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Lukenabdeckung für Schiffe Die Erfindung betrifft Lukenabdeckungen
für Schiffe. Die Handhabung dieser sehr großflächigen Lukenabdeckungen, die sehr
schwer sein müssen, um den Wellenschlag auszuhalten, stellt Aufgaben, die bisher
zu sehr komplizierten Lösungen geführt haben.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Lukenabdeckung, die es ermöglicht,
diesen Nachteilen abzuhelfen. Ihr Bau ist verhältnismäßig einfach und ihre Betätigung
leicht und sicher. Sie erfordert nur eine geringe Arbeitsleistung zum Öffnen und
Schließen der Luke.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Lukenabdeckung für Schiffe mit
mehreren durch Scharniere miteinander verbundenen und mit Rollen versehenen Platten,
die bei geöffneter Lukenabdeckung senkrecht nebeneinander und bei geschlossener
Lukenäbdeckung waagerecht hintereinander angeordnet sind, wobei die dem Plattenlagerraum
am nächsten liegende Platte um ihre äußere Kante in Zapfen drehbar ist. Dabei besteht
die Erfindung. darin, daß die Zapfen bei der Schwenkbewegung der ersten Platte um
einen Festpunkt unterhalb der Rollbahnen der Platten in einer waagerechten Ebene
in Höhe der Lukenabdeckung verschoben werden und die weiteren Platten paarweise
derart mittels Vorrichtungen miteinander verbunden sind, daß die zu einem Paar gehörigen
Platten immer zueinander parallele Stellungen einnehmen.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lukenabdeckung sind folgende: Die
Verschiebung der Abdeckplatten erfolgt fortschreitend und nicht plötzlich. Hierdurch
werden Prellschläge; die den
Motorlauf beeinflussen könnten, vermieden.
Zugleich wird der Antriebsmotor keiner wechselnden Belastung ausgesetzt. Ferner
kommt das hinderliche Seil oberhalb und unterhalb der Platten in Fortfall.
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In der beispielsweise gegebenen Zeichnung zeigt Fig. I eine Seitenansicht
einer Luke mit ihrer Abdeckung in Schließstellung, zum Teil im Schnitt, Fig. 2 eine
Draufsicht; Fig. 3 und 4 zeigen Seitenansichten bei verschiedenen Stadien' des Öffnungsvorganges,
Fig. 5 eine Teildraufsicht auf eine Vorrichtung zur paarweisen Verbindung der Platten,
Fig.6 eine Seitenansicht der Vorrichtungen zur paarweisen Verbindung der Platten,
Fig. 7 einen Längsschnitt nach der Linie 7-7 in Fig. 2 in größerem Maßstab, Fig.
8 und 9 Seitenansichten einer Lukenabdeckung mit drei Plattenpaaren in verschiedenen
Stadien des Öffnungsvorganges, Fig. IO eine Seitenansicht einer konstruktiv anderen
Lösung der Lukenabdeckungen nach Fig.8 und 9.
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Nach dem in Fig. I bis IO dargestellten Ausführungsbeispiel findet
die Erfindung Anwendung auf eine Luke, die im Deck I eines Schiffes angeordnet ist,
um Zugang zum Schiffsraum zu gewähren. Die Öffnung 3 (Fig. I) ist rechteckig und
symmetrisch mit Bezug auf die lotrechte Längsebene X-X (Fig. 2), wobei die Hälfte
dieser Öffnung durch das Rechteck i, j, k, Z in Fig. 2 dargestellt ist.
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In dem dargestellten Beispiel ist die Öffnung 3 der Luke von einem
Rahmen eingefaßt, dessen Längssülle kastenförmig von je zwei lotrechten Blechen
gebildet sind, einem inneren 4 und einem äußeren 5 (siehe besonders Fig. I und 2).
Das Innenblech 4 geht oben über das Außenblech 5 hinaus, und letzteres ist mit einer
waagerechten, die Bleche 4 und 5 verbindenden Platte 6 überdeckt, die einen Teil
7, z. B. von der Form eines umgekehrten U, trägt, der bestimmt ist, die Lukenabdeckung
zu stützen.
