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Elektrostatisches Vervielfältigungsverfahren Es ist durch das sogenannte
»Xerograph«-Verfahren bekannt, auf trockenem Wege bildmäßige Eindrücke zu kopieren.
Die Grundmerkmale dieses bekannten Verfahrens bestehen. in folgendem: Eine Metallplatte,
deren Oberfläche mit einer elektrisch isolierenden lichtempfindlichen Schicht überzogen
ist, wird zunächst gleichmäßig elektrisch aufgeladen, z. B. derart, daß ein in geringem
Abstand über der Plattenoberfläche entlang bewegter Draht, der an einer positiven
Spannungsquelle liegt, seine Ladung an die Plattenschicht abgibt. Diese gleichmäßig
positiv geladene Platte wird dann im Projektions- oder Kontaktwege durch das zu
kopierende Bild belichtet. Hierbei werden die von dem Licht getroffenen Stellen
leitfähig und verlieren dadurch ihre elektrische Ladung. Durch Aufstreuen eines
feinkörnigen farbigen Pulvers auf diese in ihrer Ladungsverteilung den Originalbildkonturen
entsprechende Platte wird dann auf dieser eine originalgetreue Abbildung durch das
Druckpulver erreicht. Auf dieses Druckpulver wird dann ein Blatt gelegt, das zur
Aufnahme der Kopie dient und aus einem elektrisch aufladungsfähigen Stoff ähnlich
wie die ursprüngliche Metallplatte besteht. Wird dann dieser Kopienträger während
des Aufliegens auf der Platte wiederum durch Hinüberführen eines elektrisch gespannten
Drahtes aufgeladen, so haften die Farbpulverteilchen an diesem Kopienträger, und
es ist zum Schluß nur noch durch eine vorübergehende Erweichung bzw. Erwärmung desselben
dafür zu sorgen, daß diese Haftung des Farbpulvers beständig bleibt.
Bei
diesem bekannten Verfahren muß somit für die Herstellung jedes Abzuges eine erneute
Belichtung der ursprünglichen, mit der lichtempfindlichen Schicht bedeckten Metallplatte
erfolgen.
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Dieser Nachteil des bekannten Verfahrens wird gemäß der Erfindung
wie folgt beseitigt: Es wird ausgegangen von einem elektrostatischen Vervielfältigungsverfahren
für Bild oder Schrift, bei dem ein elektrostatisch aufgeladener Träger entsprechend
den Helligkeitswerten des Bildes od. dgl. verschieden stark entladen und dann mit
einem elektrostatisch entgegengesetzt aufgeladenen haftenden Pulver bestreut wird.
Das Neuartige besteht darin, daß ein elektrostatisch aufladbares Pulver verwendet
wird, das in Form eines Gehaltes an Weicheisenpulver auch magnetisierbar ist. Es
wird dann von der Oberfläche dieses mit magnetischem Pulver bedeckten elektrostatisch
aufgeladenen Trägers zunächst eine magnetische Kontaktkopie auf einem magnetischen
Zwischenträger hergestellt, der seinerseits mit einem zur Einfärbung des endgültigen
Abdruckes bestimmten, magnetische Eigenschaften aufweisenden Farbpulver bestreut
wird, das für den endgültigen Abdruck wieder auf elektrostatischem Wege und durch
Entmagnetisierung des magnetischen Zwischenträgers auf einen geeigneten Träger abgegeben
wird. Dieser magnetische Zwischenträger kann nach Herstellen des endgültigen Abdruckes
erneut und in beliebiger Wiederholung mit dem elektrostatisch aufgeladenen und mit
magnetischem Pulver bedeckten ursprünglichen Träger in Berührung gebracht werden.
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Somit wird an Stelle des bei dem bekannten Xerograph-Verfahren benutzten
Farbpulvers, das dort nur auf elektrostatische Einflüsse reagiert, ein Farbpulver
mit magnetischen Eigenschaften benutzt. Derartige Pulver sind aus verschiedenen
Gebieten, z. B. im Zusammenhang mit der Herstellung von Magnetbändern für Klangaufzeichnung,
bekannt. Mit Hilfe dieses auf die ursprünglich belichtete Grundplatte gestreuten
Pulvers wird eine Art Zwischenklischee in Form einer magnetischen Kontaktkopie gebildet.
Diese Kontaktkopie gibt dann ihr Farbpulver auf elektrostatischem Wege an einen
zweiten aufladbaren Träger ab, wobei eine gleichzeitige Entmagnetisierung dieses
zweiten Trägers stattfindet, der dabei seine Fähigkeit zur elektrostatischen Reproduzierung
weiterer Abdrucke verliert. Indem jedoch die verbliebene erste magnetische Kopie
wiederum nach dem Bestäuben mit der Zwischenfolie für die nächste herzustellende
Kopie in Kontakt gebracht wird und sich der beschriebene Vorgang des Druckens mittels
des aufgestäubten Farbpulvers wiederholt, läßt sich jede beliebige Anzahl von Kopien
ohne die Notwendigkeit einer vorherigen neuen Belichtung herstellen.
