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Einrichtung zur Filtrierung und Überwachung des Kreislaufales von
hydromechanischen Schiffsgetrieben Es ist gebräuchlich, eine Teilmenge des Kreislauföles
von Maschinengetrieben und besonders hydromechanischen Schiffsgetrieben, d. h. Zahnrädergetrieben
mit Flüssigkeitskupplungen,. hinter einem Hochtank oder einer Pumpe durch eine Zweigleitung
besonderen Einrichtungen zur Filtrierung, Entgasung und Entwässerung zuzuführen.
Die bekannten Einrichtungen dieser Art erfordern daher erhebliche Mittel, wie Pumpen,
Zentrifugen usw., zur Durchführung der Reinigungsvorgänge und werden dadurch so
raumfordernd, daß sie besonders in Schiffsräumen nur- schwer ZweckinäBig antzuondnen
sind. Dabei lassen die bekannten Einrichtungen eine ständige Überwachung des Ölzustandes
vor allem bei schlagartig auftretenden Wassereinbrüchen in das Getriebe nicht zu.
Es ist aber insbesondere für Schiffsgetriebe wesentlich, daß derartige Wassereinbrüche
sofort erkannt werden, um Totalhavarien zu vermeiden. Die Erfindung bezweckt, den
Ölinhalt von Getrieben fortlaufend in Einrichtungen kleinster Raumform, die sich
in einer für das Personal übersichtlichen Weise im Maschinenraum anordnen lassen,
in einem für die betriebliche Gebrauchsfähigkeit des Öles genügenden Maße zu filtrieren,
zu entwässern und zu entgasen. Darüber hinaus soll die Einrichtung dem Bordpersonal
das sofortige Erkennen von Wassereinbrüchen in das Getriebe ermöglichen.
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Die Erfindung hat eine: Filterraum mit Einrichturigen - z: B. einem
den hochgelegenen Öleintritt
nach unten düsenartig fortsetzenden
Innenraum mit unterer Prallplatte -, um die Strörriungsgeschwindigkeit des Öles
im Filterraum so weit herabzusetzen, daß Wasser ausgeschieden wird, sowie Mittel
- Schaugläser, Zapfhahn -, um das ausgeschiedene Wasser nach außen erkennbar zu
machen. Die vorgeschlagene Einrichtung genügt zur fortlaufenden Reinhaltung des
Getriebeöles von normalen Wasserbeimischungen und ist dabei so wenig raumfordernd,
daß sie am Getriebe angeordnet werden oder gar mit dem Gehäuse .des Getriebes eine
bauliche Einheit bilden kann. Die den Filtriereinrichtungen beigegebenen Schaugläser
bzw. Zapfhähne ermöglichen die ständige Kontrolle des im Filterkreislauf umlaufenden
Öles auf Wasserbeimengungen und machen schlagartig auftretende Wassereinbrüche in
das Getriebe sofort erkennbar, so daß das Bordpersonal die entsprechenden Maßnahmen
durchführen kann. Zur Ausfiltrierung fester Beimengungen aus dem Kreislauf kann
dem Filterkreislauf ein besonderes Feinfilter vorgeschaltet sein; in diesem Fall
ist es zweckmäßig, den Filterkreislauf direkt von der Pumpenleitung abzuzweigen,
damit das Öl in den Filterkreislauf unter einem gewissen Überdruck gepreßt wird.
Der Reinigungsgrad und die Viskosität des im Filterkreislauf gereinigten Öles läßt
sich erfindungsgemäß durch eine Einrichtung mit einem Schauglas in der Überlaufleitung
des gefilterten Öles zurück zum Kreislauf des Öles innerhalb des Getriebes sichtbar
machen. Dabei kann das gleiche Schauglas in einfachster Weise dadurch zur Entlüftung
des Filtrierraumes der Einrichtung verwendet werden, daß man einige Entlüftungsbohrungen
im Deckel des Schauglases vorsieht. Für die Einregelung der für eine einwandfreie
Entwässerung zulässigen Höchstmenge an Öl im Filterkreislauf wird eine Drosselscheibe
und ein Absperrhahn in der Zweigleitung für den Filterkreislauf vorgesehen.
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Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele, und zwar in Fig. i und a
eine Filtereinrichtung gemäß der Erfindung mit von der Pumpenleitung, in Fig.3 eine
Einrichtung mit von der tiefsten Stelle eines Hochtanks abgezweigtem Filterkreislauf.
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Das Maschinengetriebe i wird- von einer nicht dargestellten Pumpe
über eine nicht dargestellte Pumpenleitung fortlaufend mit Öl versorgt, das aus
dem unteren Ölraum im Getriebegehäuse i angesaugt und den einzelnen Bedarfsstellen
zugeleitet wird, von wo es wieder in den unteren Ölsammelraum zurückifießt. Von
der Pumpenleitung ist die Zweigleitung 2 abgezweigt, dieüber den Absperrhahn 16
und die Leitung io zu dem Feinfilter 8 führt. Das aus dem K reislauf des Öles im
Maschinengetriebe abgezweigte Öl strömt also über die Leitungen z, io dem
Filter 8 zu, von wo es feingefiltert und durch die Drosselscheibe 15 mengenmäßig
geregelt dem Innenraum i i im Filterraum q. zufließt. Der Filterraum q. wird dabei
aus zwei seitlichen Stützwänden des Getriebegehäuses und einer Abdeckplatte gebildet.