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In der Ouerrichtung werden die Längssülle 4, 5, 6 rechts (Fig. I,
2) durch einen Kasten begrenzt, bestehend aus einer Innenwand 8 und einer Außenwand
9, welch letztere durch Streben IO verstärkt ist. Links ist nur eine einfache Querwand
I I, und die Längssülle sind mit dem Roof 2 durch zwei Längswände I2 verbunden,
von denen jede entlang ihres oberen Randes ein Winkeleisen 13 trägt, dessen ebene
obere Fläche 14 eine Laufbahn bildet, die etwa in der Höhe und der Verlängerung
der waagerechten Platte 6 der Längssülle liegt. Jede Wand 12 ist unten durchbrochen,
z. B. bei 12a, um das Wasser ablaufen zu lassen.
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Die Lukenabdeckung selbst wird von vier Platten A, B, C und D gebildet,
jede in Form eines Rechtecks, deren längere Seite quer zur Luke angeordnet ist.
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Jede Platte weist ein starres Gerippe auf, das beispielsweise (Fig.
5 und 6) einerseits von Querträgern 14, 15, 16, 17 und andererseits von Längsträgem
18 und Zwischenträgern I9 gebildet wird. Dieses Gerippe ist von einer oberen Platte
2o überdeckt.
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Die vier Platten A, B, C und D sind miteinander gelenkig
verbunden, und zwar durch drei Scharniere a., b, c (Fig. I, 3, 4). Von diesen verbindet
das Scharnier a die Platten A und B an ihren unteren Flächen, das Scharnier b die
Platten B und C an ihren oberen Flächen, das Scharnier c die Platten C und D an
ihren unteren Flächen.
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Jedes Scharnier wird z. B. (wie in Fig. I und 2 dargestellt) aus den
Teilen 21, 21a und der Achse 22 gebildet. Im rechten Winkel zu der Achse des Scharniers
b ist eine der beiden Platten B und C, z. B. der Teil B, an jeder Seite mit einer
Rolle 23 (Fig. 3) versehen, die dazu bestimmt ist, auf der Platte 6 des Längssülls
zu rollen. Ebenso sind die Platte A (Fig. I) und die Platte D an den rechten bzw.
linken unteren Kanten mit ähnlichen Rollen 23 versehen, die dazu bestimmt sind,
die Platte A auf den Winkeleisen 13 und die Platte B auf den Platten 6 zu führen.
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Die Platte A ist mit einer Antriebsvorrichtung kombiniert, die es
ermöglicht, sie zwischen der waagerechten Stellung in Fig. I und 2 und der lotrechten
Stellung in Fig.4 so zu schwenken, daß die Rollen 23 dabei auf den Winkeleisen 13
laufen.
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Bei dem beschriebenen Beispiel weist diese Antriebsvorrichtung einen
Elektromotor 24 auf (Fig. I bis 4 und 7), dessen Gehäuse über den Kasten 25 eines
Vorgeleges und einen Träger 25a auf dem Deck I in der Nähe des Roofs 2 befestigt
ist. Die Motorwelle 26 trägt ein Ritzel 27, das in ein Zahnrad 28 eingreift, das
kraftschlüssig mit einem Doppelkettenritzel 29 verbunden ist und sich mit ihm im
Gehäuse 25 dreht. Die Kettenritzel 29 sind durch zwei Ketten 30 mit einem Kettenrad
31 verbunden, das auf einem Zapfen 32 einer Schraubspindel 33 aufgekeilt ist, deren
anderer Zapfen 34 im Quersüll gelagert ist.
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Auf der Schraubspindel 33 ist eine . Spindelmutter 35 vorgesehen,
vorzugsweise, wie bekannt, mit Einsatz von Gewinderollen 35, die zugleich
in die Schraubspindel und in die Mutter eingreifen, mit denen sie in der Länge kraftschlüssig
verbunden sind.
