DE969037C - Verfahren zur Herstellung gesinterter Titanatkoerper - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gesinterter TitanatkoerperInfo
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B35/468—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on titanium oxides or titanates based on titanates based on alkaline earth metal titanates based on barium titanates
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 24. APRIL 1958
S23628 IFc/8ob
Zusatz zum Patent 960
In dem Hauptpatent ist ein Verfahren zur Herstellung gesinterter Titanatkörper, insbesondere
aus Bariumtitanat, angegeben, bei dem aus feinen Titanatpulverkörnern geformte Körper unter steigender
Korngröße zusammengesintert werden. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Titanatpulverkörner mit Säure, z. B. Essigsäure, derart vorbehandelt werden, daß lediglich auf den
Oberflächen der aus reinem Titanat bestehenden Pulverkörner ein geringer Überschuß von Titanoxyd,
insbesondere von Titandioxyd, entsteht. Das Wachstum der Körner bei steigender Sintertemperatur
ist zunächst stark behindert und dann stark gefördert. Als Grund für das Eintreten dieser Wirkung
durch die Säureätzung wurde in dem Patent auch schon angegeben, daß ein geringer Überschuß
an Titanoxyd, insbesondere TiO2, entsteht, der in
feinster Verteilung an der Kornoberfläche des Titanatpulvers haftet.
Wie durch Versuche festgestellt wurde, ist es nun nicht notwendig, das in dem Hauptpatent angegebene
Verfahren anzuwenden, um die gleiche gewünschte Wirkung zu erzielen. Es kommt vielmehr
gemäß der vorliegenden Erfindung hauptsächlich auf den in feiner Verteilung in dem zu sinternden
Körper enthaltenen Überschuß von Titanoxyd, ins-
709 962/42
besondere Titandioxyd, an. Als besonders zweckmäßig hierfür hat sich der Zusatz von Titandioxydpulver
entweder zu dem Ausgangsgemisch, das zu dem gewünschten Titanat umgesetzt werden soll,
5 oder zu dem schon zu Titanat umgesetzten, aber noch zu sinternden Pulver erwiesen. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf das Zusetzen von Titandioxyd beschränkt. Statt dessen kann z. B.
auch — ähnlich wie im Verfahren nach dem Hauptpatent — einem stöchiometrisch zusammengesetzten
Titanatpulver auf chemischem Wege der Stoff, z. B. das Bariumoxyd, entzogen werden, der mit dem
Ti O2 zusammen das Titanat gebildet hat. Insbesondere ist es vorteilhaft, beide Arten der Erzeugung
!5 des Ti O2-Überschusses zu kombinieren, indem z. B.
dem Ausgangsgemisch bzw. dein Titanatpulver in der oben angegebenen Weise Titandioxyd zugesetzt
und dem Titanatpulver außerdem z. B. in der im Hauptpatent angegebenen Weise das Bariumoxyd
ao entzogen wird.
Wie schon in dem Hauptpatent erläutert, können durch die erfmdungsgemäße Beeinflussung des
Wachstums der Korngröße bei der Sinterung besonders günstige Eigenschaften des Titanatkörpers erzielt
und/oder die Sintertemperaturen verhältnismäßig niedrig gehalten werden. Wählt man z. B.
die Sintertemperatur und den Ti O2-Überschuß so,
daß die Korngröße im fertigen Titanatkörper klein ist, so besitzt das so hergestellte Dielektrikum unterhalb
der Curietemperatur eine hohe Mindest-DK, ist also als Dielektrikum für elektrische Kondensatoren
sehr gut geeignet. Die Größe des Ti (^-Überschusses beträgt vorteilhaft bis zu etwa S °/o (gemessen
an dem für das stöchiometrische Verhältnis im Titanat notwendigen Ti O2). Dabei empfiehlt es sich,
durch Wahl des geeigneten Titanats, also z. B. von BaTiO3, die Curietemperatur über die in Frage
kommenden Betriebstemperaturen, also über etwa ioo° C zu legen. An Hand der Zeichnung sind im
folgenden die bei verschiedenem Ti O2-Unter- bzw.
Überschuß auftretenden Verhältnisse näher erläutert. Als Ordinate ist die Mindest-DK (ε min) des
fertig gesinterten Titanatkörpers im tetragonalen Bereich unterhalb der Curietemperatur (also nicht
im kubischen Bereich der Kristallstruktur oberhalb der Curietemperatur) aufgetragen. Dieser Bereich
ist für die erfindungsgemäßen keramischen Körper besonders wichtig, da in ihm der Temperaturkoeffizient
der DK verhältnismäßig gering ist und somit durch die Erfindung keramische Titanatkörper hergestellt
werden können, die bei Betriebstemperaturen bis zu etwa 100 ° C bei sehr hoher DK einen geringen
Temperaturkoeffizienten besitzen.
