DE960910C - Ausloesevorrichtung fuer elektrische Schalter, insbesondere Installationsselbstschalter - Google Patents

Description

Bei elektrischen Schaltern, insbesondere Installationsselbstschaltern ist es bekannt, eine zeitlich verzögerte Überstromauslösung und eine unverzögerte magnetische Kurzschlußauslösung einzeln 5 oder gemeinsam anzuwenden. Für die verzögerte Auslösung bei kleineren Überströmen wird in der Regel ein direkt oder indirekt beheizter Bimetallstreifen vorgesehen, der sich bei der Erwärmung ausbiegt und/oder eine derartige Verlängerung erfährt, daß eine Verklinkung ausgelöst wird. Die unverzögerte Auslösung erfolgt in den meisten Fällen durch eine besondere Magnetspule, die bei hohen Überströmen oder Kurzschlüssen einen Anker anzieht, wobei dessen Bewegung ebenfalls für die Entklinkung eines Mechanismus ausgenutzt wird. Als unverzögerte Auslösung wurde bisher auch die elektrodynamische Anziehung bzw. Abstoßung zweier stromführender Leiter benutzt. Um die elektrodynamische Kraftwirkung zu erhöhen, wur-

den dabei die beiden Leiter mehrmals umeinander gewunden, so daß Spulenkörper entstanden. Es ist auch bekannt, den Bimetallstreifen gleichzeitig als Auslöseanker oder die Heizwicklung des Bimetalls gleichzeitig als Magnetspule zu verwenden. In

allen Fällen werden jedoch zusätzliche Mittel benötigt, um die Auslösung zu bewirken.

Die Erfindung bezweckt, eine weitere Vereinfachung zu erzielen, indem der schraubenförmig aufgewickelte direkt beheizte Bimetallstreifen

zweierlei Funktionen ausübt. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der schraubenförmig gewickelte direkt beheizte Bimetallstreifen an seinem einen Ende eingespannt und mit seinem anderen Ende frei beweglich ist und daß das frei bewegliche Ende einen Kontakt trägt, der bei thermischer Auslösung eine Drehbewegung und bei Kurzschluß auslösung eine durch elektrodynamische Kräfte hervorgerufene Bewegung in axialer Richtung ausführt.

Bei schraubenförmig ausgebildeten Bimetallstreifen tritt bei Stromdurchgang eine elektrodynamische Anziehungskraft der einzelnen Windungen untereinander auf, so daß sich bei mehreren Windungen die Kräfte addieren und eine gemeinsame,

in axialer Richtung wirkende Kraft zustande kommt. Ein derartig ausgebildeter stromdurchflossener Bimetallstreifen kann beispielsweise auf einem Kern in axialer Richtung lose geführt und an einem Ende mit dem Kern oder anderweitig arretiert sein, während das freie Ende beim Zusammenziehen des Leiters eine Verklinkung freigibt. Eine derartige axiale Bewegung tritt wirksam bei hohen Überströmen und Kurzschlüssen auf und wird zweckmäßigerweise für die Funktion der Kurzschlußauslösung ausgenutzt. Bei Überströmen tritt außer der axialen Bewegung auch noch eine radiale auf, die ebenfalls zur Entklinkung eines Schaltmechanismus ausgenutzt werden kann. Da die radiale Bewegung verzögert auftritt, kann sie für die Funktion der thermischen verzögerten Auslösung ausgenutzt werden.

Ein derartig vereinfacht ausgebildeter Schalter ermöglicht erhebliche Einsparungen an Kosten, Material und Montage sowie Bauraum.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Auslösevorrichtung nach der Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht der Anordnung, Fig. 2 eine Draufsicht, während

Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie C-D in Fig. 2 darstellt.

Ein einseitig fest an der Befestigungsstelle 1 angeordneter, schraubenförmig ausgebildeter elektrischer Leiter 2 aus Bimetall, dessen freies Ende 3 eine zur Schraubenachse senkrechte Kontaktfläche 4 aufweist, leitet die thermische und magnetische Auslösung ein.

Bei Erwärmung des Bimetalls dreht sich das freie Ende 3 des schraubenförmig ausgebildeten Bimetallstreifens 1 in Richtung des Pfeiles B und hebt mit seiner Hubfläche 5 den Kippkontakt 6, der vermittels der Kippkontaktfeder 7 in eine nicht gezeichnete Ausschaltstellung gebracht wird.

Bei hohen Überströmen oder Kurzschlüssen tritt eine Bewegung in axialer Richtung (Pfeil A) auf, die den Kippkontakt ebenfalls über die Nullstellung hebt und ein Ausschalten herbeiführt.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Auslösevorrichtung für elektrische Schalter, insbesondere Installationsselbstschalter, mit einem schraubenförmig gewickelten, direkt beheizten Bimetallstreifen, der an seinem einen Ende eingespannt und mit seinem anderen Ende frei beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß das frei bewegliche Ende einen Kontakt trägt, der bei thermischer Auslösung eine Drehbewegung und bei Kurzschlußauslösung eine durch elektrodynamische Kräfte hervorgerufene Bewegung in axialer Richtung ausführt. 1°°

2. Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenkontakt des Kontaktes derart ausgebildet ist, daß bei einer kleinen Drehbewegung der Gegenkontakt vermittels einer Feder eine Ausschaltbewegung ausführt.