DE965493C - Verfahren zur Behandlung fluessigen Roheisens bzw. Rohstahls, welche durch ein hoch erhitztes Koksbett hindurch filtriert werden - Google Patents

Verfahren zur Behandlung fluessigen Roheisens bzw. Rohstahls, welche durch ein hoch erhitztes Koksbett hindurch filtriert werden

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DE965493C
DE965493C DEW11468A DEW0011468A DE965493C DE 965493 C DE965493 C DE 965493C DE W11468 A DEW11468 A DE W11468A DE W0011468 A DEW0011468 A DE W0011468A DE 965493 C DE965493 C DE 965493C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C1/00Refining of pig-iron; Cast iron

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Waste-Gas Treatment And Other Accessory Devices For Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung flüssigen Roheisens bzw. Rohstahls, welche durch ein hoch erhitztes Koksbett hindurch filtriert werden Es sind Verfahren für die Herstellung von Rohe eisen in Schachtofenprozessen bekannt, bei denen flüssiges Roheisen anfällt, dessen Zusammensetzung aber für eine unmittelbare Verwendung nicht gler eignet ist. So gibt es z. B. saure oder hochsaure Schmelzverfahren, bei denen das Roheisen. bei An# fall einer kieselsäurereiche:n Schlacke gewonnen wird, die eine wirksame Entschwefelung des Eisens im Schachtofen verhindert. Es wurden daher eine größere Anzahl von Vorschlägen gemacht und teilweise großtechnisch verwirklicht, die der Entschwefelung eines derartigen Roheisens -dienen. Diese Verfahren sind aber außerordentlich, teuer, we-il sie entweder ein sehr teueres Reagenz für die Bindung des Schwefels oder aber eine kostspielige Appa,ratur, benötigen.
  • Der Erfinder hat sich nun die Aufgabe gestellt, flüssiges Roheisen oder Rohstahl auf einfache Weise und im organischen Zusammenhang mit dem Gewinnungsprozeß derart zu behandeln, daß sie unmittelbar verwendet werden können.
  • Es ist an sich bekannt, flüssiges Roheisen bzw. Rohstahl durch ein hoch erhitztes Koksbett hindurch zti filtrieren, z. B. aus der deutschen Patentsrhrift 437 538. Diese Verfahren unterliegen je- doch dem Mangel, daß das Eisen infolge seines hohen spezifischen Gewichtes verhältnismäßig schnell durch das Koksbett hindurchfließt, so, daß nur begrenzte Reaktiensmöglichkeiten mit dem Koksbett bzw. mit den darin enthaltenen weiteren Komponenten gegeben sind.
  • Ef-findungsgemäß wird nun vorgeschlagen, das Eisen feinverteilt der Oberfläche- eines Koksbettes zuzuführen, das durch Einblasen eines gasförmigen Mediums eine Wirbelschicht bildet. Durch diese FiltrieTung findet eine feineVerteilung des flüssigen Roheisens bzw. Rohstahls über das Koksbett statt, so daß diese innerhalb des Koksbettes nach unten tropfen und dabei günstigere Bedingungen für die Reaktionen mit der Gasphase und den Bestandteilen der festen Komponenten vorfinden. Ohne weitere Zusätze ist ein solches hoch erhitztes Koksbett beispielsweise geeignet, Eisen zu einem gewünschten Endkohlenstoffgehalt aufzukohlen, oder zu Rohstahl zu desoxydieren, was durch die Stärke des Koksbettes erzielt werden kann.
  • Nach einem weiteren Erfindungsgedanken enthält das Reaktionsbett außer Koks noch weitere feste Reaktionskomponenten, insbesondere Kalk. Fester Kalk ist für die Entschwefelung viel wirksamer als flüssige Schlacken und dies um so. mehr, als er in, der Wirbelsehicht zur Reaktion gebracht wird.
