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Vorrichtung zum Schalten des Kettenbaumes einer Webmaschine Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Schalten des Kettenbaumes einer Webmaschine, wobei
der Antrieb des Kettenbaumes mittels einer von der Webmaschine aus angetriebenen
Kupplung unterbrochen bewirkt wird.
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Es ist bereits bekannt, den Vorschub der Kette mittels einer vom Webmaschinenantrieb
aus angetriebenen Kupplung zu bewirken, die eine Spannvorrichtung aufweist, die
zeitweise die Spannung der Kette konstant hält. Weil nun dieselbe Feder sowohl die
Kettenspannung beeinflußt als auch den Kupplungsdruck erzeugt, muß während des Kuppelns
die die Spannung der Kette regelnde Vorrichtung festgeklemmt werden, damit der Kupplungsdruck
die Spannung der Kette nicht beeinflussen kann.
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Da in bestimmten Fällen eine Stillegung der Vorrichtung zur Regelung
der Kettenspannung unerwünscht ist, hat die Erfindung den Vorteil einer ununterbrochenen
Regelung der Kettenspannung.
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Die Erfindung besteht darin, daß nicht nur die Dauer bzw. Größe des
Schaltens durch Verschiebung der einen Kupplungshälfte in der Achsrichtung in Abhängigkeit
von der Stellung eines Organs regelbar ist, welches zur Überwachung der
Längenänderung
der zwischen Kettenbaum und Gewebe abgewickelten Kettenfäden dient, wobei zwischen
dem Organ und der erwähnten Kupplungshälfte eine mechanische Verbindung vorgesehen
ist, sondern daß auch diese Verbindung eine Vorrichtung aufweist, welche mit Hilfe
von Selbstsperrung die Übertragung einer Kraftwirkung, die beim Schalten an der
vom Überwachungsorgan betätigten Kupplungshälfte in der Achsrichtung auftritt, auf
das überwachungsorgan verhindert.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. i die allgemeine Anordnung der Kette und ihrer Schaltvorrichtung
in Seitenansicht, Fig.2 die Kupplung und das Sperrorgan nach Fig. i, zum Teil in
Ansicht, zum Teil im Schnitt, in größerem Maßstab, Fig. 3 Schnitt durch die Kupplung,
Fig.4 eine Ausführung mit Sperrorgan am Überwachungsorgan, von hinten gesehen, Fig.
5 die Ausführung nach Fig. 4, von oben gesehen, Fig.6 die Anordnung des Sperrorgans
am Federgehäuse der Kupplung.
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Fig. i zeigt' eine Webmaschine mit einem Kettenbaum i o, von dem die
Kette i1 abgezogen wird und über den Spannbaum 12 gelegt ist, der beidseitig in
Hebeln 13, welche sich um am Gestell angeordnete Drehzapfen 14 drehen, gelagert
ist. Der Arm 15 des Hebels 13 ist mit Einschnitten 16 versehen, in die der Bolzen
17 eingreift, der die Zugkraft der Feder 19 zum Spannen der Kette i1 auf den Hebel
13 überträgt. Vom Spannbaum 12 läuft die Kette ii durch die Kettenfadenwächter 2i,
durch die Schäfte 22 und durch das Riet 23. Die Kette i i bildet mit den Schußfäden
24 das Gewebe 25, welches über die Walze 26, den Schaltbaum 27 und die nachgiebig
gelagerte Walze 28, die das Gewebe 25 an den Schaltbaum 27 anpreßt, dem nicht gezeichneten
Warenbaum zugeführt wird. Zum Antrieb des Kettenbaumes io .ist eine Kettenschaltvorrichtung
vorgesehen. Diese weist die Kupplung 31, 32 auf, die von der mit dem Webmaschinenantrieb
verbundenen Welle 33 angetrieben wird und über die Schnecke 34 und die Zahnräder
35, 36 das Zahnrad 37 des Kettenbaumes io unterbrochen antreibt. Am Hebel 13 des
Spannbaumes 12 ist der Hebel 38 befestigt, welcher mittels des Lenkers 39 den Kulissenhebel
41 betätigt, welcher wiederum auf den Winkelhebel 42 einwirkt, der die Stellung
des Kupplungsteiles 32 beeinflußt.
