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Wagenspinner mit elektrisch steuerbaren Regeltrieben Die Erfindung
betrifft einen Wagenspinner mit einem auf elektrischem Wege steuerbaren Regeltrieb,
mit dessen Hilfe die Spindeln sowohl während der Wagenausfahrt als auch während
der Wageneinfahrt angetrieben werden, und mit einer die Geschwindigkeit der Spindeln
bestimmenden elektrischen Steueranlage, die zu den gegebenen Zeitpunkten selbsttätig
zur Wirkung kommt, und mit einem auf elektrischem Wege steuerbaren, als Antrieb
für den Wagen dienenden Regeltrieb und mit einer die Geschwindigkeit des Wagens
während des gesamten Arbeitszyklus bestimmenden selbsttätig zur Wirkung kommenden
elektrischen Steueranlage. Bei bekannten Wagenspinnern haben die zum Antrieb des
Wagens und der Spindeln und zu deren Geschwindigkeitsregelung dienenden -Einrichtungen
einen verwickelten Aufbau, sind verhältnismäßig ungenau in der Wirkungsweise und
schwer einzustellen. Die zur Erzeugung eines einwandfreien Garns erforderliche genaue
zeitliche Aufeinanderfolge der einzelnen Bewegungen kann nur nach langwierigen Urersuchen
und mit viel Geschicklichkeit und Findigkeit des Bedienungspersonals erreicht werden.
Diese Einrichtungen sind rein mechanischer Art und bestehen aus einer Anzahl von
Zahnrädern., Kupplungen, Hebeln, Treibriemen usw., die derart ausgebildet und angeordnet
sind,
daß sie durch ihr rein mechanisches Zusammenwirken die einander zugeordneten und
zeitlich genau aufeinander abgestimmten Bewegungen der Spindeln und des Wagens hervorrufen.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Wagen und die Spindeln
mit Hilfe einer elektrischen Steueranlage anzutreiben. Hierbei werden der Wagen
und die Spindeln durch Getriebe bewegt, die mit elektromagnetisch gesteuerten mechanischen
Kupplungen versehen sind, die zu gegebener Zeit von einer umlaufenden Steuertrommel
aus eingerückt werden. Diese Kupplungen treiben, nachdem sie eingerückt worden sind,
den angetriebenen Teil .der Kupplung mit einer bestimmten unveränderlichen Geschwindigkeit
an. Während des Aufwindens werden die Spindeln vom Wagenantriebsmotor über ein Regelgetriebe
angetrieben, und ihre Geschwindigkeit wird von der Formschiene gesteuert. Der Nachteil
dieser Vorrichtungen besteht darin, daß hier die Wagengeschwindigkeit nicht, wie
es für ein gutes Verspinnen erforderlich ist, gegen Ende der Ausfahrt und Einfahrt
und gegebenenfalls bei Beginn der Ausfahrt herabgesetzt werden kann. Auch ist hier
nicht sichergestellt, daß die Länge des noch nicht aufgewundenen Garns mit der gleichen
Geschwindigkeit abnimmt, mit welcher der Wagen einfährt, so daß kein gutes Aufwinden
mit dieser Vorrichtung erzielt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Steueranlage
für einen Wagenspinner zu schaffen, mit der die Geschwindigkeit der Spindeln und
des Wagens nach den Spinnerfordernissen leicht regelbar ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Geschwindigkeit der Spindeln
und des Wagens durch die Größe der an den Antrieb für die Spindeln und den Wagen
gelegten Erregerspannungen bestimmt wird, die mittels einer Reihe von nacheinander
zu den gegebenen Zeitpunkten zur Wirkung kommenden Erregerstromkreisen erzeugt werden.
Die Verwendung von Antriebsmitteln, z. B. von elektromagnetischen Rutschkupplungen,
die eine Geschwindigkeit erzeugen, die von den an sie angelegten Erregerspannungen
bestimmt wird, gibt die Möglichkeit, die Drehzahl der Spindeln oder die Geschwindigkeit
des Wagens innerhalb eines zwischen Null und einem gegebenen Maximum liegenden Bereichs
unendlich fein zu variieren. Weiterhin wird dadurch, daß die Spindeln während der
Wageneinfahrt unter der Kontrolle von veränderlichen, von Erregerstromkreisen abgeleiteten
Erregerspannungen angetrieben werden, eine leichte und selbsttätige Einstellung
der Spindeldrehzahl ermöglicht.
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Zweckmäßig enthält hierbei jeder Regeltrieb ein primäres Antriebsmittel
und eine Kupplung, bei der das treibende Glied auf das getriebene Glied durch elektromagnetischen
Kraftfluß einwirkt, wobei die von den Erregerstromkreisen erzeugten Erregerspannungen,
welche die Geschwindigkeit des angetriebenen Gliedes der Kupplung bestimmen, an
die Kupplung gelegt werden. Vorzugsweise werden die Erregerspannungen an die Kupplung
durch die Kathodenlasten von -Kathodensteuerrohren gelegt, deren Gitter der Reihe
nach durch das Relaissystem mit den entsprechenden Erregerstromkreisen verbunden
werden.
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In der Zeichnung ist ein zur Verarbeitung von Wolle dienendes Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt Fig. i den Antrieb für den Wagen
in einer Draufsicht in schematischer Darstellung, Fig.2 die Einrichtung, die zum
Antrieb der Spindeln, zur Erteilung der Abschlagbewegung an die Spindeln und zum
Bewegen des Winders und Gegenwinders auf deren Arbeitsstellung zu und von dieser
weg dient, in perspektivischer Darstellung, Fig. 3 die Steuertrommel und die zugeordneten
Einrichtungen in perspektivischer Darstellung, Fig.4 die zu verschiedenen Zeiten
erforderlichen Geschwindigkeiten für die Lieferwalzen, die Spindeln und den Wagen
in einer graphischen Darstellung, Fig.5 das Hauptrelaissystem in einer schematischen
Darstellung, Fig.6 die Erregerstromkreise in einer schematischen Darstellung, Fig.
7 die elektrische Verbindung zwischen den Erregerstromkreisen und der zum Antrieb
des Wagens dienenden Rutschkupplung in einer schematischen Darstellung.
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Der Wagen wird von einer hinteren Welle 37 aus unter Vermittlung einer
nicht dargestellten Kette angetrieben. Die Bewegung wird der Welle 37 von einem
Elektromotor 23 über eine regelbare, durch elektromagnetischen Kraftfluß betätigte
Kupplung 24 mitgeteilt, an deren Feldwicklung, wie später beschrieben, geeignete
Erregerspannungen gelegt werden. Auf der Abtriebswel:le 25 der Kupplung 24 sitzen
ein von einem permanenten Magneten erregter Wechselstromgenerator 26 und ein Kettenrad
27, das über einen Kettentrieb 29" eine Kupplungstvelle 28 antreibt. Auf der Welle
28 sind eine Kupplungshülse 29 axial verschiebbar und zwei Kupplungshülsen
30 und 31 lose aufgesetzt, von denen die beiden letzteren jeweils
ein Zahnrad 32 bzw. 33 tragen.
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Die Stellung der Kupplungshülse 29 wird von einem bei 35 schwenkbar
gelagerten Hebel 34 bestimmt, der einen mit zwei Spulen Sol i und Sol
e
zusammenwirkenden Anker 36 trägt. Die Spulen Soli und Sole
werden, wie später beschrieben, wechselweise erregt, so daß jeweils eines der Zahnräder
32 und 33 von der Welle 28 angetrieben wird. Wenn, wie in Fig. i dargestellt, die
Kupplungshülsen 29 und 30 miteinander im Eingriff stehen, wird die Welle
37 über ein mit dem Zahnrad 32 kämmendes Zahnrad 38 unmittelbar von der Kupplungswelle
28 angetrieben. Wenn die Kupplungshülse 29 in ihre andere Stellung bewegt wird,
so daß sie mit der Kupplungshülse 31 in Eingriff kommt; -wird die Welle 37 über
eine Vorgelegewelle 39, .die mit den Zahnrädern 33 und 38 kämmende
Zahnräder
40 und 41 trägt, im umgekehrten Drehsinn angetrieben. Die Bewegungsrichtung des
Wagens wird umgekehrt, sobald mit der Erregung der Spulen Soli und Sol
e gewechselt wird.
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Die auf der Welle 52 sitzenden, nicht dargestellten unteren Lieferwalzen
werden von der Welle 37 aus über einen Kettentrieb 48, Zahnräder 49 und 50 und ein
Umlaufgetriebe 51 angetrieben. Das Umlaufgetriebe 51 besteht aus den Sonnenrädern
53 und 54, die an .dem Zahnrad 5o bzw. an der Welle 52 befestigt sind, und aus den
Planetenrädern 55, die in einem umlaufenden Gehäuse 56 gelagert sind, das außer
an seinem Umfang einen Zahnkranz 57 trägt. Im Ruhezustand wird eine Sperrklinke
58 durch eine Feder 59 von dem Zahnkranz 57 zurÜckgehalten, so daß dem Sonnenrad
54 und damit der Welle 52 keine Bewegung mitgeteilt wird. Wenn jedoch die Magnetspule
Soli erregt wird, greift die Sperrklinke 58 in die Zähne 57 ein.. Das Gehäuse 56
wird hierdurch festgehalten, so daß nunmehr das Sonnenrad 54 nebst Welle 52 und
den Lieferwalzen im umgekehrten Drehsinn zu dem Sonnenrad 53 umläuft.
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Die Schnurtrommel 21 (Fig. 2) zum Antrieb der Spindeln wird von einem
Elektromotor 6o auf dem Wagen über eine durch elektromagnetischen Kraft-_fluß betätigte
regelbare Kupplung 61 und einen Kettentrieb 62 angetrieben. Die Abtriebswelle der
regelbaren Kupplung 61 treibt einen von einem permanenten Magneten erregten Generator
63 an. An die regelbare Kupplung 61 werden, wie später beschrieben, geeignete Erregerspannungen
gelegt, so da.ß die Spindeln die im jeweiligen Zeitpunkt des Arbeitszyklus erforderlichen
Geschwindigkeiten erhalten. Ein zweiter auf dem Wagen sitzender Elektromotor 64
dient, wie später beschrieben, dazu, die Blechtrommel 21 beim Abschlagen in umgekehrter
Richtung anzutreiben. Außerdem bewegt dieser Motor den Windedraht65 und den Gegenwindedraht
66 in ihre und aus ihrer Arbeitsstellung. Die Winderstelze 67 wird in der üblichen
Weise während der Einfahrt des Wagens bis zu der schematisch dargestellten Winderrolle
68 angehoben, und die Winderrolle wirkt mit der üblichen Formschiene zusammen, um
während jeder Einfahrt des Wagens dem Windedraht 65 eine Bewegung zu erteilen, so
daß das Garn den Spindeln jeweils in der geeigneten Höhe dargeboten wird.
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Der vollständige Arbeitszyklus des Wagenspinners besteht aus folgenden
Phasen, welche am besten unter Bezugnahme auf Fig. 4 erklärt werden können. In Fi.g.
4 sind die Geschwindigkeiten der Lieferwalzen, der Spindeln und des Wagens als Ordinaten
über der Zeit als Abszisse graphisch dargestellt. Die Zone a stellt die Ausfahrt
des Wagens, die Zone b den Zeitraum zwischen der Ausfahrt und der Einfahrt des Wagens
und die Zone c die Einfahrt des Wagens dar.
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i. Die Lieferwalzen beginnen mit der Lieferung, wie bei d dargestellt,
der Wagen beginnt seine Ausfahrt (siehe e), und die Spindeln laufen verhältnismäßig
langsam um (siehe f), um den erforderlichen Ausfahrtdraht zu geben. Diese Vorgänge
setzen sich während eines großen Teils der Ausfahrt des Wagens fort, und, da die
Geschwindigkeit des Wagens ungefähr gleich der Umlaufgeschwindigkeit der Lieferwalzen
ist, findet kein Verzug statt.
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2. Wenn der Wagen eine bestimmte Stellung während seiner Ausfahrt
erreicht, werden die Lieferwalzen angehalten. Die Spindeln laufen jedoch weiter
mit der gleichen Geschwindigkeit um, und der Wagen setzt seine Bewegung in Richtung
auf das äußere Ende der Ausfahrt fort. Dadurch, daß die Lieferwalzen hierbei stillstehen,
kommt der erforderliche Verzug zustande. Ungefähr in dem Augenblick, wenn die Lieferwalzen
angehalten werden, beginnt die Geschwindigkeit des Wagens abzusinken (siehe g)..
