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Nachgiebige Absenkvorrichtung für den Bergbau Gegenstand des Hauptpatents
952 163 ist ein Streckenausban mit auf dem Prinzip der Verdrängung von in
Druckräumen eingelagerten feinkörnigen Füllstoffen beruhender Nachgiebigkeit, dessen
grundsätzliches Merkmal darin besteht, daß die den feinkörnigen Füllstoff enthaltenden
Druckräume ein vom Gebirge begrenztes, von Rahmen zu Rahmen durchlaufendes Polster
bilden, welches zur Strecke hin von einer in den Ausbaurahmen gelagerten Verkleidung
begrenzt ist, die derart ausgebildet ist, daß unter der Einwirkung des Gebirgsdruckes
in ihr Austrittsöffnungeil für das fortschreitende Austreten des Füllstoffes freigegeben
werden. DieAbsenkbewegung kann auf dieseWeise frei von allen Zufälligkeiten so gesteuert
werden, daß vor Erreichung der Bruchgrenze der Ausbauprofile bei gleichbleibend
hohem Widerstand weitgehende Nachgiebigkeit des Ausbaues erzielt wird.
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Gemäß dem Hauptpatent sind als Verdämmungsstreben Rundhölzer vorgesehen,
die mit ihren Köpfen in U-förmige Führungsschienen eingesetzt sind. An den Führungsschienen
gleitet der mit Schneidmessern versehene Senkschuh unter dem Gebirgsdruck abwärts
und schneidet bzw. quetscht
nacheinander die Köpfe der Verdämmungshölzer
ab, so daß die Hölzer selbsttätig herausfallen, wobei sie jeweils den Böschungswinkel
unterschneiden und das Abfließen eines Teiles der losen Berge zur Strecke hin gestatten.
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Das diesem Streckenausbau zugrunde liegende Prinzip hat sich in der
Praxis bewährt. Nachteilig daran wirkt sich jedoch aus, daß die als Verdämmungsstreben
vezwendeten Hölzer infolge des Al)-scherens ihre Köpfe zerstört oder zumindest in
ihrem Wert stark vermindert werden.
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Diese Nachteile sind gemäß der Erfindung vermieden, die es ermöglicht,
bei einem Streckenausbau nach dem Prinzip des Hauptpatents die Hölzer wiederzugewinnen
und in weiterer Ausbildung die Verwendung von Holz überflüssig zu machen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, als Unterbau eine feste
Mauer aus Grobbergen, Beton od. dgl. vorzusehen. Auf diese Mauer werden lose Berge
aufgeschüttet und durch Verdämmungshölzer gegen den Stoß aufgeböscht. Die Verdämmungsstreben
liegen in Führungsschienen, die vor der Mauer aufgerichtet sind. Der- den Oberbau
tragende Senkschuh gleitet an den Führungsschienen abwärts und nimmt bei dieser
Bewegung die Verdämmungsstreben mit, die auf diese Weise vor die feste Mauer geschoben
werden, wo sie, vom Druck der losen Berge entlastet, entfernt werden können. Da
bei dieser Bewegung die Verdämmungsstreben nicht abgeschert, sondern in ihren Führungen
lediglich verschoben werden, wird bei Verwendung - beispielsweise von Rundhölzern
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das Holz nicht zerstört oder beschädigt und kann erneut für den gleichen
Zweck verwendet werden. Darüber hinaus ist es möglich, an Stelle von Holzauch Eisenstreben
zu verwenden, beispielsweise nach Art U-förmiger Eisenträger od. dgl. Es ist auf
diese Weise möglich, mit einer Mindestmenge an Holz für den Streckenausbau auszukommen.
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In der Ausgangsstellung wird die unterste Verdämmungsstrebe in Höhe
der Maueroberkante durch einen leicht zerstörbaren Riegel festgehalten. Dieser Riegel
kann beispielsweise aus einem aus der Mauer herausragenden Holzbrett bestehen, das
bei zunehmendem Druck auf die Verdämmungsstreben abbricht und so die Bewegung nach
unten freigibt. Die jeweils nachfolgenden Verdämmungsstreben werden am freien Abrutschen
durch den auf sie wirkenden Horizontaldruck der losen Berge gehindert, von dem sie
in dem Augenblick entlastet werden, als sie die Oberkante der Mauer unterschritten
haben.
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Der Absenkvorgang ist beendet, wenn der Senkschuh, der zunächst auf
der Schüttung aus losen Bergen ruht, sich auf die Oberkant# der Mauer gesetzt hat.
In diesem Zeitpunkt kann nach Lösen der Führung die Führungsschiene mitsamt den
Verdämmungsstreben entfernt werden. Sowohl die Führungsschienen als auch die Verdämmungsstreben
können dann ohne weiteres aufs neue für den gleichen Zweck verwendet werden.
