DE957267C

DE957267C - Treib- und Seilscheibe

Info

Publication number: DE957267C
Application number: DEO451A
Authority: DE
Inventors: Walter Oxe
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-04-27
Filing date: 1950-04-27
Publication date: 1957-01-31

Description

Treib- und Seilscheibe Es ist bekannt, Treib- und Seilscheiben für Drahtseiltriebe und Drahtseilförderungen im Bereich der Seilrille zum Zwecke der Erhöhung der Reibung und/oder zur Schonung des Seiles mit einer besonderen Fütterung aus Leder, Gummi, Gummigewebe, Preßstoff und sonstigen Reibungsstoffen auszurüsten. Da sich gezeigt hat, daß diese Stoffe den Anforderungen in bezug auf Reibung und/oder Verschleißfestigkeit vielfach nicht genügten, ist man seit langer Zeit dazu übergegangen, solche Scheiben mit Aluminiumfütterungen auszurüsten, wodurch eine wesentliche Verbesserung erzielt wurde; indessen stellt auch Aluminium noch keine vollkommene Lösung dar, weil sich in manchen Fällen der Abrieb (Aluminiumstaub) nachteilig bemerkbar macht und ferner unter dem Einfluß von salzhaltigen und alkalischen Grubenwässern Zersetzungen eintreten, die die Verwendung besonderer Schutzanstriche erforderlich machen. Auch ist in vielen Fällen der Verschleiß solcher Aluminiumfutter noch zu hoch.
Erfindungsgemäß wird dadurch ein Fortschritt erzielt, daß der Scheibenkranz solcher Treib- und Seilscheiben im Bereich der Seilrille aus thermoplastischem Fütterungsmaterial auf der Grundlage von Polyvinylchlorid gefertigt wird. Polyvinylchlorid ist ein Kunststoff, der seit langen Jahren auf den verschiedensten Gebieten der Technik benutzt wird, ohne daß man bislang seine Anwendung zur Fütterung von Treib- oder Seilscheiben für möglich hielt, obwohl es bekannt ist, daß Polyvinylchlorid manche auch bei solchen Treib- und Seilscheibenfütterungen erforderliche Eigenschaften besitzt, z. B. Brandsicherheit .und: UnempfindL lichkeit gegen Einflüsse von sauren Grubenwässern sowie Fett und Ö1 und hohe Reibung. Soweit thermoplastische Kunststoffe für die Herstellung von Scheiben benutzt werden, handelte es sich nicht um Scheiben für Drahtseiltriebe Oder Drahtseilförderungen. Seitens der Fachwelt wurde aber die Verwendung von Polyvinylchlorid als Futter für mit Drahtseilen zusammenarbeitende Treib- und Seilscheiben deswegen als unmöglich angesehen, weil man befürchtete, daß das Futter unter den besonderen Arbeitsbedingungen solcher Scheiben, insbesondere durch die »Walkarbeit« des Seiles, durch Erwärmung erweichen und dann seine Tragf.ähigkeit verlieren oder sogar zerstört werden würde.
Versuche mit solchen aus Polyvinylchlorid bestehenden Fütterungen haben aber zu der überraschenden Feststellung geführt, daß unter normalen Betriebsverhältnissen ein nachteiliges Erweichen dieses Futters nicht eintritt und daß ein solches Futter bei hoher Reibung (z. B. o,5) eine Verschleißfestigkeit besitzt, die wesentlich größer ist als die der üblichen Aluminiumfutter. Bei Rutschversuchen durch plötzliches Abbremsen der sich drehenden Treibscheibe ergaben sich auffallend geringe Rutschwege, die auch in sicherheitlicher Beziehung ungefährlich sind.
Weitere Vorteile gegenüber Metallfuttern bestehen darin, daß eine Belästigung durch staubförmigen Abrieb bei Polyvinylchloridfutter nicht eintritt und daß die mit einem solchen Futter ausgerüsteten Scheiben einen sehr ruhigen und geräuschlosen Lauf gewährleisten.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Vorderansicht, Abb.2 eine Seitenansicht, Abb. 3 hintereinandergeschaltete Futterklötze in einer Treibscheibe eingesetzt in Draufsicht, Abb. 4 einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. 3. Die Fütterung besteht aus einzelnen, hintereinandergeschalteten, in bekannter Weise im spitzen Winkel zur Umfangsrichtung geteilten oder auch aus ganzen Fütterungsklötzen (Segmenten) i, die in dem Scheibenkranz 2 eingesetzt und befestigt sind. Die Klötze oder Segmente bestehen aus Polyvinylchlorid oder aus einem äquivalenten thermoplastischen Kunststoff. Die Klötze oder Segmente können durch Verschweißen oder Verleimen dünnerer gestanzter Platten oder aus einem Stück in Formen hergestellt werden. Ebenso können die Klötze oder Segmente auch nur im Bereich der Seilrille aus dem genannnten thermoplastischen Kunststoff bestehen und in Seitenflanken. aus Holz oder anderem geeignetem Material eingesetzt sein.
Ein besonderer Vorteil des Polyvinylchlorids besteht auch darin, daß dieser Werkstoff bekanntlich durch den Zusatz entsprechender Weichmacher, die für den einzelnen Betriebsfall erforderliche Härte bzw. Weichheit (Elastizität) erhalten kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Treib- und Seilscheibe für Drahtseiltriebe und Drahtseilförderungen, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenkranz im Bereich der Seilrille aus thermoplastischem Fütterungsmaterial auf der Grundlage von Polyvinylchlorid besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 643 62I, 505 235; österreichische Patentschrift Nr. 154404; schweizerische Patentschrift Nr. 222 IoI; italienische Patentschriften Nr. 389403, 3946oo; britische Patentschrift Nr. 444 395; USA.-Patentschriften Nr. 2 087 256, 2 137 987, 2 182 774, 2 198 831; Zeitschrift »Gummi und Asbest«, 195o, Heft i. S. 5 und 6; Zeitschrift »Glückauf«, I943, S. 273, 275 Zeitschrift »Die Technik«, I947, Nr. 7, S. 32,3; Zeitschrift »Teer und Bitumen«, 42, S. I44 (I944) Zeitschrift »Kunststoffe«, I939, S.4I/42; 1940, 30, S.224; 1944 Heft i, S. i9; Zeitschrift »Wissenschaftlich-technischer Fortschrittsbericht«, I942-I945, S.299; Dr. Pabst, »Kunsatstoff=Taschenbuch«, 7. Auflage, S. i04, i05, 116, 14o; Heise-Herbst-Fritzsche, »Bergbaukunde«, z. Band, 7. Auflage, 1950, S.403 und 492; z. Band, 6. Auflage, 1943, S.492, 496; Werbeschrift der Dynamit A. G., M.ip. 29a.
2. Auflage, 1.50, 500; Zeitschrift »British Plastics«, 21, 1949, S.270; Zeitschrift »Modern Plastics Encyclopedia«, 1949 S.28.