DE962635C - Verfahren zur Herstellung von Blutkoerperchen-Konserven - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Blutkoerperchen-KonservenInfo
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- DE962635C DE962635C DEB32073A DEB0032073A DE962635C DE 962635 C DE962635 C DE 962635C DE B32073 A DEB32073 A DE B32073A DE B0032073 A DEB0032073 A DE B0032073A DE 962635 C DE962635 C DE 962635C
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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- A61K35/14—Blood; Artificial blood
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
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- A01N1/02—Preservation of living parts
- A01N1/0205—Chemical aspects
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Blutkörperdien-Konserven Konserven menschlichen Blutes werden im allgemeinen hergestellt, indem man das vom Spender abgegebene Blut in ein steriles Gefäß laufen läßt, in welchem sich unter Zusatz von Dextrose eine Lösung verschiedener Salze, vor allem Citrate, befindet, die die Blutgerinnung aufheben.
- Die Haltbarkeit derartiger Blutkonserven ist jedoch auf etwa 2 bis 3 Wochen begrenzt, da die Hämolyse dann schon so weit fortgeschritten ist, daß die geformten Bestandteile dem Empfänger nicht mehr ohne Gefahr infundiert werden können.
- Die Konserve ist dann entweder zu verwerfen oder kann allenfalls nach dem Abzentrifugieren der geformten Bestandteile auf Plasma- oder Serumkonserven verarbeitet werden, die dann in Krankheitsfällen angewandt werden können, bei denen die geformten Bestandteile nicht unbedingt notwendig sind.
- Derartige Plasma- oder Serumkonserven werden häufig auch unmittelbar gewonnen, indem man das Blut des Spenders sofort nach seiner Entnahme von den geformten Bestandteilen abtrennt. Dies ist häufig schon deshalb notwendig, weil, wie in letzter Zeit auch in der Fachliteratur betont wurde (M e i ß ne r in Anaestesist 2, 208), infolge Erschütterungen beim Transport der Blutkonserve des öfteren eine vorzeitige Hämolyse eintritt und die bisher angewandten Gegenmaßnahmen, wie Spezialtransportkästen u. dgl., in der Regel unzureichend sind.
- Nach den bisher bekannten Methoden ist also nur die Konservierung der kolloidalen Eiweißstoffe des Blutes in befriedigender Weise durch die Plasmakonserven oder durch Serumkonserven gelöst worden. Diese Produkte sind entweder in fester Form (Gefriertrocknung) oder als Flüssigkeit im Handel. Die Konservierung des Gesamtblutes, also des heterogenen Systems aus »flüssig« und »fest«, welches neben den in wäßriger Salzlösung vorhandenen kolloidalen Eiweißstoffen auch noch die Blutkörperchen enthält, ist dagegen bisher noch nicht in befriedigender Weise gelungen, so daß jährlich größere Mengen wertvoller menschlicher roter Blutkörperchen ungenutzt verworfen werden müssen.
- Der vorliegenden Erfindung liegt nun der Gedanke zugrunde, die vorerwähn+en Schwierigkeiten des heterogenen Systems dadurch zu beheben, daß man die Blutkörperchen getrennt konserviert und für den Gebrauch in einer nach üblichen Verfahren hergestellten Plasma- oder Serumkonserve, physiologischer Kochsalzlösung oder einem sonstigen Plasmaersatzmittel supendiert, um auf diese Weise einerseits über haltbare und auch durch den Transport nicht gefährdeter Konserven und andererseits für den Bedarf jederzeit über vollwertige Mittel des heterogenen Gesamtsystems aus »flüssig« und »fest« verfügen zu können.
- Es ist zwar bekannt, bei der Aufarbeitung des Blutes, bei der Trennung von Serum und Blutkuchen, zwecks Gewinnung einer möglichst hohen Ausbeute an Serum das : Blut oder Aszitesflüssigkeit mit Pektinstoffen oder deren Spaltprodukten zu versetzen und die Enteiweißung des Blutes vorzugsweise in saurer Lösung vorzunehmen, um das für die Nährmittelindustrie bestimmte Bluteiweiß in möglichst hoher Ausbeute zu gewinnen.
