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Spülklosett für Eisenbahnwagen od. dgl. Die Erfindung bezieht sich
auf ein Spülklosett für Eisenbahnwagen od. dgl., das aus einem als Tragbecken dienenden
.Außenbecken und einem darauf abgestützten Innenbecken mit Wasserspülung und mit
einer am unteren Austritt des Innenbeckens angebrachten Schließklappe besteht, bei
deren Betätigung das Spülventil mitbetätigt wird.
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Bei derartigen Becken bietet der zwischen dem Außenbecken und dem
Innenbecken befindliche Ringraum einen gewissen Schutz dagegen, daß ungünstig einströmender
. Fahrwind beim Öffnen der Schließklappe in das Innenbecken gelangt und darin befindliches
Papier, Kotteile od. dgl. hochwirbelt. In solchen Fällen wird der Fahrwind vielmehr
in den Ringraum zwischen den beiden Becken abgeleitet. Dies bringt es aber mit sich,
daß Papier und Kotteile in diesen Ringraum gelangen können und sich hier ansammeln
und festsetzen. Der Ringraum muß daher von Zeit zu Zeit gesäubert werden, doch ist
dies so zeitraubend und umständlich, daß man die Reinigung meist erst dann vornimmt,
wenn die Ablagerungen im Ringraum so stark geworden sind, daß sie sich übelriechend
bemerkbar machen und den Beckenverschluß beeinträchtigen.
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Es ist bekannt, Spülklosetts mit einem das ganze Klosett ummantelnden,
aufklappbaren Gehäuse zu versehen, das besondere Düsenrohre zum Berieseln und Reinigen
des Klosettsitzes und der Klosettschüssel
enthält. Während diese
Einrichtung das Klosett außen umgibt und einen besonderen Um-und Aufbau erforderlich
macht, ist die Erfindung darauf gerichtet, bei Spülklosetts der eingangs beschriebenen
Art eine stete Sauberhaltung des Ringraumes zwischen einem äußeren Tragbecken und
einem darauf abgestützten Innenbecken zu erzielen und das lästige Ansammeln von
Papier, Kot od. dgl. in diesem schlecht zugänglichen Raum zu verhindern oder mindestens
zu erschweren. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß neuerungsgemäß in
diesem zwischen den beiden Becken befindlichen, nach unten zum Auslaß des Außenbeckens
hin offenen Ringraum ein das Innenbecken umschließendes, durch eine Zuführungsleitung
an das Spülventil für die Wasserspülung des Innenbeckens angeschlossenes Spülrohr
angeordnet ist, das beim Spülen des Innenbeckens zugleich auch die Begrenzungswände
des Ringraumes zwischen den beiden Becken berieselt. Dieses Spülrohr ist vorzugsweise
mit schräg zur Rohrachse liegenden, aufwärts gerichteten Düsenschlitzen versehen,
hinten an der Drehachse der Schließklappe abgestützt und vorn an einem das Außenbecken
durchsetzenden Anschlußstück befestigt, das einen besonderen Anschluß -zum gelegentlichen
Zuführen anderweitiger Spülmittel, z. B. Druckwasser oder Dampf, aufweist.
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Die Erfindung ist mit einer bevorzugten Ausführungsform in den Zeichnungen
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Draufsicht eines Spülklosetts mit einem zweiteiligen
Becken und einer einzigen Wasserschale, Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. i, bei
welcher ein Teil des Außenbeckens und des Innenbeckens weggebrochen dargestellt
ist, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. i, Fig. 4 eine Vorderansicht
zu Fig. i, Fig. 5 eine Draufsicht der Spülrohranlage und Fig: 6 eine Seitenansicht
zu Fig. 5.
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Das in Fig. i bis 4 dargestellte Spülklosett für Eisenbahnwagen besitzt
ein Außenbecken io mit einem Sockelteil i i, einem verhältnismäßig engen Standteil
12 und einem oberen, sich nach außen erweitern-den Beckenteil 13. Der übliche Auslaßflansch
15 steht von Sockelteil i i nach unten ab und erstreckt sich durch eine im Fußboden
des Waggons vorgesehene Öffnung 16.