Die Geschwindigkeitsverringerung ist hierbei so gewählt, daß, wenn der Wagen das
Ende der Ausfahrt erreicht, seine .Geschwindigkeit Null ist. Der Wagen bleibt dann
stehen, während die Spindeln auf eine hohe Umlaufgeschwindigkeit beschleunigt werden
(siehe h), um dem Garn den Nachdraht zu geben. Der Wagen kann sich jedoch auch während
dieser Drahterteilung bei hoher Geschwindigkeit, statt stillzustehen, um ein kleines
Stück nach innen bewegen (siehe i), um ein Überbeanspruchen des Garns infolge seiner
Verkürzung zu vermeiden, die durch das Erteilen des starken Drahtes verursacht wird.
Der von dem Wagen während dieses »kleinen Wagenrücklaufs« zurückgelegte Weg muß
veränderlich sein, um sich den verschiedenen Materialsorten und den Nummern des
zu verspinnenden Garns anpassen zu können.
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3. Nach Beendigen des Spinnvorganges und des dazugehörigen »kleinen
Wagenrücklaufs« werden die Spindeln angehalten und anschließend einige Male rückwärts
gedreht (siehe y), um die »Fadenreserve« von der Spindelspitze abzuwinden. Dieses
Zurückdrehen der Spindeln wird »Abschlagen« genannt. Während des Abschlagens senkt
sich der Winder, und der Gegenwinder hebt sich, um die Fäden gespannt zu halten.
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4. Der Wagen beginnt die Einfahrt. Die Spindeln laufen in der üblichen
Drehrichtung um (siehe k), um das Garn aufzuwinden, und der blinder senkt sich schnell
(Kreuzwindung) und hebt sich anschließend langsam (Hauptwindung) während der Einfahrt,
um dem Kötzer die erforderliche Gestalt zu geben. Der Wagen bewegt sich während
der Einfahrt mit einer größeren Geschwindigkeit als während der Ausfahrt (siehe
l), und der Gegenwinder bestimmt die Geschwindigkeit der Spindeln, wie später beschrieben
werden wird.
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5. Am Ende der Einfahrt hält der Wagen an. Die Spindeln hören auf
umzulaufen, und der blinder und der Gegenwinder nehmen wieder ihre Ruhestellungen
in einiger Entfernung vom Garn ein.
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Die Bewegungen der Lieferwalzen, der Spindeln und des Wagens werden
-mit Hilfe einer elektrischen Steueranlage selbsttätig den in Fig. 4 graphisch dargestellten
Bedingungen angepaßt. Diese
Anlage besteht aus einem Relaissystem
(Fig.5) und den dazugehörigen Stromkreisen (Fig.6), welche durch das Relaissystem
zu den geeigneten Zeitpunkten während des Arbeitszyklus mit den Wagen- und Spindelkupplungen
verbunden werden.
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Die elektrische Steueranlage ist in einem Schaltschrank untergebracht,
der mit dem Wagenspinner durch elektrische Leitungen verbunden ist, um an die beiden
regelbaren, durch elektromagnetischen Kraftfluß wirkenden Kupplungen 2q. für den
Wagen und 61 für die Spindeln geeignete Steuerspannungen legen und mit der Steueranlage
gewisse, auf dem Wagenspinner befestigte Schalter und Spulen verbinden zu können.
Im Schaltschrank befänden sich eine umlaufende Steuertrommel 69
(Fig.3), das
in Fig.5 dargestellte Relaissystem sowie die in Fig.6 und 7 dargestellten Stromkreise.
Das Relaissystem besteht aus einer Anzahl von. Relais, von denen jedes in Fig. 5
durch einen Buchstaben bezeichnet ist, auf den eine Ziffer folgt, welche die Anzahl
der von dem Relais betätigten Kontakte angibt.
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Außen an dem Schaltschrank sind Einstellscheiben vorgesehen, um die
Grundgeschwindigkeit des Wagens, die Verringerung seiner Geschwindigkeit während
der Ausfahrt, die Geschwindigkeit beim »kleinen Wagenrücklauf« sowie die verschiedenen
Spindelgeschwindigkeiten regeln zu können. Die Einstellscheiben dienen dazu, um
gewisse, in Fig.6 dargestellte Widerstände, wie später beschrieben wird, zu verändern.
Andere in den Fig. 6 und 7 dargestellte Widerstände können lediglich von denjenigen
geändert werden, die zum Innern des Schaltschrankes Zutritt haben. Eine weitere
Einstellscheibe am Schaltschrank gestattet es, die Umlaufgeschwindigkeit der Steuertrommel
zu verändern.
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Das Relaissystem wird teilweise durch vom Wagen betätigte Schalter
C/Si bis C/S4 und teilweise durch von der umlaufenden Steuertrommel 69 betätigte
Kontakte DC i bis DC 8 gesteuert. Die Steuertrommel 69 wird von einem Elektromotor
70 angetrieben und führt für jeden vollständigen Arbeitszyklus des Wagen$pinners
eine ganze Umdrehung aus. Die Bewegungen der Steuertrommel und des Wagens werden,
wie später beschrieben, am Ende jeder Wagenfahrt zeitlich genau aufeinander abgestimmt.
Am Umfang der Steuertrommel 69 sind eine Anzahl von parallelen Schaltringen 75 angeordnet,
die in jeweils 5° Bogenlänge Entfernung mit Bohrungen 76 versehen sind. In die Bohrungen
76 -der Schaltringe 75 sind Kontaktstifte 77 derart eingesetzt, daß sie über die
Trommeloberfläche hervorragen. Wenn die Trommel 69 umläuft, schließt jeder dieser
Stifte 77 bei einer bestimmten Stellung der Trommel, die von seiner Anordnung in
dem zugehörigen Schaltring abhängt, einen zugehörigen Trommelkontakt DC.
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jeder einzelne Schaltring 75 der Steuertrommel 69 entspricht einer
besonderen Funktion des Wagenspinners, und der Schaltstift oder die Schaltstifte
77 des betreffenden Ringes 75 bestimmen den Zeitpunkt während des Arbeitszyklus,
zu welchem die betreffende Funktion einsetzt. Dieser Zeitpunkt kann nach Belieben
geändert werden, indem man die Schaltstifte 77 in verschiedene Bohrungen 76 einsetzt.
Auf diese Weise bestimmt einer der Schaltringe in Verbindung mit den vom Wagen betätigten
Schaltern den Anfang und das Ende des Arbeitszyklus, ein anderer Schaltring den
Zeitpunkt, zu welchem die Erteilung des Verzugsdrahtes aufhört und die Erteilung
des Nachdrahtes beginnt, und ein weiterer Schaltring den Beginn des Abschlagens
usw.
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An den Enden der Steuertrommel 69 sind zwei gezahnte Quadranten 78
und 79 vorgesehen, deren Zweck später beschrieben werden wird. Diese Quadranten
sind mit Schrauben 8o und 81 an der Trommel befestigt, von denen jede in eine von
mehreren Bohrungen an der Trommel eingesetzt werden kann. Mit Hilfe dieser Anordnung
kann die Lage jedes Quadranten gegen die Trommel geändert werden.
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In Fig. 5 sind alle Kontakte des' Relaissystems in der Lage dargestellt,
die sie einnehmen, wenn das zugehörige Relais abgefallen ist. Die Relais P, R, Q
und Y sind doppelt wirkende Relais, von denen jedes zwei Arbeitswicklungen besitzt.
Bei Erregung einer Wicklung eines jeden dieser Relais wird der zugehörige Kontakt
betätigt. Dieser behält seine Arbeitslage bei, bis die andere Wicklung des Relais
erregt wird. Das Relais B und L sind Momentrelais, d. h. Relais, die beim Schließen
des Stromkreises ihre Kontakte nur für einen kurzen Augenblick betätigen. Das Relais
B wird z. B. durch die Entladung eines Kondensators 107 erregt, dessen Beläge
über das Relais miteinander verbunden sind, fällt jedoch fast augenblicklich ab,
wenn der Entladungsstrom des Kondensators auf Null sinkt. Der Kondensator
107 wird normalerweise durch das 3oo-V-Netz aufgeladen. Beim Schließen des
Kontaktes Ti oder U? wird der Kondensator 107 jedoch über die untere Wicklung des
Relais B entladen, so daß diese erregt wird. Nach Entladung des Kondensators ist
der durch die Relaiswicklung und den mit dieser in Reihe liegenden Widerstand io8
hindurchfließende Strom nicht stark genug, um das Relais in der angezogenen Lage
zu halten. In ähnlicher Weise wird das Relais L durch Schließen der Kontakte
R,4 oder DC¢ nur für einen Augenblick erregt. Das Relais M ist ein Zweistufenrelais.
Der Kontakt l1 i wird bei Erregung des Relais betätigt und bleibt in seiner Arbeitslage,
bis das Relais von neuem erregt wird.
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Der Arbeitszyklus des Wagenspinners ist normalerweise beendet, «wenn
die Trommelkontakte DC6 und DC7 betätigt werden. Diese Kontakte werden durch Stifte
gesteuert, die auf verschiedenen Schaltringen angeordnet sind, jedoch immer zur
gleichen Zeit wirksam werden. Wenn man demzufolge den Fall betrachtet, bei welchem
die Steueranlage und die Relais nach einem solchen normalen Anhalten eingeschaltet
werden, sprechen die Relais J und C augenblicklich an, und das Relais J bleibt über
die Kontakte J i und D 3 geschlossen.
Das Relais K wird nicht erregt,
da die beiden Arbeitswicklungen dieses Relais einander entgegengerichtet angeordnet
sind. Die entgegengesetzt gerichteten Diagonalen, die in Fig. 5 über den Wicklungen
des Relais K gezeichnet sind, machen kenntlich, daß die Stromrichtungen in diesen
Wicklungen entgegengesetzt gerichtet sind. Das Relais C bleibt nicht erregt, da
es ein Relais mit einer einzigen Wicklung ist und mit keinem Haltestromkreis versehen
ist. Das Relais C fällt ab, sobald die Trommel sich bewegt und den Trommelkontakt
DC 6 unterbricht.
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Wenn das Relais J schließt, fallen die Kontakte J 2 und J 3
auf ihre unteren Gegenkontakte und verbinden die mit »Spindeln halt« bzw. »Wagen
halt« bezeichneten Erregerstromkreise über die oberen Kontakte F2 und F3 mit den
Stromkreisen zur Betätigung der Kupplungen.
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Die Spindel- und Wagenkupplungen sind auf diese Weise ohne Erregung,
während die Steuertrommel sich von den Trommelkontakten DC6 und DC7 zu dem Trommelkontakt
DC i weiterdreht, welches der,eigentliche Startkontakt ist. Wenn der Trommelkontakt
DC i betätigt wird, spielt sich folgendes ab: i. Das Relais A wird erregt und hält
sich über A1, Bi.
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. Das Relais D wird erregt und hält sich über D i ,
.-14.
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3. D3 bringt Relais J zum Abfallen.
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,4. A 3 legt sich an seinen oberen Gegenkontakt an und bereitet einen
Stromkreis zur Erregung des Relais E vor.
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5. J2 und J3 legen sich gegen ihre oberen Gegenkontakte an. D 2 fällt
auf seinen unteren Gegenkontakt-nieder, ebenso .42. Infolgedessen werden die Spindeln
und die Wagenkupplungen aus den Erregerstromkreisen mit Spannung versorgt, wodurch
die Spindeln mit langsamer oder Verzugsgeschwindigkeit umlaufen und der Wagen mit
konstanter Geschwindigkeit ausfährt. Sowohl der Spindelgeschwindigkeit als auch
der Wagengeschwindigkeit kann mit Hilfe einstellbarer Steuermittel, die in den Erregerstromkreisen
vorgesehen sind, jede vorherbestimmte Größe erteilt werden.
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Der Wagen fährt mit einer konstanten Geschwindigkeit aus, bis der
Quadrant 78 (Fig. 3) auf der Steuertrommel in ein Ritzel iog eingreift, das mit
einem weiteren Ritzel 145 kämmt, durch welches, wie später beschrieben werden wird,
ein Regelwiderstand i io (Fig. 6) verändert wird, was eine Verringerung der Wagengeschwindigkeit
in einem vorher bestimmten Maß zur Folge hat.
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An einem bestimmten Punkt der Ausfahrt betätigt der Wagen beim Vorbeilaufen
den Wagenschalter C/S i (Fig. 5) , welcher die rechte Wicklung des doppelt wirkenden
Relais Q erregt. Dieses schaltet um und öffnet den Kontakt Q i, welcher den Stromkreis
einer Spule Soli unterbricht, wodurch, wie bereits beschrieben, die - Klinke 58
(Fig. i) zurückgezogen wird und die Lieferwalzen angehalten werden. Der Schalter
CIS i ist auf einer längs des Ausfahrweges des Wagens verlaufenden
Schiene verstellbar. Indem dieser Schalter mit Hilfe einer Flügelschraube in der
richtigen Lage befestigt wird, kann man die Lieferwalzen an jedem beliebigen Punkt
der Ausfahrt des Wagens anhalten.
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Der Wagen nähert sich nunmehr dem Ende der Ausfahrt, während die Steuertrommel
sich gleichzeitig dem Kontakt DC2 nähert, welcher üblicherweise die Ausfahrt beendet.
