DE959738C - Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer Fernsprechmikrophone - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer Fernsprechmikrophone

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DE959738C
DE959738C DES44580A DES0044580A DE959738C DE 959738 C DE959738 C DE 959738C DE S44580 A DES44580 A DE S44580A DE S0044580 A DES0044580 A DE S0044580A DE 959738 C DE959738 C DE 959738C
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DE
Germany
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coal
electrodes
grit
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vapors
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Expired
Application number
DES44580A
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English (en)
Inventor
Dr Rer Nat Erich Hungermann
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Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R21/00Variable-resistance transducers

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Electrostatic Separation (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vergütung von Kohlegrieß für Fernsprechmikrophone und bezweckt, die mikrophonischen Eigenschaften des Kohlegrießes hinsichtlich der Lautstärke und der Konstanz des Widerstandes zu verbessern.
Es ist bekannt, daß Kohlemikrophone dm Laufe des Betriebes durch die Einwirkung des Stromes eine Verbesserung der Lautstärke bei gleichzeitiger Widerstandserhöhung erfahren. Man hat daher bereits versucht, durch eine künstliche Alterung des Ko'hlegrießes vor dem Einfüllen in die Mikrophonkapseln die Eigenschaften des Kohlegrießes zu verbessern, um einen stabilen Mikröphonwideirstand zu erhalten. Zu diesem Zweck wird der Kohlegrieß in einen Behälter eingebracht und der Einwirkung von Wasserstoff und Stickstoff bei gleichzeitiger mechanischer Erschütterung des Behälters ausgesetzt. Es ist auch bereits bekannt, Kohlegrieß dadurch zu vergüten, daß der KoIegrieß nach einer Glühbehandlung in oxydierender Atmosphäre einer weiteren Glühbehandlung unter Schutzgas in Gegenwart von Metalldämpfen unterzogen wird, bei der Fremdatome an den Kohlenstoff angelagert werden, so daß der Kohlegnieß «5 Halbleitereigenschaften annimmt. Zu diesem Zweck wird beispielsweise dem Kohlegrieß Aluminiumformiat beigemischt, das bei der Glühtemperatur
zerfällt. Diese Verfahren sind jedoch aufwendig, da sie hohe Temperaturen bis ι ioo° C erfordern und die Glühbehandlung unter einem Schutzgas, wie z. B. Wasserstoff, vorgenommen werden muß. Die Erfindung bringt nicht nur eine Verbesserung der Lautstärke mit sich, sondern zugleich auch eine Stabilisierung bzw. Alterung des Kohlegrießes auf einen konstanten Widerstandswert und hat den Vorteil, daß das Verfahren bei Zimmertemperatur durchgeführt werden kann und nur eine einfache Vorrichtung erfordert. Erreicht werden diese Vorteile nach der Erfindung dadurch, daß der Kohlegrieß in einem elektrischen Feld zwischen Elektroden bewegt und hierbei gleichzeitig stark sauerstoffhalfcigen Gasen oder Dämpfen ausgesetzt wird. Hierbei wird die Kohleoberfläche in kürzester Zeit mit einer Randschicht überzogen, welche für den Mikrophoneffekt und seine Stabilität von ausschlaggebender Bedeutung ist. Der durch den ao Kohlegrieß geleitete Strom darf jedoch einen beistimmten Wert je Korn nicht überschreiten, damit die Formierung der Oberflächenschicht nicht durch Verbreniiungserscheinungen gestört wird. Diese treten bereits bei einer Spannung von über etwa 0,4 bis 0,5 V, von Korn zu Korn gemessen., auf. Es ist für einen großen Kohlegrießdurchsatz vorteilhaft, möglichst aktiven Sauerstoff zu verwenden, wie z. B. ozonreiche Luft, stark sauerstoff haltige Gase oder peroxydhaltige Dämpfe, wie z. B. Perhydrol- oder Butylperoxyddämpfe.
Das Vergütungsverfahren wird so durchgeführt, daß in einer Vorrichtung, die nachstehend beschrieben ist, der zu vergütende Kohlegrießstrom und der Gasstrom sich kontinuierlich im Gegenstrom bewegen, wobei der durch den Kohlegrieß fließende elektrische Strom über Kohleelektroden, zugeführt wird. Als Behandlungsraum des Kohlegrießes dient hierbei eine mechanisch angetriebene, schräg gestellte Drehtrommel aus Isolierstoff, an deren einer Stirnseite der Kohlegrieß und an deren anderer Stirnseite der Gasstrom zugeführt wird. Bei der Behandlung wird das Rohr mit den Elektroden dauernd gedreht, so daß der Kohlegrieß durcheinandergeschichtet wird. Die hierbei an den Kohlegrießteilchen auftretenden elektrischen Funken beim Stromdurchgang tragen zur Bildung von Ozon bei, das auf die Oberfläche des Kohlegrießes einwirkt. Diese Einwirkung des Ozons auf den Kohlenstoff kann man als eine kalte Oxydation bezeichnen, die sich nur auf die Oberflächenschicht des· Kohlegrießes erstreckt.