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Am Rand des Außenbeckens ist ein Innenbecken 2o mit seinem ebenen
verbreiterten Randteil 21 aufgehängt. Die Wand 23 des Innenbeckens endet unten in
einer Austrittsöffnung 24. Zwischen dem oberen Rand des Außenbeckens io und dem
des Innenbeckens 2o ist eine Dichtung i9 vorgesehen. Das untere Ende des Innenbeckens
23 ist normalerweise durch eine Kippschale 25 verschlossen.
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Der Randteil 21 des Innenbeckens 2o ist mit einem überhängenden Ansatz
oder Schurz 26 (Fig.2) versehen, der den darunter befindlichen üblichen Spülkopf
bzw. das Spülrohraggregat 27 abdeckt (Fig. i und 2). Das Spülrohraggregat von an
sich bekannter Bauart besteht aus dem mit Lochungen versehenen gekrümmten Spülröhr
28 und einer tangential gerichteten Düse 29.
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Die Kippschale 25 ist fest auf einer Querwelle 30 angeordnet, die
sich durch die Seitenwände des Standteiles 12 erstreckt und in geeigneter Weise
in diesem gelagert ist. Auf der Welle 30 ist auf der in Fig. 4 linken Seite
des Standteiles ein Arm 31 befestigt, welcher mit einem Stift 32 -versehen ist;
der sich in einen im unteren Teil eines Verbindungsstücks 34 vorgesehenen Schlitz
erstreckt. An ihrem entgegengesetzten Ende ist die Welle mit einem vierkantigen
Ende 3.5 ausgebildet, auf dem ein Arm 36 angeordnet ist, dessen freies Ende än einem
Ende eines Verbindungsstücks 37 angelenkt ist. An dem anderen Ende des Verbindungsstücks
37 ist ein Block 38 angeordnet, an dem das untere Ende einer Stange 39 befestigt
ist. Das obere Ende der Stange 39 ist in einem Führungsblock 45 gleitbar, der in
geeigneter Weise an einem feststehenden Teil des Klosetts vorzugsweise an einem
Tragarm 46 eines Spülventilmechanismus 47 befestigt ist. Die Stange 39 ist von einer
Feder 48 umgeben, die sich an ihrem unteren Ende gegen den Block 38 und an ihrem
oberen Ende gegen den Führungsblock 45 abstützt und dazu dient, die Kippschale 25
in ihrer normalen, d. h. in ihrer Verschlußstellung zu halten.
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Das obere Ende des Verbindungsstücks 34 ist an einem Stift 5o angelenkt,
welcher in einem Block 51 gelagert ist. Der Block 51 ist am oberen Ende eines Verbindungsgliedes
52 angeordnet, dessen unteres Ende am hinteren Ende eines Fußhebels 53 angelenkt
ist, welcher seinerseits in einem am Waggonfußboden 17 verankerten Lagerbock 54
schwenkbar ist. Das obere Ende des Verbindungsgliedes 52 ist außerdem mittels des
Stiftes 5o gelenkig mit dem einen Ende eines kurzen Verbindungsstücks 55 verbunden,
dessen anderes Ende mit einem auf einer waagerechten Welle 57 angeordneten Kulissenhebel
56 verbunden ist. Das freie Ende des Kulissenhebels 56 steht im Eingriff mit dem
einen Ende eines Winkelhebels 58, der an einer senkrechten Welle 59 angelenkt ist,
während das andere Ende des Winkelhebels zwischen zwei in Abstand voneinander befindlichen
Bunden 6o auf dem Schaft 62 des eigentlichen Spülventils 63 gehalten wird.
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Das Spülventil 63 ist von an sich bekannter Bauart und weist ein Außengehäuse
64 mit einem Einlaß 65 für das Wasser und einen glockenförmigen Gehäuseteil 66 auf,
der eine Ventilauslaßkammer bildet, an die eine Austrittsleitung 67 angeschlossen
ist, welche mit dem Spülrohr 27 in Verbindung steht.. Unter dem Ventilgehäuse 64
ist, wie üblich, eine Tropfschale 68 angeordnet, die mit dem Inneren des Standrohres
12 in Verbindung steht.