Der Innenraum i i im.Filterraum q., mit den Seitenwänden 5, dem das durch das Feinfilter
8 vorgefilterte Öl über die Drosselscheibe 15 in geregelter Menge zuströmt, ist
nach unten düsenartig erweitert, um die Strömungsgeschwindigkeit des zufließenden
Öles so weit herabzusetzen, daß ein sicheres Ausscheiden von Wasser und Gasen möglich
ist. Um dem aus dem düsenartig erweiterten Raum i i ausströmenden Öl eine klare
Richtungsänderung aufzuzwingen, ist unterhalb der Öffnung des Innenraumes i i die
Prallplatte 13 vorgesehen. Das Öl wird nach Verlassen des Innenraumes i i
durch die Prallplatte 13 veranlaßt, im Filterraum q. mit stark verminderter Geschwindigkeit
hochzusteigen, und zwar wird die Geschwindigkeit dabei so .bemessen, daß über einen
Zeitraum von mehreren Stunden sämtliche Fremdstoffe und Beimengungen, wie Wasser
und Gase, ausgeschieden werden. Das ausgeschiedene Wasser sowie weitere Unreinigkeiten
sammeln sich am Grund des Filterraumes q., wo sie durch das Schauglas 6 festgestellt
werden. Steigt z. B. der Wasserinhalt unverhältnismäßig stark an, so kaün das Bedienungspersonal
hieran erkennen, daß aus irgendwelchen Quellen dem Getriebekreislauf Wasser zuströmt,
und die entsprechenden Gegenmaßnahmen ergreifen. Zum Ablassen der Beimengungen am
Boden des Filterraumes i i dient der Ablaßhahn 7. Das gereinigte Öl wird an der
höchsten Stelle des Filterraumes i i über die Leitung 1z dem Schauglas 1q. zugeführt,
von wo es dem Kreislauf des Öles im Maschinengetriebe wieder zufließt. Das Schauglas
1q. bietet also dem Bedienungspersonal eine weitere Kontrollmöglichkeit der Ölqualität
innerhalb des Getriebekreislaufes. Um ausgeschiedene Luft- und Gasteile aus dem
Filterkreislauf zu entfernen, ist das Schauglas 1q. mit Luftlöchern 17
versehen,
aus denen Dämpfe und Luft in die Atmosphäre entweichen. Es ist erkennbar, daß in
Abhängigkeit von der Größe des Vilterraumes q. jeder Reinheitsgrad des Kreislauföles
innerhalb des Maschinengetriebes erreichbar ist.
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Das Beispiel der Fig. a unterscheidet sich von dem Beispiel der Fig.
i lediglich dadurch, daß der Filterkreislauf zur Filterung einer Teilmenge des Kreislauföles
nicht direkt von der Pumpenleitung über ein Feinfilter dem Filterraum zufließt,
sondern von dem Hochtank 3 abgezweigt wird, und zwar an dessen tiefster Stelle.
Da das Öl von der Pumpenleitung aus dem tief gelegenen Sammelbehälter innerhalb
des Getriebes abgesaugt und dem Hochtank zugespeist wird, werden sich im unteren
Teil des Hochtanks bereits größere Mengen von Fremdstoffen und Wasser angesammelt
haben, wodurch diese Art der Filtereinrichtung den Vorteil bietet, daß derjenige
Teil des Kreislauföles im Maschinengetriebe dem parallel geschalteten Filterkreislauf
zufließen wird, der den höchsten Prozentsatz an Beimengungen aufweist. Das öl aus
dem Hochtank läuft über die Leitung io sowie den Absperrhahn 16 wiederum dem Filterraurri
q. wie im Beispiel der Fig. i und a zu, wobei gleichfalls vor der Einlaßöffnung
in den Filterraum eine
Drosselscheibe 15 zur Regelung der Durchflußmenge
geschaltet ist. Auch wiederum wie im Beispiel der Fig. i und 2 strömt das Öl durch
den düsenartig erweiterten Innenraum i i vorerst nach unten und wird alsdann durch
die Prallplatte 13 mit stark verringerter Geschwindigkeit nach oben abgelenkt. Im
übrigen decken sich die Einrichtung und die durch diese erreichbaren Wirkungen mit
derjenigen der vorbeschriebenen Einrichtung gemäß Fig. i und 2.
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In den Beispielen ist die Filtereinrichtung beschrieben worden für
das Getriebe einer Kolbendampfmaschine mit nachgeschalteter Abdampfturbine, deren
Leistung über ein Rädergetriebe mit zwischengeschalteter Flüssigkeitsströmungskupplung
auf die Welle der Kolbenmaschine geschaltet ist. Es ist erkennbar, daß der gleiche
Erfindungsgedanke sich ganz allgemein auch für hydromechanische Getriebe oder einfache
Maschinengetriebe verwerten läßt.