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Vorrichtung zum Wenden von Flaschen Zusatz zum Patent 960 523
Das Hauptpatent
960 523 bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Wenden von Flaschen über Kopf um eine
innerhal4> derselben liegende ideelle Achse unter ständiger Längsbewegung entlang
der Achse. Dieselbe ist gekennzeichnet durch eine ortsfeste Schraubengangführtmg
Init einem Durchmesser, der kleiner ist als die Flaschenhöhe, und rotierende Mitnehmer,
deren Rotationsdlurchmesser ebenfalls kleiner als die Flaschenhöhe ist, so daß das
Überkopfwenden als Schranbung der Flaschen durch Drehen um sich selbst erfolgt.
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Die Verbesserung gemäß der Erfindung besteht darin, daß die rotierenden
Mitnehmer die ortsfeste Schraubengangführung außen umlaufen. Ein Hauptvorteil dieser
Verbesserung liegt in der Einfachheit des Aufbaus, da der Drehantrieb für die Mitnehmer
trotz des Drehens der Flasche um sich selbst die ortsfeste Schraubengangführung
nicht zu durchbrechen braucht, sondern unmittelbar von außen eingeleitet werden
kann, wobei die ortsfeste Abstützung der Schraubengangführung außerhalb des Drehbereichs
der Mitnehmer ohne weiteres möglich ist.
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Als weiterer Vorteil der Erfindung ist anzusehen, daß die rotierenden
Mitnehmer einen den Flaschenboden auf der unteren Hälfte der üherkopfdrehung stützenden
Kragen besitzen können. Damit wird die Notwendigkeit für die Ausbildung eines trawenden
Gehäuseteiles auf ein Minimum reduziert; die ganze Maschine enthält nur noch ein
Traggerippe und kann vollständig eingesehen werden, da als Schutzhauben durchsichtiges
Material verwendet werden kann. Falls auf der oberen Hälfte der Überkopfdrehung
die Flaschenbrust keine ausreichende Stüitzunterlage an der ortsfesten Schraubengangführung
abgibt, etwa wegen eines überschlanken Flaschenhalses, wie das ausnahmsweise vorkommen
kann, kann ein dem Stützkragen für den Flaschenboden gegenüberliegender Stützkragen
für den Flaschenkopf mitrotieren.
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Zweckmäßig erstrecken sich die Stützkragen der rotierenden Mitnehmer
nur über den axialen Abstand zwischen einer ortsfesten Ein--und Auslaufführung für
den Flaschenbodlen, welche sich von der Förderbandebene oder kurz darunter bzw.
darüber auf einer Länge entsprechend etwa go0 der ideellen Mituehmerdrehachse nähern.
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Die Erfindung sieht noch die Anordnung eines den Flascheneinlauf
abweisenden Spiralringsegments zwischen den beiden Einlaufkanten der rotierenden
Mitnehmer außerhalb - ihrer Einlauföffnung vor, womit j ede unerwünschte Verklemmung
am Flascheneinlauf unabhängig von der Art des Flascheneinschubs ausgeschlossen wird,
ohne daß es dazu besonderer Steuerorgane bedarf.
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Auch insoweit bietet die Erfindung eine erhebliche Vereinfachung und
Verbilligung gegenüber bekannten Einrichtungen.
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Die ortsfeste Schraubengangführung ist gemäß der Erfindung von zwei
außerhalb des Drehbereichs der Mitnehmer abgestützten Wendeln gebildet, welche gleiche
Steigung haben, deren Abstand jedoch so außerhalb des Steigungsmittels liegt, daß
einem der Flaschenfußstärke entsprechenden Abstand ein der Flaschenbruststärke entsprechender
Abstand gegenüberliegt. Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß mit
dieser überaus einfachen Schraubengangführung eine einwandfreie Flaschenführung
auf einer axial fortschreitenden Bahn unter Überkopfwenden der Flasche um sich selbst
zu erreichen ist.
