschlossen, an welchem auch das passive Netzwerk liegt. Der Integrierwiderstand
hat einen solchen Wert, daß er in Verbindung mit einem kapazitiven Element des passiven
Netzwerkes eine gewünschte Nichtlinearität nach Maßgabe des Ablenkwinkels des Elektronenstrahls
hervorruft, z. B. derart, daß die Ablenkfehler auf Grund der Schirmkrümmung kompensiert
werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit Figuren erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Schaltungsanordnung zur
Ausführung der Erfindung, Fig. 2 eine andere Ausführungsform.
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Viele Schaltungselemente erfüllen in beiden Schaltungen gleiche oder
analoge Funktionen; sie sind daher in beiden Figuren mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
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In der Schaltung gemäß Fig. 1 werden negativ gerichtete Synchronimpulse
von der Eingangsklemme 1
über einen Kondensator 2 der Kathode einer Triode
3 zugeführt, die als Sperrschwinger arbeitet. Die Anode der Röhre 3 steht über den
Widerstand 4 mit der Anodenspannungsquelle und über einen Kondensator 5 mit der
Wicklung 7 eines Autotransformators 6 in Verbindung. Diese Wicklung besteht aus
drei Teilen, dem Wicklungsteil ? (Anodenabschnitt) zwischen dem Kondensator 5 und
der Kathode der Röhre 3, dem Wicklungsteil 8 (Kathodenabschnitt) zwischen der Kathode
der Röhre 3 und Erde und einer Neutralisierungswicklung 9, die zwischen Erde und
über einen variablen Kondensator 10 am Gitter der Röhre 3 liegt. Der Kathodenabschnitt
8 ist von einem Kondensator 11 und einem Gleichrichter 12 überbrückt. Dieser ist
derart gepolt, daß er stromdurchlässig wird, wenn die Spannung an der Kathode positiv
in bezug auf Erde verschoben wird.
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Normalerweise ist die Röhre 3 gesperrt. Die Synchronimpulse mit negativer
Polarität bewirken, daß das Potential an der Kathode der Röhre 3 negativer wird.
Dies ist gleichbedeutend mit einer Steuerung des Gitters in positiver Richtung,
so daß die Röhre 3 Anodenstrom führt. Dadurch sinkt die Spannung an der Anode, so
daß diese noch negativer wird. Durch die Wirkung des Transformators 6 wird das Potential
an der Kathode noch negativer. Es beginnt daher Gitterstrom zu fließen, so daß das
Gitterpotential dem der Kathode in negativer Richtung folgt.
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Nach einer durch die Schaltungskonstanten bestimmten Zeit nimmt das
Kathodenpotential wieder zu. Das Kathodenpotential wird noch positiver als das des
Gitters, so daß der Anodenstrom vermindert wird. Diese Wirkung ist kumulativ. Der
Kathodenabschnitt 8 des Transformators 6, der durch den Kondensator 11 und zugehörige
Streukapazitäten abgestimmt ist, würde also eine gedämpfte Sinusschwingung ausführen,
wenn die Wirkung der Diode 12 dem nicht entgegenstände. Nach der ersten Halbschwingung
wird die Diode 12 leitend und unterdrückt somit die Schwingung. Solange die Diode
12 leitet, läßt sie einen Stromfluß durch den Kathodenabschnitt 8 des Transformators
6 zu, dessen integrierter Wert von der gleichen Größe, aber von entgegengesetzten
Vorzeichen wie das während der Öffnung der Röhre von der Kathode der Röhre 3 zur
Erde fließende Stromintegral ist. Die Wirkung des Gleichstromflusses im Transformator
6 wird damit stark vermindert, was die Konstruktion des Transformators vereinfacht.
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Die Neutralisierungswicklung 9 des Transformators und der einstellbare
Kondensator 10 haben den Zweck, den Einfluß der Gitterkathoden- und Gitteranodenkapazität
der Röhre 3 zu kompensieren.
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Wenn die Kathode der Röhre 3 negativ wird, so fließt Gitterstrom.
Dieser Strom erzeugt einen negativ gerichteten Impuls am Gitter der Endröhre 13,
worauf später eingegangen wird. Die Endstufe der Ablenkschaltung enthält eine Pentode
13, in deren Anodenleitung die Primärwicklung 14 des Ausgangstransformators 15 liegt.
Die Ablenkspulen 16 sind nur an einem Teil der Sekundärwicklung 17 angeschlossen.
