DE959738C - Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer Fernsprechmikrophone - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer FernsprechmikrophoneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vergütung von Kohlegrieß für
Fernsprechmikrophone und bezweckt, die mikrophonischen Eigenschaften des Kohlegrießes hinsichtlich
der Lautstärke und der Konstanz des Widerstandes zu verbessern.
Es ist bekannt, daß Kohlemikrophone dm Laufe des Betriebes durch die Einwirkung des Stromes
eine Verbesserung der Lautstärke bei gleichzeitiger Widerstandserhöhung erfahren. Man hat daher
bereits versucht, durch eine künstliche Alterung des Ko'hlegrießes vor dem Einfüllen in die Mikrophonkapseln
die Eigenschaften des Kohlegrießes zu verbessern, um einen stabilen Mikröphonwideirstand
zu erhalten. Zu diesem Zweck wird der Kohlegrieß in einen Behälter eingebracht und der
Einwirkung von Wasserstoff und Stickstoff bei gleichzeitiger mechanischer Erschütterung des Behälters ausgesetzt. Es ist auch bereits bekannt,
Kohlegrieß dadurch zu vergüten, daß der KoIegrieß nach einer Glühbehandlung in oxydierender
Atmosphäre einer weiteren Glühbehandlung unter Schutzgas in Gegenwart von Metalldämpfen unterzogen
wird, bei der Fremdatome an den Kohlenstoff angelagert werden, so daß der Kohlegnieß «5
Halbleitereigenschaften annimmt. Zu diesem Zweck wird beispielsweise dem Kohlegrieß Aluminiumformiat
beigemischt, das bei der Glühtemperatur
zerfällt. Diese Verfahren sind jedoch aufwendig, da sie hohe Temperaturen bis ι ioo° C erfordern
und die Glühbehandlung unter einem Schutzgas, wie z. B. Wasserstoff, vorgenommen werden muß.
Die Erfindung bringt nicht nur eine Verbesserung der Lautstärke mit sich, sondern zugleich
auch eine Stabilisierung bzw. Alterung des Kohlegrießes auf einen konstanten Widerstandswert und
hat den Vorteil, daß das Verfahren bei Zimmertemperatur durchgeführt werden kann und nur eine
einfache Vorrichtung erfordert. Erreicht werden diese Vorteile nach der Erfindung dadurch, daß der
Kohlegrieß in einem elektrischen Feld zwischen Elektroden bewegt und hierbei gleichzeitig stark
sauerstoffhalfcigen Gasen oder Dämpfen ausgesetzt wird. Hierbei wird die Kohleoberfläche in kürzester
Zeit mit einer Randschicht überzogen, welche für den Mikrophoneffekt und seine Stabilität von ausschlaggebender
Bedeutung ist. Der durch den ao Kohlegrieß geleitete Strom darf jedoch einen beistimmten Wert je Korn nicht überschreiten, damit
die Formierung der Oberflächenschicht nicht durch Verbreniiungserscheinungen gestört wird. Diese
treten bereits bei einer Spannung von über etwa 0,4 bis 0,5 V, von Korn zu Korn gemessen., auf. Es
ist für einen großen Kohlegrießdurchsatz vorteilhaft,
möglichst aktiven Sauerstoff zu verwenden, wie z. B. ozonreiche Luft, stark sauerstoff haltige
Gase oder peroxydhaltige Dämpfe, wie z. B. Perhydrol- oder Butylperoxyddämpfe.
Das Vergütungsverfahren wird so durchgeführt, daß in einer Vorrichtung, die nachstehend beschrieben ist, der zu vergütende Kohlegrießstrom
und der Gasstrom sich kontinuierlich im Gegenstrom bewegen, wobei der durch den Kohlegrieß
fließende elektrische Strom über Kohleelektroden, zugeführt wird. Als Behandlungsraum des Kohlegrießes dient hierbei eine mechanisch angetriebene,
schräg gestellte Drehtrommel aus Isolierstoff, an deren einer Stirnseite der Kohlegrieß und an deren
anderer Stirnseite der Gasstrom zugeführt wird. Bei der Behandlung wird das Rohr mit den Elektroden
dauernd gedreht, so daß der Kohlegrieß durcheinandergeschichtet wird. Die hierbei an den
Kohlegrießteilchen auftretenden elektrischen Funken beim Stromdurchgang tragen zur Bildung von
Ozon bei, das auf die Oberfläche des Kohlegrießes einwirkt. Diese Einwirkung des Ozons auf den
Kohlenstoff kann man als eine kalte Oxydation bezeichnen, die sich nur auf die Oberflächenschicht
des· Kohlegrießes erstreckt.
Besonders wirkungsvoll ist dieses trockene Vergütungsverfahren,
wenn der Kohlegrieß vorher in Wasserstoff oder wasserstoff haltiger Atmosphäre
oder auch im Vakuum geglüht wurde. Der Grund hierfür ist noch nicht hinreichend geklärt, doch
dürfte er wahrscheinlich damit zusammenhangen, daß Kohlegrieß durch Wasserstoff- oder Vakuumglühung
niederohtnig im Sinne einer Oberflächenleitschicht wird (η-Schicht), welche durch die kalte
Oxydation eine Oberflächenverarmungsrandscbicht (p-Schicht) überlagert erhält, so daß am Kohlegrießkontakt eine p-n-Verbindung an der Ober
fläche bestehen dürfte, der vermutlich, der Haupianteil
an der Vers tärkungs wirkung des Kohlemikrophons zukommen dürfte.