  • Eine erfindungsgernäße Weiterausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß das Koksbett zusätzlich durch Verbrennung eines Teiles des Kokses mittels eines satierstoffhaltigen Mittels bzw. konzentrierten Sauerstoffs, vorzugsweise mit sauerstoffangereicherter Luft, erhitzt wird.
  • Mit besonderemVorteil werden erfindungsgemäß die dem Reaktionsbett entweichenden Gase dem Gewinnungsprozeß des Roheisens bzw. Robstahls zugeführt.
  • Schließlich wird noch vorgeschlagen, das Roheisen ständig aus dem Hochofen. abfließen. zu lassen und einem räumlich tiefer angeordneten Reaktionsbett zuzuleiten.
  • In der Zeichnung ist das Wesen der Erfindung beispielsweise und schematisch veranschaulicht. Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen- Verfahrens besteht aus einem schachtartigen wärmeisolierten ' Reaktionsgef äß i) welches im unteren Teil Öffnungen oder Düse" 2 zum Einblasen eines Verbrennungsmittels besitzt; die Düsen sind zweckmäßigerweise mit Wasser gekühlt. Im Deckel dfes Reaktionsgefäße,-s befindet sich eine größere öffnung 3 für die Einführung des festen Reaktionsgutes sowie eine kleinere, nach oben trichterartig erweiterte Öffnung 4 für das Eingießen des flüssigen Eisens. Im oberen Teil des Reaktionsgefäßes ist ferner ein Auslaß 5 für die gasförmigen Reaktionsprodukte vorgesehen. Dicht unterhalb des Eingießtrichters 4 ist ein Rohrkranz 6 mit kleinen Austrittsöffnungen für ein Zerstäubungsmittel des Roheisens angeordnet. Die Austrittsüffnungen sind zweckmäßig auf die Adhse des Gießstrahles gerichtet, und zwar so, daß jeder einzelne Strahl des Zerstäubungsmittels um etwa-451 nach unten geneigt ist, Statt des Rohrkranzes 6 kann auch eine ringartige Zerstäuberdüse verwendeit werden.
  • Das flüssige Eisen fließt dem Eingießtrichter4 mittels einer Rinne 7 zu. Das feste, Reaktionsgut (Koks, Kalk oder sonstige Zuschläge) wird dem Reaktionsgefäß mittels eines Zuteilapparates 8, der die Form eines Zellenrades hat, zugeführt. Am Boden des Reaktionsgefäßes befindet sich eine Auslaßöffnung 9 für das raffinierte Eisen und et-,vas höher eine Schlackenauslaßöffnung io.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird in folgender Weise durchgeführt: Das flüssige, Eisen ii wird in verhältnismäßig dünnem Strahl durch den Trichter4 in das Reaktionsgefäß i eingegossen. Der Eisenstrahl trifft hierbei auf das vom Zerstäuber 6 eingeblasene Zerstätibtingsmittel i?-, das z. B. hochgespannt#er Dampf sein kann, und, wird hierdurch fein. zerstäubt, so daß das Eisen in Form kleinerTröpfchen 13 auf die Oberfläche des Reaktionsbettes 15 niederfällt, das aus Koks und v'e'rschiedeneil Zuschlägen besteht. Durch die Düsen 2 wird in das Reaktionsbett ein gasförmiges Mittel 18 eingeblasen, dessen Menge und Druck mit der Korngröße des Reaktionsbettes so abgestimmt sind, daß dieses in an sich bekannter Weise ein Schwebebett bildet.
  • Das Roheisen fließt durch das Reaktionsbett nach unten und reagiert hierbei mit dem im Koksbett fest oder flüssig vorhandenen Kalk oder sonstigem Reaktionsstoff. Unterhalb des Reaktionsbettes kann sich in Abhängigkeit von der Höhe der Schlackenform noch eine dickere Schlackenschicht oder Schicht des sonstigen Reaktionsstoffes befinden, die von dem flüssigen Roheisen in feinverteilter Form durchströnit wird.