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Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß die Kupplungsscheibe 31 verschiebbar,
aber infolge des Längskeiles 43 drehfest auf der Kupplungswelle 33- angeordnet ist.
Die Kupplungsscheibe 31 ist mit einer Nockenbahn 44 versehen, welche mit der am
Gestell befestigten Nockenrolle 45 zusammenarbeitet. Ebenso ist die Kupplungsscheibe
32 mittels einer Keilnutenverzahnung 46 auf der Welle 47 der Schnecke 34 längs verschieblich,
aber drehfest angeordnet. Die Scheibe 32 hat eine die Welle47 unigebende Hülse 48.
An das linke Ende der Hälse 48; ist die Bremsscheibe 49 angeschraubt. Die Scheibe
49 liegt am Federgehäuse 5 i an,. indem die Druckfeder 52 sich mit dem linken Ende
gegen das. Gehäuse 51 stützt und mit dem rechten Ende das Drucklager 53 belastet,
welches die Hülse 48 umgibt und sich gegen den Kupplungsteller 32 stiitzt_ Das Federgehäuse
51 wird durch die Gabel 54 des. Winkelhebels 42 mittels der in die Gabel 54. eingeschraubten
Drehzapfen 55 entsprechend der Stellung des Hebels 42 festgehalten. Wenn der Winkelhebel
42 sich um den am Gestell befestigten Bolzen 56 dreht, bewegen sich die Zapfen 55
auf einem Kreisbogen. Deshalb ist im Gehäuse 5 i zum Ausgleich folgendes vorgesehen.
Entweder sind längliche Schlitze für die Zapfen 55 mit Spiel nach oben Und unten,
in der Achsrichtung aber kein Spiel, vorhanden, oder die Bohrungen im Gehäuse 5,1
für den Durchtritt der Hülse 48 links und für das Drucklager rechts sind so groß,
daß das Federgehäuse sich etwas nach oben und unten verschiebefix kann-Der Winkelhebel
42 hat einen waagerechten Arm 57, an dessen Ende der Bolzen 58. fest eingesetzt
ist. Der Bolzen 58 trägt den Kulissenstein 61, welcher im Schlitz 62 des unteren,
als Kulisse ausgebildeten Teiles 63 des Hebels 41 sich verschieben kann. Auf dem
Bolzen 58 ist zü beiden Seiten der Kulisse 63 je ein Federring 64 vorgesehen, die
durch die Druckfeder 65, deren Spannung mittels der Muttern 66 eingestellt werden
kann, auf die Kulisse 63 gepreßt werden. Der Hebel 41 hat eine feste Drehachse 67,
und der Lenker 39, ist mittels des durch den Schlitz im Lenker 39 und in
dem Kopf 75 des Hebels 41 durchgesteckten, in den Hebel 41 eingeschraubten Bolzens
69 verschiebbar am Hebel 41 befestigt. In die am Lenker 39 befestigten Druckstücke
7.1 sind Stellschrauben 72 mit Gegenmuttern 73 festgeschraubt.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Der Schaltbaum 27 wird vom Webstuhlantrieb
ständig angetrieben, damit beim Anschlagen des eingetragenen Schußfadens 24 die
gewünschte Gewebedichte erreicht wird. In demselben Maß wird die Kette ii nachgezogen.
Dieser Vorschub wird durch das Schalten der Kette i i bzw. des Kettenbaumes io bewirkt,
indem der Kettenbaum io vom Webmaschinenantrieb mittels der Kupplung 31, 32 mit
Unterbrechungen angetrieben wird. Bei einer Differenz find der Länge zwischen dem
abgezogenen bzw. aufgewickelten Gewebe 25 und dem Vorschub der Kette i i ändert
sich die Lage des Spannbaumes i2. Ist der Vorschub zu klein, so senkt er sich und
bei zu großem Vorschub wird er gehoben.
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Der Schaltabstand bzw. die Zeit von einer Schaltung zur nächsten kann
verschieden sein, wenn nur nach Bedarf geschaltet wird, z. B. jeweils bei einer
bestimmten Änderung e bzw. e' der Stellung des Spannbaumes 12 in bezug auf seine
Mittelstellung Null. Der Schaltabstand kann aber auch periodisch sein, z. B. in
Übereinstimmung mit der Schußperiode. Die Dauer des Schaltens, d. h. des Einkuppelns
der Kupplung 31, 32 innerhalb des Schaltabstandes
erfolgt, wenn
die Welle 33 dieselbe Drehzahl wie die Hauptwelle des Webstuhles hat, innerhalb
eines bestimmten Zentriwinkels, dessen Größe geregelt und dessen Lage zu den anderen
Vorgängen aus betrieblichen Überlegungen gewählt wird, z. B. in der Zeit des Schußeintrages.