Das Gitter der Röhre 13 liegt über einen Kondensator 18, dessen Bedeutung darin
besteht, einen niederohmigen Nebenschluß für eventuell am Gitter der Röhre auftretende
hochfrequente Störschwingungen zu bilden, an Erde. Außerdem ist es über den Widerstand
19 mit dem Steuergitter der Röhre 3 verbunden und liegt über zwei in Reihe geschaltete
Widerstände 20 und 21 am Abgriff des Potentiometers 22; welches über den Widerstand
23 an die Anodenspannungsquelle angeschlossen ist. Die Verbindungsstelle der Widerstände
20 und 21 ist über einen Kondensator 24 an Erde gelegt. Die Anode
und das Steuergitter der Röhre 13 sind über einen Kondensator 25 in Reihe mit einem
veränderlichen Widerstand 26 verbunden. Das Schirmgitter der Röhre 13 liegt über
einen Blockkondensator 27 an Erde sowie am Abgriff eines über die Widerstände 29,
30 an die Betriebsgleichspannung angeschlossenen Potentiometers 28. Die Kathode
der Röhre 13 liegt an Erde.
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In der beschriebenen Schaltung führt die Röhre 13 normalerweise Strom,
da ihr Steuergitter über die Widerstände 20 und 21 an einen Punkt positiven Potentials
angeschlossen ist. Wenn die Kathode der Röhre 3 beim Eintreffen eines Synchronisierimpulses
auf negatives Potential gebracht wird, so führt die Röhre Gitterstrom. Dieser Strom
wird über die Widerstände 19 und 26 aus den Kondensatoren 18 und 25 entnommen. Dadurch
wird das Potential des Gitters der Röhre 13 hinreichend negativ, um die Röhre zu
sperren und einen positiv gerichteten Impuls an ihrer Anode zu erzeugen.
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Bei der Betrachtung der Wirkungsweise des in Fig. 1 erläuterten Ausführungsbeispiels
der Erfindung ist es zweckmäßig, zuerst von der Annahme auszugehen, daß in den Ablenkspulen
ein Strom von linearer Sägezahnform erzeugt werden soll. Wenn die Ablenkspulen reine
Induktivitäten wären, so brauchte man ihnen nur einen rechteckigen Spannungsimpuls
zuzuführen, der dann durch Integration in der Induktivität den Sägezahnstrom erzeugen
würde. Da die Spulen jedoch in der Praxis auch einen ohmschen Widerstand haben,
ist es in erster Linie nötig, dem Spannungsimpuls eine Sägezahnkomponente von geeigneter
Amplitude zu überlagern. Unter der Annahme eines idealen Ausgangstransformators
15 müßte man der Primärwicklung desselben eine Spannung
derselben
Form und entsprechend vergrößerter Amplitude zuführen. Wenn nun unter diesen Umständen
die Zeitkonstante des Kondensators 25 und des Widerstandes 26, welche in Reihe zwischen
Anode und Gitter der Röhre 13 liegen, gleich derjenigen der Ablenkspulen, bezogen
auf die Primärwicklung des Transformators 15, ist, und wenn das Gitter der Röhre
13 auf einem konstanten Potential gehalten würde, so kann gezeigt werden, daß ein
konstanter Strom durch die Reihenkombination des Kondensators 25 und des Widerstandes
26 zwischen der Anode und dem Gitter der Röhre 13 fließt. Bei unendlicher Steilheit
der Röhre 13 würde das Vorhandensein dieses Stroms sicherstellen, daß die benötigte
Sägezahnkomponente erzeugt wird. Da die Verstärkung der Röhre 13 jedoch nicht unendlich
ist, so muß eine positiv gerichtete Sägezahnkomponente an das Gitter gelegt werden.
Diese Komponente wird durch ein Potentiometer 31 erzeugt, welches über einen Teil
der Sekundärwicklung 17 des Ausgangstransformators gelegt und an die Verbindungsstelle
der Widerstände 20 und 21 über einen Blockkondensator 32 und über
einen Widerstand 33 von solcher Größe in bezug auf den Kondensator 32 angeschlossen
ist, daß die letzteren Schaltungselemente eine Zeitkonstante gleich der der Ablenkspulen
16 in Bezug auf den Primärkreis des Transformators 15 haben und bewirken, daß die
Impulskomponente aus dem an der Verbindungsstelle der Widerstände 20 und
21 auftretenden Potentialverlauf entfernt wird.