  • Am Boden des Reaktionsgefäßes sammelt sich das raffinierte flüssige Eisen 16 und wird durch die Öffnung 9 kontinuierlich oder diskontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß entfernt. über dem flüssigen Eisen sammelt sich die flüssige Schlacke 17, die durch die Öffnung io aus dem Reaktionsgefäß kontinuierlich oder diskontinuierlich abgezogen wird.
  • Zum Aufheizen des Reaktionsbettes wird durch die Düsen:2 kontinuierlich oder diskontinuierlich ein sauerstoffhaltiges Mittel 18 eingehlasen, das mit dem Koks des Reaktionsbettes verbrennt, so daß die Temperatur in dem Reaktionsbett je nach den Erfordernissen auf etwa i6oo his 2ooo' C eingestellt werden kann.
  • Die Verbrennungsprodukte verlassen das Reaktionsgefäß durch die Öffnung 5, unter Umständen vermischt mit gasfÖrmigen oder dampfförmigen Reaktionsprodukten, und bilden das Abgas ig des Prozesses.
  • Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, Re# aktionen, die einen hohen Wärmeaufwand erfordern, wie z. B. die Siliciumreduktion, aus dem mit Normalwind betriebenen Hochofen. herauszunehmen und in dem mit an Sauerstoff angereichertem Wind betriebenen Reaktionsbett durchzuführen. Diese Vexfahrensweise wird vorteilhaft so durchgeführt, daß man das Roheisen ständig aus dem Hochofen ausfließen läßt und kontinuierlich dem räumlich tiefer angeordneten Reaktionsbett fein zerstäubt zuleitet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Behandeln flüssigen, Roheisens bzw. Rohstahls, welche durch ein hoch erhitztes Koksbett hindurch filtriert werden, ,dadurch gekennzeichnet, daß das Eisen feinverteilt der Oberfläche des Reaktionsbettes zugeführt wird und daß das Reaktionsbett durch Einblasen eines gasförtnigen Mediums eine Wirbelschicht bildet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsbett außer Koks noch weitere feste Reaktionskomponenten enthält, insbesondere Kalk. 3. Verfahren, nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Erhitzung durch Verb-rennen eines Teiles des Kokses mittels eines sauerstoffhaItigen Mittels bzw. konzentrierten Sauerstoffs, vorzugsweise mit sauerstoffangereicherter Luft, erfolgt. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Re#-aktionsbett entweichenden Gase! dem Gewinnungspro#zeß des Roheisens bzw. Rohstahls zugeführt werden. 5. Verfahren nach einem der Ansprüchei i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Roheisen ständig aus dem Hochofen ausfließen läßt und dem räumlich tiefer angeordneten Reaktionsbett zuleitet. In Betracht gezogene Druckschriften: De ' utsche Patentschriften Nr. 782-6, 343 944, 437538.
DEW11468A 1953-06-19 1953-06-19 Verfahren zur Behandlung fluessigen Roheisens bzw. Rohstahls, welche durch ein hoch erhitztes Koksbett hindurch filtriert werden Expired DE965493C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE343944C (de) * 1918-09-03 1921-11-11 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren und Vorrichtung zur Entschwefelung grosser Eisen- und Stahlmengen
DE437538C (de) * 1923-01-21 1926-11-23 Franz Burgers Verfahren zur UEberfuehrung des aus den Hochoefen kommenden Giessereiroheisens in den Zustand eines Eisens zweiter Schmelzung

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE343944C (de) * 1918-09-03 1921-11-11 Koppers Gmbh Heinrich Verfahren und Vorrichtung zur Entschwefelung grosser Eisen- und Stahlmengen
DE437538C (de) * 1923-01-21 1926-11-23 Franz Burgers Verfahren zur UEberfuehrung des aus den Hochoefen kommenden Giessereiroheisens in den Zustand eines Eisens zweiter Schmelzung

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