Die Reihenfolge der Relaisschaltvorgänge, die sich nunmehr abspielen, hängt davon
ab, ob der Wagen das Ende der Ausfahrt erreicht, bevor der Trommelkontakt DC2 betätigt
wirfl, oder umgekehrt. Der dritte Fall, bei :welchem die beiden Ereignisse absolut
gleichzeitig eintreten, ist nur eine theoretische Möglichkeit. Es sind daher zwei
verschiedene Reihenfolgen voa Vorgängen zu beschreiben, die sich am Ende der Ausfahrt
des Wagens abspielen: A. Der Trommelkontakt DC2 wird wirksam, bevor der Wagen das
Ende der Ausfahrt erreicht. Dann tritt folgendes ein: i. Wenn der Trommelkontakt
DC 2 schließt, wird Relais E über den oberen Kontakt von A 3 erregt (Relais A ist
bereits erregt) und hält sich über E i, Bq.. Zwei nicht dargestellte Kontakte des
Relais E unterbrechen den Stromkreis für den Antriebsmotor 70 für die Trommel
(Fig. 3) und legen eine Bremse gegen den Motor an. Kontakt E 5 schließt den Stromkreis
für eine Signallampe 41, und Kontakt E2 unterbricht den Stromkreis für eine der
Wicklungen des Relais K.
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2. Das Relais K spricht an und hält sich über K i. Sobald K i schließt,
wird der Trommelkontakt DC 2 überbrückt, so daß sich alle Relais halten,
selbst wenn die Trommel etwas weiterläuft und der Trommelkontakt DC 2 nach
seiner Betätigung unterbrochen wird.
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Die Trommel ist nunmehr stillgesetzt worden, während eine Einwirkung
auf den Wagen und auf die Spindeln noch nicht erfolgt ist. Der Wagen läuft daher
weiter, bis er das Ende der Ausfahrt erreicht, und schließt dann den Wagenschalter
C/S3. Hierdurch wird das Relais U erregt. Durch das Schließen des Kontaktes U i
spricht das Relais Y an, dessen Kontakt Y i den Stromkreis für die
Spule Sol i unterbricht und denjenigen für die-Spule Sol e schließt, womit,
wie oben bereits erläutert wurde, die Drehrichtung für den Antrieb des Wagens geändert
wird. Der Kontakt U schließt den Stromkreis für das Momentrelais B, das üblicherweise
nur kurzzeitig ansprechen würde, um dann wieder abzufallen, obgleich der Kontakt
U2 geschlossen bleibt. Das Relais B ist jedoch mit einem Haltestromkreis
versehen und hält sich über B7, C i. B3 schließt den Stromkreis für das Relais
F, das sich über die Kontakte F i, C 2 hält. Die Kontakte F2 und F3 legen die Stoppspannung
an die Spindel- und Wagenkupplungen. Die Relaisschaltvorgänge setzen sich dann folgendermaßen
fort: 3. Das Relais A fällt über B i ab, wenn das Relais
B anspricht. A2 kehrt zu seinem oberen Gegenkontakt
zurück
und bereiftet die Erregung der Wagenkupplung für den »kleinen Wagenrücklauf« vor.
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4. Relais D fällt über A4 ab, wenn der Stromkreis für
Relais A unterbrochen wird. D 2 kehrt zu seinem oberen Gegenkontakt zurück und bereitet
die Erregung der Spindelkupplung für den schnellen Umlauf der Spindeln bei der Erteilung
des Nachdrahtes vor. ' 5. Das Relais E fällt über B 4 ab, wenn das Relais B erregt
wird. Die Bremse wird von dem Antriebsmotor 70 für die Trommel (Fig. 3) abgehoben.
Der Stromkreis für den Motor wird wieder geschlossen, und E5 bringt die Signallampe
141 zum Erlöschen.
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6. A 3 legt sich auf seinen unteren Kontakt um, wenn das Relais A
abfällt, und das Relais C wird über A3, G 4 und K i erregt. Selbst
wenn E?-beim Abfall des Relais E geschlossen hat, ist B 6 geöffnet, und daher ist
das Relais K erregt und K i geschlossen, so daß das Relais C ansprechen kann.
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7. Wenn das Relais C anspricht, wird,der Stromkreis für das Relais
B über C i unterbrochen und B 6 geschlossen.
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B. B 3 öffnet sich und bringt Relais F zum Abfallen. Die Erregerspannungen
für den »kleinen Wagenrücklauf« und für den schnellen Spindelumlauf bei der Erteilung
des Nachdrahtes, die bereits vorbereitet worden sind, werden nunmehr dem Wagen und
den Spindeln über die oberen Kontakte F 3 und F 2 mitgeteilt. Der Wagen führt den
»kleinen Wagenrücklauf« über eine vorbestimmte Weglänge aus, die durch ein regelbares
Steuermittel, das in dem Erregerstromkreis vorgesehen ist, eingestellt worden ist.
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g. B16 bringt das Relais K zum Abfallen, so daß K i öffnet.
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io. Entweder fällt das Relais C sofort ab, wenn die Trommel etwas
weitergelaufen ist und den Trommelkontakt DC 2 geöffnet hat, oder auf jeden
Fall dann, wenn die Trommel beginnt, sich weiterzudrehen, .nachdem die Motorspeisung
über das Relais E wiederhergestellt worden ist.
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Der Wagen führt nunmehr den »kleinen Rücklauf« durch. Die Spindeln
laufen zur Erteilung des Nachdrahtes mit großer Geschwindigkeit um, und alle Relais
sind abgefallen.
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B. Der Wagen erreicht das Ende der Ausfahrt, bevor der Trommelkontakt
DC 2 betätigt wird. Dann spielt sich folgendes ab: i. Wenn der Wagen an dem
Ende der Ausfahrt ankommt, schließt CIS 3. Wird das Relais U wie oben
erregt, so spricht das Relais B an und unterbricht und schließt die Stromkreise
für die Spulen So[ i bzw. Sol 2. Das Relais B hält sich über
B 7.
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2. Das " Relais F wird über B 3 erregt, wenn Relais B anspricht, und
hält'sich über F i, C 2. Die Kontakte F 2 und F 3 legen sich auf ihre unteren Gegenkontakte
um und teilen den Spindeln und dem Wagen über G:2 bzw. G 3 die Stoppspannung mit.
3. B i bringt das Relais A und A ¢ das Relais D
zum Abfallen. D2, und
A 2 legen sieh auf ihre oberen Kontakte um und bereiten die Erregung der Kupplungen
für den »Schnellauf« der Spindeln und den »kleinen Wagenrücklauf« vor, die sich
nach Abfallen des Relais F vollzieht. A 3 legt seich auf seinen unteren Kontakt
um und bereitet das Relais C für dessen Erregung durch den Trommelkontakt DC
2 vor.
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Die Trommel läuft um, bis der Trommelkontakt DC2 betätigt wird, worauf
folgendes vor sich geht: 4. Das Relais C wird über G4. und A 3 (untere Kontakte)
erregt. Gleichzeitig wird das Relais K über seine obere Wicklung erregt und hält
sich über K i, selbst wenn die Trommel etwas weiterläuft und der Trommelkontakt
DC 2 nach der Betätigung unterbrochen wird.
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5. Der Stromkreis des Relais B wird über C i unterbrochen. Das Relais
K fällt ab, indem sich B6 schließt und den Fluß in der oberen Spule hnwirksam macht.
K i bringt das Relais C zum Abfallen oder bereitet das Relais C zum Abfallen beim
Weiterlaufen der Trommel vor, wenn der Trommelkontakt DC 2 noch betätigt
ist. C:2 und B 3 bringen zusammen das Relais F zum Abfallen. F2 und
F3 legen sich auf ihre oberen Kontakte um und teilen hierdurch den Spindel- und
Wagenkupplungen die Erregung für die schnelle Spindelumdrehung und den »kleinen
Wagenrücklauf« mit.
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Das System ist nun genau in demselben Zustand wie am Ende der ersten,
unter A. beschriebenen möglichen Reihenfolge der Schaltvorgänge, d. h., die Spindeln
laufen zur Erteilung des Nachdrahtes schnell um, der Wagen führt den »kleinen Rück-.
lauf« durch, und alle Relais sind abgefallen. Daher ist das Ergebnis das gleiche,
gleichgültig, ob der Trommelkontakt DC 2 betätigt wird, bevor oder nachdem
der Wagen das Ende seiner Ausfahrt erreicht. In jedem Fall werden die Trommel und
der Wagen in den gleichen Schritt gebracht, und die nächste Phase des Arbeitszyklus
beginnt unter denselben Bedingungen.
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Die Arbeitsvorgänge an dem Wagenspinner schreiten folgendermaßen fort:
Die schnelle Spindelumdrehung und der »kleine Wagenrücklauf« dauern an, während
die Trommel sich zu ihrem nächsten Kontakt, dem Trommelkontakt DC3, weiterdreht.
Wenn dieser Kontakt betätigt wird, spielt sich folgendes ab: Der Stromkreis des
Relais F wird über dem Trommelkontakt DC 3 geschlossen und hält sich über
F i, C:2. F2 und F 3 legen sich auf ihre unteren Kontakte um und übermitteln
den Spindel-und Wagenkupplungen die Stoppspannung.
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Gleichzeitig mit dem Schließen des Trommelkontaktes DC3 schließt ein
Stift in einem anderen Schaltring der Steuertrommel den Trommelkontakt DC
B. Hierdurch wird das Relais M erregt, so daß sich der Kontakt M i schließt
und die Spule Sol6 unter Strom gesetzt wird, wodurch eine Bremse an die Welle der
Blechtrommel 2i angelegt wird.
Die Steuertromme169 dreht sich weiter,
bis der Trommelkontakt DC¢ betätigt wird, und gleichzeitig hiermit hiermit wird
der Trommelkontakt DC8 durch einen zweiten Stift in dem betreffenden Schaltring
betätigt, wodurch der Stromkreis für das Relais M unterbrochen und die Bremse von
der Blechtrommel 21 abgehoben wird. Durch Betätigen des Trommelkontaktes DC4 wird
das Relais L
erregt.
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Der Motor 64 (Fig. 2) für das Rückwärtsdrehen der Spindeln (Abschlagen)
und das Bewegen des Winders und des Gegenwi.nders in ihre und aus ihrer Arbeitslage
ist mit zwei Umlaufgetrieben i i i und i 12 verbunden, die in jeder Beziehung dem
Umlaufgetriebe 51 zum Antrieb der Lieferwalzen (Fig. i) gleichen, mit_ der einzigen
Ausnahme, daß die Verzahnung an dem Außenring des Getriebes i i i so gestaltet ist,
daß der Ring gegen eine Drehbewegung in jeder Richtung gesperrt werden kann. Das
ist notwendig, um, wie später beschrieben werden wird, den Antrieb des Motors 64
in beiden Drehrichtungen auf die Wellen des Wi.nders und des Gegenwinders übertragen
zu können. Die Umlaufgetriebe i i i und 112 arbeiten mit Klinken 113 und 114 zusammen,
die üblicherweise mit Hilfe nicht gezeichneter Federn außer Eingriff gehalten werden,
die jedoch mit Hilfe von Spulen Solo und SoL5 in ihre Arbeitsstellung übergeführt
werden können (Fig. 5). Das Umlaufgetriebe 112 (Fig. 2) treibt, wenn es wirksam
ist, die Blechtrommel 21 für das Abschlagen in umgekehrtem Sinne an. Das Umlaufgetriebe
i i i treibt in dem entsprechenden Zustand die Welle 115 des Winders und
die Welle i i6 des Gegenwinders an.
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Die inneren Kegelräder der beiden Umlaufgetriebe i i i und 112 sind
auf einer gemeinsamen Hülse 117 befestigt, die sich auf der Welle
i i8 der Blechtrommel 21 frei drehen kann. Die Hülse 117 trägt auch ein Kettenrad
i i9, über welches eine Kette 120 läuft, die ihren Antrieb von einem Kettenrad 121
erhält, das am Ende eines von dem Motor 64 angetriebenen Üb; rsetzun gsgetri-ebes
sitzt.
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Die äußeren Kegelräder des Umlaufgetriebes i i i sind fest mit einer
Hülse 122 verbunden, die sich frei auf der Welle 118 der Blechtrommel2i drehen kann.
Diese Hülse 122 trägt ein Ritzel i23, welches zusammen mit einem zweiten Zahnrad
i24. eine kurze Vorgelegewelle 125 antreibt. Die äußeren Kegelräder des Umlaufgetriebes
112 sind auf die Welle i i8 der S.chnurtrommel 2 1 aufgekeilt.