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Ist die Drehzahl der Kupplung 31, 32 durch eine zwischengeschaltete,
ganzzahlige Übersetzung höher als die der Hauptwelle bzw. bei unregelmäßigem Schaltabstand,
kann die Dauer des Schaltens zwischen Ein- und Auskuppeln auch eine oder mehrere
Umdrehungen der Kupplung 3 i, 32 betragen.
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Da die Nockenbahn 44 einen an- und einen absteigenden Teil
hat, wird der Kupplungsteller 31 während einer Umdrehung der Welle 33 durch den
ansteigenden Teil, dessen Höhe also zunimmt, aus der gezeichneten Stellung von rechts
nach links bewegt, so daß er nach Durchlaufen des freien Schlages oder Zwischenraumes
a am Kupplungsteller 32 anliegt und bei der weiteren Bewegung nach links denselben
mitnimmt. Dabei wird die Bremsscheibe 49 vom Federgehäuse 51 abgehoben. Die Feder
52, die vorgespannt ist, bewirkt den erforderlichen Kupplungsdruck, so daß die Welle
47 in Drehung versetzt und die Schnecke 34 so weit gedreht wird, bis der Kupplungsteller
31, wenn er sich infolge des absteigenden Teiles der Nockenbahn 44 wieder nach rechts
bewegt, sich von der Kupplungsscheibe 32 löst. Dann liegt die Bremsscheibe 49 wieder
am Federgehäuse 51 an und die Welle 47 und somit die Schnecke 34 werden abgebremst.
In dieser Zeit hat sich die Schnecke 34 um einen Winkel gedreht, dessen Größe von
dem Zentriwinkel abhängt, um den die Scheibe 31 sich vom Auftreffen bis zum Ablösen
von der Kupplungsscheibe 32 dreht. Dieser Zentriwinkel ist, gleiche Drehzahl der
Welle 33 wie die der Hauptwelle vorausgesetzt, auch bei der längsten Schaltdauer
meist erheblich kleiner als 36o°, könnte aber auch vorübergehend so viel betragen.
Der ansteigende und der absteigende Teil der Nockenbahn 44 können sich über
gleiche. Winkel erstrecken, oder es kann der ansteigende Teil wesentlich länger,
z. B. 27o° und der.absteigende 9o° groß sein, um ein sanftes Einkuppeln und ein
rasches Lösen und Abbremsen des Kettenbaumes io zu bewirken. Die Vorspannung der
Feder 52 ist zweckmäßig so groß, daß die Scheibe 32 ohne Schlupf von der Scheibe
31 auch bei der größten Belastung mitgenommen wird.
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Bei jeder Umdrehung der Welle 47 wird somit der Kettenbaum io etwas
gedreht und eine gewisse Länge der Kette ii vom Kettenbaum io abgezogen-. Die Spannung
in der Kette i i wird durch die Zugfeder i9 aufrechterhalten. Wenn die vom Kettenbaum
abgewickelte Länge der Kette i i dem vom Schaltbaum 27 abgezogenen Gewebestück entspricht,
bleiben die Lage des Spannbaumes 12 und die Spannung der Kette i i unverändert.
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Bei unveränderter Stellung des Federgehäuses 51 hzw. unverändertem
Abstand a der Kupplungsscheiben 31 und 32 in der rechten Endstellung der Scheibe
31 bleibt der Zentriwinkel für die Drehung des Kettenbaumes io bei jeder Umdrehung
der Welle 33 unverändert, hingegen wird die abge wickelte Kettenlänge am äußeren
Umfang des Kettenbaumes io ein Vielfaches von der Länge der beim gleichen Zentriwinkel
abgewickelten Kette i i betragen, wenn der Kettenbaum io beinahe leer ist.