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In der Zeichnung ist das erfinderische Verfahren an Hand der einzelnen
Schritte a bis e beispielsweise dargestellt (s. Fig. I, 2, 3, 5 und 6).
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Die weiteren Fig. 4 und 7 stellen jeweils das Ergebnis der Verfahrensschritte
c bis e dar. Gemäß dem ersten Verfahrensschritt a wird ein Bild I, das beispielsweise
transparent ist, mittels einer geeigneten Optik auf einen elektrostatisch aufladbaren
Träger A projiziert. Dieser Träger A entspricht in seiner Eigenschaft und Wirkungsweise
dem aus dem Xerograph-Verfahren bekannten Ladungsträger und ist in der Zeichnung
mit »erste Kopie« bezeichnet. Die hellen bzw. dunklen Stellen des Bildes I werden
sonach auf dem elektrostatischen Träger A durch verschiedene Ladungszustände fixiert.
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Der Träger A wird nun gemäß dem Verfahrensschritt b mit Pulver bedeckt,
das nach Maßgabe der elektrostatischen Aufladung des Trägers A mehr oder weniger
haftet. Auch dieser Schritt ist durch das Xerograph-Verfahren im Prinzip bekannt;
zusätzlich tritt jedoch bei der vorliegenden Erfindung hinzu, daß das Pulver, mit
dem der Träger A bedeckt wird, gleichzeitig magnetische Eigenschaften hat. In der
Zeichnung, die diesen Verfahrensschritt b erläutert, sind die Ladungszustände innerhalb
des Trägers durch schematische Randlinien angedeutet, während das aufgetragene Pulver
als erhabene Auflage auf dem Träger und im übrigen schwarz ausgezogen dargestellt
ist.
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Von dem Träger A, der nach Maßgabe seiner elektrostatischen Aufladungen
mehr oder weniger mit dem magnetischen Pulver (Schritt b) bedeckt worden ist, wird
nun gemäß dem Verfahrensschritt c eine Kontaktkopie auf einem Zwischenträger B hergestellt.
Dieser Zwischenträger B besteht aus einem magnetisierbaren Material, dessen Magnetismus
nach Maßgabe des Berührens mit dem auf dem Träger A befindlichen magnetischen Pulver
beeinflußt wird.
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Das Ergebnis des Schrittes c gemäß Fig. 4 ist folgendes: Der Träger
B hat hierbei eine magnetische Oberflächenbeeinflussung erfahren, die durch schrafferte
Felder dargestellt ist. Der ursprüngliche Träger A hat durch das Herstellen der
Kontaktkopie B keine Änderung erfahren.
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Gemäß dem weiteren Verfahrensschritt d wird nun auf dem magnetischen
Zwischenträger B seinerseits ein magnetische Eigenschaften aufweisendes Farbpulver
aufgestreut, das für das Bedrucken der endgültigen Kopie bestimmt ist.
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Die endgültige Kopieherstellung entspricht dem in der Zeichnung dargestellten
Verfahrensschritt e: Bei diesem wird die endgültige Kopie C aus dem Zwischenträger
B wiederum elektrostatisch derart hergestellt, daß das auf B aufgebrachte Farbpulver
am Träger C haftenbleibt. Das Ergebnis dieses Schrittes ist in der letzten Fig.
7 der Zeichnung angegeben. Die Farbschicht befindet sich nunmehr auf dem endgültigen
Kopieträger C, wobei der Zwischenträger B seine magnetischen Eigenschaften ebenfalls
verloren hat, so daß dann der ganze Vorgang vom Verfahrensschritt c an wiederholt
werden kann, und zwar so oft, wie endgültige Kopien C hergestellt werden sollen.
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In einem fortlaufenden Verfahren wie dem Vielfachdruck von Filmen
oder dem Vielfachdruck von Bildern oder Fernsehempfängerbildern werden
die
permanentmagnetischen Hauptkopien auf einem Band hergestellt, von dem auf einer
Vielzahl von Zwischenträgern Kontaktkopien hergestellt werden. Das magnetische Feld
selbst stellt die Kopien durch Anhäufung von Mengen magnetischen Pulvers her, entsprechend
dem permanentmagnetischen Origiginal. Die obenerwähnte Methode der gleichzeitigen
Entmagnetisierung und elektrostatischen Reproduktion ist auch dann von Vorteil,
wenn beispielsweise endlose Bänder für den Vielfachdrucker benutzt werden sollen.