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Die Welle i i5 des Winders wird von der Vo.rgelegeWelle
125 aus durch einen Riementrieb 126 angetrieben. Der Gegenwinder 66 wird
gesenkt, wenn der Windedraht 65 angehoben wird, was mit Hilfe eines S-förmigen Treibriemens
127, welcher die Scheibe 128 auf der Welle 116 des Gegenwinders und die Scheibe
i29 auf der Vorgelegewelle 125 miteinander verbindet, erreicht wird. Wenn der Motor
64 die Vorgelegewelle 125 in der durch einen Pfeil kenntlich gemachten Richtung
antreibt, um den Windedra'ht 65 zu senken, verursacht der S-förmige Treibriemen
127 zunächst ein Ansteigen des Gegenwinders mit gleichförmiger Geschwindigkeit,
bis der Gegenwindedraht 66 in Berührung mit dem Garn kommt. Da die Vorgelegewelle
125 ihre Drehbewegung fortsetzt, wird jedoch der S-förmige Treibriemen
127 sodann vollständig schlaff, so daß nunmehr der Gegenwindedraht 66 allein
unter dem Einfluß des Gegengewichtes 130 gegen das Garn gepreßt wird. Der
Antrieb der Welle 116 des Gegenwi.nders durch die Vorgelegewelle 125 anstatt durch
die Welle 115 des Winders ist deswegen vorzuziehen, weil die Vorgelegewelle gegenüber
der letzteren eine vierfache Winkelgeschwindigkeit besitzt und daher einen entsprechend
größeren Einstellbereich, zur genauen Justierung des S-förmigen Treibriemens 12,7
darbietet.
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Die Arbeitsvorgänge der vorgenannten Anordnung werden mit Hilfe von
vier kleinen Schaltern FIS i bis FIS4 gesteuert. Die Schalter F/S i und FJS3
werden durch einen Ansatz 131 auf der Rückseite der Winderstelze 67 betätigt, wenn
die letztere ganz in ihre Ruhelage -niederfällt, was dann der Fall ist, wenn der
Winder selbst ebenfalls in seine Ruhelage angehoben worden ist. Der Schalter F/S2
wird von der Vorderseite der Winderstelze 67 betätigt, wenn diese nach vorn in ihre
Arbeitslage auf die Winderrolle 68 auffällt, d. h. wenn der Winder gänzlich in seine
Arbeitslage abgesenkt worden und der Wagenspinner zum Aufwinden des Garns bereit
ist. Der Schalter F/S4 ist ein Sicherheitsschalter, dessen Wirkungsweise später
beschrieben werden wird.
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Die elektrische Anordnung zum Steuern der Erregung der Spulen Sol
q. und Sol 5 und zur Unterstromsetzung des Motors 64. enthält zwei doppelt
wirkende Relais P und R (Fig. 5), von denen das Relais P dazu dient, den Motor in
der notwendigen Weise stillzusetzen und anzulassen, während das Relais R dazu bestimmst
ist, die DTehrichtung des Motors umzukehren.
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Sowohl die Fig. 2 als auch die Fig. 5 zeigen die einzelnen Teile in
denjenigen Lagen, die sie unmittelbar vor dem Beginn des Abschlagens einnehmen.
Der Windedraht 65 (Fig. 2) befindet sich daher oben und der Gegenwindedraht 66 unten.
Die Winderstelze 67 ist außer Eingriff mit der Winderrolle 68, und die Schalter
F/S i und F/S3 sind betätigt. Infolgedessen steht die Spule Sol ¢ unter Strom, so
daß an dem Umlaufgetriebe i i i die Sperrwirkung zustande kommst.
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Das Abschlagen wird durch die Betätigung des Trommelkontaktes DC¢
und die Erregung des Relais L eingeleitet, wie dies bereits oben beschrieben wurde.
Wenn L i' sich gegen seinen oberen Kontakt umlegt und kurz hiernach wieder zurückfällt,
wird die obere Wicklung des Relais P erregt, und das Relais P schaltet um, wodurch
P i, P:2 und P 3 geschlossen werden und der Motor 64 anläuft. P q. und P5
werden ebenfalls geschlossen, wobei P.I den Schalter F/S3 überbrückt, der sich öffnet,
sobald die. Winderstelze 67 sich nach oben zu bewegen beginnt. Da R 3 geschlossen
ist, kommen die beiden
Spulen Sol q. und Sol 5 unter Strom,
und die Klinken 113 und 114. üben ihre Sperrwirkung gegenüber beiden Umlaufgetrieben
i i i und 112 aus. Das Umlaufgetriebe i i i treibt die Vorgelegewelle
125
an, so daß der Winder gesenkt und die Winderstelze angehoben wird. Gleichzeitig
kann sich der Gegenwinler bis zur Berührung mit dem Garn anheben, wie dies bereits
beschrieben wurde. Das Umlaufgetriebe i 12 dreht die Blechtrommel 21 und damit die
Spindeln in der durch einen Pfeil kenntlich gemachten Richtung zurück.
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Sobald die Winderstelze 67 beginnt, sich aufwärts zu bewegen, öffnen
sich die Schalter F/S i und F/S3 und bleiben offen, bis die Winderstelze 67 am Ende
des Arbeitsganges wieder nach unten in ihre Ruhelage bewegt wird. Der Motor läuft
weiter, bis die Wind@erstelze 67 sich weit genug aufwärts bewegt hat, um nach vorn
in ihre Arbeitsstellung auf die Winderrolle 68 zu fallen. Hierbei betätigt sie den
Schalter FIS2, der auf seinen unteren Kontakt umgelegt wird, wodurch die untere
Wicklung des Relais P erregt wird und das Relais P umschaltet. P i,
P 2 und P 3 öffnen und setzen den Motor still. P q. und P 5 öffnen ebenfalls
und unterbrechen den Stromkreis für die Spulen Sol q. und Sol 5, so daß die
Sperrwirkung an beiden Umlaufgetrieben aufgehoben wird.
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Der Wagenspinner ist nun bereit, das Garn bei der Einfahrt des Wagens
aufzuwinden. Die Blechtrommel 2i kann sich in jeder Richtung frei drehen, da das
Umlaufgetriebe 112 nicht gesperrt ist. Die Welle 115 des Winders kann den Bewegungen
der Winderstelze 67 frei folgen, die durch die Formschiene gesteuert werden. Die
Bewegung der Welle i 15 des Winders wird auf die Vorgelegewelle 125
zurückübertragen
und damit auch auf die Hülse 122, die sich auf der Welle 118 der Blechtrommel frei
drehen kann. Da das Umlaufgetriebe i i i nicht gesperrt ist, überträgt es keine
Bewegung auf die Hülse 117, die von der Kette i2o festgehalten wird.
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Nachdem das Abschlagen beendet ist, wird der Trommelkontakt DC
5 betätigt, worauf sich folgendes abspielt: i. Das Relais G wird unter Strom
gesetzt und hält sich über G i und B 5.
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2. G 2 und G 3 fallen auf diie unteren Gegenkontakte nieder. Da sich
F2 und F3 ebenfalls auf ihren unteren Gegenkontakten befinden (das Relais F ist
noch erregt), wird die Spindelkupplung über F 2 und G 2 mit der Erregerspannung
für das Aufwinden und, die Wagenkupplung mit der Erregerspannung für die Wageneinfahrt
verbanden. G q. legt sich gegen seinen oberen Kontakt an, G 5 fällt auf seinen unteren
Kontakt nieder, und G 6 und G 7 (Fig. 6) rufen durch ihre Betätigung bestimmte Wirkungeü
in den Erregerstromkreisen hervor, die später beschrieben werden.
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Der Wagen fährt dann mit ..irrer gleichförmigen G°schwindigkeit ein,
und die Spindeln winden das Garn selbsttätig in dem richtigen Maße auf. Da das Relais
Q doppelt wirkend ist, hat die Betätigung des Schalters CIS i durch
den Wagen bei dessen Einfahrt keine Wirkung auf das Relais Q oder auf die von diesem
gesteuerte Spule Sol i.
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Wenn sich der Wagen dem Ende. seiner Einfahrt nähert, ergibt sich
die gleiche Lage bezüglich des zeitlichen Inschrittbringens wie beim Ende der Ausfahrt.
Wieder gibt es zwei Möglichkeiten: enfweder der Wagen erreicht das Ende seiner Einfahrt,
bevor. der Trommelkontakt DC 6 betätigt wird, oder =gekehrt. Beide Möglichkeiten
müssen daher wiederum betrachtet werden. In jedem Falle wird, wenn der Wagen sich
etwa auf 3o cm dem Ende der Einfahrt genähert hat, ein Wagenschalter C1Sq durch
den Wagen geschlossen. Hierdurch wird das Relais H unter Strom gesetzt, das sich
über H i und G 5 hält. Der Kontakt H 3 wird unterbrochen, und
1-12- legt sich gegen seinen oberen Kontakt um. Hierdurch kommt, wie unten
noch beschrieben wird, die Wirkung zustande, daß die Erregung der Wagenkupplung
in einem kontrollierbaren Maß auf die Stoppspannung absinkt, so daß die Geschwindigkeit
des Wagens immer kleiner wird, je mehr er sich dem Ende der Einfahrt nähert. Die
Stelle, an welcher die Geschwindigkeitsverringerung beginnt, wird durch die Lage
des Schalters C/S4 bestimmt, die verändert werden kann. Auch kann das Maß, mit welchem
die Wagengeschwindigkeit abnimmt, innerhalb gewisser Grenzen vorherbestimmt werden.
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Die beiden Möglichkeiten am Ende der Wageneinfahrt sollen nunmehr
im folgenden getrennt betrachtet werden. Hierbei ist zu beachten, daß der Trommelkontakt
DC6 von einem zweiten Kontaktstift betätigt wird, der sich in demselben Schaltring
befindet wie derjenige, der den Trommelkontakt DC 2 betätigt und in geeigneter
Entfernung von diesem angebracht ist.
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A. Der Trommelkontakt DC6 wird betätigt, bevor der Wagen das Ende
der Einfahrt erreicht. Dann spielt sich folgendes ab: i. Wenn der Trommelkontakt
DC6 betätigt wird, wird das Relais E über Gq. (oberer Kontakt) unter Strom gesetzt
und hält sich über E i und B4-:2. Der Trommelkontakt DC7, der immer so angebracht
ist, daß er gleichzeitig mit dem Trommelkontakt DC6 betätigt wird, sich jedoch auf
einem anderen Schaltring befindet, setzt das Relais J unter Strom, das sich über
J i und D 3 hält. Die Kontakte J2 und J3 fallen auf ihre unteren Kontakte nieder
und bereiten das Anlegen der Stoppspannung sowohl für die Spindeln als auch füt
den Wagen vor, was vor sich geht, sobald das Relais F abfällt.
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3. Die Erregung des Relais E setzt wie oben den Trommelantriebsmotor
7o still (Fig. 3) und öffnet E2, so daß das Relais K durch Wegnahme der Erregung
von seiner unteren Wicklung vorbereitet wird. Das Relais K wird durch den Trommelkontakt
DC 6 zum Ansprechen gebracht und hält sich über K i.
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Der Wagenbewegt sich nun weiter, bis der Wagenschalter C/S2 das Relais
T unter Strom setzt. Das Schließen des Kontaktes T i bringt das Relais
B zum Ansprechen, das sich über B7 und C i
hält.
B 5 öffnet sich und bringt das Relais G zum Abfallen, während das Relais E über
B.4 stromlos wird. Da G q auf seinen unteren .Gegenkontakt niederfällt, spricht
das Relais C an. Das Öffnen von C i bringt das Relais B zum Abfallen.
B 3 und C 2 machen das Relais F stromlos und legen die Stoppspannung an den
Wagen und die Spindeln an. Das Schließen von B6 stellt den Gegenfluß in der unteren
Windung des Relais K wieder her, so daß das Relais K abfällt. Das Stromloswerden
des Relais E bringt den Trommelmotor zum Anlaufen und, sobald die Trommel sich bewegt,
wird der Trommelkontakt DC 6 unterbrochen, und das Relais C fällt ab.
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Das Schließen des Kontaktes T2 bewirkt die Unterstromsetzung der anderen
Wicklung des Relais Y, wodurch der Kontakt Y i in die gezeichnete
Lage zurückbewegt und die Spule Sol i an Stelle der Spule Sole unter Strom
gesetzt wird, so daß die Wagenkupplung in die Lage übergeführt wird, die für die
nächste Ausfahrt erforderlich ist. Durch das Schließen des Kontaktes T2 wird außerdem
die andere Wicklung des Relais Q unter Strom gesetzt, wodurch der Kontakt Q i in
die gezeichnete Lage zurückbewegt und die Spule Sol i
erregt wird, was die
Sperrung des Umlaufgetriebes 51 (Fig. i) für den Antrieb der Lieferwalzen zur Folge
hat.