In der Abszisse der Zeichnung sind die z. B. in Form von TiO2-Pulver zugesetzten Prozentsätze
des Ti O2-Überschusses über den für die stöchiometrische
Zusammensetzung des gewünschten Titanates notwendigen Ti O2-Gehalt aufgetragen, wobei
die Prozentsätze des Überschusses gemessen sind an dem stöchiometrischen Anteil des Ti O2 im Titanat.
In der Figur bedeuten ferner die strichpunktiert gezeichneten Kurven av a2, as das ε min im tetragonalen
Bereich für Titanatkörper, die vor ihrer Sinte- I rung mit Essigsäure entsprechend dem Hauptpatent
behandelt sind. Die jeweils verwendeten Sintertemperaturen (13000 C, 13250 C und 13500 C) sind
zu den entsprechenden Kurven eingetragen. Das ρ min eines nur nach dem Hauptpatent behandelten
Titanatkörpers ist außerdem senkrecht über dein Nullpunkt der Abszisse aufgetragen, z.B. Punkt./,
obwohl ein solcher Körper auch schon einen gewissen Titanatdioxydüberschuß besitzt; das ε min
für solche Körper, die nicht nur nach dem Hauptpatent behandelt sind, sondern denen z. B. auch
noch TiO2 zugesetzt wurde, ist dagegen senkrecht
über dem entsprechenden Prozentsatz des Ti O2-Zusatzes aufgetragen.
Die ausgezogen gezeichneten Kurven stellen die ε min-Kurven für Titanatkörper dar, bei denen dem
Ausgangsgemisch bzw. dem zu sinternden Titanatpulver nur ein Ti O2-Überschuß in feiner Verteilung
zugesetzt wurde, ohne daß das Titanat vor seiner Sinterung nach dem Hauptpatent behandelt wurde.
Auch hier sind die verschiedenen ε min-Kurven bv
b2, b3 der Titanatkörper mit den jeweils verwendeten
Sintertemperaturen bezeichnet.
Aus der Zeichnung geht zunächst hervor, daß das hohe, durch das Hauptpatent bei 13000C Sintertemperatur
zu erzielende ε min von etwa 3000 (siehe Kurve (Z1) auch ohne Säurebehandlung lediglieh
durch einen entsprechenden Zusatz — im Ausführungsbeispiel von etwa 2% Titanatdioxydüberschuß
— bei gleicher Sintertemperatur erzielt werden kann (s. Kurve ^1). Die Kurve &2 läßt erkennen,
daß auch bei noch höheren Ti O2-Überschüssen das
gleiche hohe ε min erzielt werden kann, wobei jedoch höhere Sintertemperaturen — im Ausführungsbeispiel
etwa 1325 0C — notwendig sind.
Sind die Sintertemperaturen zu hoch, so wird, wie die Kurven a3 und ba zeigen, das Ansteigen des
ε min weitgehend unterdrückt, weil, wie im Hauptpatent erläutert, bei diesen hohen Sintertemperaturen
die mittlere Korngröße sehr stark angewachsen ist.