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Auf Grund der Tatsache, daß der Krümmungsradius des Schirmes einer
Kathodenstrahlröhre größer ist als der effektive Radius der Ablenkung des Elektronenstrahls,
ist es notwendig, die Änderungsgeschwindigkeit des Ablenkstroms am Anfang und Ende
der Ablenkung zu vermindern. Dies kann durch Überlagern einer Komponente von Parabelform
über die an der Verbindungsstelle 20, 21 erzeugte Spannung erzielt werden.
Diese Parabelkomponente wird durch Integration des an der Anode der Röhre 13 auftretenden
Potentials mit Hilfe eines Widerstandes 34 und des Kondensators 32 erreicht. Der
Kondensator 35 wirkt hier als Blockkondensator.
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Der Transformator 15 wurde bisher als ideal angenommen. In der Praxis
hat er jedoch eine begrenzte Primärinduktivität, und die Zeitkonstante der Induktivität
des Sekundärkreises ist vorzugsweise auf etwa die Hälfte der Ablenkdauer eingestellt.
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Die Kompensation dieser begrenzten Primärinduktivität erfordert die
Hinzufügung einer zusätzlichen parabolischen Stromkomponente zu dem in der Röhre
fließenden Strom. Da die Röhre so vorgespannt ist, daß ihre Kennlinie im wesentlichen
einem Parabelgesetz gehorcht, so wird ein derartiger Strom durch die Sägezahnspannung
am Gitter erzeugt. Restliche ; Fehler dieser Kompensation werden durch die Kopplung
auf ein Minimum gebracht.
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Es wurde gefunden, daß Unvollkommenheiten der erzeugten Schwingungsform
auf Grund des Widerstandes der Primärwicklung des Transformators durch geeignete
empirische Einstellung des Wertes des Widerstandes 34 und des Potentiometers 31
wesentlich vermindert oder unterdrückt werden können.
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In einer praktischen Ausführungsform dieser Schaltungsanordnung zur
Elektronenstrahlablenkung in einer Fernsehbildröhre in vertikaler Richtung bei einer
Frequenz von 50 Hz wurden folgende Werte der Schaltungselemente als befriedigend
gefunden: Kondensator 2 .............. 0,001 uF Widerstand 4 ...............
470 k52 Kondensator 10 ............ 3 bis 30 uF Widerstand 19 ..............
10 k52 Widerstand 21 .............. 1 Ma Widerstand 23 ..............
68 k52 Kondensator 25 ............ 0,005 uF Kondensator 2'7 ............
8 uF Widerstand :,9 .............. 6,8 kQ Potentiometer 31 ...........
25 k62 Widerstand 33 .............. 10 k5, Kondensator 35 ............
1 g.F Röhren 3 und 13 ........... ECL 82 Kondensator 5 ..............
0,1 uF Kondensator 11 ............ 0,01 uF Widerstand 20 ..............
2,2 M52 . Potentiometer 22 ........... 50 k52 Kondensator 24 ............
0,005 uF Widerstand 26 .............. 100 bis 200 k5? Potentiometer 28
........... 25 k52 Widerstand 30 .............. 47 k52 Kondensator
32 ............ 0,5 uF Widerstand 34 .............. 680 k52 Spannung
zwischen » -f- « und » - « .................... 300 V In dieser Ausführungsform
der Schaltung hat der Transformator 6 eine Gesamtinduktivität von nicht weniger
als 4,5 H. Die Wicklungsteile 7, 8 und 9 haben 1400, 1400 und 1000 Windungen. Der
Transformator 15 hat eine primäre Induktivität von nominell 50 H und Untersetzungsverhältnisse
von 35: 1 für den die Ablenkspulen 16 speisenden Teil der Sekundärwicklung
und von 3,7: 1 für die gesamte Sekundärwicklung.
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In der Schaltung gemäß Fig. 2 werden negativ gerichtete Synchronimpulse
von der Eingangsklemme 1 über einen Kondensator 2 an die Anode der Triode 3 angelegt.
Die Röhre 3 ist als Sperrschwinger geschaltet. Abgesehen von dem Fehlen der Neutralisierungswicklung
am Autotransformator 6 ist die Schaltung der Röhre 3 mit derjenigen der Röhre 3
in Fig. 1 identisch. Diese Anordnung soll lediglich eine Impulsquelle von hohem
Widerstand zu allen Zeiten außer während der Erzeugung des Impulses darstellen.
