DE966255C - Verfahren zur Herstellung von Gesenken - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von GesenkenInfo
- Publication number
- DE966255C DE966255C DESCH10814A DESC010814A DE966255C DE 966255 C DE966255 C DE 966255C DE SCH10814 A DESCH10814 A DE SCH10814A DE SC010814 A DESC010814 A DE SC010814A DE 966255 C DE966255 C DE 966255C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- die
- cast
- dies
- cast iron
- pfaffen
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21K—MAKING FORGED OR PRESSED METAL PRODUCTS, e.g. HORSE-SHOES, RIVETS, BOLTS OR WHEELS
- B21K5/00—Making tools or tool parts, e.g. pliers
- B21K5/20—Making working faces of dies, either recessed or outstanding
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Mounting, Exchange, And Manufacturing Of Dies (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ©in Verfahren zur Herstellung
von Gesenken durch Einpressen eines sogenannten Pfaffen in einen erhitzten Gesenkeinsatz
innerhalb eines Gesenkhalters.
Es ist bereits bekannt, Schmiede- und Preßgesenke aus Stahl ohne spanabhebende Bearbeitung
dadurch herzustellen, daß in die erhitzten Stahlblöcke ein sogenannter Pfaffe, d. h. ein um das
Schwindmaß vergrößertes Modell des Fertigteils, eingepreßt wird. Der Vorgang wird meistens mehrmals
wiederholt, bis die vorgeschriebene Tiefe der Gravur erreicht ist. Nach der Verformung müssen
diese spanlos hergestellten Gesenke gehärtet und vergütet werden.
Derartige Stahlgesenke zeigen zwar einen sehr günstigen Faserverlauf, ihre Herstellung ist vielfach
billiger als die der spanabhebend gravierten Gesenke, aber sie sind, wie jedes Stahlgesenk, empfindlich
gegen Dauerbrüche.
Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, Gesenke ao aus Grauguß herzustellen. Hierbei handelt es sich
jedoch um einfache, nicht verformte und: verfestigte Gesenke.
Darüber hinaus ist die Verfestigung von Gesenkgravuren
durch Aufstreuen von Härtesalzen bekannt.
Außerdem ist ein Verfahren zum Verformen nicht schmiedbarer Metalle, z. B. Gußeisen, bekanntgeworden,
bei dem der flüssig in eine Gesenkform eingebrachte Werkstoff schnell auf eine Temperatur
abgekühlt wird, die in der Nähe des Verfestigungspunktes liegt. Sodann wird in den Werk-
709 592/49
stoff eine Patrize eingeschlagen, die die Form bis auf einen Spalt schließt, durch den der Werkstoffüberschuß hochsteigen und abfließen kann. Für das
Pressen von schweren, massiven Stücken, wie Gesenken, ist dieses Verfahren nicht geeignet. Auch
würde die Rekristallisation, die nach dem Pressen bei so hoher Temperatur, wie sie dem Verfahren
eigen ist, von dem ,großen Gesamtvolumen aus auf die gepreßten Oberflächen zurückwirken und deren
ίο Gefüige wieder in das typische Gußgefüge zurückverwandeln.
Gußeisen in bestimmter Zusammensetzung wird als gut warm verformungsfähig angesehen. Es ist
z. B. festgestellt worden, daß Grauguß in Schmiedepressen warmverformbar ist. Hierbei wurde ein
Grauguß mit 2,5 °/o Si und 0,25 %>
P (Sandguß) bei etwa 8oo° C, ohne Risse zu zeigen, in Matrizen zu
einfachen Formen verpreßt. Eine Abklärung 'der Frage, wieweit die Warmverformung von Gußeisen
durch Schmieden und Schlagen oder Pressen praktische Aussichten! bietet, steht noch aus. Für
Legierungen mit wechselnden Anteilen an Zementit, d. h. in Analogie zum Grauguß für sogenanntes
meliertes Gußeisen, werden theoretisch auch Anwendungsmöglichkeiten als Werkstoff für Werkzeuge,
wie Präige- und Preßstempel, Matrizen und Walzen gesehen.
Weiterhin ist bekanntgeworden, Gußeisen in Form von Sandguß durch einen Schmiedeschlag im
geschlossenen Gesenk bei Temperaturen etwa über 7000 C zu verformen.