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Kurz bevor der Wagen die Einfahrt beendet hat und daher kurz vor dem
Schließen des Schalters C/S2 ist die Winderstelze 67 (Fiig. 2) von der Winderrolle
68 mit Hilfe des üblichen Stelleisens an der Formschiene abgehoben worden, so daß
der Schalter F/S2 sich gegen seinen oberen Kontakt anlegt und die Unterstromsetzu,ng
der oberen Wicklung des Relais P vorbereitet. Wenn der Wagen das Ende der Einfahrt
erreicht, wird ein Wagenschalter C/S6 betätigt, der sich auf seinen unteren Kontakt
umlegt und hierdurch die obere Wicklung des Relais R erregt. R i und R 2 legen sich
um und bereiten den Motor zum Umlauf in entgegengesetzter Richtung-vor. R 3 öffnet
und hält die Spule Sol5 stromlos, so daß der Motor 6d. bei seinem Anlaufen nicht
die Blechtrommel 21 antreibt. R4. schließt sich und setzt das Relais L von neuem
unter Strom. L i legt sich kurzzeitig gegen seinen oberen Kontakt an, was ausreicht,
um die obere Wicklung des Relais P unter Strom zu setzen, das über die Kontakte
P i, P 2 und P 3 den Motor in umgekehrter Richtung zum Anlaufen bringt. Pq. und
P5 schließen, aber nur die Spule Sol 4. kommt unter Strom. Diese übt die Sperrwirkung
an dem Umlaufgetriebe i i i aus, während an dem Umlaufgetriebe 112 keine Sperrung
zustande kommt, @so daß der Motor 64. keine Antriebsbewegung auf die Blechtrommel
21 überträgt. Der Motor 64 läuft in entgegengesetzter Drehrichtung um, treibt die
Welle i i 5 des Winders an und bewegt den Winder nach oben, während die Winderstelze
67, die von dem Steheisen unmittelbar vor dem Schließen des Schalters C/S2 von der
Winderrolle 68 abgehoben worden ist, sich in ihre tiefste Stellung nach unten bewegt.
Während die Vorgelegewelle 125 ihre letzten Winkelgrade zurücklegt, drückt die Scheibe
129 den Gegenwinder in seine Ruhelage nieder.
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Der Motor 64 läuft, bis die Winde rstelze 67 ihre tiefste Stellung
erreicht hat, in welcher sich die Schalter FIS i und FIS
3 schließen. Die untere Wicklung des Relais P wird über den Schalter CIS
6 (oberer Kontakt) und L i (unterer Kontakt) unter Strom gesetzt, so daß das Relais
P umschaltet und den Motor stillsetzt. P.4 und P 5 öffnen, aber die Spule
Solo bleibt unabhängig hiervon unter Strom, um die Sperrwirkung auf das Umlaufgetriebe
i i i auszuüben, weil der Schalter F/S3 geschlossen ist.
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Der Wagen fährt wieder zum nächsten Arbeitszyklus aus, und sowie er
dies tut, wird der Schalter C/S6 ausgeschaltet und auf seinen unteren Kontakt umgelegt.
Die untere Wicklung des Relais R wird erregt, und R i und R 2 legen sich an ihre
oberen Gegenkontakte an und stellen hiermit die Bereitschaftslage für den Antrieb
des Motors beim Abschlagen her. R 3 schließt und bereitet die Spule Sol5 für die
nächste Betätigung vor. Der Kontakt Rq. wird geöffnet.
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Die in Fig. 2 gezeigte Anordnung befindet sich nunmehr im gleichen
Zustand wie beim Beginn und bleibt in diesem während der Ausfahrt des Wagens sowie
wähnend des Schnellaufs der Spindeln und des »kleinen Wagenrücklaufs«. Der Schalter
FIS 3 ist geschlossen und die Spule Sol q. unter Strom, so daß auf
das Umlaufgetriebe i i i die Sperrwirkung ausgeübt wird. Dieses wirkt als Sperrvorrichtung,
welche den Winder und den Gegenwinder in ihren Ruhelagen festhält. Wenn sich diese
in Bewegung setzen wollten, müßten sie den Anker des Motors 64. über ein 12: i-übersetzungsgetriebe
und die sonstigen hiermit verbundenen Getriebeteile antreiben. Sie sind jedoch hierzu
nicht in der Lage. .Der Arbeitsgang des Abschlagens wird dann wiederum von dem Trommelkontakt
DCq eingeleitet, wie dies bereits oben beschrieben wurde.
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Ein vierter von dem W inder betätigter Schalter F/S¢ dient als Sicherheitsschalter.
Er ist, wie gezeichnet, als Wechselschalter ausgebildet und üblicherweise mit seinem
oberen Kontakt verbunden. Wenn die Winders:.telze 67 aus irgendeinem Grunde bei
Beendigung des Abschlagens nicht nach vorwärts auf die Winderrolle 68 auffällt und
der Schalter F/S2 nicht betätigt wird, dann bewegt der Motor 6d. die Winderstelze
67 weiter nach oben und den Winder weiter nach unten, bis ein Ansatz 67" auf dem
Winderarm den Schalter F/Sq betätigt, wodurch die untere Windung des Relais P über
den unteren Kontakt von L i erregt und der Motor stillgesetzt wird.
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Wenn die Trommel sich vom Trommelkontakt DC6 zum Trommelkontakt DC
i weiterdreht, wodurch der nächste Arbeitszyklus eingeleitet wird, ist nur das Relais
I erregt. Dieses hält 12 und 13
auf ihren unteren Kontakten
und beläßt die Stoppspannung sowohl an der Spindel- als auch an der Wagenkupplung,
so daß weder die Spindeln noch
der Wagen sich bewegen können, bis
der Trommelkontakt DC i betätigt wird.
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,Die zweite Möglichkeit am Ende der Wageneinfahrt besteht in folgendem:
B. Der Wagen erreicht das Ende seiner Einfahrt, bevor der Trommelkontakt DC6 betätigt
wird. Dann spielt sich folgendes ab: i. Der Wagenschalter C/S2 wird geschlossen,
wenn der Wagen an dem Ende der Einfahrt anlangt. Das Relais T wird wie oben unter
Strom gesetzt, und das Relais B wird infolgedessen erregt und hält sich über
B7 und C i. T 2 nimmt, wie vorher, dien Wechsel zwischen den Spulen
Sol i und Sole vor und setzt die Spule Soli unter Strom. Die Betätigung
des Wagenschalters C/S6 hat zur Folge, daß der Winder und der Gegenwinden sich in
ihre Ruhestellungen bewegen, wie dies oben beschrieben wurde. B 6 bereitet das Relais
K zum Ansprechen vor, indem es den Stromkreis für die untere Wicklung öffnet.
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2. Das Relais G wird über B5 stromlos.- G2 und. G 3 schalten gegen
ihre oberen Kontakte um und legen die Stoppspannung sowohl an die Spindel- als auch
an die Wagenkupplungen. G q. legt sich auf seinen unteren Kontakt um und bereitet
das Relais C zur Erregung durch den Trommelkontakt DC 6 vor.
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Die Trommel läuft mit voller Geschwindigkeit weiter, während der Wagen
stillsteht, bis der Trommelkontakt DC6 betätigt wird'. Dann geschieht folgendes:
3. Der Trommelkontakt DCG schließt den Stromkreis für das Relais C über den unteren
Kontakt von Gq.. Er schließt außerdem den. Stromkreis für das Relais K, das
sich über K i hält. Der Trommelkontakt DC7, der gleichzeitig mit DC6 betätigt
wird, erregt das Relais I, das -sich über 11 und D 3 hält.
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4.. C < bringt das Relais B zum Abfallen. Durch das Öffnen vo@i
C:2 und B 3 wird das Relais F stromlos. Indem sich F2 und F3 auf die oberen
Kontakte umlegen, bereiten sie das Anlegen der Spannungen für den Langsamlauf der
Spindeln und die Wagenausfahrt an die Kupplungen vor, was sich vollzieht, wenn das
Relais J abfällt und die Relais D und A später erregt werden. Das Schließen
von B6 bringt das Relais K zum Abfallen. K i macht das Relais C stromlos oder bereitet
es hierfür vor, «renn der Trommelkontakt DC 6 beim Weiterlaufen der Trommel
geöffnet hat.
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Wenn sich die Trommel vom Trommelkontakt DC6 zum Trommelkontakt DC
i weiterdreht, ist nur das Relais J erregt.
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Damit ist das endgültige Ergebnis das gleiche wie dasjenige, das bei
der zuerst betrachteten Möglic'ikeit erreicht wurde. Weiterhin ist der 7ustand der
Relais während der Drehung der Trommel von dem Kontakt DC 6 zum Kontakt DC
i genau der gleiche wie derjenige, mit welchem die Beschreibung begonnen wurde.
Damit isst der vollständige Zyklus der Relaisschaltvorgänge und ihrer Wirkungen
beschrieben worden. Die obige Beschreibung des Hauptrelaissystems läßt erkennen,
daß der »kleine Wagenrücklauf« sich während der Phase fortsetzt, in welcher die
Spannung für den Spindels.chnellauf an die Spindelkupplung angelegt wird. Es kann
jedoch erwünscht sein, den »kleinen Wagenrücklauf« zu einem früheren Zeitpunkt zu
beenden, wie dies in Fig. q. dargestellt ist. Hierfür ist, wie unten noch beschrieben
wird, durch den Wagenschalter C/S 5 (Fig. 6) Vorsorge getragen, der in dem Stromkreis
für die Spannung für den »kleinen Wagenrücklauf« liegt.
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Die Erregerspannungen für die Wagen- und Spindelkupplungen werden
durch die Stromkreise erzeugt, die in Fig. 6 gezeigt sind. Es sind zwei getrennte
Systeme von Erregerstromkreisen vorgesehen, eines für die Wagenkupplung und eines
für die Spindelkupplung. Zn jedem Falle werden die verschiedenen erforderlichen
Spannungen durch eine sich verzweigende Reihe von Relaiskontakten f12, J3, F3,
G3, H2 und H3 für die Wagenkupplung und D 2, 12" F 2 und G
2 für die Spindelkupplung ausgewählt, die wahlweise von dem Hauptrelaissystem auf
die oben mit Bezug auf Fig.5 beschriebene Weise betätigt werden. In beiden Fällen
wird die ausgewählte Spannung schließlich an das Gitter einer Dreielektrodenröhre
gelegt, die als Käthodensteuerrohr geschaltet ist (i36 im Falle der Wagenkupplun.gsspannungen
und 137 für die Spindelkupplungsspannungen). Die betreffenden Spannungen erscheinen
also an den Kathodenbelastun.gswiderständen 138 und 139 dieser beiden Röhren. Jeder
dieser Widerstände bildet, wie später auseinandergesetzt wird, einen Teil des Gitterstromkreises
des Thyratrons, das die mit ihm verbundene Feldwicklung der Kupplung mit Spannung
versorgt. Diese Spannung bestimmt daher unmittelbar die Größe des Erregerstroms
in der Wicklung der Kupplung.
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Die Art, auf welche die Belastungswiderstände des Kathoclensteuerrohres
mit den Thyratron-Gitterstromkreisen in Verbindung stehen, was unten mit Bezug auf
Fig. 7 näher erläutert wird, bringt es mit sich, d@aß Spannungsänderungen an den
Gittern der Kathodensteue..rröhren den umgekehrten Charakter haben müssen wie die
erwünschten Änderungen der Ströme in den Kupplungswicklungen, d. h., wenn
man..den-Strom in der Feldwicklung und damit die Geschwindigkeit der durch elektromagnetischen
Fluß wirksamen Kupplung zu vergrößern wünscht, muß die Spannung an dem Gitter der
Kathodensteuerröhre gesenkt und nicht erhöht werden. Daher wird die volle Geschwindigkeit
(138o Umdrehungen pro Minute) der Kupplung erreicht, wenn das Gitter der Kathodensteuerröhre
Erdpotential (o V) hat. Die Kupplüng wird stillgesetzt, wenn ungefähr -h ioo V an
das Gitter der Kathodensteuerröhre angelegt werden, wobei .der genaue Wert etwas
von der Belastung der Kupplung abhängt. In diesen Grenzen bestehteinelineareBeziehung
zwischen-der Abtriebsgeschwi.ndigkeit der Kupplung und der Spannung an dem Gitter
der Kathodensteuerröhre. 'Wenn es
erforderlich ist, die Kupplung
unmittelbar stillzusetzen, ist es am besten, an das Gitter der Kathodensteuerröhre
eine positive Spannung über ioo V, z. B. etwa + 12o V, anzulegen. Dies bringt den
Strom in der Kupplungswicklung sofort auf den Stoppwert, und die Kupplung wird so
schnell stillgesetzt, wie Reibung und Trägheit dies zulassen.