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Die Endstufe der Ablenkschaltung umfaßt eine Pentode 13, in deren
Anodenleitung die Primärwicklung 14 des Ausgangstransformators 15 liegt. Die Ablenkspulen
16 sind nur an einen Teil der Sekundärwicklung 17 des Ausgangstransformators angeschlossen.
Das Steuergitter der Röhre 13 liegt über einem Kondensator 18 an Erde, der nur dazu
dient, eine niederohmige Ableitung für etwaige am Gitter der Röhre entstehenden
Hochfrequenzschwingungen zu bilden. Ferner ist das Steuergitter mit dem Steuergitter
der Röhre 3 über einen Widerstand 19 sowie schließlich über zwei in Serie liegende
Widerstände 20 und 21 mit dem Abgriff eines Potentiometers 22, welches
in der Reihe mit einem Widerstand 23 an die Betriebsspannungsquelle angeschlossen
ist, verbunden.
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Die Anode der Röhre 13 ist über einen Blockkondensator 35 mit einem
Kopplungskreis verbunden, welcher einen Widerstand 26 in Reihe mit einem Kondensator
25 zwischen dem Kondensator 35 und der Kathode der Röhre 13 enthält. Die Verbindungsstelle
des Widerstandes 26 und des Kondensators 25 liegt über dem Kondensator 36 am Gitter
der Röhre 13.
Das Schirmgitter der Röhre 13 ist über einen Blockkondensator
27 mit Erde und außerdem mit dem Abgriff eines über die Widerstände 29 und 30 an
die Betriebsspannungsquelle angeschlossenen Potentiometers 28 verbunden. Die Kathode
der Röhre 13 liegt an Erde.
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In der beschriebenen Schaltung fließt in der Röhre 13 normalerweise
ein Anodenstrom, da das Gitter derselben über die Widerstände 20 und 21 an ein gegenüber
der Kathode positives Potential angeschlossen ist. Wenn die Kathode der Röhre 3
beim Auftreten eines Synchronisierimpulses an ihrer Anode negativer wird, so führt
die Röhre Gitterstrom. Dieser Gitterstrom wird über den Widerstand 19 aus den Kondensatoren
18 und 36 entnommen und macht das Gitterpotential der Röhre 13 hinreichend negativ,
um die Röhre 13 zu sperren und damit einen positiv gerichteten Spannungsimpuls an
der Anode der Röhre 13 zu erzeugen.
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Bei der Betrachtung der Wirkungsweise der in der Fig.2 dargestellten
Ausführungsform der Schaltung ist es zweckmäßig, für den Anfang anzunehmen, daß
die Erzeugung eines Stroms von linearer Sägezahnform in den Ablenkspulen verlangt
wird. Wenn die Ablenkspulen rein induktiv wären, so wäre es hierzu nur nötig, ihnen
einen rechteckigen Spannungsimpuls zuzuführen, der dann durch Integration in der
Induktivität den Sägezahnstrom erzeugen würde. Da die Spulen jedoch in der Praxis
auch einen ohmschen Widerstand haben, ist es zunächst erforderlich, dem Spannungsimpuls
eine Sägezahnkomponente von geeigneter Amplitude zu überlagern. Nimmt man an, daß
der Ausgangstransformator 15 ideale Eigenschaften hätte, so wäre es nur nötig, der
Primärwicklung des Transformators eine Spannung der gleichen Schwingungsform von
entsprechend erhöhter Amplitude zuzuführen.
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Damit diese Bedingungen erhalten werden, sind die Zeitkonstanten des
Widerstandes 26 und des Kondensators 25 zwischen der Anode und der Kathode der Röhre
13 und der Ablenkspulen 16 in bezug auf die Primärwicklung des Transformators 15
einander gleichgemacht. Es kann dann gezeigt werden, daß während des Hinlaufs ein
konstanter Strom durch die Reihenschaltung des Widerstandes 26 und des Kondensators
25 fließt und ein gleichförmig anwachsendes Potential über dem letzteren
hervorruft, das auch auf den Koppelkondensator 36 übertragen wird. Daher erhält
das am Gitter der Röhre 13 durch den konstanten Stromfluß im Widerstand 20 und durch
den Sägezahnverlauf des Potentials an dem Kondensator 25 auftretende Potential die
verlangte angenäherte Sägezahnform.
