DE970549C - Verfahren zur Herstellung elastischer Abdruckmassen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung elastischer Abdruckmassen

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DE970549C
DE970549C DESCH9159A DESC009159A DE970549C DE 970549 C DE970549 C DE 970549C DE SCH9159 A DESCH9159 A DE SCH9159A DE SC009159 A DESC009159 A DE SC009159A DE 970549 C DE970549 C DE 970549C
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DE
Germany
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impression
production
carbodiimides
impression materials
elastic
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Expired
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DESCH9159A
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English (en)
Inventor
Dr Robert Purrmann
Dr Werner Schmitt
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Individual
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K6/00Preparations for dentistry
    • A61K6/90Compositions for taking dental impressions

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Dental Preparations (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 2. OKTOBER 1958
Sch 9i5pVIIId/3ob
In der zahnärztlichen Abdrucktechnik sowie zur Abformung von Körperteilen für medizinische Zwecke haben sich in den letzten Jahren gebrauchsfertige elastische Massen in weitem Umfange durchgesetzt. Es handelt sich dabei meistens um Pulvergemische aus wasserlöslichen Alginaten bzw. Pektaten, Salzen und Füllkörpern. Diese Gemische werden mit Wasser oder mit einer Lösung zu einem fließenden Brei angerührt und erstarren nach einiger Zeit zu einem gummiartig elastischen Material, das infolge seiner Deformationsfähigkeit auch aus komplizierten Formen und Unterhöhlungen herausgezogen werden kann, ohne, wie dies früher bei Gipsabdrücken der Fall war, zwecks Herausnahme erst zertrümmert und. später wieder zusammengesetzt werden zu müssen.
Der Vorgang der Verfestigung der modernen elastischen Abdruckmassen beruht auf der Bildung von unlöslichen Alginaten, die in der wäßrigen Lösung durch chemische Umsetzung entstehen. Diese Umsetzung wird in großem Umfange durch CaI-ciumsalze bewirkt, die mit den löslichen Alginaten reagieren, vor allem durch Calciumsulfat. Eine andere Verfahrensgruppe bedient sich schwerlöslicher Silikate des Zinks oder Bleis, die unter Zusatz von Verzögerern und Beschleunigern mit den Alginaten reagieren.
So groß der Vorteil der elastischen Abdruckmassen ist, befriedigen sie doch die praktischen Bedürfnisse in einigen wichtigen Punkten nicht. Dies gilt zunächst hinsichtlich der Festigkeit des abgebundenen Materials. Wenn z. B. der Brei der be-
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kannten Abdruckmassen in tiefgehende Cavitäten, Interdentalräume oder unter Brücken eingeflossen ist, reißt die elastische, abgebundene Masse infolge der großen Belastung häufig bei der Herausnahme ab, wodurch die Abbildung dieser wichtigen Stellen des Gebisses unmöglich wird. Zur Gewinnung eines Modells von genügender Härte muß außerdem der gewonnene Abdruck mit Gips von dicker Konsistenz ausgegossen werden. Dabei verändert sich leicht die ίο elastische Form, insbesondere werden überstehende Ränder verschoben, oder es entstehen, wenn die Einführung des Gipsbreies auf einem Rütteltisch erfolgt, durch die Schwingungen Deformationen. Die genannten Schwierigkeiten können also nur durch eine erhöhte Festigkeit des abgebundenen elastischen Materials überwunden werden.
Schwierigkeiten ergeben sich sodann auch hinsichtlich der Dauer der Verfestigungsreaktion. Der angerührte Brei muß nämlich zwar so lange in fließfähigem Zustand bleiben, wie der Arzt zum Anrühren und zur Applikation benötigt. Während der Abdrucknahme soll die Masse dann aber so schnell wie möglich abbinden, um Verschiebungen und Verziehungen während des Abbindens zu vermeiden und um die Belästigung des Patienten und Arztes so kurz wie möglich zu halten. Im allgemeinen werden Abdruckmassen 3 Minuten im Munde des Patienten gelassen; die Verfestigungsreaktion setzt sich aber über 10 bis 15 Minuten fort. Da nun aber eine wesentliche Belastung des Abdruckmaterials schon nach 3 Minuten (bei Herausnahme des Abdruckes) eintritt, erfordert die Praxis ein elastisches Abdruckmaterial, dessen Brei ausreichend langeZeit im fließfähigen Zustand bleibt, aber während der Abdrucknahme sehr schnell und vollständig zu einem elastischen Gel erstarrt. Dies ist aber bei bekannten Massen nicht der Fall.
Ein Problem stellt schließlich auch die Formkonstanz des Abdruckes dar. Das über den elastisehen Abdruck gewonnene Gipsmodell soll mit dem Original möglichst genau übereinstimmen. Nicht nur hohe Festigkeit gegenüber Deformationen, sondern auch Volumenkonstanz des elastischen Materials selbst sind hierzu notwendig. Bei langsam verlaufender Abbindung, wie sie bekannte Massen zeigen, setzt sich ein Teil der Reaktion noch nach der Abdrucknahme fort und verursacht Verzerrungen des Abdrucks.
Es wurde nun gefunden, daß Abdruckmassen von hoher Festigkeit des abgebundenen Gels mit plötzlich einsetzender und rasch zu Ende kommender Verfestigungsreaktion und mit Formkonstanz bzw. Wiedergabegenauigkeit im abgebundenen Zustand dadurch erzielt werden können, daß man mit Wasser anzurührende Pulvermischungen aus löslichen Alginaten oder Pektaten in Anwesenheit von Verzögerern und/oder Beschleunigern erfindungsgemäß mit • schwerlöslichen Carbodiimiden umsetzt.
Die Carbodiimide sind durch besondere Schwerlöslichkeit im Wasser ausgezeichnet, so daß beispielsweise eine gesättigte wäßrige Lösung des Bleicarbodiimids mit Schwefelwasserstoff keine Fällung von Bleisulfid gibt.
Infolge der Schwerlöslichkeit des Blei- oder Zinkcarbodiimids und vermutlich im Zusammenhang mit der mesomeren Konstitution der Carbodiimide ist es möglich, die Pulvermischung durch Zugabe geeigneter Substanzen als Verzögerer und Beschleuniger und als Füllkörper so einzustellen, daß zum Anrühren mit Wasser und für die Applikation genügend Zeit zur Verfugung steht, daß aber nach einigen Minuten eine nahezu plötzliche Abbindung eintritt. Das abgebundene gummiartige Gel besitzt eine weit überlegene Festigkeit und ist von besonders hoher Formbeständigkeit.
Die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäß herzustellenden Abdruckmassen kommen im übrigen dann besonders zur Geltung, wenn man als Verzögerer geeignete Alkalisalze derTriglykolamidsäure verwendet.
Beispiele
5 g Natriumalginat
8 g Zinkcarbodiimid
2,5 g Kaliumtitanfluorid
35 g Bariumsulfat
0,2 g Natriumpyrophosphat 17 g Kieselgur
Anzuspachteln mit 80 ecm Wasser.
S g Natriumalginat
4 g Bleicarbodiimid
2 g Kaliumtitanfluorid
0,5 g tertiäres Natriumphosphat
g Titandioxyd
g Schwerspat
Anzuspachteln mit 100 ecm Wasser.
5 g Natriumalginat
4 g Bleicarbodiimid
0,8 g Natriumsilicofluorid 0,6 g Natriumpyrophosphat g Kieselgur
Anzuspachteln mit 70 ecm Wasser.
5 g Natriumalginat
4 g Bleicarbodiimid
0,9 g Natriumsilicofluorid i,S g Triglykolamidsäuredinatriumsalz
g Kieselgur ·
g Schwerspat
Anzuspachteln mit 80 ecm Wasser.