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Ungerechnet anderer Einflüsse, schon infolge der konstanten Schaltung
des Schaltbaumes 27 würde diese Verkürzung der abgewickelten Kette i i eine Senkung
des Spannbaumes 12 verursachen. Dabei dreht sich der Hebel 38 um den Drehpunkt 14
und der Lenker 39 wird nach rechts verschoben. Ist zwischen der Stellschraube 72
und dem Kopf 75 des Hebels 41 kein Spiel vorhanden, so wird der Hebel 41 gleichfalls
mitgenommen.
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Die Kulisse 63 dreht sich im Uhrzeigersinn, und da der Abstand b1
zwischen dem rechten Ende des Kreisbogens c des Schlitzes 62 und dem Mittelpunkt
der Drehachse 67 kleiner ist als der Abstand b2 am linken Ende, so nähert sich der
Kulissenstein 61 der Drehachse 67. Der Arm 57 wird gehoben und der Winkelhebel 42
entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht. Infolgedessen verschiebt die Gabel 54 das Federgehäuse
51 nach rechts und der Federteller -32 wird um denselben Betrag nach rechts verschoben,
so daß der freie Schlag bzw. der Abstand a sich verringert.
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Dadurch berührt die Kupplungsscheibe 31 die Gegenscheibe 32 schon
eher und der durchlaufene Zentriwinkel, bis sich der Kupplungsteil 3 i vom Teil
32 ablöst, wird größer. Die Schnecke 34 wird somit ebenfalls um einen größeren Zentriwinkel
gedreht und der Winkel für die Drehung des Kettenbaumes io nimmt zu. Infolge der
größeren abgewickelten Länge der Kette i i hebt sich der Spannbaum 12 ein wenig
bzw., wenn die abgewickelte Kettenlänge vorher zu kurz gewesen ist, bleibt der Spannbaum
12 in der neuen Lage stehen und der verringerte freie Schlag a bleibt fernerhin
unverändert. Die Anordnung der Feder i9 bzw. die Lage des Bolzens 17 und die Stellung
des Armes 15 können so gewählt sein, daß trotz einer kleinen Drehung des Spannbaumes
12 um seinen Drehpunkt 14 die Kettenspannung nahezu konstant bleibt.
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Wenn beim Anschlagen des Schußfadens 24 durch das Riet 23 am Gewebe
25 bei jedem Schußeintrag eine vorübergehende starke Änderung der Kettenspannung
bewirkt wird, so senkt sich der Spannbaum 12 ebenfalls jeweils um einen bestimmten
Betrag. Damit nun die Kettenschaltung durch diese periodischen Schwankungen der
Kettenspannung nicht beeinflußt wird, wird je nach der Gewebeart zwischen den Stellschrauben
72, 73 und dem Kopf 75 des Hebels 41 ein bestimmtes Spiel d eingestellt. Senkt sich
oder hebt sich der Spannbaum 12 jedoch um einen größeren Betrag, als dem Abstand
d entspricht, so wird entweder die Stellschraube 72 oder die Schraube 73 eine Verstellung
des Kopfes 75 bewirken und damit eine Verstellung der Kulisse 63, sowie eine Verstellung
des Federgehäuses 51 und der Kupplungsscheibe 32. Trotz des Spieles d wird nun infolge
des Druckes der Feder 65 auf die Federringe 64 die Kulisse 63 auch bei Erschütterungen
in der eingestellten Stellung festgehalten.
Die Feder 52, welche
den erforderlichen Kupp lungsdruck der Scheiben 31 und 32 erzeugt, belastet während
des Spalteis des Kettenbaumes io die Gabel 54. Da aber der Winkelhebel 42 diese
Belastung nur auf den Kulissenstein 61 übertragen kann und die geringe Steigung
des Kreisbogens c eine Verdrehung der Kulisse 63 durch den sie belastenden Kulissenstein
61 infolge Selbstsperrung ausschließt, hat die beschriebene Anordnung den großen
Vorteil, daß der bei der Kettenschaltung auftretende Kupplungsdruck die Spannung
der Kette i i einerseits nicht beeinflussen, andererseits die Änderung der Lage
des Spannbaumes 12 über das gegebene Maß e bzw. e' hinaus unmittelbar
eine Änderung der Länge der abzuziehenden Kette i i bewirken kann.