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Beim Niederdrücken des Fußhebels 53 wird das Verbindungsglied 52 nach
oben bewegt (Fig. 4). Diese Bewegung wird vom Verbindungsglied 52 über das kurze
Verbindungsstück 55 und den Kulissenhebel 56 auf den Winkelhebel 58 übertragen,
der hierdurch (gesehen in Fig. i) im Uhrzeigersinn
verschwenkt
wird. Dieses Verschwenken des Hebels 58 hat zur Folge, daß der Schaft 62 des Spülventils
63 (gesehen in Fig. q.) nach rechts bewegt wird, so daß das Ventil geöffnet und
Wasser der Auslaßkammer , und der Austrittsleitung 67 zugeführt wird, von wo es
zum Spülkopf bzw. Spülrohraggregat 27 geleitet wird. Durch die Aufwärtsbewegung
des Verbindungsgliedes 52 - wird ferner das mit einem Schlitz versehene Verbindungsstück
34 nach oben bewegt, so daß, wenn das untere Ende des Schlitzes 33 des Verbindungsstücks
am Stift 32 zur Anlage kommt, der Arm 36 angehoben wird, wodurch die Welle 30 (gesehen
in Fig.2) im Uhrzeigersinn gedreht und die Kippschale 25 nach unten geschwenkt wird.
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Nach dem Freigeben des Fußhebels 53 wird durch die zusammengedrückte
Feder 48 das vorstehend beschriebene Gestänge in seine Ausgangslage zurückgeführt,
das Spülventil geschlossen und die Kippschale wieder hochgeschwenkt. Die Rückführung
der Kippschale 25 in ihre Verschlußstellung durch den Stift 32 erfolgt kurz bevor
das Ventil 46 völlig geschlossen wird. Auf diese Weise wird ermöglicht, daß eine
ausreichende Menge Wasser aus dem Spülrohr 28 sich in der Kippschale 25 ansammelt,
so daß ein einwandfreier Flüssigkeitsverschluß gewährleistet ist.
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Der Spülmechanismus weist ein Hilfsspülrohraggregat 8o auf, das so
ausgebildet ist, daß der Innenraum zwischen dem Außenbecken io und dem Innenbecken
2o wirksam gespült werden kann. Der hintere Teil des Aggregats wird durch zwei in
Abstand voneinander befindliche Halter 82 getragen, von denen jeder als Klemme ausgebildet
ist und einen Arm 83 sowie einen zweiteiligen Lagerbock 84. aufweist, der zur beweglichen
Lagerung der Kippschalenwelle 3o dient, wobei die beiden Teile durch eine Schraube
85 (Fig. 6) zusammengehalten werden. Das andere Ende jedes Halters 82 ist mit einem
Sockel 86 ausgebildet, .der zur Aufnahme eints Endes eines mit Löchern versehenen
Sprührohres 87 dient, wobei dieses Rohr in den Sockeln durch Lötung, wie bei 88
gezeigt, bleibend eingesetzt sein kann. .