Claims (4)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Abdruckmassen für zahnärztliche Zwecke od. dgl. durch Umsetzung von wasserlöslichen Alginaten oder Pektaten mit Metallsalzen in Anwesenheit von Beschleunigern und/oder Verzögerern, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umsetzung mit den Alginaten oder Pektaten schwerlösliche Carbodiimide verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von Carbodiimiden des Zinks.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung vorn Carbodiimiden des Bleis.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 und 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von Alkalisalzen der Triglykolamidsäure als Verzögerer.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschriften Nr. 841 324, 851 998.
    © ?09 625/25 9.58
DESCH9159A 1952-03-28 1952-03-29 Verfahren zur Herstellung elastischer Abdruckmassen Expired DE970549C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1284562B (de) * 1961-06-19 1968-12-05 Coe Lab Inc Abdruckmassen fuer zahnaerztliche Zwecke
DE1295750B (de) * 1960-03-31 1969-05-22 Elling Harald Dr Abdruckmasse fuer zahnaerztliche Zwecke

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DE841324C (de) * 1950-07-09 1952-06-13 Grill & Grill Dentalmedizinisc Verfahren zur Herstellung von elastischen Abdruckmassen fuer die Zahnheilkunde
DE851998C (de) * 1938-09-26 1952-10-09 Amalgamated Dental Company Ltd Abdruckmasse, insbesondere fuer zahnaerztliche Zwecke, und Verfahren zu ihrer Herstellung

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