Besonders wirkungsvoll ist dieses trockene Vergütungsverfahren, wenn der Kohlegrieß vorher in Wasserstoff oder wasserstoff haltiger Atmosphäre oder auch im Vakuum geglüht wurde. Der Grund hierfür ist noch nicht hinreichend geklärt, doch dürfte er wahrscheinlich damit zusammenhangen, daß Kohlegrieß durch Wasserstoff- oder Vakuumglühung niederohtnig im Sinne einer Oberflächenleitschicht wird (η-Schicht), welche durch die kalte Oxydation eine Oberflächenverarmungsrandscbicht (p-Schicht) überlagert erhält, so daß am Kohlegrießkontakt eine p-n-Verbindung an der Ober fläche bestehen dürfte, der vermutlich, der Haupianteil an der Vers tärkungs wirkung des Kohlemikrophons zukommen dürfte.
Das Vergütungsverfahren ist nicht auf Kohlegrieß natürlichen Ursprungs beschränkt, es läßt sich auch mit gleichem Erfolg für synthetisch hergestellten Kohlegrieß verwenden, der durch thermische Zersetzung von Kohlenwasserstoffverbindungen, wie z, B. Kunststoffen, gewonnen wird. Auch für solchen synthetischen Mikrophongrieß ist das Verfahren anwendbar, dessen Grießteilchen nur eine Hülle von Halbleitern besitzen, und deren Kern, aus Kohle oder einem sonstigen. Nichtleiter besteht, wenn die Halbleiterhüllen mit Sauerstoff unter Bildung von Oberflächenschichten, d. h. unter Erzeugung von p-n- bzw. n-p-Verbindungen an der Oberfläche von Randschichten reagieren, wie z. B. Ti, Mg, Cr, die sich bereits für Mikrophongrieß wegen ihrer Halbleitereigenschaften als geeignet erwiesen, haben.
Nachstehend ist die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens beschrieben. DieVorrichtung besteht in der Hauptsache aus einer schräg gestellten Drehtrommel 1, deren Mantel aus Isolierstoff, wie z. B. Glas oder Keramik, besteht und deren Stirnseiten von den eingesetzten Kohleelektroden 2 und 3 gebildet sind. Die Drehtrommel 1 ist mit den Elektroden 2, 3 um die angedeutete Achse A-A drehbar und wird von einem nicht dargestellten Antrieb mit regelbarer Geschwindigkeit während der Behandlung des Kohlegrießes gedreht. Über den Fülltrichter 5 gelangt der Kohlegrieß 4 über das axial eingeführte Zulaufrohr 6 in die Trommel 1 und fällt nach der Behandlung durch die Austrittsöffnung 7 in den Sammeltrichter 8. Entgegen, dem Kohlegrießstrom wird "an der Elektrode 2 das Behandlungsgas durch, das Rohr 9 eingeführt, dessen Austrittsende durch ein Sieb 10 abgedeckt ist. Die Rohre 6 und 9 können zugleich die Achslager der Drehtrommel 1 bilden. Die Elektroden 2 und 3 können auch als Metallelektroden ausgebildet sein und sind über Schleifkontakte an eine Spannung gelegt, die von der Batterie U geliefert wird. Mit dem über die Elektroden 2, 3 und den im Behandlungsraum befindlichen Kohlegrieß 4 geführten Stromkreis sind ein Strommesser / und ein Regedwiderstand R in Reihe geschaltet, um die gewünschte Stromstärke im Kohlegrieß entsprechend einzuregeln. Die Durchflußgeschwindägkeiten des bei 10 eintretenden sauers toffhaltigen Gases einerseits und des bei 6 einfließenden Grießes andererseits sind von der Wasserstoffvorbehandlung des Grießes, der Durchmischung und damit von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Drehtrommel 1 und der angelegten Spannung U abhängig. Die Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel 1 ist daher regelbar und ebenso die an den Elektroden liegende Span- iao nung. Die geeigneten Werte dieser Größen werden durch Versuch ermittelt und dann, für die laufende Fertigung entsprechend eingehalten. Auf diese Weise ist es möglich·, in einem kalten Vergütungsverfahren Kohlegrieß zu erhalten, der lautstarke und konstante Kohlemikrophone für Fernsprech-
zwecke ergibt, die keine Lautstärke- und Widerstandsänderungen während ihrer Betriebszeit mehr aufweisen.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Vergütung von Kohlegrieß für Fernsprechmikrophone, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlegrieß in eimern elektrischen Feld zwischen Elektroden bewegt und
ίο gleichzeitig stark sauerstoffhaltigen Gasen oder Dämpfen ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vorbehandelter Kohlegrieß verwendet wird, der zur Erzeugung einer In-Versionsschicht oder einer p-n-Verbindung unter Schutzgas oder im Vakuum in Gegenwart metallischer Gase oder Dämpfe geglüht wird.
3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine schräg gestellte Drehtrommel (1) aus Isolierstoff, deren Stirnseiten von zwei an eine Spannungsquelle (U) gelegten Elektroden (2, 3) gebildet sind und wobei jede Stirnseite ein axial eingesetztes Rohr (6, 9) für die Zuführung des Behandlungsgases und des Kohle1-grießes aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (6 und 9) gleichzeitig· die Achslager der Drehtrommel (1) bilden, die von einem Getriebe mit regelbarer Geschwindigkeit in Umdrehung versetzt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlegrieß zuführung über das Rohr (6) und die Gaszuführung über das Rohr (9) kontinuierlich regelbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Elektroden (2 und 3) gelegte Spannung (U) durch einen Regelwiderstand (R) so einstellbar ist, daß die Brennspannung von Korn zu Korn des Kohlegrießes (4) unter 0,5 V liegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
& 609 618/333 9.56 (609 835 3.57)
DES44580A 1955-07-01 1955-07-01 Verfahren und Vorrichtung zur Verguetung von Kohlegriess fuer Fernsprechmikrophone Expired DE959738C (de)

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