DE960678C - Winkelmess- und Bestimmungsanzeiger an Arbeitsgeraeten - Google Patents

Description

Viele Werkstücke bedingen senkrechte, waagerechte oder schrägengradmäßige Bearbeitung.

Beispielsweise bei Bohrungen ist eine genaue Senkrechtbohrung an kleineren Werkstücken möglich, wo die stationäre Tischbohrmaschine Anwendung finden kann, weil die hier zur Bohrung aufgelegten Werkstücke waagerecht zu liegen kommen.

Aber zahllose unstationäre handbedienende Arbeitsgeräte sind unerläßlich in Gebrauch, um die Bearbeitung fester, schwerer oder großer Werkstücke an Ort und Stelle vornehmen zu können. Beispielsweise bei der elektrischen Handbohrmaschine ergeben sich hierbei die Schwierigkeiten, die Bohrlöcher schrägengradmäßig, vorwiegend erforderlich winklig zur gegebenen Werkstückschräge auszuführen. Denn allermeistens und sogar in stetem Wechsel weisen solche zu bearbeitende Werkstücke die verschiedensten Schrägengrade auf; selbst auch bei senk- oder waagerecht aussehenden Lagen fehlt jede Gewähr für die Riehtigkeit. Es ist daher in der Praxis immer noch festzustellen, daß eine zweite Person für das Visieren auf ungefähre Genauigkeitsbohrung hinzugezogen wird. Trotzdem, ohne deren Hinzuziehung erst recht, ist für die Nachbearbeitung wieder zusätzliche Zeit aufzuwenden, auch erhöhter Bruch und Verschleiß an Spiralbohrern, Gewindeschneidbohrern und andere Werkzeuge tritt ein. Es sind.

zwar Winkelanzeiger vorgeschlagen worden, die aber einerseits in der Anbringung an der Bohrmaschine und im Gebrauch umständlich und kompliziert sind und deren Verwendbarkeit andererseits das Vorliegen genauer Senk- oder Waagerechtigkeit der Werkstücke voraussetzt. Die Konstruktions¹- und Anbringweise an den Bohrmaschinen ließen auch Schrägenmessungsvorhaben für die verschiedensten Werkstückarten nicht ίο zu, wenn die Meßeinrichtung nicht die tiefste, unterste Bezugslinie des Arbeitsgerätes darstellt, um nach jeder Seite, links und rechts, hierzu hemmnisfrei zu sein, und nicht zuletzt sei durch besondere zusätzliche Betätigung oder Hilfsmittel die abgenommene Schrägenmessung auf die zu bohrende Bestimmungsanzeige wieder zu übertragen.

So sind bereits selbsttätige Winkelanzeiger für nicht stationäre Maschinen bekannt, bei denen sich zwei in Gehäusen drehbar eingebaute Zeigergewichte auf Grund der Schwerkraft selbsttätig einstellen. Auch ist die Verwendung von Libellen als Winkelmesser für Arbeitsgeräte bekannt. Andererseits ist es auch bekannt, Libellen, die zur Winkel- oder Neigungsmessung verwendet werden, mit einem drehbaren und in jeder Stellung feststellbaren Schenkel zu versehen und an Handbohrmaschinen mit einem Koordinatennetz überzogene Schwimmergehäuse anzubringen, die einen schwimmenden Winkelanzeiger enthalten.

Die bisher bekannten Winkelanzeiger an Arbeitsgeräten versagen jedoch in den Fällen, in denen die zu bearbeitenden Werkstückflächen nicht in Waage liegen, bei denen also die jeweilige Winkellage, in jeder vorliegenden Werkstückbeschaffenheit meßbar, erst ermittelt werden muß. Hier bietet die Erfindung besondere Vorteile. Sie werden erfind'ungsgemäß dadurch erreicht, daß an den Arbeitsgeräten ein um eine Drehachse feststell- und schwenkbar gelagertes Winkelgehäuse mit drei senkrecht aufeinanderstellenden Libellen und eine dem Winkelgehäuse diametral gegenüberliegende plane Meßfläche angeordnet wird. Dadurch wird auch die Allmeßmöglichkeit nach jeder Seite, links und rechts, erreicht, weil sich die Meßfläche längs am Rumpf der Bohrmaschine als unterste Bezugslinie befindet. Ferner überraschend ist die Doppelwirkung, daß in einem Arbeitsgang beim Messen der Werkstückschräge selbsttätig die Winkligkeitsbohrung hierzu angezeigt wird.

Bei der Herstellung neuer Arbeitsgeräte, beispielsweise elektrischer Handbohrmaschinen, um sie als Maschinen auch für Genauigkeitsbearbeitungen auszustatten, kann diese Vorrichtung entweder von vornherein vorgesehen oder aber als separates Zusatzgerät angebracht werden.