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In Fig. 4 und 5 ist ein Fühler 8o vorgesehen, der auf den Kettenfäden
i i aufliegt und am Hebel 81 angeordnet ist. Der Hebel 81 ist mit dem Segment 82
auf der Welle 83 befestigt, welches eine zur Ebene des Segments 82 geneigte Nockenbahn
84 aufweist, deren Abstand von dieser Ebene von oben nach unten zunimmt. Das Segment
82 stützt sich gegen die Rolle 85, die am Gestell fest gelagert ist.
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Die Nockenbahn 84 arbeitet mit einem Finger 86 zusammen, welcher auf
der Welle 87 aufgekeilt ist. Unten auf der Welle 87 sind Hebel 88 befestigt, in
welche die Zapfen 9i eingeschraubt sind, die in Bohrungen 89 am Federgehäuse 51
der Kupplung 31, 32 eingreife.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Bei Verlängerung der Kette i i geht
der waagerechte Teil zwischen dem Spannbaum 12 und den Kettenfadenwächtern 21 nach
oben, wenn der Spannbaum 12 wie in Fig. i angeordnet und zur Erzeugung der Kettenspannung
ebenso belastet ist. Der Fühler 8o hebt sich, und das Segment 82 senkt sich gegenüber
der gezeichneten Mittelstellung. Das Gewicht des Fühlers 8o und des Segments 82
sind zweckmäßig nahezu gleich. Der Fühler 8o soll durch geringes Übergewicht oder
durch eine schwache Feder 92 stets an der Kette i i anliegen.
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Wenn die Kupplungsscheibe 31, wie in Fig. 2 dargestellt, bei ihrer
Drehung durch die Nockenbahn 44 nach links verschoben und die Kupplung 31, 32 eingekuppelt
wird, so legt sich bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 der Finger 86 entgegen
der Wirkung der schwachen Druckfeder 93 jeweils an das Segment 82 an, das durch
die Rolle 85 gestützt ist. Dadurch sind beim Einkuppeln die Stellung des Federgehäuses
51, die Lage der Kupplungsscheibe 32 und gleichzeitig die Zeit des Schalteis bzw.
die Größe des Zentriwinkels. zwischen. Ein-und Auskuppeln der Kupplung 31, 32 bestimmt.
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Hat sich nun das Segment 82 aus der Nullstellung gesenkt, so verschieben
sich das Gehäuse 51 und die Kupplungsscheibe 32 infolgedessen aus der gezeichneten
Mittellage oder Nullstellung nach links, da sich der Finger 86 um einen größeren
Winkel dreht, bis er an der neuen, weiter oben gelegenen Stelle des Segments 82
zur Anlage kommt. Durch die Verschiebung der Kupplungsscheibe 32 nach links wird
die Dauer des Schalteis und somit die abgewickelte Länge der Kette i i verkürzt
und die Verlängerung der Kette i i ausgeglichen.
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Der Druck der Feder 52 während des Schalteis auf das Gehäuse 5 i belastet
nur die Hebel 88, die Welle 87 und den Finger 86 und preßt das Segment 82 an die
Rolle 83. Da jedoch die Neigung der Nockenbahn 84 so klein ist, daß mindestens Selbsthemmung
vorhanden ist, wirkt sich der Kupplungsdruck nicht auf den Fühler 8o für die Kette
i i aus. Da bei ausgekuppelter Kupplung 3 i, 32 der Finger 86 durch Wirkung der
schwachen Druckfeder 93 nicht am Segment 82 anliegt, kann der Fühler 8o das Segment
8'2 der Lage der Kette i i entsprechend frei einstellen.
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In Fig.6 ist mit dein Hebel 95, welcher den Spannbaum 12 trägt,
eine Scheibe 96 fest verbunden, über welche das Seil 97 gelegt ist, an dem das Spanngewicht
98 befestigt ist. Dadurch ist die Kettenspannung weitgehend unabhängig von der Lage
des Spannbaumes 12, und er kann als Organ zur Überwachung der Längenänderung der
zwischen dem Kettenbaum 12 und dem Gewebe 25 abgewikkelten Kettenfäden i i dienen.
Mit dem Hebel 95 ist ein Zahnsegment 99 verbunden, in welches das Ritzel ioo eingreift.