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Um jedoch den Strom im Widerstand 20 trotz der Änderungen des Gitterpotentials
konstant zu halten, wird eine positiv gerichtete Spannungskomponente der Verbindungsstelle
der Widerstände 20 und 21 zugeführt. Diese Komponente wird von einem Potentiometer
31 abgenommen, welches über einen Teil der Sekundärwicklung 17 des Ausgangstransformators
geschaltet ist, und der Verbindungsstelle der Widerstände 20 und
21 über einen Blockkondensator 32 zugeführt.
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Der Transformator 15 wurde bisher als ideal angenommen. In der Praxis
hat er jedoch eine begrenzte Primärinduktivität, da die Zeitkonstante des Sekundärkreises
vorzugsweise so bemessen wird, daß sie etwa die Hälfte der Ablenkdauer beträgt.
Die Kompensation dieser begrenzten Primärinduktivität erfordert die Hinzufügung
einer parabolischen Komponente zu dem in der Röhre fließenden Strom. Da die Röhre
so vorgespannt ist, daß sie im wesentlichen nach einer Parabelfunktion arbeitet,
wird ein solcher Strom durch die Sägezahnspannung an ihrem Gitter erzeugt.
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Der Transformator 15 hat jedoch auch eine begrenzte primäre Leitfähigkeit,
und daher kann der Wert des Blockkondensators 35 manchmal vorteilhaft so gewählt
werden, daß er dem durch den Widerstand 26 übertragenen Sägezahnpotential eine parabolische
Komponente zur Kompensation hinzufügt. Restliche Fehler dieser Kompensation können
durch Einstellung der Kopplung zwischen Anode und Steuergitter der Röhre sehr klein
gemacht werden.
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Es wurde gefunden, daß Unvollkommenheiten der erzeugten Sägezahnform
auf Grund des Widerstandes der Primärwicklung des Transformators durch eine geeignete
empirische Einstellung der Werte des Widerstandes 34 und der Einstellung des Potentiometers
31 stark vermindert oder beseitigt werden können.
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Auf Grund der Tatsache, daß der Krümmungsradius des Schirmes einer
Kathodenstrahlröhre im allgemeinen größer als der effektive Ablenkradius des Elektronenstrahls
ist, ist es nötig, die Änderungsgeschwindigkeit des Ablenkstroms am Anfang und Ende
jeder Ablenkperiode zu verringern. Dies kann durch Überlagern einer parabelförmigen
Komponente auf die der Verbindungsstelle der Widerstände 20 und 21 zugeführten Spannungen
erhalten werden; diese Parabelform wird durch Integration des an der Anode der Röhre
13 auftretenden Potentials mit Hilfe des Widerstandes 34 und des Kondensators 32
erhalten.
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Durch Einregeln des Potentiometers 28 kann man es erreichen, daß beim
Ausbleiben von Synchronisierimpulsen an der Klemme 1 die Amplitude der Ablenkung
diejenige einer normal synchronisierten Ablenkung nur wenig übertrifft.
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In einer praktischen Ausführungsform einer Schaltungsanordnung gemäß
der vorliegenden Erfindung zur Ablenkung des Elektronenstrahls einer Fernsehbildröhre
in Bildrichtung mit einer Frequenz von 50 Hz wurden die folgenden Größen der Schaltungselemente
als vorteilhaft gefunden: Kondensator 2 .............. 0,001 [F Widerstand
4 ............... 470 k9 Kondensator 11 ............ 0,05 [,F Widerstand
19 .............. 9 k9 Widerstand 21 .............. 2,2M9 Widerstand
23 .............. 68 kt2 Widerstand 26 .............. 20 bis 50 kS2
Potentiometer 28 ........... 25 ka Widerstand 30 .............. 47
ka Kondensator 32 ............ 0,1 @F Kondensator 35 ............
0,25 gF Röhren 3 und 13 ........... ECL 82 Kondensator 5 ..............
0,1 [tF Kondensator 18 ............ 0,005 gF Widerstand 20 ..............
3,3 Ma Potentiometer 22 ........... 50 kQ Kondensator 25 ............
0,015 gF Kondensator 27 ............ 8 tF Widerstand 29 ..............
6,8 k9 Potentiometer 31 ........... 25 ka Widerstand 34 ..............
330 ka Kondensator 36 ............ 0,005 RF Spannung zwischen »-I-« und »
- « .................... 300 V