Abb. ι zeigt in Seitenansicht den Rumpf einer flach liegenden elektrischen Handbohrmaschine 1, an der, im Drehpunkt 2 gelagert, ein feststellschwenkbares Winkelgehäuse 3 dergestalt beigeordnet ist, daß sich längs liegend, hochstehend und auch quer liegend je eine Wasserwaagelibelle 4, 5 und 6 beobachtend im Blickfeld befindet. Am gleichen Rumpf dieser flach liegenden elektrischen Handbohrmaschine 1 dem Winkelgehäuse 3 parallel gegenüber befindet sich eine plane Winkelmeßfläche 7 als unterste Bezugslinie. In Fällen von Waagerechtbohrungen verbleibt das Libellenwinkelgehäuse 3 in gezeichneter Stellung, wobei die längs liegende Libelle 4 beobachtet wird. Auch in Fällen von Senkrechtbohrungen verbleibt die gleiche gezeichnete Stellung, wobei die hochstehende Libelle S, durch das Senkrechtstellen der elektrischen Handbohrmaschine 1 in Waagestellung gehend, mit gleichzeitig der quer liegenden Libelle 6, in Beobachtung liegen.

Abb. 2 und 3 zeigen in Vorder- und Draufsicht das feststell- und schwenkbare Winkelgehäuse 3 mit der längs liegenden Libelle 4, hochstehenden Libelle 5 und quer liegenden Libelle 6. go

Abb. 4 zeigt in Seitenansicht wieder die flach liegende elektrische Handbohrmaschine 1 mit der planen Winkelmeßfläche 7 auf einem schrägen Werkstücks aufgesetzt und in Waage angehobenem Libellenwinkelgehäuse 3. Die also bis zur Waage angehobene längs liegende Libelle 4 setzt die in 90⁰ angelenkte hochstehende Libelle 5 in gleiche, zu 4 rechtwinklig verbleibende Schwenkung. Diese Betätigung ergibt eine Doppelwirkung, indem die längs liegende, angehobene Libelle 4 go den Werkstückschrägengrad mißt und die dabei mitgeschwenkte, zuvor hochstehende Libelle 5 gleichzeitig selbsttätig die Bohrmaschinenstellung für hierzu rechtwinklige Bohrung zum schrägen Werkstück anzeigt. ■

Abb. 5 zeigt in Seitenansicht die elektrische Handbohrmaschine 1, wie sie mittels des Winkelmeß- und Bestimmungsanzeigers zu einem schrägen Werkstück 8 rechtwinklig in Arbeitsstellung aufgesetzt und für Genauigkeitsbohrungen eingerichtet ist.

Abb. 6 zeigt diese Erfindung als separates Zusatzgerät, beispielsweise das Libellengehäuse 3 in einem Rahmen 9 einschlagend und die parallel gegenüberliegende plane Meßfläche 7, mit einem zweiteiligen Bügel 10 für die elektrische Handbohrmaschine ι befestigend, verbunden.

Abb. 7 zeigt schließlich noch einen Winkelmesser 11, der für die verschiedensten, etwa vorgeschriebenen Winkelgradbohrungen den Drehpunkt des Winkelgehäuses 3 zugeordnet werden kann.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Winkelmeß- und Bestimmungsanzeiger an Arbeitsgeräten, beispielsweise an elektrischen Handbohrmaschinen mit Libellen, zur Messung und Anzeige bestimmter Winkel, dadurch gekennzeichnet, daß an einem um eine Drehachse

(2) feststell- und schwenkbar gelagerten Winkelgehäuse (3) drei senkrecht aufeinander- iao stehende Libellen (4, 5 und 6) und dem Winkelgehäuse (3) diametral gegenüber eine plane Meßfläche (7) angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfläche (7) für links- und rechtsseitig hemmnisfreie Meßbar-

keit die unterste Bezugslinie des Arbeitsgerätes darstellt und durch die Parallele des diametral gegenüberliegenden Winkelgehäuses (3) und der an der längs liegenden Libelle (4) in 90⁰ angelenkten hochstehenden Libelle (5) eine Doppelwirkung erzielt wird, so daß die zur Schrägenmessung anhebende Libelle (4) gleichzeitig selbsttätig die Libelle (5) mitschwenkt, die die Winkligkeitsbohrung hierzu anzeigt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das um die Achse (2) feststell* und schwenkbar gelagerte Winkelgehäuse (3) in einen Rahmen (9) einschlägt und mit der gegenüberliegenden planen Meßfläche (7) durch einen zweiteiligen Befestigungsbügel (10) verbunden ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Lager für die Drehachse (2) ein feststehender Winkelgradmesser (11) angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 826981, 359 158; USA-Patentschrift Nr. 2 525 378.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

©609 656/225 9.56 (609 845 3.57)