- Man hat auch schon den vom Serum befreiten Blutkörperchensatz mit Trauben-oder Rohrzucker versetzt und bis zur plastischen Masse eingedunstet bzw. hygroskopische Substanzen beigemischt, um ein zu weit gehendes Austrocknen der Masse zu verhüten, um auf diese Weise peroral zu verabfolgende Eisenpräparate herzustellen.
- Diese bekannten, ganz anderen Zielen und Zwecken dienenden Verfahren können jedoch mit dem erfindungsgemäßen Verfahren. nicht in Vergleich gesetzt werden, nachdem es sich hier darum handelt, Blutkörperchen-Konserven herzustellen, die parenteral anwendbar sind.
- Nach den bisher bekannten Methoden war aber eine Konservierung von Blut, welche sich nach Bedarf wieder in den Kreislauf einführen läßt, nur für eine Zeit von etwa 2 Wochen möglich, es sei denn, man wendet hierfür die von M 011 i -son und Mitarbeitern angegebene Methode einer Konservierung bei tiefen Temperaturen (-;790 C) an. Diese Arbeitsweise hat aber den Nachteil, daß sie kostspielige Tiefkühlanlagen erfordert und die Tiefkühlkonservierung der Blutkörperchen unter Zusatz von Glyzerin erfolgt, was einen weiteren Aufwand mit sich bringt, um das Glyzerin, welches parenteral nicht verabfolgt werden kann, vor Gebrauch wieder zu eliminieren.
- Demgegenüber bietet das erfndungsgemäße Verfahren den wesentlichen Vorteil, Blutkörperchen auf sehr viel einfachere Weise zu konservieren.
- Es wurde nämlich festgestellt, daß man zu derartigen Blutkörperchen-Konserven gelangen und damit das vorerwähnte Prinzip mit Erfolg verwirklichen kann, wenn man die nach dem Zentrifugieren oder Sedimentieren und Auswaschen gewonnenen Blutkörperchen bei Körpertemperatur mit einem Kolloidsol, das durch Auflösen eines Kolloids in Blutplasma oder -serum, physiologischer Kochsalzlösung oder einem sonstigen Plasmaersatzmittel oder einer sonstigen Salz-, z. B. Kalksalz- oder Dextroselösung gewonnen wird und bei Kühlschranktemperatur (bis zu + I50) ZU einem Gel erstarrt, versetzt, und das so erhaltene Gemisch unter Bildung einer gelartigen Masse abkühlt.
- In dieser gelartigen Masse sind die Blutkörperchen gewissermaßen eingefroren, sie stoßen einander nicht, sedimentieren kaum, bleiben in ihrer Form über 6 Monate unverändert erhalten und sind völlig transportbeständig. Wünscht man mit ihnen eine Bluttransfusion vorzunehmen, so braucht man die Blutkörperchen-Konserven nur bei Körpertemperatur in einer Plasma- oder Serumkonserve aufzulösen.
- Welches Kolloid zur Herstellung der Blutkörperchen-Konserve im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird, d. h., ob man hierfür Kunststoffe oder Stoffe aus dem Pflanzenreich, z. B. Methylcelluloseäther oder Pektine, oder aus dem Tierreich wählt, ist an sich ohne Belang, sofern sie nur die allgemeinen an sie zu stellenden Anforderungen erfüllen und für Transfusionszwecke verträglich sind. Insbesondere hat sich jedoch für den vorliegenden Fall Gelatine als ein brauchbares Kolloid bewährt.
- Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt noch darin, daß auch die Möglichkeit besteht, einfacher als es bisher möglich war, Blut seltener Blutgruppen auf den Blutbanken zu lagern und auch Blutkörpercheninfusionen ohne Plasma vorzunehmen, indem man die Blutkörperchen-Konserve in physiologischer Kochsalzlösung od. dgl. auflöst.