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IGemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung bestehen beide die
Schraubengangführung bildenden Wendel aus je einem Wendelpaar, von denen jeweils
die eine Wendel auf einem größeren Durchmesser und die andere Wendel auf einem kleineren
Durchmesser liegen, und sind alle ortsfesten Abstützungen axial verstellbar. Damit
wird es möglich, den erwähnten auf die Flaschenfuß-und -bruststärke abgestimmten
Abstand zu verandern und auf die verschiedensten Flaschenformate einzustellen. Indem
dies nämlich durch entsprechendes axiales Verschieben der einen Wendel in der einen
Richtung und der anderen Wendel. in der entgegengesetzten Richtung möglich wird,
wird die bei nur zwei Wendeln unausbleibliche Abhängigkeit einer Abstandsvergrößerung
.einerseits von einer Abstandsverkleinerung andererseits ausgeschlossen. Die ortsfeste
Eia- und Auslaufführung sind zweckmäßig am Ende nur einer Wendel befestigt; das
Ende der anderen Wendel kann sich dann relativ zu den Ein- und Ausl aufführungsblechen
verschieben.
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Zweckmäßig ist auch der Mitnehmer zweiteilig und der Abstand seiner
beiden Backen verstellbar, so daß auch durch eine diesbezügliche Anpassung an die
Flaschenfußstärke eine gute Anlage und ein sicheres Arbeiten gewährleistet sind.
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Für eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit bevorzugt die Erfindung
eine Ausgestaltung, bei welcher den rotierenden Mitnehmern mit dem Stützkragen für
den Flaschenboden Stützkragen für den Flaschenkopf gegenüberliegen; beide sich diametral
einander gegenüberliegenden Stützkragen sind in der Höhe verstellbar befestigt,
so daß auch den unterschiedlichen Flaschenlängen Rechnung getragen werden kann.
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Der neue Flaschenwender ist also weitgehend auf beliebige Fllaschenformate
und -längen einstellbar. Naturgemäß läßt sich d.ie veränderliche Anpassungsmöglichkeit
nicht unbegrenzt weit treiben, ohne daß die Führungsfunktion darunter leidet.
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Doch läßt sich immerhin das Grundaggregat, welches das Traggerippe
und den Drehring mit seinem Antrieb enthält, für alle Flaschenlängen auslegen, so
daß hierfür ein einheitliches Grundaggregat verwendet werden kann, in welches für
stark unterschiedliche FlaschengröBen unterschiedliche, aus rotierenden Mitnehmern
und ortsfester Schraubengangführung mit der Ein- und Auslaufführung bestehende Führungsaggregate
eingesetzt werden können. Damit mit einer solchen Ausgestaltung auch die kleinsten
vorkommenden Flaschenlängen mit ihrer ideellen Drehachse in die ideelle Wendeachse
des Flaschenwenders. leicht hineingeführt werden können, ist das Fundament des Wenders
unter die Flaschentransportbandebene unter Unterbrechung des Bandes in dem Flaschenwenderbereich
senkbar.
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Es ist als ein weiterer besonderer Vorteil der Erfindung anzusehen,
daß sie es auf Grund der Tatsache, daß der Mitnehmer die ortsfeste Schraubengangführung
außen umläuft, ermöglicht, daß drei und mehr Mitnehmer über den Umfang verteilt
sind, wobei die Steigung der Schraubengangführung entsprechend gehalten sein muß,
so daß also die der vorauflaufenden Flasche folgende Flasche bereits nach einem
Schwenkwinkel von I20 oder 900 der ersteren folgen kann. Der Mehrzahl von Mitnehmern
entspricht sodann eine entsprechende Mehrzahl von Stützkragen für den Kopf, sofern
darauf Wert gelegt wird. Unter Zugrundelegung gleicher Drehzahlen kann auf diese
Weise .die Leistung des Flaschenwenders vervielfacht werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus den ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen zu ersehen, in denen für gleiche oder äquivalente Teile
dieselben Bezugszeichen wie
nach dem Hauptpatent verwendet sind.
Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht mit zwei Einfachwendeln, Fig. 2 zwei
Wendelpaare in Perspektive, Fig. 3 einen Maschinenaufriß, F.ig. 4 einen Grundriß,
Fig. 5 eine Seitenansicht, die übrigen Figuren Teilausschnitte in schematischer
Form.