Letzteres treibt über das Winkelradgetriebe ioi die Welle i o2 mit dem Zahnrad 103,
welches in den Zahnkranz 104 am Gehäuse io5 der Kupplung 31, 32 eingreift, so daß
das Gehäuse io5 in Abhängigkeit von der Stellung des Hebels 95 gedreht wird. In
das Gehäuse 1o5 sind beidseitig geneigte Nuten io6 eingelassen. In dem das Gehäuse
105 umgebenden Halter io9, der mit dem Gestell fest verbunden ist, sind beidseitig
Zapfen 107 mit je einem Gleitstein io8 angeordnet, die je in der betreffenden Führungsnute
i o6 laufen. Der Federteller i io, gegen den sich das linke Ende der Kupplungsfeder
i i i stützt, ist mittels des in die im Gehäuse iö5 eingearbeitete Ringnut 112 eingreifenden
Flansches 113 drehbar im Gehäuse io5 gelagert, so daß sich der Federteller iio in
der Achsrichtung mit dem Gehäuse io5 verschieben muß. An dem Federteller i io ist
unten ein Zapfen 114 vorgesehen, welcher in den Schlitz 115 der am Gestell befestigten
Längsführung 116 eingreift. Dadurch kann sich der Federteller i io wohl in der Achsrichtung
verschieben, sich aber nicht um seine Achse drehen.
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Wenn der Spannbaum 12 seine Stellung im Sinne des Pfeiles
117 ändert, so wird das Zahnrad 103
gemäß dem Drehpfeil 118
und damit das Zahnsegment io4 und das Gehäuse 105 in der Richtung des Pfeiles i
i9 gedreht. Die Führungsnuten io6 des Gehäuses io5 gleiten längs der Gleitsteine
io8 der Zapfen 107 an dem Halter io9. Wenn die sichtbare Nut io6 nach oben
geht, verschiebt sich das Gehäuse io5 mit dem Federteller i io nach links. Dadurch
wird der freie Schlag a zwischen den Kupplungsscheiben 31, 32 vergrößert, im umgekehrten
Fall verkleinert. Entsprechend der Stellung des Spannbaumes 12 wird somit die Dauer
des Schalteis verkleinert oder vergrößert.
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Wenn nun die Kupplungsscheibe 31 wiederum bei ihrer Verschiebung nach
links die Kupplungsscheibe
32 berührt und die Bremsscheibe 49 sich
vom Federteller iio abhebt, wirkt sich die Kraft der Feder i i i bzw. der Kupplungsdruck
über das Gehäuse io5, die Nuten io6, die Gleitsteine io8 und die Zapfen 107 nur
auf den am Gestell befestigten Halter iog aus. Wegen der geringen Neigung der Führungsnuten
io6, welche mindestens selbstsperrend ist, findet eine Verdrehung des Gehäuses io5
und damit des Zahnrades 103 nicht statt, so daß weder die Stellung des Spannbaumes
12 noch die Spannung der Kette 11 durch diesen Kupplungsdruck beeinflußt werden
können.
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Beim Auskuppeln berührt die Bremsscheibe 49 den Federteller iio und
wird abgebremst. Das Bremsmoment, welches sich auf den Teller i io auswirkt, wird
durch den Zapfen 114 und die Längsführung 116 aufgenommen und kann ebenfalls keine
Verdrehung des Gehäuses io5 und damit eine Verschiebung desselben unter Änderung
der Schaltdauer verursachen.
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Mit den tSeschrieberien Beispielen sind nicht alle Ausführungsformen,
die Länge der abgewickelten, zwischen Kettbaum tind Gewebe befindlichen Kettfäden
zu überwachen, erschöpft. Aber auch bei anderen Ausführungen kann durch eine der
dargestellten Sperrvorrichtungen eine Rückwirkung des Kupplungsdruckes auf das Überwachungsorgan
bzw. die Kettspannung verhindert werden.
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Die Ausführung nach Fig. 4 und 5 hat den Vorteil, daß die Anschläge
72 und 73 (gemäß Fig. 2) wegfallen und das Gestänge vereinfacht wird. Die Ausführung
nach Fig. 6 hat den Vorteil, daß das Übertragungsgestänge sehr leicht sein kann,
da kein Glied desselben durch den ziemlich starken Kupplungsdruck belastet wird,
der vom Gehäuse io5 unmittelbar auf das Gestell übertragen wird.