DE956253C - Schaltung zur Bestimmung des Grundwellen- und Oberwellengehaltes eines Stromes oder einer Spannung - Google Patents

Description

• Mißt man in einer oberwellenhaltigen elektrischen Anlage mit einem Strommesser den Effektivwert des sich aus Grundwelle und Oberwellen zusammensetzenden Stromes, so hat man keine ausreichende Kontrolle über die Oberwellenbelastung eines Verbrauchers, z. B. einer Kondensatotenbatterie oder eines Resonanzkreises. Der Effektivwert des gesamten Stromes ergibt sich aus der Beziehung Eine Änderung des Effektivwertes läßt hierbei nicht erkennen, ob es sich um eine Änderung der Grundwelle oder der Oberwellen oder um eine Änderung beider Größen handelt. Außerdem kann man auf Grund der Änderung des Effektivwertes nicht ohne weiteres auf die tatsächliche Änderung einer Größe schließen. Liegt z. B. ein Grundwellenstrom von 100 Amp. vor, der einen Oberwellengehalt von 40 Amp. erhält, so bedeutet dies eine Erhöhung des Effektivwertes auf nur 107,8 Amp. Es kann auf Grund dieser Tatsache trotz Kenntnis des Effektivwertes des Gesamtstromes eine Überlastung von elektrischen Verbrauchern entstehen. Hieraus ergibt sich die Forderung nach Kenntnis der Größe der Ob erwellenströme.
• Für oberwellenhaltige Spannungen gelten die gleichen Betrachtungen.
• Die Erfindung betrifft eine Schaltung zur Bestimmung des Grundwellen- und Oberwellengehaltes eines Stromes oder einer Spannung und besteht darin, daß zwei parallel zueinander liegende Meßstromkreise gebildet werden, von denen der eine einen auf die Grundfrequenz abgestimmten Reihenresonanzkreis und der andere einen auf die Grundfrequenz abgestimmten Parallelresonanzkreis enthält. In den Kreisen ist jeweils ein Strommesser vorgesehen. Man erhält durch die Schaltung die Möglichkeit, gleichzeitig den Grundwellenstrom und den Effektivwert der Oberwellenströme zu messen. Praktisch ist es nicht erforderlich, bei elektrischen Verbrauchern, z. B. bei einer Kondensatorenbatterie oder einem Resonanzkreis, die Oberwellenströme getrennt nach illrer Frequenz zu ermitteln, da im allgemeinen eine bestimmte Frequenz so weit überwiegt, daß die anderen Frequenzen von untergeordneter Bedeutung sind. Es genügt daher, zur Kontrolle der Oberwellenbelastung, den effektiven Summenwert der Oberwellenströme bzw. der Oberwellenspannungen zu ermitteln.
• Die erfindungsgemäße Schaltung hat den Vorteil, daß sie ohne Abänderung bei allen Kondensatorbatterien und Resonanzkreisen unabhängig von deren Abstimmfrequenz verwendet werden kann.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. An den Wandler W ist die erfindungsgemäß ausgebildete Meßeinrichtung angeschlossen. Sie besteht aus dem Reihenresonanzkreis mit der Spule Lr und dem Kondensator Cr und dem dem Reihenresonanzkreis parallel liegenden Parallelresonanzkreis mit der Spulen, und dem Kondensator C. Beide Kreise sind für sich auf die Grundfrequenz abgestimmt. In beiden Kreisen sind Strommesser A vorgesehen.
• Der Reihenresonanzkreis läßt den Grundwellenstrom durch, während er für die Oberwellenströme einen großen Widerstand darstellt. Der Parallelresonanzkreis sperrt den Grundwellenstrom und läßt über den Kondensator C p die Oberwellenströme durch.
• Zweckmäßigerweise wird man die Meßschaltung über einen Zwischenwandler in den Stromkreis eines normalen Stromwandlers legen. Um den Scheinwiderstandsverlauf des Stromkreises über den Parallelresonanzkreis für die Oberwellenströme zu beeinflussen, kann man mit dem Parallelresonanzkreis noch eine entsprechend bemessene Induktivität L in Reihe legen.
• Unter Verwendung eines Vorwiderstandes oder eines Spannungswandlers kann die in der Zeichnung dargestellte Meßschaltung auch zur Grundwellen- und Oberwellenspannungsmessung benutzt werden.
• PATENTANSPROCHE: I. Schaltung zur Bestimnnung des Grundwellen-und Oberwellengehaltes eines Stromes oder einer Spannung, dadurch gekennzeichnet, daß zwei parallel zueinander liegende Meßstromkreise gebildet werden, von denen der eine einen auf die Grundfrequenz abgestimmten Reihenresonanzkreis (Cr, Lr) und der andere einen auf die Grundfrequenz abgestimmten Parallelresonanzkreis (C", Lp) enthält.

Claims (1)

1. 2. Schaltung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit dem Parallelresonanzkreis (los, C.) eine Induk1isität (L) liegt.

   3. Schaltung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch den Anschluß über einen Zwischenwandler im Sekundärstromkreis eines normalen Wandlers.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 6I5 987, 693 696.