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Die Absenkbewegung kann durch geeignete Beschaffenheit der Berge und
des aufgezwungenen und ständig unterschnittenen Böschungswinkels planmäßig in Anpassung
all die Druckverhältnisse Csesteuert werden. Die Vorrichtung arbeitet daher selbst
unter schwierigen Verhältnissen zuverlässig und gestattet es, unter Wiedergewinnung
wesentlicher Auisbauteile mit einem Mindestmaß all Material auszukommen.
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In den Zeichnungen sind bevorzugte Ausführungsformen des Erfindungsgedankens
mehr oder minder schematisch dargestellt, an Hand deren die Erfindung näher erläutert
und weitere Erfindungsmerkmale aufgezeigt werden sollen.
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Abb. i und 5 zeigen in Ansicht den Ausgangszustand, und Abb.
2, 3 und 6 nach Beendigung der Abseenkbewegung den linken Teil eines
Unterbaues; Abb. 3 und 7 ist eine Ansicht auf zwei Baue, auf den Stoß
gesehen, und Abb. 4 und 8 Aufsichten auf den Senkschuh. Vor dem Stoß ist
eine Mauer i aufgerichtet; nach dem Ausführungsbeispiel besteht sie aus Grobbergen,
sie kann aber auch aus Beton oder sonstigen geeigneten Werkstoffen errichtet werden.
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Unter der obersten Steinlage der Mauer ist ein Holzbrett 2 eingelegt,
daß sich zweckmäßigerweise an der Vorderseite der Mauer auf einem halbierten Rundholz
3 abstützt. Vor der Mauer ist eine Führungsschiene 4 aufgerichtet, die in
der Hölle die gegenüber der Schiene zurückspringende Mauer um ein Beträchtliches
übersteigt.
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Die Führungsschiene besteht aus einem Doppel-T-Träger oder aus zwei
aneinandergelegten U-Eisen. Die Führungsschiene 4 dient einerseits der Führung des
Senkschuhes 5, auf dem sich das Segment 6 des Oberhaues abstützt,
andererseits der Führung und Halteru#ng der Köpfe der Verdämmungsstreben
7, die von Bau zu Bau reichen. Im gewählten Ausführungsbeispiel der Abb.
i bestehen diese Verdämmungsstreben aus U-förmigen Eisenträgern. An Stelle dieser
Eisenträger können aber auch Rundhölzer gemäß Abb. 5, 6 und 7 verwendet
werden. Die unterste Verdümmungsstrebe 7'
legt sich in der Ausgangsstellung
der Gesamtvorrichtung auf das als Riegel wirkende Holzbrett 2 auf.
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Hinter den Verdämmungsstreben 7 sind die losen Berge 8* gegen
den Stoß aufgeböscht. Die losen Berge können aus Sand oder mehr oder minder grobkörn#igen
Feinbergen bestellen.
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Nachdem die Berge 8 hinter den Verdümmungsstreben
7 aufgeböscht sind, wird der Senkschuh so aufgesetzt, daß er einerseits auf
den Bergen ruht und andererseits auf der obersten Verdämmungsstrebe bzw. auf einem
besonderen Aufsatzstück i-1 gemäß Abb. 5, 6 und 7; alsdann wird das
Segment 6
aufgesetzt und der Bau vollendet.
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Der Senkschuh 5 ist an der Doppel-T-Schiene geführt, wobe-i
beispielsweise die Anordnung so getroffen werden kann, wie aus Abb. 4 ersichtlich.
Der Senkschuh 5 greift mit U-förmigen Ansatzstücken 6 in das Profil
der Führungsschiene ein. Eine kraftschlüssige Gleitverbindung zwischen den U-förmigen
Ansätzen und der Schiene 4 wird du#rch
Holzkeile 9 vermittelt.
Die Anordnung kann gemäß Abb. #, 6, 7, 8 auch so getroffen werden, daß die
Ansatzstücke 6' gabelartig ausgebildet sind, wobei die Schenkelenden der
Gabel durch einen lösbaren Bolzen verbunden werden, nachdem die Führungsschiene
in die Gabel eingesetzt ist.
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Unter dem anwachsenden Gebirgsdruck wird der Senkschuh 5 unter
anfänglichem Zusammenpressen der losen Berge 8 abwärts bewegt. Gleichzeitig
schiebt er die Verdämmungsistreben 7 in den Führungsschienen 4 abwärts, wobei
das als Verriegelung wirkende Holzbratt 2 abgebrochen und der untersten Verdämmungsstrebe
7' die Bewegung in den unteren der Mauer i gegenüberliegenden Abschnitt der
Führungsschiene 4 hinein f reigegeben wird. Die darüberliegenden Verdämmungsstreben
7
werden infolge des auf sie wirkenden Druckes der losen Berge so lange an
einem vorzeitigen Ab-
rutschen gehindert, bis sie bei ihrer planmäßigen Abwärtsbewegung
die Oberkante der Mauer i unterschritten haben.
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Infolge der Abwärtsbewegung der Verdämmungsstreben 7 wird der
freie Böschungswinkel der lose eingefüllten Berge ständig untersichnitten, so daß
sie- frei zur Strecke austreten können.