Mit der Erfindung wird dagegen ein Weg zur Herstellung von billigen und doch dauerhaften Gesenken
durch Einpressen eines sogenannten Pfaffen gewiesen. Sie besteht darin, daß die Gesenkgravuren
in Gesenkeins ätzen aus Grauguß mit vorgegossener Gravur bei etwa S500 mit kalten Pfaffen
in kalten Gesenkhaltern eingesenkt werden, die in zum Grunde hin sich schwach erweiternden Ausnehmu'ngen
den verdrängten Werkstoff aufnehmen. Auf diesem gegenüber der bekannten Warmverarbeitung
von Gußeisen neuartigen Weg werden die Vorteile des Warmeinsenkens auch für Graugußgesenke
nutzbar gemacht und Gesenke erzielt, die im Verhältnis zu Stahlgesenken billig sind.
Ein weiteres Merkmal des erfmdungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß die vorgegossenen Gesenkgravuren oder der Pfaffe vor dem Pressen
mit Zyankali oder ähnlichen Kohlenstoffträgern versehen werden.
Eine Verwirklichungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Zeichnung dargestellt.
Fig. ι ist ein senkrechter Schnitt durch ein erfindungsgemäß erzeugtes Gußeisengesenk;
Fig. 2 zeigt einen sogenannten Pfaffen.
Fig. ι zeigt einen oberen Gesenkhalter 1. Er enthält
in seinem Hohlraum den vor gegossenen Gesenkblock 3 sowie einen Hohlraum 6 zur Aufnahme
des Werkstoffes bei der Verformung des Gesenkblockes 3. Entsprechend enthält der untere Gesenkhalter
2 den Gesenkblock 4 unter Belassung eines Hohlraumes 7, der bei der Verformung des Gesenkblockes
ausgefüllt wird. Wenn die Gesenkhalter 1 und 2 unter Einlegung des Pfaffen 5 in die vorgegossenen
Gravuren 9 gegeneinander bewegt werden, so entsteht unter Ausfüllung der Hohlräume 6
und 7 eine starke Gefügeverfestigung im Bereich der Gesenkgravur.
Das Verfahren nach der Erfindung verläuft in der folgenden Weise:
Die vorgegossenen Gesenkblöcke 3 und 4 werden mit den Hohlräumen abgegossen, die angenähert
der Form der verlangten Gesenkgravur 9 entsprechen. Die auf etwa 8500 erhitzten Gesenkblöcke
3, 4 werden in die ebenfalls gegossenen, jedoch kalt bleibenden Gesenkhalter 1 und 2 eingelegt.
In die vorgegossene Gravur 9 wird dann der kalte Pfaffe 5, der der um das Schwindmaß vergrößerten
Fertigform entspricht, eingelegt und die Gesenke unter hohem Druck beispielsweise einer
hydraulischen Presse gegeneinandergepreßt. Der Druck muß mindestens 120 kg/mm2 betragen. Unter
diesem hohen Druck werden die vorgegossenen Hohlräume herstellungsgenau nach dem kalten
Pfaffen 5 umgeformt. Das Gußeisen füllt unter diesem hohen Druck ferner die in den Gesenkhaltern
vorgesehenen Hohlräume 6, 7 aus, so daß die Gesenkhalter 1, 2 und entsprechenden Gesenke
3, 4 fest miteinander verbunden werden. Das Gußeisen wird unter dem hohen Druck sehr stark
verfestigt (Festigkeitsanstieg durchschnittlich ioo0/»), und durch den kalten Pfaffen 5 wird das in
unmittelbarer Nähe der Hohlräume befindliche Gefüge gleichzeitig unterkühlt, so daß das Gefüge 8
der Gesenkgravur eine sehr hohe Härte und Festigkeit erhält.
