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Elektrischer Durchführungskondensator Durchführungskondensatoren sind,
insbesondere für die Entstörungstechnik, wegen ihres geringen Kernwiderstandes von
weittragender Bedeutung. Bekanntlich sind diese Kondensatoren so aufgebaut, daß
der Wickelkörper von einem Leiterstück, das baulich mit dem Kondensator vereinigt
ist, durchdrungen wird, welches in die aufgetrennte zu entstörende Leitung eingeschaltet
wird, und dann einen Teil der zu beschaltenden Stromleitung darstellt. Mit diesem
Leiterstück ist eine Belegung des Kondensators unmittelbar leitend verbunden, während
die andere Belegung mit dem Gehäuse in Kontakt steht.
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Durchführungskondensatoren werden besonders an Durchführungen von
Stromleitungen durch Abschirmwände benutzt, weil dadurch einerseits eine an dieser
Stelle besonders wichtige kapazitive Erdverbindung gegeben ist und andererseits
der Durchfühungskondensator infolge seines Aufbaues eine weitgehende Entkopplung
zwischen dem abgeschirmten Raum und der Umgebung gewährleistet.
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Man pflegt die Durchführungskondensatoren am Gehäuse mit einem Flansch
zu versehen und diesen in oder an einer Durchbrechung der Abschirmwand zu befestigen,
so daß ein Teil des Kondensators, zum mindesten aber die eine Anschlußvorrichtung
des Durchführungsleiters auf der anderen Seite der Abschirmwand zugänglich ist.
In den Fällen, in denen die Gehäuseflansche der Kondensatoren
mit
der Abschirmwand verlötet werden, ist die Ausführung elektrisch einwandfrei, jedoch
ist der Platzbedarf dann, wenn mehrere Kondensatoren nebeneinander in die gleiche
Abschirmwand eingesetzt werden sollen, groß, weil eine sehr eng benachbarte Anordnung
infolge der Flansche und der Befestigungsart nicht möglich ist.
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Aus verschiedenen Gründen wird jedoch eine Verlötung der Kondensatoren
nur sehr selten angewendet, vielmehr der Flansch mit der Abschirmwand durch Schrauben
miteinander in Druckverbindung gebracht. Diese Maßnahme führt jedoch, insbesondere
wenn sehr hohe Frequenzen von der durchgeführten Leitung abgeführt werden sollen,
zu technischen Unzuträglichkeiten, weil nämlich eine einwandfreie Verbindung mit
der Abschirmwand nur an jenen Stellen besteht, an denen Verbindungsbolzen Abschirmwand
und Flansch durchdringen. Je nach Anzahl der Befestigungsbolzen sind dies also zwei,
drei oder vier elektrisch einwandfreie Verbindungen, wohingegen die gesamte übrige
Fläche des Flansches nur über einen bestimmten Widerstand mit der Abschirmwand in
Verbindung steht. Außerdem ist die Verbindung nicht lochfrei, so daß aus allen diesen
Gründen zusammen erhebliche Minderung der Entstörwirkung eintreten kann.
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Es wurde erkannt, daß diese Nachteile nur durch einwandfreie koaxiale
Stromzuführung beseitigt werden können, so wie es beispielsweise bei einer völligen
Verlötung des Flansches der Fall ist. Lösbare Kondensatoren mit einwandfrei entkoppelnder
Wirkung sind erfindungsgemäß gekennzeichnet durch Verwendung eines koaxialen, um
den Durchführungsleiter angeordneten ringförmigen und gegen die Abschirmwand bzw.
den Rand des darin angebrachten kreisförmigen Durchbruches anzupressenden Kontaktorgans,
beispielsweise in Form einer schneidenartigen Erhöhung oder einer bei Leitungsabschirmungen
bekannten konisch oder kugelig geformten Ringfläche, derart, daß eine koaxiale und
lochfreie elektrische Verbindung zwischen Kondensatorgehäuse und Abschirmwand erzielt
wird. Man könnte beispielsweise daran denken, das Gehäuse des Durchführungskondensators,
das üblicherweise rohrförmig ist, längs des Schnittes mit einer senkrecht auf dem
durchgeführten Leiterstück stehenden Ebene mit einer Wulst zu versehen, die eine
konisch oder kugelig verlaufende Ringfläche besitzt, mit welcher sie dann unter
Benutzung irgendwelcher Hilfsmittel, beispielsweise einer Verschraubung, gegen die
entsprechend bemessene Durchbrechung in der Abschirmwand gepreßt wird. Diese Ausführung,
die zwar die Aufgabe der Erfindung löst, erfordert jedoch eine umständliche und
teure Herstellungsweise des Gehäuses. Es ist daher zweckmäßiger, das Gehäuse an
einer Stirnfläche mit einem mit Außengewinde versehenen, das durchgeführte Leiterstück
koaxial umgebenden buchsenartigen Ansatz auszurüsten und an dem Übergang von der
Stirnfläche zu dem zylindrischen Teil des Ansatzes die konische oder kugelige Ringfläche
vorzusehen. Dieser buchsenartige Ansatz kann z. B. mit dem Gehäuse aus einem Stück
bestehen, so daß das Kondensatorgehäuse damit die Form erhält, die bei Elektrolytkondensatoren
gebräuchlich ist, wobei an einem einseitig offenen zylindrischen Becher am Boden
ein mit Gewinde versehener buchsenartiger Ansatz vorgesehen ist.