Das Vergütungsverfahren ist nicht auf Kohlegrieß
natürlichen Ursprungs beschränkt, es läßt sich auch mit gleichem Erfolg für synthetisch hergestellten
Kohlegrieß verwenden, der durch thermische Zersetzung von Kohlenwasserstoffverbindungen,
wie z, B. Kunststoffen, gewonnen wird. Auch für solchen synthetischen Mikrophongrieß
ist das Verfahren anwendbar, dessen Grießteilchen nur eine Hülle von Halbleitern besitzen, und deren
Kern, aus Kohle oder einem sonstigen. Nichtleiter besteht, wenn die Halbleiterhüllen mit Sauerstoff
unter Bildung von Oberflächenschichten, d. h. unter Erzeugung von p-n- bzw. n-p-Verbindungen an der
Oberfläche von Randschichten reagieren, wie z. B. Ti, Mg, Cr, die sich bereits für Mikrophongrieß
wegen ihrer Halbleitereigenschaften als geeignet erwiesen, haben.
Nachstehend ist die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens beschrieben. DieVorrichtung besteht
in der Hauptsache aus einer schräg gestellten Drehtrommel 1, deren Mantel aus Isolierstoff, wie
z. B. Glas oder Keramik, besteht und deren Stirnseiten von den eingesetzten Kohleelektroden 2 und 3
gebildet sind. Die Drehtrommel 1 ist mit den Elektroden
2, 3 um die angedeutete Achse A-A drehbar und wird von einem nicht dargestellten Antrieb
mit regelbarer Geschwindigkeit während der Behandlung des Kohlegrießes gedreht. Über den Fülltrichter
5 gelangt der Kohlegrieß 4 über das axial eingeführte Zulaufrohr 6 in die Trommel 1 und
fällt nach der Behandlung durch die Austrittsöffnung 7 in den Sammeltrichter 8. Entgegen, dem
Kohlegrießstrom wird "an der Elektrode 2 das Behandlungsgas durch, das Rohr 9 eingeführt, dessen
Austrittsende durch ein Sieb 10 abgedeckt ist. Die Rohre 6 und 9 können zugleich die Achslager der
Drehtrommel 1 bilden. Die Elektroden 2 und 3 können auch als Metallelektroden ausgebildet sein und
sind über Schleifkontakte an eine Spannung gelegt, die von der Batterie U geliefert wird. Mit dem
über die Elektroden 2, 3 und den im Behandlungsraum befindlichen Kohlegrieß 4 geführten Stromkreis
sind ein Strommesser / und ein Regedwiderstand R in Reihe geschaltet, um die gewünschte
Stromstärke im Kohlegrieß entsprechend einzuregeln. Die Durchflußgeschwindägkeiten des bei 10
eintretenden sauers toffhaltigen Gases einerseits und des bei 6 einfließenden Grießes andererseits sind
von der Wasserstoffvorbehandlung des Grießes, der Durchmischung und damit von der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Drehtrommel 1 und der angelegten Spannung U abhängig. Die Umdrehungsgeschwindigkeit
der Trommel 1 ist daher regelbar und ebenso die an den Elektroden liegende Span- iao
nung. Die geeigneten Werte dieser Größen werden durch Versuch ermittelt und dann, für die laufende
Fertigung entsprechend eingehalten. Auf diese Weise ist es möglich·, in einem kalten Vergütungsverfahren
Kohlegrieß zu erhalten, der lautstarke und konstante Kohlemikrophone für Fernsprech-
zwecke ergibt, die keine Lautstärke- und Widerstandsänderungen
während ihrer Betriebszeit mehr aufweisen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Vergütung von Kohlegrieß für Fernsprechmikrophone, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlegrieß in eimern elektrischen Feld zwischen Elektroden bewegt und
ίο gleichzeitig stark sauerstoffhaltigen Gasen oder
Dämpfen ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß vorbehandelter Kohlegrieß verwendet wird, der zur Erzeugung einer In-Versionsschicht
oder einer p-n-Verbindung unter Schutzgas oder im Vakuum in Gegenwart
metallischer Gase oder Dämpfe geglüht wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine schräg gestellte Drehtrommel (1) aus Isolierstoff, deren Stirnseiten von zwei an
eine Spannungsquelle (U) gelegten Elektroden (2, 3) gebildet sind und wobei jede Stirnseite
ein axial eingesetztes Rohr (6, 9) für die Zuführung des Behandlungsgases und des Kohle1-grießes
aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (6 und 9) gleichzeitig·
die Achslager der Drehtrommel (1) bilden, die von einem Getriebe mit regelbarer Geschwindigkeit
in Umdrehung versetzt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlegrieß zuführung
über das Rohr (6) und die Gaszuführung über das Rohr (9) kontinuierlich regelbar
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Elektroden
(2 und 3) gelegte Spannung (U) durch einen Regelwiderstand (R) so einstellbar ist,
daß die Brennspannung von Korn zu Korn des Kohlegrießes (4) unter 0,5 V liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
& 609 618/333 9.56 (609 835 3.57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES44580A DE959738C (de) | 1955-07-01 | 1955-07-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer Fernsprechmikrophone |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DES44580A DE959738C (de) | 1955-07-01 | 1955-07-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer Fernsprechmikrophone |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE959738C true DE959738C (de) | 1957-03-14 |
Family
ID=7485191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES44580A Expired DE959738C (de) | 1955-07-01 | 1955-07-01 | Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer Fernsprechmikrophone |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE959738C (de) |
-
1955
- 1955-07-01 DE DES44580A patent/DE959738C/de not_active Expired
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