Diese kann dadurch noch verstärkt werden, daß in die vorgegossenen Hohlräume vor dem Einlegen
des kalten Pfaffen 5 Zyankali oder ähnliche Kohlenstoff abgebende Mittel eingestreut werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung· von Gesenken
durch Einpressen eines sogenannten Pfaffen in einen erhitzten Gesenkeinsatz innerhalb eines
Gesenkhalters, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesenkgravuren in Gesenkeinsätzen (3, 4) aus
Grauguß mit vongegossener Gravur (9) bei etwa 850° C mit kalten Pfaffen in kalten Gesenkhaltern
(i, 2) eingesenkt werden, die in zum Grunde hin sich schwach erweiternden
Ausnehmungen den verdrängten Werkstoff aufnehmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß· die vorgegossenen Gesenkgravuren (9) oder der Pfaffe vor dem Pressen
mit Zyankali oder ähnlichen Kohlenstoffträgern versehen werden.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 634904;
französische Patentschrift Nr. 490457; E. Piwowarsky IU. A. Wittmoser, »Gewalztes
Gußeisen«, Essen, 1949, S. 39, 44, 102 bis 117;
»Werkstattbücher«, Heft 58, Kaessberg, Hugo, »Gesenkschmiede«, Berlin, 1936, 2. Teil,
S. 28; Heft 31, Kaessberg, Hugo, »Gesenkschmieden von Stahl«, 3. Auflage, Berlin, 1950,
i. Teil, S. 50;
Zeitschrift »The Iron Foundry (Supplement to The Metal Industry)« vom 27. November 1925,
S.511;
Zeitschrift »Fertigungstechnik«, 2. Jahrg., Heft 5, Mai 1952, S. 146.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
0 709 592/49 T. $7
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH10814A DE966255C (de) | 1952-10-26 | 1952-10-26 | Verfahren zur Herstellung von Gesenken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH10814A DE966255C (de) | 1952-10-26 | 1952-10-26 | Verfahren zur Herstellung von Gesenken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE966255C true DE966255C (de) | 1957-07-18 |
Family
ID=7426373
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH10814A Expired DE966255C (de) | 1952-10-26 | 1952-10-26 | Verfahren zur Herstellung von Gesenken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE966255C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0430922A2 (de) * | 1989-11-23 | 1991-06-05 | BÖHLER Gesellschaft m.b.H. | Metallische Matrize zum Strangpressen und Verfahren zur Herstellung derselben |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR490457A (fr) * | 1916-10-09 | 1919-04-24 | Albert Wood Morris | Procédé de fabrication des pièces de fonte forgées |
DE634904C (de) * | 1932-11-09 | 1936-09-09 | Heinrich Nipper Dr Ing | Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden aus einer Eisen-Kohlenstoff-Legierung |
-
1952
- 1952-10-26 DE DESCH10814A patent/DE966255C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR490457A (fr) * | 1916-10-09 | 1919-04-24 | Albert Wood Morris | Procédé de fabrication des pièces de fonte forgées |
DE634904C (de) * | 1932-11-09 | 1936-09-09 | Heinrich Nipper Dr Ing | Verfahren zum Herstellen von Gegenstaenden aus einer Eisen-Kohlenstoff-Legierung |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0430922A2 (de) * | 1989-11-23 | 1991-06-05 | BÖHLER Gesellschaft m.b.H. | Metallische Matrize zum Strangpressen und Verfahren zur Herstellung derselben |
EP0430922A3 (en) * | 1989-11-23 | 1991-10-09 | Boehler Gesellschaft M.B.H. | Metallic extrusion die and method of its manufacture |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102005028010B3 (de) | Verfahren und Presse zum Warmformen | |
DE3235115C2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Flanschwelle und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens | |
DE3106457C2 (de) | Verfahren zum Herstellen einer Nockenwelle oder dergleichen, und Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens | |
DE69804744T2 (de) | Metallbearbeitungsverfahren | |
DE1527482A1 (de) | Verfahren zur Herstellung asymmetrischer und anderer Gegenstaende,wie z.B. Fahrrad-Tretkurbeln | |
DE4134596C2 (de) | ||
DE966255C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gesenken | |
DE2814012A1 (de) | Stanzwerkzeug und verfahren zu seiner herstellung | |
DE3704457A1 (de) | Verfahren zur herstellung metallischer bauteile | |
DE377072C (de) | Herstellung von Lagerflaechen an Buchsen o. dgl. | |
EP0452541A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus Tantal | |
DE112016005843T5 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Stifts für eine Form für einen Druckgussprozess | |
DE578397C (de) | Gesenk zum Pressen von Blech oder anderen tafelfoermigen Werkstoffen | |
DE646901C (de) | Verfahren zur Herstellung von Gesenken | |
DE613432C (de) | Verfahren zur Herstellung von Bestecken aus gegossenen Rohlingen | |
DE842188C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Pressen von metallischen Hohlstraengen | |
DE1000214B (de) | Verfahren zum aufeinanderfolgenden Formschmieden der Kurbelhuebe mehrfach gekroepfterKurbelwellen im Gesenk | |
AT165105B (de) | Verfahren zur Herstellung von Prägewerkzeugen aus Hartmetall | |
AT95522B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von im Gesenke fertigzustellenden Gegenständen aus dehnbarem Material. | |
DE510497C (de) | Verfahren zur Herstellung seigerungsfreier, gegossener Hohlkoerper | |
AT145529B (de) | Maschine zum Gießen von Metallgegenständen unter Druck. | |
DE102009042435A1 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Teiles aus einem Blech und Blechteil | |
DE683759C (de) | Pressform zum Herstellen von hohlen Presslingen aus Kunstharz o. dgl. | |
DE2101313A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von einseitig geschlossenen metallischen Hohlkörpern | |
DE889059C (de) | Druckgiessmaschine |