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Diese Spindelmutter 35 ist mit zwei diametral entgegengesetzten Zapfen
36 versehen, die in einem Lagerbock 37 (Fig. i, 2 und 7) angeordnet sind, die starr
an der Platte A befestigt ist. Die Achse dieser zwei Zapfen liegt in der Verlängerung
der Achsen der Rollen 23 dieser Platte A (Fig. ä). Um der axialen Zugkraft R (Fig.7),
die die Platte beim Schwenken auf die Schraubspindel 33 auszuüben bestrebt ist,
entgegenzuwirken, ist am Zapfen 32 ein Druckkugellager 38 vorgesehen. Dieses Lager
liegt in einem Gehäuse 39, das sich auf dem Gehäuse 25 abstützt und mit dem Zapfen
32 durch einen Freilauf 39a verbunden ist. Dieser Freilauf ist so eingerichtet,
daß die Schraubspindel 33 sich im Sinne des Pfeiles f5 drehen kann, ohne das Gehäuse
39 (Fig.7) mitzunehmen, wobei diese Drehung die Verschiebung der Mutter 35 nach
links
und das Hochheben der Platten bewirkt. Dagegen bewirkt jede Drehung der Schraubspindel
33 im umgekehrten Sinne des Pfeiles f5 unter der Einwirkung des Gewichtes der Platten
die Mitdrehung dieses Gehäuses 39 und infolgedessen das Bremsen der Schraubspindel
und der Plattenbewegung infolge der Reibung dieses Gehäuses 39 an dem Gehäuse 25.
Die Platte A ist durch zwei parallele Arme 40 verlängert (Fig. I), die durch Querzapfen
41 an zwei Zugstangen 42 angelenkt sind. Diese sind durch zu den Zapfen 41 parallele
Zapfen 43 an den Längswänden 12 angelenkt.
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Wie ersichtlich, schwenken die Arme 4o und die Zugstangen 42 die Platte
A in dem Maße, wie die Mutter 35 sich längs der Schraubspindel 33 verschiebt und
diese Platte A zwingt, um die Achse der Rollen 23 zu kippen, und zwar zwischen den
waagerechten Grenzstellungen in Fig. I und 2 und der lotrechten in Fig.4. Die Fig.3
zeigt eine Zwischenstellung. Selbstverständlich ist der Elektromotor 24 ein Motor
mit zwei Drehrichtungen, um die Verschwenkung in beiden Richtungen zu -ermöglichen.
Es ist klar, daß die Platte A bei ihrer Schwenkung die übrigen Platten B, C und
D mitnimmt.
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Um das zickzackförmige Zusammenfalten dieser Platten zu sichern, ist
die Platte A an beiden Seiten mit der Platte C mittels einer besonderen Vorrichtung
verbunden, um die Platte C zu zwingen, ständig mit a parallel zu bleiben, was die
Platten .6 und D veranlaßt, unter der Einwirkung der Schwerkraft und infolge ihrer
Bindungen an die Platten A und C ebenfalls zueinander parallel zu bleiben.
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Jede Bindevorrichtung zwischen den Platten A und C (Fig. 1, 2, 5 und
6) besitzt an dem Träger 18 der Platte A ein Futter 44 (Fig. 5) und eine Konsole
45, verstärkt durch eine Rippe 46. Auf dieser Konsole 45, die sich nach unten bis
unter die Platte A erstreckt, ist starr durch Bolzen 47 (Fig. 6) öder anderswie
eine Rillenscheibe 48 befestigt, deren Mittelpunkt in einem gewissen Abstand von
der Achse des Scharniers A liegt. In der Rille dieser Scheibe ist bei 49 ein endloses
Seil 50 befestigt, das an seinen beiden Enden mit Spannern 51 und 52 versehen ist.
Dieses Seil ist bei 53 zugleich auf einer zweiten Scheibe 54 befestigt. Letztere
ist durch Bolzen 55 (Fig.6) auf einer Konsole 56 befestigt, die ihrerseits mit Einsatz
eines Futters 57 (Fig.2) auf dem Träger 18 der Platte C befestigt ist.
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Somit muß, da sich die Scheibe 48 mit der Platte A bewegt, die Scheibe
54 unter der Einwirkung des Seiles 5o dieselbe Bewegung erfahren, die der Platte
A erteilt wird.
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Da das Seil 5O nur Zugkräfte aufnehmen kann, sind. die Platten A und
C außerdem bei jeder Bindevorrichtung durch eine druckfeste Stange 58 verbunden,
die an die Zapfen 59 und 6o angelenkt ist, welche durch die Mittelpunkte a¹ und
b¹ der beiden Scheiben 48 und 54 gehen.
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Die Achsen a¹ und b¹ (Fig. I) dieser Zapfen haben gleiche Abstände
von den Achsen der Scharniere a bzw. b, derart, daß die Spuren dieser Achsen ein
verformbares Kräfteparallelogramm aa¹, bb¹ (Fig. I und 6) bilden, das die zur Platte
C gehörige Seite bb¹ zwingt, ständig mit der zur Platte A gehörigen Seite aa¹ parallel
zu bleiben. Die beiden Platten A und C bleiben also ständig parallel.
