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Injektionsspritze für nadellose Injektionen
Die Erfindung bezieht sich
auf eine Injektionsspritze, welche dazu dient, eine Injektionsflüssigkeit ohne Anwendung
einer Injektionsnadel aus einer Ampulle unter hohem Druck durch die Haut in den
menschlichen oder tierischen Körper einzuspritzen.
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Es sind bereits Injektionsspritzen für nadellose Injektionen bekannt,
bei denen eine in einem zylindrischen Gehäuse axial verschiebbare Druckhülse unter
der Wirkung einer Feder eine Druckstange in eine auswechselbar am Gehäuse befestigte
Hochdruckampulle eindrückt, deren Verschluß gleichzeitig als Kolben dient.
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Man hat auch schon vorgeschlagen, eine solche Injektionsspritze mit
einem im Winkel zu dem zylindrischen Gehäuse angeordneten Handgriff zu versehen
und an letzterem nach Art einer Pistole einen Auslösehebel anzubringen, mit dessen
Hilfe die durch geeignete Spannmittel gespannte Feder freigegeben wird, um die Druckhülse
bzw. die Druckstange zu verschieben.
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Die bekannten Einrichtungen dieser Art sind verhältnismäßig kompliziert
und haben auch bei ihrer praktischen Anwendung Nachteile, deren Beseitigung durch
die Erfindung bezweckt wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß die mit der Hochdruckampulle zusammenwirkende
Druckstange der Injektionsspritze relativ zu der unter Federwirkung stehenden Druckhülse
axial verschiebbar ist, um die unter Umständen in der Hochdruckampulle vorhandene
Luft vor der Injektion zu entfernen. Diese Möglichkeit bestand bei
den
bisher bekannten Injektionsspritzen für nadellose Injektionen nicht. Durch die Erfindung
wird ein technischer Fortschritt erzielt, welcher geeignet ist, die bisher noch
teilweise bestehenden Vorurteile gegen derartige nadellose Injektionsspritzen zu
überwinden. Denn durch die Erfindung wird der Arzt in die Lage versetzt, die Injektionsspritze
ähnlich wie die bisher üblichen, mit Nadeln arbeitenden Injektionsspritzen zu bedienen,
um schädliche Luft aus der Ampulle auszutreiben.
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Merkmale einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind in der nachstehenden
Beschreibung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei ist als besonders vorteilhafte
Ausführungsform der Erfindung gezeigt, wie die Druckstange in der Druckhülse mittels
eines Gewindes axial verschiebbar angeordnet werden kann. Die sonstige Ausbildurig
der Injektionsspritze muß derart sein, daß das Spannen der Schraubenfeder und das
Auslösen der Druckhülse ohne Beeinträchtigung der gegenseitigen Verschiebbarkeit
von Druckstange und Druckhülse vorgenommen werden kann. Ferner soll die Hochdruckampulle
sicher, aber leicht lösbar am Kopf des Spritzengehäuses festgehalten werden können.
Vorteilhafte Lösungen hierfür sind in der nachstehenden Beschreibung näher erläutert.
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In den Abb. I, 2 und 3 der Zeichnung ist eine Ausführungsform der
Injektionsspritze im Längsschnitt, im Querschnitt bzw. in teilweise geschnittener
Draufsicht dargestellt.
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In einem zylindrischen Gehäuse I mit einem Handgriff 2 ist eine zentrisch
geführte Druckhülse 3 längs verschiebbar angeordnet. Sie trägt am vorderen Ende
einen zylindrischen oder beliebig vielkantigen Flansch 4. Gegen diesen drückt die
Schraubenfeder 5, deren entgegengesetztes Ende gegen einen im Gehäuse I befestigten
Ring abgestützt ist.
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Mittels des Innengewindes der Druckhülse 3 und des Gewindes der Druckstange
7 ist dieselbe durch Drehen des Rändelgriffes 8 in der ersteren längs verschiebbar.
Hierdurch wird eine Feineinstellung des Kolbens ga in der eingesetzten Hochdruckampulle
g ermöglicht, um etwa in der Ampulle enthaltene Luft vor der Injektion entfernen
zu können.
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Ein schwenkbarer Spannhebel I0, mit dem eine Spannlasche Ioa durch
Niete drehbar verbunden ist, wird nach vorn geklappt zum Spannen der Feder 5. Dieselbe
wird durch Einrasten des Sperrhebels II vor dem zurückgezogenen Flansch 4 festgehalten.
Der Spannhebel Io wird durch eine Rückstellfeder I2 wieder in seine (gezeichnete)
Ruhelage gebracht. Wie in Abb. 4 dargestellt, wird durch Hochklappen des Auslösehebels
I3 die Sperrklinke 14 durch die Feder 15 zum Eingriff in den Sperrhebel II gebracht
und die Injektionsspritze im gespannten Zustand gesichert. Außer der dargestellten
Spannvorrichtung bestehen selbstverständlich weitere Spaunmöglichkeiten, wie z.
