DE957465C - Verfahren zum Feuersichermachen von Isolierungen aus Glas- oder Mineralfasern - Google Patents
Verfahren zum Feuersichermachen von Isolierungen aus Glas- oder MineralfasernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Wärme- oder Schallisolierungen aus Glas- oder Mineralfasern, wie
solche auf Schotten und Türen verwendet werden, die feuersicher sein müssen. Faserisolierungen der
genannten Art, gleichviel ob sie durch Imprägnierung mit harzigen oder bituminösen Bindemitteln
gebunden sind, besitzen die erforderliche Feuersicherheit nicht, weil infolge ihrer Porosität Flammen
und heiße Gase in die Zwischenräume zwischen den Fasern eindringen und die Fasern zum Schmelzen
bringen können.
Um derartige Isolierungen feuersicher zu machen, hat man vorgeschlagen, sie mit harzigen oder
bituminösen Bindemitteln zu dichten oder zu imprägnieren. Mit diesem Vorschlag war aber der angestrebte
Zweck nicht zu erreichen, weil diese Bindemittel selbst brennbar sind. Auch Versuche, für das
Dichten oder Imprägnieren wasserlösliche Alkalisilikate zu verwenden, die an sich als Flammschutzmittel
bekannt sind, konnten bei Isolierungen aus Glas- oder Mineralfasern nicht zum Erfolg führen,
weil die in ihrer üblichen Zusammensetzung verwendeten Silikate infolge ihrer hohen Alkalität die
Fasern angreifen und gegebenenfalls zerstören.
Das Feuersichermachen von Isolierungen aus Glas- oder Mineralfasern gemäß der Erfindung erfolgt
ebenfalls unter Verwendung von wasserlöslichen Silikaten, jedoch unterscheidet es sich vom
Bekannten dadurch, daß als Silikat ein solches von geringer Alkalität, welches aus ι Gewichtsanteil
Na2O auf 3,2 bis 3,65 (vornehmlich 3,4) Gewichts
anteilen SiO2 besteht, verwendet und auf die Iso>lierung
aufgebracht wird.
Die Silikate dieser Zusammensetzung verleihen den Isolierungen die gewünschte Feuersicherheit,
beeinträchtigen aber zufolge ihrer geringen Alkalität die Glas- oder Mineralfasern nicht mehr. Außerdem
läßt sich die Behandlung der Isolierungen so vornehmen, daß schädliche Reizungen der Haut
beim Handhaben der Isolierungen nicht mehr vorkommen können.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich auch von einem anderen bekannten Verfahren,
nach dem körnig-pulverige Massen oder geformte Blöcke und Platten aus Alkaliborosilikaten gegebenenfalls
mit gewissen Zusätzen an Faserstoffen, wie Asbest, Metall- oder Glaswolle, als Bewehrungen
hergestellt werden. Bei derartigen Formkörpern, bed deren Herstellung übrigens auch Alkalisilikate
von handelsüblicher Beschaffenheit benutzt werden können,, spielt der Faserzusatz keine Rolle, und
diese Körper sind nicht vergleichbar mit den hier in Frage stehenden Isolierungen, die aus einer
Matte aus Glas- oder Mineralfasern bestehen und die durch Behandlung ihrer Oberfläche mit
wasserlöslichen Silikaten der angegebenen Zusammensetzung feuersicher gemacht worden sind.
In der Zeichnung bezeichnet α einen in irgendeiner bekannten Art aus Glas- oder Mineralfasern
hergestellten Isolierkörper, dessen Fasern durch ein geeignetes harziges oder bituminöses Bindemittel
gebunden sind. Dieser Isolierkörper soll auf einer Wandö od. dgl., befestigt werden.
Um den Faserkörper β feuersicher zu machen, wird seine Außenfläche mit einer Lösung eines
wasserlöslichen Silikats geringer Alkalität imprägniert. Diese Imprägnierung c ist in Abb. 1 durch
Kreuzscbraffierung dargestellt. Die Silikatlösung wird mittels einer Bürste, einer Walze oder in
sonstiger Weise aufgetragen. Die Lösung bewirkt nach dem Trocknen ein -vollkommenes Schließen
bzw. Dichten der Poren zwischen den Fasern, so daß der Isolierkörper undurchlässig und feuersicher
ist.
Gemäß Abb. 2 wird auf dem Faserkörper a als Abdeckung eine gesondert hergestellte feuersichere
Matte rf befestigt. Diese Matte ist mit einer Lösung eines wasserlöslichen Silikats geringer Alkalität imprägniert,
die nach dem Einbringen trocknen gelassen worden ist.
Als für die Zwecke der Erfindung besonders geeignet haben sich wasserlösliche Silikate bewährt,
die aus 1 Gewichtsanteil Na2O auf 3,2 bis 3,65 Gewichtsanteilen
Si O2 bestehen und handelsüblich sind. Für gewisse Zwecke ist es vorteilhaft, ein Silikat
mit einem Zusatz eines indifferenten Füllstoffes zu benutzen. Ein geeignetes gefülltes Silikat dieser
Art besteht aus 1 Gewkhtsanteil Na2O auf 3,4 Gewichtsanteile SiO2 und einem Zusatz von 8 bis
25 Gewichtsprozent Ton.
Bei der Behandlung einer Faserisolierung gemäß Abb. ι muß das Imprägniermittel in die Oberflächenschicht
des Faserkörpers eindringen, und zwar etwa 1,5 mm tief. Zu diesem Zweck wird die
Viskosität des in Form einer wäßrigen Lösung verwendeten Silikats so geregelt, daß die nötige Eindringtiefe
erzielt wird.