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Jeder Sockel 86 steht über eine enge Bohrung 9o mit einem Kniestück
9i in Verbindung, das mit einem zweiten übergeschobenen Kniestück 92 gekuppelt ist,
welches seinerseits mit dem einen Ende eines gekrümmten Spülrohres bzw. eines Rohrabschnittes
93 gekuppelt ist, der sich innerhalb des Raumes zwischen dem Außenbecken io und
dem Innenbecken 2o nach vorn erstreckt. Die beiden Rohrabschnitte 93 sind, wie in
Fig. i und 5 gezeigt, nach außen gebogen, so daß sie den Mittelbereich der Innenbeckenwände
23 teilweise umgeben. An ihren vorderen Enden stehen die Rohrabschnitte mit dem
mittleren Schenkel von zwei T-Verbindungsstücken 94 in Verbindung, die mit einem
sich nach oben erstreckenden im wesentlichen U-förmigen Spülrohr 95 verbunden sind,
das sich im vorderen Bereich des Außenbeckens io oberhalb des oberen Endes des Standteiles
1a erstreckt. Die T-Verbindungsstücke 94 sind ferner mit einem Anschlußstück 96
verbunden, das sich durch eine Öffnung 97 an der Vorderseite des Außenbeckens erstreckt
und einen Außenteil 98 aufweist, der mit einem lösbaren Gewindestopfen 99 versehen
ist, so daß an das Anschlußstück 96 für Spülzwecke gegebenenfalls eine Dampf- oder
Reinigungsmittelzufuhrleitung angeschlossen werden kann. Das Anschlußstück ist in
der öffnung 97 mittels einer geeigneten Dichtung aus Gummi oder einem anderen elastischen
Werkstoff abgedichtet. Im Raum zwischen dem Becken io und dem Becken 2o erstreckt
sich ferner ein Einführungsrohr ioi, das an seinem hinteren Ende mittels eines Kniestücks
io2 an ein Rückschlagventil 103 angeschlossen ist, das seinerseits mit der Auslaßseite
des Spülventils 63 verbunden ist. Das andere Ende des Einführungsrohrs ioi ist mit
dem Anschlußstück 96 verbunden.
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Das Spülrohraggregat 8o wird in seiner Lage zwischen den beiden Becken
durch das Anschlußstück 96 und durch Halter 82 gehalten. Ferner kann infolge des
Umstandes, daß die verschiedenen Teile des Aggregats Schraubverbindung miteinander
haben und gegebenenfalls gebogen werden können, dieses jeweils Spülklosettanlagen
angepaßt werden, deren Außen- und Innenbecken eine abweichende Form und Konstruktion
haben.
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Die Rohrabschnitte 93 sind mit einer Anzahl Sprüh- bzw. Strahlöffnungen
io5 auf ihrer Oberseite versehen, welche vorzugsweise die Form enger Schlitze haben,
die sich mit einem Winkel zu den gekrümmten Achsen der Rohre erstrecken. Die Schlitze
io5 sind so gestaltet, daß sie bei geöffnetem Ventil 63 einen kräftigen fächerförmigen
Wasserstrahl ergeben, der sowohl die anliegende Außenfläche des Innenbeckens als
auch die anliegende Innenfläche des Außenbeckens io bespülen kann. Die fächerförmigen
Strahlen werden auf die anliegenden Flächen des Außen- und Innenbeckens mit spitzen
Winkeln gerichtet, so daß sich die Strahlen diesen Flächen fast tangierend annähern.
Es wurde festgestellt, daß sich bei Verwendung von Strahlen der beschriebenen Form
und Richtung Schlamm od. dgl. außerordentlich wirksam entfernen läßt und feste Ablagerungen
an den Flächen der Becken losgebrochen und für das Spülen gelockert werden können.
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Der sich nach oben erstreckende U-förmige Spülrohrabschnitt 95 ist
mit einem sich nach vorn erstreckenden abgewinkelten Teil io6 (Fig. 2) versehen,
dessen Oberseite ebenfalls mit einer Reihe von in Abstand voneinander befindlichen
schrägen Schlitzen io7 ähnlich den Schlitzen io5 versehen ist. Die daraus ausspritzenden
Strahlen erreichen den schlecht zugänglichen oberen Bereich zwischen dem Außen-
und Innenbecken.
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Da sowohl das Spülrohraggregat 27 als auch das Spülrohraggregat 8o
an die Auslaßseite des Spülventils 63 angeschlossen sind, hat das Niederdrücken
des Fußhebels 53 das Spülen durch beide Aggregate zur Folge. Beim Spülen durch Dampf
oder Reinigungsmittel auf dem Wege über das Anschlußstück 96 schließt das Rückschlagventil
1o3
das Spülrohraggregat 8o gegen die Auslaßseite 66 des Spülventils
63 ab. Auf diese Weise wird die Kraft der Spülflüssigkeit auf die Strahlen
105 und io6 zur wirksamen Spülung beschränkt.