B. die in Abb. 6 und 6 a gezeigte. Die Federspannung wird hier durch eine Schloßmutter
20 erzielt, die durch Druck auf die beiden darin befestigten Stifte 2I mit dem zweckmäßigerweise
als Sägengewinde ausgebildeten Gewinde 22 der Druckhülse 3 in Eingriff gebracht
wird. Durch gleichzeitiges Drehen an der Schloßmutterhülse 23 bleibt die Schloßmutter
20 so lange im Eingriff, bis nach Einrasten des Sperrhebels II die Schloßmutterhülse
23 nach der anderen Seite gedreht werden kann und dadurch die beiden Schloßmutternhälften
20 mit Hilfe der Federn 24 außer Eingriff gebracht und in dieser Stellung festgehalten
werden. Um den Spannvorgang zu erleichtern, kann eine feste oder zweckmäßigerweise
lösbare Handkurbel 25 angebracht weden. Bei Verwendung dieser Spannmöglichkeit ist
die Druckstange 7 im Rändelgriff 8 längs verschiebbar, jedoch gegenüber demselben
nicht verdrehbar angeordnet.
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Zum Auslösen der Federspannung mittels Auslösehebel I3 wird dieser,
in Abb. 4 in Sperrlage dargestellt, nach unten gedreht und bringt dadurch erst die
Sperrklinke 14 außer Eingriff und kann dann unter Zusammendrücken der Feder I6 den
Sperrhebel I I auslösen.
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Die Druckhülse 3 samt der Druckstange 7 wird jetzt durch die Feder
5 unter hohem Druck nach vorn getrieben, bis der Flansch 4 auf einen aus weichem
Material bestehenden Ring 17 anschlägt.
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Die Druckstange 7 dringt bei dieser Bewegung in die Hochdruckampulleg
ein und treibt mittels des darin befindlichen Kolbens ga das einzuspritzende Medikament
mit hohem Druck durch die feine Düsenöffnung.
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Abb. 5 zeigt eine Ausführungsform, die eine schnelle und sichere
Befestigung einer Hochdruckampulle gestattet. Eine Sicherungsglocke 27 wird, am
Gehäuse I unverdrehbar, mit der Uberwurfmutter 26 befestigt. Zwei mit ihren Enden
aus Durchbrüchen der Sicherungsglocke 27 herausragende Schieber I8 werden durch
Federn 28 gegen den Schaft der Hochdruckampulle g gedrückt und sichern in dieser
Stellung den Bordring gb der Ampulle, der im Vorderteil des Gehäuses I zentriert
ist. Abb. 5 a ung 5 b zeigen mögliche Ausführungsformen der Federstifte 29, die
in den Schiebern I8 befestigt sind. Durch Eindrücken der Schieber I8 wird der Bordring
g b der Hochdruckampulle g freigegeben, und dieselbe kann entnommen bzw. eine gefüllte
Ampulle eingesetzt werden.
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In den Abb. 7 und 7a, 8 und 8a 9 und ga, lo und Ioa sind noch einige
der weiteren möglichen Ausführungsformen einer bequemen und sicheren Befestigung
einer Hochdruckampulle mit Bordring an der Injektionsspritze dargestellt. Die Abb.
7 und 7 a zeigen eine Hebelsicherung, bei der die beiden Hebelhälften 29 durch den
Druck der Federn 30 geschlossen gehalten werden. Der Bordring der Ampulle g wird
dabei durch die Hebel ganz umfaßt und sicher' festgehalten und ist wiederum im Vorderteil
des Gehäuses 34 zentriert.
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Beim Auseinanderklappen der beiden Hebelhälften 29 wird der Bordring
9 b der Hochdrucl<ampulle g freigegeben. Nach dem Spannen der Feder 5 kann, wiederum
nach Auseinanderklappen der beiden Hebelhälften 29, der Bordring einer gefüllten
Ampulle
eingeführt werden. Da die beiden Achsen 3I der Hebelhälften 29 innerhalb des Schaftdurchmessers
der Hochdruckampulle liegen, kann der Druck der Federn 30 gering sein.
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Die Abb. 8 und 8 a zeigen eine Sicherung, bei welcher durch Anziehen
oder Lösen einer entsprechend ausgebildeten Überwurfmutter 32 die gefederten Ringsegmente
33 mit beidseitig außen konisch angeschrägten Kanten und entsprechender Ausbildung
des Gehäusevorderteiles 34 geschlossen oder geöffnet werden.
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Die Abb. g und 9 a zeigen eine gleiche Ausführung, jedoch mit außen
nur einseitig angeschrägten Ringsegmenten.
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Die Abb. Io und Ioa zeigen eine Sicherung nach Art der Irisblenden.
Der in der Sicherungsglocke 27 gelagerte Nutring 36 wird durch die Feder 35 in Schließstellung
gehalten. Bei Verdrehen des herausragenden Hebels öffnen sich die Sicherungsbleche
37 und geben dadurch den Bordring der Ampulle frei.