Die Ausführung nach Abb. 2 kommt dann zur Anwendung, wenn es sich darum handelt, an der
Oberfläche der Isolierung eine Schicht zu bilden, die eine besonders hohe mechanische Festigkeit
und Widerstandsfähigkeit gegen das Eindringen von Flammen und Gasen besitzt. Die Matte d ist
zweckmäßig eine Glasfasermatte, wie sie als Halter für elektrische Sammlerbatterien oder als Bekleidung
für Rohrleitungen benutzt wird. Zweckmäßig wird die Matte auf den Isolierkörper aufgebracht,
während das Silikat, mit dem sie getränkt worden ISt51 noch flüssig ist, so daß das Silikat nicht nur
zum Binden der Fasern und Schließen der Faser-Zwischenräume, sondern auch zum Festkleben der
Matte auf dem Isolierkörper dient. Nach dem Aufbringen der Matte wird das Silikat trocknen gelassen.
Gegen mechanische Beschädigungen sowie gegen Flammen und heiße Gase besonders widerstandsfähige
Flächen lassen sich auch erzielen, wenn man aus Glasfaserbündeln Matten in der im Handel
bekannten Form herstellt, diese Matten mit einem der oben angegebenen Silikate imprägniert und
trocknen läßt. Hierbei ergeben sich sehr starke selbsttragende Platten, die sehr reiß- und stoßfest
sind und durch einen Klebstoff oder sonstige geeignete Mittel auf den Oberflächen der Faserisolierungen
befestigt werden können.
Handelt es sich darum, fertig geformte und gebundene Isolierfaserkörper feuersicher zu machen,
so werden diese Körper, wie z. B. Isolierplatten oder Rohrisolierungsschalen aus Glasfasern, die durch
harzige oder bituminöse Bindemittel gebunden sind, in eine wäßrige Lösung eines der oben angegebenen
SiKkate eingetaucht, so daß das Silikat in die Poren
der Körper eindringt. Das Bindemittel schützt dabei die Fasern gegen Angriffe durch das Silikat.
Die Wasserfestigkeit der gemäß vorstehendem feuersicher gemachten Isolierkörper kann dadurch
erhöht werden, daß man auf die silikatgetränkten Oberflächen eine Farbe oder einen Lack aufträgt.
Hierzu eignen sich wasserlösliche Farben oder Lacke auf Polyvinylacetatbasis oder auf einer anderen
Harzbasis.
Die gemäß der Erfindung behandelten Isolierungen sind nicht nur feuerfest, sondern sie besitzen
auch eine harte glatte Oberfläche, von der sich, wenn man mit der Hand darüberreibt, keine Teilchen
ablösen und schädliche Reizungen der Haut verursachen können, wie sie sonst bei der Handhabung
bekannter derartiger Isolierungen leicht vorkommen.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfaliren zum Feuersichermachen von Isolierungen aus Glas- oder Mineralfasern mittels wasserlöslicher Silikate, dadurch gekennzeichnet, «5 daß als Silikat ein solches von geringer Alkalität,welches aus ι Gewichtsanteil Na2O auf 3,2 bis 3,65 (vornehmlich 3,4) Gewichtsanteilen SiO2 besteht, verwendet und auf die Außenfläche der Isolierung aufgebracht wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Silikat einen Zusatz eines indifferenten Füllstoffes, wie Ton, in einer Menge von 8 bis 25 Gewichtsprozent erhält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, insbesondere für Isolierungen aus Glas- oder Mineralfasern, die ein harziges oder bituminöses Bindemittel enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Isolierung mit der Silikatlösung bis zu einer Tiefe von 1,5 mm getränkt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Oberfläche der Isolierung eine gesondert hergestellte, mit der Silikatlösung getränkte Matte aus Glas- oder Mineralfasern befestigt wird, und zwar am besten, wenn das Silikat noch flüssig ist.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Silikatimprägnierten Oberflächen einen Anstrich mit as wasserlöslichen Farben oder Lacken auf Harzbasis erhalten.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 594257;H. Römpp, »Chemie-Lexicon«, 2. Auflage, 1950, S. 575.Hierzu ι Blatt Zeichnungen·© 609 550/381 T. (609 777 1.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB957465X | 1952-10-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE957465C true DE957465C (de) | 1957-01-31 |
Family
ID=10786464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF12968A Expired DE957465C (de) | 1952-10-07 | 1953-10-07 | Verfahren zum Feuersichermachen von Isolierungen aus Glas- oder Mineralfasern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE957465C (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3839079A (en) * | 1970-05-26 | 1974-10-01 | Johns Manville | Lagging cloth woven of staple glass fiber, and containing rewettable adhesive |
DE2635736A1 (de) * | 1975-08-12 | 1977-02-17 | Rockwool Int | Feuerhemmendes plattenmaterial |
DE2654205A1 (de) * | 1976-11-30 | 1978-06-22 | Clark Door Co | Bauplatte |
DE3004905A1 (de) * | 1980-02-09 | 1981-08-20 | Wilser, Fried, 6900 Heidelberg | Verbundplatten, mehrflaechig, feuerfest, den waermedurchgang reduzierend |
DE3331850A1 (de) * | 1983-09-03 | 1985-04-04 | Dr. C. Otto & Co Gmbh, 4630 Bochum | Verfahren zur herstellung von feuerfesten verbundbloecken oder -steinen |
DE4313820C2 (de) * | 1993-04-27 | 2003-04-10 | Woellner Silikat Gmbh | Beschichtungsmasse und deren Verwendung |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE594257C (de) * | 1930-09-26 | 1934-03-14 | Nathaniel Mandel Elias | Verfahren zur Herstellung waermeisolierender und schalldichter Baustoffe |
-
1953
- 1953-10-07 DE DEF12968A patent/DE957465C/de not_active Expired
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