DE96222C - - Google Patents
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Classifications
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- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT?
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: Schusswaffen, Geschosse, Verschanzung,
JAMES KING BAKEWELL in PITTSBURG
(Allegheny, Pennsylvania, V. St. A.).
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Dezember 1896 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Hohlgeschofs, welches vermöge seiner Bauart
ermöglicht, Nitroglycerin, Dynamit oder andere Sprengkörper ohne Gefahr als Sprengmittel
zu verwenden.
Geschosse mit Dynamitfüllungen wurden wegen der Gefahr einer vorzeitigen Sprengung
beim Abschiefsen mit Pulver aus einem Geschütz gewöhnlicher Bauart aus Luftdruckgeschützen
abgefeuert.
Vorliegende Erfindung hat nun ein Geschofs zum Gegenstand, welches, obgleich es mit
Dynamit oder anderen Sprengstoffen geladen ist, aus jedem beliebigen Geschütz abgefeuert
werden kann bei Vermeidung einer vorzeitigen Explosion. Dies wird dadurch erreicht, dafs
die Temperatur des Sprengmittels so weit erniedrigt wird, dafs gefeuert werden kann, ohne
eine Sprengung des Geschosses zu veranlassen, bevor dasselbe aufschlägt oder durch einen
Zeitzünder nach vorhergegangener Erwärmung durch besondere Vorrichtungen zur Explosion
gebracht wird.
Man hat gefunden, dafs bis zu 40 C. abgekühltes
Dynamit als Spreizmittel von Geschossen verwendet werden kann, ohne dafs
Gefahr vorhanden ist, dafs bereits beim Abfeuern des Geschützes eine Explosion des Geschosses
stattfindet. Dasselbe gilt von Nitroglycerin und seinen Verbindungen.
Die Zeichnung stellt die Erfindung dar in verschiedenen Ausführungsformen, und zwar
zeigt:
Fig. ι den Längsschnitt eines Geschosses mit Zünder und Zündkapsel,
Fig. 2 einen ähnlichen Längsschnitt eines Geschosses mit einem verschiebbaren Bolzen
zum Herbeiführen der Explosion,
Fig. 3 einen weiteren Längsschnitt durch ein Geschofs mit Zeitzünder, einem Mittel zur
Erhitzung des erstarrten Sprengkörpers und einer Zündkapsel,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die zur Aufnahme des erstarrten Sprengmittels bestimmte
Hülse.
In Fig. ι ist 2 der Mantel des Geschosses, welcher eine am hinteren Ende offene Höhlung
für das Sprengmittel besitzt. Die Sprengladung, welche aus Dynamit, Nitroglycerin
oder einem anderen leicht explodirenden Körper bestehen kann, der sich gefroren als nicht
leicht explodirend erweist, wird in einen Behälter 3 gebracht und in die genannte Höhlung
gesteckt. Das Einbringen des gefüllten Behälters 3 in die Höhlung geschieht aber erst
dann, nachdem man das Sprengmittel in einem stark abgekühlten Raum hat erstarren
lassen.
Hierauf wird eine Ladung 4 aus Schieispulver eingebracht und das hintere Ende der
Höhlung durch einen Block 5, der eine Zündschnur 6 und eine Zündkapsel 7 enthält, verschlossen.
8, 8 sind Zündlöcher, welche aus der Höhlung des Geschosses ins Freie führen. Sind die einzelnen Theile derartig zusammengebracht,
so kann das Geschofs sofort abge-
feuert werden, oder aber es kann in einem Kühlraum aufbewahrt werden.
Anstatt das Sprengmittel gefrieren zu lassen, bevor es in das Geschofs eingeführt wird, kann
es auch zuerst in das Geschofs gebracht und dann in einem Kühlraum zum Erstarren gebracht
werden.