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Das Absenken schreitet - unter stetigem Ab-
fließen der
losen Berge - so lange fort, bis der Schuh 5 in die in Abb. 2 und
3 bzw. 6 da;rgestellte Lage erreicht, in der er auf der Mauer i aufsitzt.
Wenn diese Stellung erreicht ist, wird die Gleitverbindung zwischen Schuh und Führungsschiene
4 gelöst und die Schiene mitsamt den Verdämmungsstreben 7 entfernt. Wenn
der Schuh so ausgebildet ist wie in Abb. 4 dargestellt, muß die Führungsschiene
4 nach oben herausgezogen werden; wird die Bolzenverbindung gemäß Abb.
5 bis 8 verwendet, so kann die Schiene 4 einschließlich der Verdämmungsstreben
nach vorn weggenommen werden.
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Im übrigen ist es auch möglich, jeweils die untersten Verdürnmungsstreben,
die in dem Bereich der Mauer i abgesenkt worden sind, einzeln herauszunehmen, indem
man sie schräg schlägt und nach vorn abzieht. Gemäß einer anderen Ausführungsform
kann man zu dem gleichen Zweck die Führungsschienen. durch teilweises Wegnehmen
der Flansche der Profile in ihrem unteren Teil so gestalten, daß Öffnungen entstehen,
die den Austritt der nach unten gedrückten Verdämmungsstreben ermöglichen.
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In vielen Fällen ist es jedoch erwünscht, die abgesenkten Verdämmungsstreben
im Bereiche der Mauer zu belassen, um die Mauer, die häufig auf Stoßdruck beansprucht
wird, zu verstärken.
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Es kann ferner zweckmäßig sein, den überkragenden Teil des auf der
Mauer i aufsitzenden Senkschuhes g durch einen Holzstempel jo zu unterstützen.
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Die Absenkcharakteristik der Vorrichtung ist bedingt durch das verwendete
Bergematerial und die Art, in der der Bösschungswinkel unterschnitten wird. Bei
der Vorrichtung gemäß Abb. i und 2 ist die Art des Unterschneidens durch die Form
und Lage der obersten Verdämmungsstrebe 7
gegeben.
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Um die Möglichkeit zu schaffen, die Art der Unterschneidung des Böschungswinkels
planmäßig zu beeinflussen, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen,
zwischen Senkschuh und oberster, Verdämmungsstrebe ein von Bau zu Bau reichendes
Aufsatzstück 14 wählbarer Höhe einzusetzen. Dieses Aufsatzstück besteht im Fall
der Abb. 5, 6 und 7 aus einer U-Schiene, die von Bau zu Bau reicht
und im Bereich der Senkschuhe besondere Nocken 14' aufweist, deren Höhe dem erforderlichen
Bösohungswinkel entspricht, Selbstverständlich kann man durch Anbringung eines über
den unteren Rand des Senkschuhes hin anschließenden und bis zur obersten Verdämmungsstrebe
reichenden besonderen Ansatzes dieselbe Wirkung erzielen.
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Um ein möglichst gleichmäßiges Abfließen der losen Berge nach der
Strecke hin, verbunden mit einer möglich-st gleichmäßigen Druckverteilung in d.iesen
Bergen, zu schaffen, wird ferner vorgeschlagen, zwischen je zwei Bauen ein
Spannband i i vorzusehen, das die losen Berge niederdrückt. In dem gewählten Ausführungsbeispiel
der Abb. 3 ist das Spannband am Senkschuh 5 des einen Baues, wie bei
12 angedeutet, fest eingehakt, das andere Ende des Bandes ist unter den Schuh 5'
des nächsten Baues lose untergelegt und wird von diesem unter Einwirkung des Gebirgsdruckes
festgeklemmt und gehalten. Es wäre natürlich auch möglich, das Spannband i i am
Schuh #' etwa in der gleichen Weise zu befestigen wie am Schuh 5, jedoch
ist die erstgenannte Anordnung in bezug auf das Rauben des Ausbaties einfacher,
da das Band i i aus den losen Schuttmassen beim Rauben einfach herausgezogen werden
kann. Außerdem ergibt sich eine einfache Lösung des Längenausgleiches.
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Wie aus Abb. 3 ersichtlich, wirkt das Spannband in der Weise,
daß die losen Berge im Raum zwischen den einzelnen Bauen auf die Mauer niedergepreßt
werden, so daß sich auch in diesem Ab-
schnitt eine gleichmäßige Druckverteilung
innerhalb der losen Schüttung ergibt, die das Abfließen der Berge nach der Strecke
im gewünschten Maße vergleichmäßigt. Nach Beendigung des Absenkvorganges hält das
Spannband die unter Druck stehende Mauer fest zusammen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebenen
und veranschaulichten Ausführungsformen beschränkt, es können vielmehr an den einzelnen
Teilen der Absenkvorrichtung Abänderungen vorgenommen werden, sowohl was die Gestalt
der einzelnen Teile als auch ihre gegenseitige Anordnung anlangt, ohne daß durch
solche Abwandlungen vorn Grundgedanken der Erfindung abgewichen würde.