- Beispiel 100 cm3 Blut werden aus einer gewöhnlichen Blutkonserve steril entnommen. Die Blutkörperchen werden vom Plasma durch Absetzen oder Zentrifugieren getrennt und das Plasma abgehoben.
- 50 cm3 Blutkörperchen werden dann auf 30 bis 350 C erwärmt.
- Dann werden 15 cm3 I0°/aige Gelatinelösung (gelöst bei 370) und 10 cm3 Ringerlösung oder eine andere isotonische Lösung auf 30 bis 350 C erwärmt und zugegeben.
- Es resultiert eine I,50/oige Ringer-Plasma-Blutkörperchen : Konserve. Nach guter Durchmischung wird sie im Kühlschrank aufbewahrt. Das Plasma wird zum späteren Auflösen der Konserve in üblicher bekannter Weise aufgehoben.
Claims (1)
- PATENTANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung von Blutförperchen-Konserven, welche für den Gebrauch in einer Plasma- oder Serumkonserve, physiologischer Kochsalzlösung oder einem sonstigen Blutersatzmittel aufgelöst werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Blut durch Zentrifugieren oder Sedimentieren und etwaiges Auswaschen gewonnenen Blutkörperchen bei Körpertemperatur mit einem Kolloidsol, welches durch Auflösen eines Kolloids, vorzugsweise Gelatine, in Blutplasma oder -serum, physiologischer Kochsalzlösung oder einem sonstigen Plasmaersatzmittel oder einer sonsti gen Salz-, z. B. Kalksalz- oder Dextroselösung hergestellt wird und bei Kühlschranktemperatur (bis zu + I50) zu einem Gel erstarrt, versetzt werden und das so erhaltene Gemisch unter Bildung einer gelartigen Masse auf Kühlschranktemperatur abgekühlt wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 639 543, 25 722.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB32073A DE962635C (de) | 1954-08-01 | 1954-08-01 | Verfahren zur Herstellung von Blutkoerperchen-Konserven |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB32073A DE962635C (de) | 1954-08-01 | 1954-08-01 | Verfahren zur Herstellung von Blutkoerperchen-Konserven |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE962635C true DE962635C (de) | 1957-04-25 |
Family
ID=6963661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB32073A Expired DE962635C (de) | 1954-08-01 | 1954-08-01 | Verfahren zur Herstellung von Blutkoerperchen-Konserven |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE962635C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1141747B (de) * | 1959-10-16 | 1962-12-27 | Dr Med Herbert Fischer | Verfahren zur Konservierung von lebenden menschlichen und tierischen Zellen, vorzugsweise Blut und Blutbestandteilen |
DE1147004B (de) * | 1959-10-16 | 1963-04-11 | Dr Med Herbert Fischer | Verfahren zur Konservierung von lebenden menschlichen oder tierischen Zellpraeparaten, insbesondere von Blut und Blutbestandteilen |
FR2222655A1 (de) * | 1973-03-22 | 1974-10-18 | American Hospital Supply Corp |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE25722C (de) * | Dr. TH. PFEUFFER in München, Corneliusstrafse 15 | Verfahren zur Herstellung eines chemisch-physiologischen Eisenpräparates | ||
DE639543C (de) * | 1935-04-16 | 1936-12-07 | Turon Ges Fuer Pharmazeutische | Verfahren zur Gewinnung von Serum und nativem Eiweiss aus Blut oder Aszites |
-
1954
- 1954-08-01 DE DEB32073A patent/DE962635C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
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DE25722C (de) * | Dr. TH. PFEUFFER in München, Corneliusstrafse 15 | Verfahren zur Herstellung eines chemisch-physiologischen Eisenpräparates | ||
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DE1147004B (de) * | 1959-10-16 | 1963-04-11 | Dr Med Herbert Fischer | Verfahren zur Konservierung von lebenden menschlichen oder tierischen Zellpraeparaten, insbesondere von Blut und Blutbestandteilen |
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