Das Geschofs wird durch eine, entsprechende Ladung Schiefspulver oder 'dergl. abgefeuert,
wobei der Zeitzünder 6 entzündet wird. Wenn das Geschofs auf einen harten Gegenstand,
z. B. eine Panzerplatte, aufschlägt, so genügt die dadurch herbeigeführte Erschütterung, falls
das Explosivmittel nicht zu weit abgekühlt wurde, um eine Explosion des Geschosses zu
verursachen. Der Zeitzünder und die Zündkapsel wären in einem solchen Falle unnöthig;
man wendet sie aber doch an, um auch eine Explosion zu erreichen, wenn das Geschofs
bereits in das Ziel eingedrungen ist. Wenn der Zünder verbrannt ist, wird die Zündkapsel
und das Pulver entzündet Und mit diesen auch das Sprengmittel selbst. Wenn die Explosion
nach Einschlagen erfolgen soll, mufs das Sprengmittel ganz bedeutend unter den Gefrierpunkt
abgekühlt werden, so dafs das Einschlagen allein nicht genügt, um die Explosion hervorzurufen.
Bei einem das Ziel durchdringenden Geschofs mit Zündkapsel und Zünder kann die Pulverladung
4 weggelassen werden; der Zünder ist hier allein im Stande, eine so hohe Hitze zu
erzeugen, als nöthig ist, um die durch das Eindringen entstehende zu ergänzen.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines solchen Geschosses, welches nicht nur gegen Panzerplatten
gefeuert werden kann, sondern auch gegen Erdwälle u. s. w. In diesem Fall, wo
das Geschofs das Ziel nicht durchbohrt, kann die Hülse 3 gröfsere Abmessungen erhalten.
Eine Pulverladung oder ein anderes Wärme abgebendes Mittel wird hinter die Zündkapsel 7
gelegt, so dafs es vor der Zündkapsel entzündet wird. Die Pulverladung kann auch
um die Hülse 3 gelagert oder auf irgend welche andere Art in ihre unmittelbare Nähe gebracht
werden. Wird ein solches Geschofs abgefeuert, so entzündet der Zünder 6 das Pulver 4, erhitzt
die Hülse 3 und bringt das in ihr enthaltene Sprengmittel zur Explosion. Bei entsprechender
Regelung der Länge des Zünders und der Menge der Pulverladung 4 kann die Zeit, nach welcher das Sprengmittel zur Explosion
genügend erhitzt ist, genau bestimmt werden, und verwendet man eine entsprechende
Pulvermenge und einen dementsprechenden Zeitzünder und eine ihr angepafste Zündkapsel,
so kann auch erreicht werden, dafs das Geschofs bereits im Fluge explodirt.
Wenn das Ziel, gegen welches gefeuert wird, eine Panzerplatte oder ein ähnlicher harter
Gegenstand ist, kann das Geschofs durch das Einschlagen in das Ziel allein zur Explosion
gebracht werden. Es ist aber besser, den durch das Einschlagen hervorgerufenen Stofs
gegen das Geschofs auf eine im Geschofs angebrachte Stofsstange 9 (Fig. 2) zu übertragen,
welche von der Spitze, des Geschosses aus mit einem Kolben 10 in die Geschofshöhlung
reicht. Wenn das Geschofs aufschlägt, wird der Bolzen 9 gezwungen, mit dem Kolben 10
gegen das Sprengmittel zu drücken, und durch die dabei erzeugte Hitze wird die Explosion
entstehen.
In den oben beschriebenen Fällen ist natürlich nicht nur die Ladung von Nitroglycerin
und seinen Verbindungen als allein verwendbar hinzustellen, sondern jedes andere leicht explodirende
Gemisch, dessen Explosionskraft durch Kälte gebunden werden kann, kann hier Verwendung finden, sei es, dafs es in einer
Hülse oder unmittelbar in die Höhlung des Geschosses gebracht wird.
Claims (3)
1. Ein Hohlgeschofs, dessen Sprengladung aus künstlich zum Gefrieren gebrachtem Sprengstoff
(Nitroglycerin, Dynamit oder dergl.) besteht, zum Zweck, eine vorzeitige Explosion
des Geschosses zu verhüten.
2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten
Hohlgeschosses, bei welcher ein Zeitzünder (6), eine Zündkapsel (7) und eine Ladung Pulver (4) oder dergl. dazu
dient, dem gefrorenen Sprengstoff während des Geschofsfiuges die zur Explosion nothwendige
Wärme zuzuführen.
3. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten
Hohlgeschosses, bei welcher eine mit einem Kolben (10) auf dem Sprengstöffbehälter
(3) aufruhende Stofsstange (9) beim Aufschlagen des Geschosses den gefrorenen Sprengstoff zusammenprefst und
dadurch zur Explosion bringt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=367379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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