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Es ist jedoch auch möglich, den buchsenartigen Ansatz und das Gehäuse
aus zwei Teilen zusammenzusetzen, wobei der Ansatz entweder in einer Durchbrechung
der Stirnseite des Kondensators befestigt oder mit einem entsprechend erweiterten
zylindrischen Teil an der zylindrischen Fläche des Kondensatorgehäuses angebracht
ist.
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In der Zeichnung sind Beispiele für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Gedankens wiedergegeben. In der Fig. i ist mit a der Wickelkörper, mit b das Gehäuse
bezeichnet. Dieses Gehäuse besitzt an der Stirnfläche c einen buchsenartigen Ansatz
d. An der Stelle, wo die Stirnfläche c in den buchsenartigen Teil d übergeht, befindet
sich das erfindungsgemäße koaxiale ringförmige Organ e, das in der in Frage stehenden
Zeichnung als konische Ringfläche angegeben ist. Diese Fläche wird, beispielsweise
mittels der Verschraubung f koaxial geschlossenen einwandfreien Kontakt herstellend,
gegen den Rand des Durchbruches in der Abschirmwand g gepreßt. Im übrigen entspricht
der Aufbau des Kondensators dem üblichen Aufbau. h ist das durchgeführte Leiterstück,
i eine Isolierabschlußplatte, k ein Isolierpfropfen, der die Buchse d verschließt
und seinerseits von dem durchgeführten Leiterstück la durchdrungen wird. Es ist
zweckmäßig, alle zusammenstoßenden Teile zwecks 'völliger Dichtung miteinander zu
verlöten, was mit den Stellen L bezeichnet sein soll.
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In Fig. a ist gezeigt, daß buchsenähnlicher Ansatz d und Gehäuse
b auch aus getrennten Teilen bestehen können. Die Buchse d ist hierbei in
einer Durchbrechung der Stirnfläche c befestigt. Iin übrigen sind gleiche Teile
mit den gleichen Bezeichnungen wie in der Fig. i versehen. Die erfindungsgemäße
Ringfläche e ist als kugelige Fläche ausgeführt.
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In Fig. 3 entspricht der Kondensator mit seinem Gehäuse dem an sich
üblichen Aufbau, d. h., das Gehäuse b ist auf beiden Stirnseiten mit Isolierplatten
i verschlossen. Die Buchse d ist mittels eines erweiterten zylindrischen
Teiles in mit dem Gehäuse verbunden.
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In Fig. q. schließlich ist als koaxiales Kontaktorgan eine in der
Stirnfläche des Kondensatorgehäuses angebrachte Ringschneide 7t angegeben, die sich
beim Befestigen des Kondensators allseitig koaxial in die Abschirmwand g einpreßt
und damit ebenfalls eine lochfreie, konzentrische Stromzuführung gewährleistet.
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Es sei nur erwähnt, daß die innere Schaltung des Kondensators nicht
unbedingt in der dargestellten Weise zu erfolgen braucht, sondern daß unter Benutzung
einfacher konzentrischer Stromzuführungseinrichtungen in jedem Falle die Verbindung
mit der Innenbelegung sowohl an dem der
Buchse zugewendeten Teil
des Kondensators als auch am abgewendeten Teil erfolgen kann.
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Durch die erfindungsgemäße Vorsehung des koaxialen Kontaktorgans werden
somit auch ohne @'erlötung hochfrequenztechnisch einwandfreie Verbindungen mit der
Abschirmwand erzielt. Durch die Ausbildung der Kontaktfläche auf einem buchsenähnlichen
Ansatz mit kleinerem Durchmesser, als ihn der Kondensator besitzt, werden aber noch
weitere Vorteile erzielt. Bei einer Anordnung mehrerer Kondensatoren nebeneinander
können diese bis zur gegenseitigen Berührung dicht angeordnet werden, da bezüglich
ihrer Befestigung keine Schwierigkeit entsteht. Weiterhin bleibt zwischen den in
der Abschirmwand notwendigen Durchbrechungen infolge des geringeren Durchmessers
der Buchsenansätze genügend Material vorhanden, um einen mechanisch festen Aufbau
zu sichern. In den Fällen, in denen die Abschirmwand genügende Stärke besitzt, kann
sogar auf eine Befestigung mittels der Gegenmutter f verzichtet werden und durch
Gewinde in den Durchbrechungen der Kondensator unmittelbar in der Abschirmwand festgeschraubt
werden, so wie es in der Fig. 5 angedeutet ist.