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Seitwärts des in Richtung 9 wanderndenFlaschentransporthandes I schließt
sich an der Einlaufseite kurz unter der Bandebene eine Einlaufführung 2 an, die
sich auf einem Bogenausschnitt von etwa go0 der ideellen Mitnehmerdrehachse nähert
und damit die Flasche a aus der Ebene des Bandes I leicht anhebt. An der gegenüberliegenden
Seite des Auslaufendes befindet sich eine aus Fig. 1 nicht ersichtliche, jedoch
in Fig. 4 gut erkennbare entsprechende Auslaufführung.
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Von einem Elektromotor 11. wird über ein Zahnrädervorgelege sowie
eine unter Spannung einer Feder 43 stehende Rutschkupplung 42 ein Kettenrad 4I getrieben,
von dem über eine Kette Io' ein auf dem Außenmantel eines Ringes g sitzendes Kettenrad
40 angetrieben wird. Am Innenmantel des Ringes g befinden sich Flanschansätze 44
verschiedener Art, an denen unter anderen auch die Mitnehmer 4' der Fig. I befestigt
sind. Die Mitnehmer 4' besitzen an ihrem Einlaufende in Drehrichtung D vorlaufende
Vorsprünge 5, die beim Fassen der Flasche zuerst in wirksame Mitnahmetätigkeit treten
und denen gegenüber die zurückbleibende Randkontur 6 eine Verzögerung in der Mitnahme
der Flasche bewirkt, so daß die Beschleunigung der Flasche gemildert wird. Die Flasche
kommt bei ihrer Drehung mit ihrem Fuß auf die Einlaufführung 2, mit ihrem Unterkörper
in den entsprechend breiten Abstand 7 zwischen den beiden Wendeln 30 und 3I und
mit ihrem Hals in den entsprechend schmalen Abstand 8 zwischen den beiden Wendeln
30 und 31. Da sich das Einlaufführungsblech 2 nach seinem oberen Ende zu ilmmer
mehr der ideellen Rotationsachse nähert, wird die Flasche so weit in die Wendelgänge
eingeführt, daß sie sich auf dem oberen Teil ihrer Uberkopfdrehung mit ihrer Brust
bereits auf den Wendeln an ihrem schmalen Abstand 8 abstützt. Die beiden zusätzlichen
Ansätze 30' und 3I' dienen nur zur leichteren Einführung. Sonst bewirken nur die
beiden Wendel die Schraubengangführung an Brust und Unterteil der Flasche. Im eingezeichneten
Zustand hat die Flasche a eine Dreiviertelschwenkung vollzogen. Am Boden wird die
Flasche auf dem unteren Teil ihrer Schwenkung durch Stützkragen 4" der Mitnehmer
4' gestützt. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die beiden Mitnehmerbacken 4'
voneinander getrennt und je für sich mit einem Stützkragen ausgerüstet.
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Sie können an den Flanschansätzen 44 auswechselbar angeschraubt werden
sowie derart über Längsschlitze, daß der Breitenabstand zwischen den beiden Mitnehmerbacken
einstellbar ist.
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Wie ersichtlich, rotiert der Mitnehmer rllll die ortsfeste Schraubengangführung,
die mittels der Stützen 32 an dem Traggerippe o befestigt ist, womit auch die zweiteilige
Gehäusekapsel 12 für den Drehring g fest verbunden ist, welche auch den Motor II
trägt.
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Die Stützkragen 4" erstrecken sich nicht über den Bereich der Ein-
und Auslauffühlrungen 2, sondern zwischen diesen beiden. Ihnen kann ein ähnlicher
Stützkragen für den Flaschenkopf diametral gegenüber an dem Ring g zugeordnet werden,
falls dies zwecks Erhöhung der Drehzahl gewünscht wird. Fig. 3 zeigt dies bei 45.
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Fig. 2 verdeutlicht die Bildung des ortsfesten Schraubenganges durch
je ein Wendelpaar 30, I30 und 31, 131, von denen die Wendel 30, 3I auf einem größeren
Durchmesser und die Wendel 130, I3I auf einem kleineren Durchmesser liegen.