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Während des Arbeitszyklus des Wagenspinners werden vier Haupterregerspannungen
für die Wagenkupplung benötigt. Dies sind in der erforderlichen Reihenfolge: erstens
die Erregerspannung für die Ausfahrt, zweitens die Stopp-Erregerspannung am Ende
der Ausfahrt, drittens die Erregerspannung für den »kleinen Wagenrücklauf«, währenddessen
die Spindeln dem Garn mit hoher Geschwindigkeit den Nachdraht erteilen, viertens
die Stopp-Erregerspannung während des Abschlagens der Spindeln, fünftens die Erregerspannung
für die Einfahrt, sechstens die Stopp-Erregerspannung für den Zeitraum zwischen
den Arbeitszyklen.
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Während der Ausfahrt be-,vegt sich der Wagen zunächst, abgesehen von
einer anfänglichen Beschleunigungsperiode, mit gleichförmiger Geschwindigkeit. Diese
Geschwindigkeit muß willkürlich veränderlich sein. An einem bestimmten Punkt der
Ausfahrt, der willkürlich einstellbar sein muß, beginnt sich die Geschwindigkeit
in .einem Maße zu verringern. das ebenfalls regelbar sein muß, bis am Ende der Ausfahrt
die Geschwindigkeit den Wert Null angenommen hat. Diese drei Veränderlichen, die
Anfangsgeschwindigkeit, der Punkt, an dem die Geschwindigkeitsverringerung beginnt,
und das Maß der Verringerung müssen einzeln veränderlich sein und dürfen nicht voneinander
abhängen, d. h., bei Änderung einer dieser Größen müssen die beiden anderen unverändert
bleiben. Es leuchtet außerdem ohne weiteres ein, daß eine falsche Handhabung der
entsprechenden Regeleinrichtungen nicht dazu führen darf, daß der Wagen irgendwo
während der Ausfahrt stillgesetzt wird. Weil das die Synchronisation herbeiführende
Relaissystem die Steuertrommel anhält, wenn der Wagen nicht ankommt, würde dann
nämlich der gesamte Wagenspinner zum Stillstand kommen. Es ist daher Vorsorge getroffen,
daß, wenn die Regeleiru-ichtungen in der angegebenen Weise falsch bedient werden,
die Wagengeschwindigkeit bei ihrer Herabsetzung nur bis zu einem vorbestimmten unteren
Wert sinkt und der Wagen hiernach mit dieser geringen Gesichwindi.gkeit ausfährt,
bis er schließlich das Ende der Ausfahrt erreicht, so daß der Arbeitszyklus fortgesetzt
werden kann. Inzwischen gibt die Synchronisations-Signallampe 141 (Fig.5) das Warnzeichen,
aus dem hervorgeht, daß die Regeleinrichtungen schlecht eingestellt worden sind.
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Die Schaltanordnung zur Erzeugung der Steuerspannung für die Wagenausfahrt
ist folgende: 1:I0 ist eine Dreielektrodenröhre, die wie ein normaler kathodengekoppelter
Hartley - Schwingungserzeuger geschaltet ist und zur Erzeugung einer Wechselspannung
von etwa i5oo Hz geeignet ist. Der' Ausgang - der Kathode der Röhre 14o ist direkt
mit dem Gitter der Röhre 142 gekuppelt. Eine zweite Dreielektrodenröhre 142, die
als eine kathodengesteuerte Pufferstufe wirkt, trennt den Schwingungserzeuger von
dem Gitterstromkreis einer Verstärkerröhre 143. Ein Teil der von dem Schwingungserzeuger
gelieferten Spannung wird von der Kathodenlast der Röhre 142 aufgenommen und über
den Kondensator 144 dem Regelwiderstand iio mitgeteilt. Dieser Widerstand wird,
wie bereits beschrieben, durch den auf der Steuertrommel sitzenden Quadranten 78
(Fig. 3) verstellt, der an einer vorbestimmten Stelle des Drehweges der Steuertrommel
in Eingriff mit dem Ritzel 1o9 gebracht wird. Das mit diesem gekuppelte Ritzel 145
ist mit dem Schieber 146 des Regelwiderstandes iio verbunden.
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Da die Zahl der Zähne des Quadranten 78 genau mit der Zahl der Zähne
jedes der Ritzel 1o9 und 145 übereinstimmt, vollführt der Schieber 146 genau eine
Umdrehung, wenn sich die Trommel einmal herumdreht. Er kehrt daher auch jedesmal
in seine ursprüngliche Lage zurück. -In dem Maße, wie der Schieber 146 von dem Quadranten
78 im Kreise verschoben wird, wird an das Gitter der Verstärkerröhre 143 eine allmählich
wachsende Spannung von 1500 Hz angelegt. Diese Spannung erreicht ein Maximum,
wenn der Schieber 146 das obere Ende des Regelwiderstandes i io erreicht hat, und
geht steil auf Null herunter, wenn er die Lücke zwischen den Enden des Widerstandes
überquert. Im allgemeinen wird der Vorgang der Geschwindigkeitsverminderung des
Wagens abgeschlossen sein, bevor der Schieber seinen Umlauf beendet hat. Das Relaissystem
überträgt die Erregung der Kupplung bereits vorher einem anderen Stromkreis. Der
Schieber vollendet dann seinen Umlauf und. begibt sich in seine Ausgangsstellung,
ohne die Bewegung des Wagens weiter zu beeinflussen.
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Die Wechselspannung, die dem Gitter der Röhre 143 über- den Regelwiderstand
i io mitgeteilt wird, wird durch den Anodenübertrager 147 verstärkt, so daß auf
der Sekundärseite von 147 nahezu 40o V abgenommen werden können. Die Sekundärwicklung
liegt in Reihe mit einem Potentiometer 148.
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Eine Zweielektrodenröhre 149 richtet die Spannung gleich, die von
dem Schieber 150 des Potentiometers abgenommen wird, und legt eine Gleichspannung
an einen Widerstand 151, deren Größe von der Stellung des Schiebers 15o abhängt.
Der Widerstand 151 liegt zwischen der Anode einer Zweielektroden-rühre 152 und dem
Schieber 156 eines veränderlichen Widerstandes 153. Infolgedessen wird die Anode
der Zweielektrodenröhre 15:2 jedesmal über den Schieber 156 mit eines positiven
Spannung aufgeladen, deren Größe von der Stellung des Schiebers 150 abhängt,
wenn der Schieber 146 von dem Quadzanten der Steuertrommel in Umlauf gesetzt wird.
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Der Widerstand 153 bildet einen Teil einer Potentiometerkette 154,
155, 153, die zwischen das
+ 300-V-Netz mit konstant gehaltener
Spannung und r.rde geschaltet ist. Infolgedessen besteht zwischen dem Schieber 156
und Erde ein positives Potential, dessen Größe von der Stellung des Schiebers 156
abhängt.
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Es sei nunmehr folgender Stromkreis betrachtet: Gitter der Röhre
136, oberer Kontakt von F3, oberer Kontakt von 13, unterer Kontakt
von A:2,
Widerstand 157, der überbrückt ist, ein Langsam-Anfahrschalter
158 in der »Aus«-Stellung, Widerstände 151 und 153, Erde. Die Steuerspannung,
die zur Erregung der Kupplung verwendet wird, ist die algebraische Summe aller Gleichspannungen
in diesem Stromkreis. Wenn daher der Schieber 146 sich in seiner Nullage befindet
und das Gitter der Röhre 143 ohne Spannung ist, besteht die Steuerspannung lediglich
aus derjenigen Spannung, die sich an dem unteren Teil des Widerstandes 153 befindet.
Diese Spannung bestimmt daher die Geschwindigkeit, mit welcher der Wagen seine Ausfahrt
beginnt, und der Schieber 156 ist deswegen die Regeleinrichtung für die Anfangsgeschwindigkeit
des Wagens. Der Regelbereich des Schiebers 156 kann durch den veränderlichen Widerstand
154 eingestellt werden, was nur durch eine Schraubenregulierung innerhalb des Schaltschrankes
möglich ist. Sobald der Quadrant mit dem Schieber 146 in Eingriff kommt und ihn
in Umlauf zu setzen be= ginnt, erscheint eine Spannung an dem Widerstand 151 und
wächst in einem Maße, das von der Stellung des Schiebers 15o abhängt. Diese Spannung
addiert sich zu derjenigen, die bereits in dem Gitterstromkreis der Röhre 136 vorhanden
ist, und lädt das Gitter weiter positiv auf, was, wie schon erläutert, die Geschwindigkeit
der Kupplung herabsetzt, so daß auch die Geschwindigkeit des Wagens verringert wird.
Das Maß der Geschwindigkeitsabnahme hängt von dem Maß des Aufbaues der Gleichspannung
über den Widerstand 151 ab, das von der Stellung des Schiebers 15o bestimmt wird.
Der letztere stellt daher die Regeleinrichtung für das Maß der Geschwindigkeitsabnahme
des Wagens dar. Wohlgemerkt sind die Verstellungen der Schieber 15o und 156 völlig
unabhängig voneinander. Die Anfangsgeschwindigkeit kann willkürlich verändert werden,
ohne das Maß der Geschwindigkeitsabnahme zu verändern, oder umgekehrt. Da außerdem
die Stelle bei der Ausfahrt des Wagens, an welcher die Geschwindigkeitsabnahme einsetzt,
durch den Zeitpunkt bestimmt wird, an welchem der Schieber 146 umzulaufen beginnt
und dieser seinerseits von der Lage des Quadranten auf der Steuertrommel abhängt,
kann der Beginn der Geschwindigkeitsabnahme ebenfalls verändert werden, ohne das
Maß der Geschwindigkeitsabnahme oder die Anfangsgeschwindigkeit des Wagens zu veränder.i.
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Die notwendige Sicherheit gegen ein verfrühtes Stillsetzen des Wagens
wird durch eine Zweielektrodenröhre 152 _ von kleiner Impedanz geschaffen, deren
Kathode an einer Spannung von ungefähr + 8o V liegt, indem sie mit dem Schieber
157 des Widerstandes 165 verbunden ist, der einen Teil der Potentiometerkette 165,
159 bildet, die mit dem Spannungsstabilisator 16o verbunden wird. Die Spannung einer
Kathode der Röhre 152 kann über einen kleinen Bereich (ungefähr 1o V) durch
Verändern des Widerstandes 165 geregelt werden. Sobald das obere Ende des Widerstandes
151 auf höher als 8o V aufgeladen wird, wird die Röhre 152 leitend, da ihre
Anode gegenüber der Kathode eine positive Spannung aufweist. Daher wird in dem über
den Widerstand 151 verlaufenden Stromkreis der Röhre eine Gegenspannung aufgebaut,
welche die Tendenz der Anode der eine Spannung über 8o V anzunehmen, genau begrenzt.
Die Röhre t52 beschränkt das Gitter der Röhre 136 daher auf eine Höchstspannung
von etwa + 8o V, wobei dieser Wert mit Hilfe des Schiebers 157 verändert werden
kann. Hierdurch wird die Geschwindigkeit der Wagenkupplung auf einen Mindestwert
beschränkt, unter welchen sie nicht mehr herabsinken kann. Der Schieber 157, der
nur innerhalb eines Schaltschrankes mittels einer Schraubenregulierung verschoben
werden kann, stellt somit die Regeleinrichtung für die Mindestgeschwindigkeit des
Wagens dar.
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Der Zweck des Parallelwiderstandes 161 ist folgender: Wenn .der Schieber
146 von der Steuertrommel mit gleichförmiger Geschwindigkeit in Umlauf gesetzt wird,
erzeugt er eine Geschwindigkeitsabnahme des Wagens, welche eine lineare Funktion
der Zeit ist- Der Parallelwiderstand 161 ändert die Geschwindigkeitsabnahme des
Wagens derart, daß sie nicht mehr linear im Verhältnis zur Zeit ist.
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Wenn der Wunsch besteht, den Wagen anzuhalten, wird die Kupplung stromlos
gemacht, indem das Gitter der Röhre 136 mit einer Spannung aufgeladen wird, die
größer als + Zoo V gegenüber der Erde ist. Diese Stoppspannung wird von einer einfachen
Potentiometerkette 162, 163, 16.1. abgenommen, die zwischen der 3oo-V-Netzspannung
und Erde liegt, wobei an der Verbindungsstelle zwischen 162 und 163 die gewünschte
Spannung von 12o V herrscht. Wenn daher der Wagen stillgesetzt werden soll, wird
das Gitter der Röhre 136 über den oberen Kontakt F 3 und den unteren Kontakt von
I3. unter Vermittlung des Hauptrelaissystems mit diesem Punkt verbunden.
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Es ist manchmal wünschenswert, daß der Wagen sich aus seinem Stillstand
vor der Ausfahrt mit verhältnismäßig geringer Beschleunigung in Gang setzt. Um dies
zu bewerkstelligen, wird der Schalter 158 (s. auch Fig. 5) dazu benutzt, eine Kondensator-Widerstand-Verzögerungseinrichtung
bei dem Aufbau der Erregerspannung für die Wagenausfahrt einzuschalten. Der Widerstand
157a ist in der »Aus«-Stellung des Langsam-Anfahrschalters 158 von diesem überbrückt.