Aus der Zeichnung geht also hervor, daß bei gleichen
Sintertemperaturen die hohe Mindest-DK im tetragonalen Bereich des Titanats entweder durch
die Auswaschung gemäß dem Hauptpatent oder z.B. durch TiO2-Zusatz oder durch gemeinsames
Anwenden beider Verfahren erzielt werden kann. Dabei entspricht die Behandlung des Titanats nach
dem Hauptpatent in den der Figur zugrunde liegenden Versuchen etwa einem TiO2-Zusatz von rund
%, da die Kurve O1 etwa bei diesem Ti O2-Überschuß
die gleiche hohe DK erreicht, wie das nur nach dem Hauptpatent behandelte Titanat (s. Punkt
A der Kurve K1). Ähnlich liegen die Verhältnisse
bei der Herstellung von Titanatkörpern besonders starker Elektrostriktion, die als elektrostriktive
Schwinger sehr gut geeignet sind. Wie schon aus iao
dem Hauptpatent hervorgeht, empfiehlt es sich in diesem Fall, die Sintertemperaturen so hoch zu
legen, daß die bei diesen Temperaturen durch den Ti O2-Überschuß begünstigte Bildung sehr großer
Körner voll ausgenutzt wird, der Anteil dieser großen Körner (s. Kurve a2 in der Zeichnung des
Hauptpatents) also groß ist. Zweckmäßig liegen die hierfür verwendeten Sintertemperaturen über etwa
° C, insbesondere bei 1350 ° C oder darüber.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung gesinterter Titanatkörper,
insbesondere aus Bariumtitanat, bei dem Titanatpulverkörner, die einen Überschuß
an Titanoxyd aufweisen, zu Körpern geformt und unter steigender Korngröße zusammengesintert
werden, nach Patent 960 527, dadurch gekennzeichnet, daß der Titanoxydgehalt,
insbesondere der Ti O2-Gehalt in den zu sinternden
Titanatkörpern um so viel größer gemacht wird, als der stöchiometrischen Zusammensetzung
des gewünschten Titanats entspricht, daß das Wachstum der Körner während des Sintervorgangs
bei steigender Sintertemperatur zunächst stark behindert und dann stark gefördert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem zu sinternden Titanatpulver, vorzugsweise dem in das Titanat umzusetzenden
Ausgangsgemisch Titanoxyd, insbesondere Titandioxyd, in feiner Verteilung zugesetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, insbesondere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
dem zu sinternden Titanatpulver vor seiner Sinterung der Stoff, der mit dem Titanoxyd, insbesondere
TiO2, zusammen das Titanat bildet, entzogen wird, so daß ein Titanoxyd-Überschuß
entsteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Titanatkörper
zur Erzielung einer hohen DK bei Temperaturen unter 13500C, vorzugsweise bei etwa
1300 ° bis 1330 ° C, gesintert wird.
5. Titanatpulver oder Ausgangsgemisch zur Herstellung gesinterter Titanatkörper nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es Titanoxyd, insbesondere Titandioxyd,
in einer das stöchiometrische Verhältnis übersteigenden Menge und in feinverteilter
Form enthält.
6. Titanatpulver oder Ausgangsgemisch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Titanoxyd-, insbesondere der Titandioxydüberschuß höchstens etwa 10% der dem stöchiometrischen
Verhältnis des Titanats entsprechenden TiO2-Menge beträgt, vorzugsweise unter 5%,
z. B. bei etwa 2 °/o liegt. _
7. Aus Titanat, vorzugsweise reinem Bariumtitanat, bestehender Körper hoher DK, nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch seine Verwendung als Dielektrikum für
elektrische Kondensatoren.
8. Aus Titanat, vorzugsweise reinem Bariumtitanat, bestehender Körper nach einem der An-Sprüche
1 bis 6, gekennzeichnet durch seine Verwendung als elektrostriktiver Schwinger.
9. Verfahren zur Herstellung eines Körpers nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Körper zur Erzielung hoher Elektrostriktion bei Temperaturen über etwa 1320 ° C, insbesondere
bei 13500C, oder darüber gesintert
wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Properties of Barium-Strontium Titanate Dielectrics, by Elmer N. Bunting, George R. S h e 11 ο η, and Ansel S. Creamer, in Research Paper RP 1776, VoI 38, März 1947.
Properties of Barium-Strontium Titanate Dielectrics, by Elmer N. Bunting, George R. S h e 11 ο η, and Ansel S. Creamer, in Research Paper RP 1776, VoI 38, März 1947.
Hierzu i Blatt Zeichnungen
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES23628A DE969037C (de) | 1951-06-22 | 1951-06-22 | Verfahren zur Herstellung gesinterter Titanatkoerper |
Applications Claiming Priority (1)
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DES23628A DE969037C (de) | 1951-06-22 | 1951-06-22 | Verfahren zur Herstellung gesinterter Titanatkoerper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE969037C true DE969037C (de) | 1958-04-24 |
Family
ID=7477469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES23628A Expired DE969037C (de) | 1951-06-22 | 1951-06-22 | Verfahren zur Herstellung gesinterter Titanatkoerper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE969037C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2942187A1 (de) * | 1978-10-20 | 1980-04-30 | Tdk Electronics Co Ltd | Nichtlineares dielektrisches element |
-
1951
- 1951-06-22 DE DES23628A patent/DE969037C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2942187A1 (de) * | 1978-10-20 | 1980-04-30 | Tdk Electronics Co Ltd | Nichtlineares dielektrisches element |
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