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Infolgedessen kann man die einen gegenüber den anderen in Längsschlitzen
33 an ihren ortsfesten Abstützungen 32 axial verschieben, um etwa einen größeren
Abstand 7 für den Flaschenunterkörper für stärkere Flaschen zu erzielen, ohne daß
damit eine Verringerung des Abstandes 8 für die Flaschenbrust zwangläufig verbunden
ist, wie das bei den Einfachwendeln nach Fig. I der Fall wäre; vielmehr kann man
durch entgegengesetzte Verschiebung der anderen Wendel auch einen größeren Abstand
8 für die Flaschenbrust erhalten.
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Fig. 3 bis 5 lassen einen mit Doppelwendeln aufgebauten Flaschenwender
in allen Einzelheiten erkennen. Daraus ist noch ersichtlich, daß zwischen den beiden
Einlaufkanten der rotierenden, Mitnehmer 4' außerhalb ihrer Einlauföffnung ein Spiralringsegment
46 vorgesehen sein kann, das dazu dient, den Flascheneinlauf außerhalb der Einlauföffnung
abzuweisen. Er kann mittels Stangen 46' an Flanschen 44 des Drehringes g zusätzlich
abgestützt sein.
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Aus Fig. 4 und 5 ist ferner ersichtlich, daß die seitlichen Führungsstege
2' der Ein- und Auslaufbleche 2, die in Fig. 3 überhaupt fortgelassen sind, im Gegensatz
zu der vereinfachten Ausbildung gemäß Fig. I als Ansätze der Wendel 30, 3I ausgebildet
sind. Verbindungsstege 102' bilden dazu (Fig. 5) die Brücke. Nur eine davon ist
bei 102" mit dem Blech 2 verschweißt, so daß die Axialverschiebung möglich bleibt.
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Fig. 5 läßt die Längsschlitze 50 und 51 für die Befestigung der Mitnehmer
4' an den Flanschen 44 des Drehringes g erkennen, so daß diese in der Höhe und bezüglich
des seitlichen Abstandes für verschiedene Flaschenstärken und -längen eingestellt
werden können.
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Fig. 6 illustriert die Möglichkeit, die Flaschen sich nach I20° Schwenkung
folgen zu lassen, se fern die Steigung der Schraubengangführung entsprechend ausgebildet
ist, daß die sich folgenden Flaschen genügenden Abstand voneinander in axialer Richtung
finden. Es ist auch möglich, für sehr schlanke Flaschen Kopfstützen 54 vorzusehen,
die auch in der Höhe an Längsschlitzen I45 an den Flanschen 44 des Drehringes g
eingestellt werden
können. In diesem Fall sind drei Mitnehmerpaare
4 vorhanden. Es können auch vier Mitnehmerpaare vorgesehen werden, wenn keine Kopfstützen
vorgesehen sind; die Flaschen folgen einander sodann nach go0 Schwenkung bei entsprechender
Schraubengangsteigung.
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Fig. 7 illustriert schließlich schematisch die Möglichkeit, das Flaschentransporthand
I zu unterbrechen, um den Drehring g mit seinem Grundaggregat auch unter die Bandebene
senken zu können, wie die linke Hälfte der Zeichnung andeutet. Dadurch wird es möglich,
auch bei sehr unterschiedlichen Flaschenlängen (vgl. links und rechts) dasselbe
Grundaggregat verwenden zu können und trotzdem die Flaschenmitte auf die Wendelmitte
zu bringen. Die ortsfeste Schraubengangführung wird man sodann zweckmäßigerweise
in zwei unterschiedlichen Durchmessergrößen vorrätig haben und in dem Grundaggregat
zur Auswechselung bringen. Allenfalls kann auch eine dritte Schraubengangwendel
noch kleineren Durchmessers gleich mit vorgesehen sein, die für sehr kleine Flaschengrößen
zum Einsatz gebracht würde, was durch entsprechendes axiales Herausstellen erfolgt.
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Es ist also ersichtlich, daß dieser überaus kleine und einfache Flaschenwender
in zahlreichen Variationen für alle möglichen Flaschenstärken und -längen zum Einsatz
gebracht werden kann.