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Die beschriebene Lukenabdeckung wird durch Abdichtungen vervollständigt:
einerseits für die Platten A bis D untereinander, andererseits für
die Platten mit dem Süll.
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In Schließstellung (Fig. 1, 2) werden die vier Platten luftdicht an
das Süll angepreßt.
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Um das Zusammenfalten zu sichern, genügt es, den Motor in der entsprechenden
Richtung laufen zu lassen, damit die Drehung der Schraubspindel 33 im Sinne des
Pfeiles f5 die Verschiebung der Spindelmutter 35 im Sinne des Pfeiles f4 (Fig. 2)
bewirkt, wobei das Gehäuse 39 des Drucklagers 38 auf Grund des Freilaufs
39" nicht mitläuft, der hingegen jedes neue Entfalten der Platten, z. B.
im Falle des Stillstandes des Motors, bremsen würde, da die Platten dann bestrebt
sind, durch .ihr Gewicht die Schraubspindel 33 entgegen dem Sinne des Pfeiles f5
zu drehen.
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Beim Zusammenfalten legen sich die Platten A, B, C, D im Zickzack
aneinander infolge der zwischen den Platten A und C bestehenden Bindevorrichtung,
um schließlich in die in Fig.4 dargestellte Stellung zu gelangen.
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Durch die Umkehrung der Drehrichtung des Motors 24 erzielt man ebenso
leicht die umgekehrte Arbeit des Schließens der Luke. Dieses Schließen erfolgt durch
die Drehung der Schraubspindel 33 entgegen dem Sinne des Pfeils f5, die dann durch
das Gehäuse 39 des Drucklagers gebremst wird, da dieses Gehäuse dann -vom Freilauf
39a mitgenommen wird.
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Fig. 8 und 9 stellen eine Abänderung der Lukenabdeckung mit sechs
Platten A B, C, D, E, F während des Zusammenfaltens bzw. in vollkommen zusammengefalteter
Stellung dar: Die Anordnung ist analog, und die paarweise parallele Lage der Teile
beim Öffnen oder Schließen ist mittels zweier Bindevorrichtungen L1 und L2, bestehend
aus Kette, Scheiben und Stange, von der beim ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen
Art gesichert, indem diese beiden Bindevorrichtungen die Platten paarweise verbinden.
Die Vorrichtung L1 verbindet die Platten A und C, während die Vorrichtung L2 die
Platten C und E verbindet.
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Statt die Platten paarweise von der ersten Platte A an zu verbinden,
kann man sie ebensogut paarweise, von der zweiten Platte B beginnend, verbinden,
da die Stellung dieser zweiten Platte B jederzeit durch die.Stellung der ersten
Platte A bestimmt ist. So verbindet bei einer weiteren Ausführungsform der Lukenabdeckung
mit sechs Platten A, B, C, D, E, F, wie in Fig. 10 gezeigt, die Vorrichtung
L3 die Platten B und D, während die Vorrichtung L4 die Platten D und F verbindet.
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Natürlich -ist die Erfindung keineswegs auf die dargestellten und
beschriebenenAusführungsformen beschränkt, die nur beispielsweise gewählt wurden.
Bei
dem dargestellten Antriebsmechanismus versteht es sich von selbst, daß das Transmissionsgetriebe
zwischen dem Motor und der Schraubspindel von jeder anderen Art sein kann.
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Die Mitnahmevorrichtung durch Schraubspindel und Spindelmutter kann
durch jede andere Vorrichtung ersetzt werden, die es ermöglicht, einen Zug auf die
erste Platte A der Lukenabdeckung abwechselnd in der einen und dann in der anderen
Richtung auszuüben, wobei eine solche Vorrichtung die Verwendung von Ketten, Seilen
u.. dgl. aufweisen kann.
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Bei der Bindevorrichtung zur Verbindung der Plattenpaare können die
Seile und Scheiben durch Ketten und Ritzel ersetzt werden. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Luke mit einem Süll versehen. Die Erfindung erstreckt
sich aber auch auf Luken ohne Süll (sogenannte »Zwischendecksluken«).