In der ersten, zweiten und dritten »Ein«-Stellung des Schalters, denen drei verschiedene
Anfangsbeschleunigungen entsprechen, werden Kondensatoren 166, 167 und 168 von verschiedener
Kapazität zwischen dem oberen Kontakt von F 3 und Erde eingeschaltet, während der
Widerstand 157" nicht mehr überbrückt
ist. Die Erregerspannung
für die Wagenkupplung kann dann nicht schneller aufgebaut werden, als sich der verwendete
Kondensator über den hohen Widerstand aufladen kann.
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Die Geschwindigkeitsabnahme des Wagens bei der Einfahrt ist nicht
wie bei der Ausfahrt durch einen Quadranten und einen Regelwiderstand veränderbar.
Nichtsdestoweniger ist es ratsam, in der Nähe des Endes der Einfahrt des Wagens
die Geschwindigkeit ziemlich stark herabzusetzen, um jeden Schlag und Lärm am Ende
des Weges zu vermeiden. Dies wird durch die Relaiskontakte H2 und H3 und die Widerstand-Kondensator-Kombination
169, 170 erreicht. Wenn der Wagen sich etwa 30 cm von dem Ende seiner Einfahrt
befindet, schließt er den Schalter C/S4, der das Relais H unter Strom setzt, wie
oben beschrieben wurde, und hierdurch H 3 öffnet und H 2 umlegt. Für
die Einfahrt wird die Erregerspannung für die Wagenkupplung über die unteren Kontakte
von H 2, G 3 und F3 von dem Widerstand 171 entnommen. Ein Kondensator
172 wird durch den oberen Kontakt von G6 aufgeladen, bevor die Einfahrt beginnt.
Wenn G 2 und G 6 sich gegen ihre unteren Kontakte anlegen, um die Wagenkupplung
mit der Erregerspannung für die Einfahrt zu versehen, erteilt die Ladung des Kondensators
172 dem Gitter der Röhre 136 über die von dem Widerstand 171 abgenommene Spannung
hinaus eine zusätzliche Spannung. Hierdurch kommt ein langsamer Anlauf des Wagens
bei der Einfahrt zustande, wobei der Wagen allmählich beschleunigt wird, in dem
Maße, in welchem die Ladung des Kondensators 172 über die Widerstände 173 und 171
abnimmt. Während der Einfahrt ist H3 geschlossen, und der Kondensator 17o behält
eine Ladung, die der Spannungsdifferenz zwischen der Verbindungsstelle der Widerstände
163 iznd 164 (-f- 85 V) und dem Schieber des Widerstandes 171 (ungefähr -f- 1o V)
entspricht. Wenn das Relais H anspricht, wird das Gitter der Röhre 136 durch das
Umlegen von H2 auf seinen oberen Kontakt über den geladenen Kondensator
170 mit einem Punkt verbunden, dessen Spannung der Größe nach der Stoppspannung
für die Wagenkupplung sehr nahe kommt. Die unmittelbare Änderung der Spannung an
dem Gitter der Röhre 136 ist gleich Null, da H2 es lediglich von einem Punkt auf
einen anderen umgelegt hat, der einen Augenblick vorher das gleiche Potential hatte,
weil H 3 geschlossen war. Wenn H 3 jedoch öffnet, wird der Ladestromkreis für den
Kondensator 170 unterbrochen, und der Kondensator entlädt sich über den Widerstand
169 mit einer Geschwindigkeit, die von der Größe des letzteren abhängt. Wenn er
sich entlädt, wird die Spannung an dem Gitter der Röhre 136 bis auf die Größe der
Stoppspannung erhöht. Die Geschwindigkeit des Wagens nimmt ab, und wenn schließlich
durch das Umlegen von G3 die volle Stopp-Erregerspannung angelegt wird, kommt er
ganz zum Stillstand.
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Die Stelle, an welcher die Geschwindigkeitsabnahme des Wagens bei
der Einfahrt beginnt, ist durch die Lage des Wagenschalters CIS 4 bestimmt,
der innerhalb gewisser Grenzen verstellt werden kann. Das Maß der Geschwindigkeitsabnahme
känn durch Veränderung des Widerstandes 169 geregelt werden, wodurch die Zeitkonstante
derKombination 169, 170 von ungefähr 1 Sekunde nach unten verändert werden
kann. Diese beiden Regelmöglichkeitengenügen, um eine allmähliche, stetige und regelbare
Geschwindigkeitsabnahme am Ende der Einfahrt sicherzustellen.
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Die Erregerspannung für die Kupplung für den »kleinen Wagenrücklauf«
liegt ihrer Größe nach sehr nahe bei der Stoppspannung. Sie wird der Potentiom,@terkette
174 bis 177 entnommen und dem Gitter der Röhre 136 über die oberen Kontakte
von A2, 73 und F3 mitgeteilt. Durch Regelung des Widerstandes 176 kann die
Erregerspannung für den »kleinen -vVagenrücklauf« verändert werden. Der Widerstand
176 stellt daher die Regeleinrichtung für die Geschwindigkeit des Wagens
beim »kleinen Rücklauf« dar. Der von dem Widerstand 176 beherrschte Regelbreich
kann durch einen Regelwiderstand 174 verändert werden, was jedoch nur innerhalb
des Schaltschrankes mit Hilfe einer Schraubregulierung möglich ist. Die Länge des
Weges des Wagens bei dem »kleinen Rücklauf« wird durch einen Schalter
CIS 5 bestimmt. Wenn dieser Schalter von dem Wagen betätigt wird,
beseitigt er eine Kurzschließung des Widerstandes 178, der in Reihe mit der Potentiometerkette
174 bis 177 liegt, und erhöht hierdurch die an dem Gitter der Röhre 136 liegende
Spannung bis auf den Stoppwert.
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Die Erregerspannung für die Wagenkupplung für die Einfahrt wird, wie
bereits oben erwähnt, von dem Widerstand 171 abgenommen der zusammen mit dem Widerstand
179 eine feste Potentiometerkette bildet. Die Geschwindigkeit bei der Einfahrt kann
durch Regelung des Widerstandes 171 verändert werden. Diese Regelung ist nur durch
eine Schraubregulierung innerhalb des Schaltschrankes möglich, weil es üblicherweise
nicht erforderlich ist, die Geschwindigkeit des Wagens bei der Einfahrt zu verändern.
Im allgemeinen wird angestrebt, den Wagen so schnell wie möglich einfahren zu lassen,
soweit dies in Verbindung mit einem im ganzen weichen Lauf der :Maschine, einer
befriedigenden Aufwindung des Garns auf den Kötzer und einem guten Aufbau des Kötzers
möglich ist.
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Die einzelnen Erregerspannungen, die von der Spindelkupplung während
des Arbeitszyklus des Wagenspinners benötigt werden, sind folgende: erstens die
Erregerspannung für den Langsamlauf während der Ausfahrt des Wagens, zweitens die
Erregerspannung für den Schnellauf, während der Wagen an dem Ende seiner Ausfahrt
stillsteht oder den »kleinen Rücklauf« vollführt, drittens die Erregerspannung für
eine veränderliche Geschwindigkeit während der Einfahrt des Wagens, bei ,velcher
das gesponnene Garn auf die Kötzer aufgewunden wird, viertens die Stopp-Erregerspannung
für den Zeitraum zwischen den Arbeitszyklen
und während des Abschlagens,
das durch den Motor 64 (Fig. i) und nicht durch die Spindelkupplung veranlaßt wird.
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Wenn der Wagen ausfährt, laufen die.Spindeln mit gleichförmiger Geschwindigkeit
um und setzen dies im allgemeinen fort, bis der Wagen das Ende seiner Ausfahrt erreicht;
Die Spindelgeschwindigkeit während dieses Zeitraums muß über einen ziemlich weiten
Bereich veränderlich sein, damit dem Garn der richtige .Draht erteilt werden kann
(ungefähr Zoo Drehungen je m), gleichgültig, ob der Wagen schnell oder langsam ausfährt.
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Die notwendige Erregerspannung wird von dem Widerstand 182 in der
Potentiometerkette 18o bis 183 abgenommen und wird dem Gitter der Röhre 137 über
die unteren Kontakte von D 2 und J.2 und den oberen Kontakt von F2 mitgeteilt. Der
Widerstand 182 stellt die Regeleinrichtung für den »Langsamlauf« der Spindelkupplung
dar.
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Gelegentlich ist es erwünscht, daß die Spindelgeschwindigkeit sich
auf die »Schnellauf«-Geschwindigkeit zu erhöhen beginnt, solange der Wagen noch
ausfährt, ein Wechsel, der üblicherweise nur eintritt, wenn der Wagen das Ende der
Ausfahrt erreicht hat. Um diesem Erfordernis Genüge zu tun, ist der Regelwiderstand
181 vorgesehen sowie der mit diesem verbundene Kurzschlußschalter 184. Während der
normalen Arbeitsweise ist der Widerstand ißi kurzgeschlossen. Auf diese Weise beeinflußt
er die Spannungen in der Potentiometerkette nicht. Wenn der Schalter 184 dagegen
eingelegt wird, wird die Kurzschließung des Widerstandes 181 aufgehoben. Sein Schieber
185 wird von dem Quadranten 79 (Fig. 3) der Steuertrommel verschoben, und zwar in
genau der gleichen Weise wie der Schieber 146 des Geschwindigkeitsabnahme-Regelwiderstandes
i io für den Wagen, was oben in Verbindung mit der Erregung der Wagenkupplung näher
beschrieben wurde. Der Quadrant 79 kommt in Eingriff und beginnt den Schieber 185
an jedem gewünschten Punlct des Endes der Wagenausfahrt in Umlauf zu setzen. Wenn
der Schieber umläuft, vermehrt-sich der Gesamtwiderstand zur Linken von 182 von
34 000 Ohm auf 84 000 Ohm, während der Gesamtwiderstand zur Rechten
von 182 unverändert bleibt. Als Folge hiervon vergrößert sich die Spindelgeschwindigkeit
proportional, gleichgültig, welchen Wert sie ursprünglich gehabt hat.
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Mit dieser einfachen Art der Regelung der Beschleunigung kann den
Spindeln nur eine bestimmte Beschleunigung erteilt werden, was im allgemeinen ausreichend
ist. Wenn der Wunsch besteht, an einem veränderlichen Punkt eine veränderte Beschleunigung
einsetzen zu lassen, und wenn dies unabhängig von der Größe der ursprünglichen Spindelgeschwindigkeit
geschehen soll, muß der für die Erregung der Wagenkupplung verwendete Stromkreis,
nämlich die Röhren 143, 149 und 152, verdoppelt und der Spindelkupplu.ng zugeordnet
werden. Die Röhren 140 und 142 könnten für beide Stromkreise verwendet werden. Das
wird jedoch praktisch selten notwendig sein. Die Erregung der Spindelkupplung für
den Schnellauf wird von dem einfachen Spannungsteiler 186, i87 abgenommen und über
die oberen Kontakte von D2, I2 und F 2 angelegt. Die
größte erreichbare Spindelgeschwindigkeit ist diejenige, die der vollen Erregung
der Kupplung entspricht, und liegt bei 1380 U/min für die Welle der Blechtrommel
oder bei 5520 U/min für die_ Spindeln, wenn man davon ausgeht, daß in dem
Bandantrieb kein Rutschen stattfindet. Demnach ist 187 die Regeleinrichtung für
den »Schnellauf« der Spindelkupplung. Die Kupplung wird sehr schnell beschleunigt,
wenn die volle Erregerspannung angelegt wird.
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Die Stoppspannung: für die Spindelkupplung wird von dem festen Spannungst--iler
202, 203 abgenommen und wird über den oberen Kontakt von G 2 und den unteren
Kontakt von F:2 angelegt.
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Es ist wünschenswert, die Spindeln schnell stillzusetzen, wenn die
Stoppspannung durch 202, 203
vor dem Abschlagen angelegt und dann die elektrisch
betätigte Reibungsbremse durch die Spule SoL6 gegenüber der Welle der Blechtrommel
wirksam wird, wie dies oben beschrieben wurde, weil die hier. in Betracht kommenden,
durch magnetischen Kraftfluß wirkenden Kupplungen keine dynamische Bremswirkung
besitzen.
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Wenn der Wagen einfährt, muß die Spindelgeschwindigkeit sich nach
einem etwas kornplizierten Gesetz ändern, damit die Garnlänge zwischen dem Kötzer
und der Klemmlinie der Lieferwalzen jeweils in dem Maße aufgewunden wird, wie sich
der Winder hebt und senkt, um den Kötzer zu bilden. Dies wird erreicht, indem die
Spindelgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Stellung der Welle 116 des Gegenwinders
verändert wird (Fig.2). Die letztere ist durch ein nicht dargestelltes Übersetzungsgetriebe
mit einem Zahnrad verbunden, das auf der Welle des Schiebers 188 eines Regelwiderstandes
189 befestigt ist, der einen Teil der Potentiometerkette igo, 189, igi bildet. Wenn
die Welle 116 des Gegenwinders umläuft, bewegt sich der Schieber 188 über einen
Drehwinkel, der fünfmal so groß ist wie derjenige, den die Welle des Gegenwinders
zu.ückgelegt hat. Auf diese Weise wird die dem Gitter der Röhre 137 mitgeteilte
Spannung über den unteren Kontakt von G 2 und den unteren Kontakt von F 2 verändert.
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Die veränderliche Gleichspannung, die von dem Schieber 188 abgenommen
wird, wird dem Gitter einer Röhre 29i mitgeteilt. Von einem veränderlichen Widerstand
192 in dem Anodenstromkreis dieser Röhre wird ein Impuls von verringerter Amplitude
und einer gegenüber dem Gitterimpuls um i8o° verschobenen Phase dem Gitter einer
Röhre 193 mitgeteilt. Die veränderliche Gleichspannung an dem Schieber 188 wird
über einen Widerstand 194 ebenfalls unmittelbar dem Gitter einer Kathodensteuerröhre
195 und dann dem Gitter der Röhre 137 mitgeteilt. Da der Verstärker 291, 193 mit
einer Widerstand-Kapazität-Kombination gekuppelt ist, spricht er auf langsame Änderungen
des
Gleichstrompotentials des Schiebers 188 nicht an. Jedoch werden schnelle Änderungen
des Potentials von 188 über den Kondensator 196 dem Gitter der Röhre 195 mitgeteilt.
Auf diese Weise wird zu dem ursprünglichen Gleichstromimpuls ein Impuls hinzugefügt,
dessen Größe von dem Maß der Änderung der Winkelstellung der Welle des Gegenwi.nders
abhängt. Dies dient dazu, um ein Pendeln infolge eines Nacheilens in dem Mechanismus
für die Geschwindigkeitssteuerung auszuschließen.
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Um sicherzustellen, daß die Anfangsgeschwindigkeit der Spindeln zu
Beginn der Einfahrt immer die gleiche ist, unabhängig von. der Stellung des Gegenwinders
nach dem Abschlagen, ist ein »Abschlagausgleicher« vorgesehen. Er besteht aus Widerständen
197-200, einem Kondensator toi und dem Kontakt G 7 des Relais G. Unmittelbar nach
dem Abschlagen und bevor das Relais G erregt wird, um die Einfahrt durch Umlegen
von G 2 auf den unteren Gegenkontakt einzuleiten, weist die Kathode der Röhre 195
ungefähr das gleiche Potential auf wie der Schieber 188. Der Kondensator toi wird
über den unteren Kontakt von G7 mit einer Spannung aufgeladen, die der Differenz
zwischen dem Steuerpotential an dem Schieber 188 und dem Kontaktpotential an dem
Schieber 198 entspricht. Die Spindeln laufen daher immer mit derselben Geschwindigkeit
an, während nachher ihre Geschwindigkeit durch Vermittlung des Schiebers 188 von
dem Gegenwinder gesteuert wird.
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Fig.7 zeigt in schematischer Darstellung, wie die verschiedenen Erregerspannungen
der Kupplung für den Antrieb des Wagens mitgeteilt werden. Der dargestellte Stromkreis
stellt eine Abwandlung des üblichen Erregerstromkreises einer durch elektromagnetischen
Kraftfluß wirkenden regelbaren Kupplung dar.
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Der Strom für die Feldwicklung 204 der Kupplung wird aus einem mit
der Wicklung auf der Kathodenseite in Reihe geschalteten Thyratron 2o5 bezogen,
das mit einphasigem Wechselstrom von Zoo bis 25o V gespeist wird, der einem Transformator
2o6 entnommen und eingeschaltet ist, wenn der Kontakt S i geschlossen ist. Das Thyratron
2o5 wirkt als Halbwellengleichrichter. Ein weiteres Thyratron 207 ist vor
der Feldspule 204 eingeschaltet, um die durch Selbstinduktion erzeugte Gegen-EMK
kurzzuschließen, wenn die demThyratrOn 205 mitgeteilte Spannungswelle auf Null fällt.
In dem Stromkreis Anode-Kathode von 207 ist ein kleiner Widerstand 2o8 vorgesehen,
der in Reihe mit der Feldwicklung 2o4 liegt und dazu dient, zu verhindern, daß der
augenblicklich durch 207
fließende Strom zu groß wird. Er dient auch dazu,
um die Zeitkonstante der Feldspuleninduktanz zu verringern und auf diese Weise die
Ansprechgeschwindigkeit des ganzen Systems zu vergrößern, so daß sich die Änderung
der Steuerspannung schneller vollzieht.
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Der Gitterstromkreis für die Röhre 205 ist folgender: Widerstände
2o9, 21o, 211, 212, Erde, Widerstand 138. Der Widerstand 2i2 bildet die Anodenbelastung
für eine Vierelektrodenröhre 214 und erzeugt normalerweise infolge des durch 214
fließenden Anodenstromes einen Spannungsabfall von etwa ioo V der angedeuteten Polarität.
Die Röhre 2i4 wird von einem Gleichrichter 2r5 mit einer Anoden-Kathoden-Spannung
versehen, die durch eine Zweielektrodenröhre 216 stabilisiert wird. An dem Widerstand
211 erscheint eine kon -trollierende Gegenspannung, die von dem bereits erwähnten
Generator 26 (vgl. auch Fig. i ) herrührt. Nach Gleichrichtung durch den
Gleichrichter 217 wird die von dem Generator 26 erzeugte Spannung, die sich mit
der Kupplungsgeschwindigkeit ändert, als Gleichspannung der angedeuteten Polarität
dem Widerstand 211 mitgeteilt. Von der auf diese Weise erscheinenden Gesamtspannung
wird ein bestimmter Teil, dessen Größe von der Stellung des auf dem Widerstand 211
verstellbaren Schiebers abhängt an den Gitterstromkreis der Röhre 2o5 angelegt.
Der Widerstand 2io bildet einen Teil eines Phasenschiebers 218, welchem über einen
Transformator -2i9 Wechselstrom mit Netzfrequenz zugeführt wird. Hierdurch kann
eine W echselspailnung von anderer Phase als die Anoden-Wechsei-Spannung neben den
anderen Spannungen an das Gitter der Röhre 205 angelegt werden. Der Widerstand
2o9 begrenzt zum Teil den Gitterstrom der Röhre 2o--und verhindert, daß dieser zu
groß wird. Zum Teil wirkt er aber auch als Gittervorspannungswiderstand, indem über
ihn durch den Gitterstrom ein Gleichstrompotential erzeugt wird. Obwohl der Gitterstrom
nur während der positiven Halbwellen der Anodenspannung fließt, wirkt der Kondensator
22o als Glättungskondensator für den halbwellengleichgerichteten Gitterstrom lind
erzeugt auf diese Weise einen annähernd konstanten Wert für die Gleichstrom-Gittervorspannung.
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Bei dem bekannten Erregerstromkreis sind das Kathodensteuerrohr 136
und der Widerstand 138 weggelassen. Der Punkt 22i ist nicht geerdet, und ein Schieber
verbindet den Punkt 222 mit dem Widerstand 212. Der Erregerstrom in der Kupplungswicklung
204 wird dann durch Verstellung des Schiebers von Hand bestimmt. In dem bekannten
Erregerstromkreis wird auch die Speisung für die Röhre 205 direkt aus dem Netz entnommen
und nicht über einen Isoliertransformator 2o6.
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Das Kathodensteuerrohr 136 ist in Fig. 6 dargestellt und stellt, wie
bereits oben erläutert wurde, das letzte Ausgangsrohr der spannungsgestaltenden
Stromkreise für die Wagenkupplungen dar, wobei die verschiedenen Spannungen seinem
Gitter auf die bereits beschriebene Weise mitgeteilt werden. Die Erdverbindung bei
221 vervollständigt den Stromkreis zu dem Gitter des Rohres 2o5 und schließt die
Steuerspannungen ein, die über den Widerstand 138 in diesem Stromkreis erzeugt werden.
Ein Ende von 138 muß natürlich Erdpotential haben, wenn die Kathodensteuerröhre
mit einem gleichgerichteten und geglätteten Gleichstrom mit negativer Erde versorgt
wird.
Es wurde bereits erläutert, daß, wenn das Gitter djr Röhre
136 mit mehr als etwa -f- Zoo V aufgeladen wird, die Erregerspannung vollständig
von der Wagenkupplung weggenommen wird. Dies erklärt sich daraus, daß unter den
vorliegenden Umständen der Spannungsabfall an dem Widerstand 138 Zoo V beträgt und
damit genau den Spannungsabfall an dem Widerstand 2z2 aufhebt. Die Gitterspannung
der Röhre 2o5 besteht dann aus der Spannung an dem Widerstand 2o9 und der phasenverschobenen
Wechselspannung an dem Widerstand 21o. An dem Widerstand 211 ist die Spannung Null,
weil die Abtri.ebsseite der Kupplung stillsteht. Die Spannung an 209 lädt das Gitter
von 205 ausreichend negativ auf, um den Strom in der Feldwicklung auf etwa
8o mA zu beschränken, ein Wert, der zu klein ist, um die Kupplung zu erregen, deren
Abtriebseite demgemäß nicht in Umlauf gesetzt wird.
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Wenn nun die Gitterspannung der Röhre 136 verringert wird, verringert
sich auch der Spannungsabfall an dem Widerstand 138, und der Spannungsabfall an
dem Widerstand 212 wird nicht mehr vollständig ausgeglichen. Das Gitter der Röhre
205 besitzt daher die Tendenz, sich von der kleinen obenerwähnten negativen Spannung
auf eine große positive Spannung aufzuladen, nachdem mehr und mehr von dem Spannungsabfall
an dem Widerstand 212 in den Gitterstromkreis von 2o5 eingebracht wird. Wenn das
Gitter von 2o5 jedoch mehr und mehr positiv aufgeladen wird, steigt die Stromstärke
in der Feldwicklung 2o4 der Kupplung, so daß die Kupplung ihre Abtriebswelle in
Umlauf zu setzen beginnt mit dem Ergebnis, daß die gleichgerichtete Spannung des
Generators 26 sich über den Widerstand 211 aufzubauen beginnt. Da diese jedoch dem
Spannungsabfall am Widerstand 212 gegenüber entgegengesetzt gerichtet ist, hebt
sie diesen Spannungsabfall zu einem beträchtlichen Teil auf. Selbst wenn daher der
Spannungsabfall an dem Widerstand 138 auf seinen kleinsten Wert von etwa 5 V verringert
wird, indem das Gitter der Röhre 136 geerdet wird (der Bedingung für die Höchstgeschwindigkeit
der Kupplung), wobei der volle Spannungsabfall von Zoo V in dem Widerstand 212 des
Gitterstromkreises der Röhre 205 eingeschlossen ist, hat die von dem Generator
26 erzeugte Spannung (etwa 2 V Effektivwert je Zoo U/min) 28 V Effektivwert sehr
nahe erreicht. Diese Spannung gleicht nach ihrer Umwandlung und Gleichrichtung den
größten Teil der positiven Spannung aus, die über den Widerstand 212 in den Gitterstromkreis
der Röhre 205 eingeführt worden ist. (Die Wechselspannung an dem Widerstand
21o ändert sich überhaupt nicht, und die Gittervorspannung an dem Widerstand 2o9
steigt nur wenig, wenn sich die Kupplangsgeschwindigkeit erhöht.) Das Gitter von
205 wird daher höher positiv aufgeladen, je mehr die Geschwindigkeit durch
212 vergrößert wird, aber nicht über etwa Zoo V hinaus. Tatsächlich wird das durchschnittliche
Gleichspannungsniveau, des Gitters der Röhre 2o5 selbst bei voller Erregung niemals
höher als einige Volt über Null. Die geschwindigkeitsstabilisierende Wirkung des
Generators 26 ist nunmehr klar zu erkennen. -Wenn die Abtriebsgeschwindigkeit der
Kupplung aus irgendeinem Grunde geringer wird, nimmt die Gegenspannung an dem Widerstand
211 sofort ab, wodurch über 2i2 die Gitterspannung der Röhre 2ö5 und hierdurch die
Stromstärke in der Feldwicklung der Kupplung erhöht wird, was die Wiederherstellung
des ursprünglichen Wertes der Abtriebsgeschwindigkeit zur Folge hat. Die Empfindlichkeit
der Steuerung wird durch den Schieber des Widerstandes 211 eingestellt und ist normalerweise
so groß wie möglich, wodurch sichergestellt ist, daß das Steuersystem als Ganzes
nicht ins Pendeln gerät.
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Zur Zuführung der Steuerspannungen, die von der Kathode der Röhre
137 abgenommen werden, zu der Feldwicklung der Spindelkupplung wird eine Schaltanordnung
verwendet, die genau derjenigen nach Fig. 7 entspricht.