-
-
Einrichtung zur Aufbewahrung und Entnahme von Isolierschichten zum
Schutz der Pulpa gegen thermische und chemische Reize durch Zahnfüllungen Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zur Aufbewahrung und Entnahme von Isolierschichten zum
Schutz der Pulpa gegen thermische und chemische Reize durch Zahnfüllungen. Zu diesem
Zweck ist bei Metall- bzw. Silikat- oder Kunststoffüllungen fast stets eine Unterlage
aus anderem Material erforderlich. Zumeist wird hierzu Phosphatzement verwendet,
der jedesmal auf einer Glasplatte besonders angerührt werden muß. Der Zement weist
oft dem Instrument gegenüber eine größere Haftfähigkeit auf als gegenüber der Zahnwand,
zumal wenn diese bei sehr empfindlichem Dentin nicht restlos getrocknet werden kann.
Dieses bekannte Verfahren stellt allgemein eine wesentliche Verkomplizierung des
Füllvorgangs dar. Besonders bei schwer zugängigen oder flachen Zahnhalskavitäten
ist es kaum möglich, eine gleichmäßig dicke Schicht des isolierenden Materials aufzutragen.
Bekannt ist auch die Verwendung kleiner Kügelchen oder unregelmäßiger Krümel, die
auf einem Instrument über einer Flamme leicht. erwärmt werden, um eine plastische
Konsistenz zu erlangen. Das ordnungsgemäße Einführen solcher Kügelchen oder Krümel
in die K-avitäten ist jedoch sehr schwierig und ohne
Verschmieren
des Randes kaum möglich. Diese Mittel sind zusätzlich meist Träger eines Dauerantiseptikums,
z. B. Thymol. Sie zeigen schließlich alle ein lästiges Anhaften am Instrument.
-
Dieses Mittel eignet sich zwar besser zum Beimengen von Medikamenten,
da es eine genaue volumenmäßige Dosierung ermöglicht und chemische Schädigungen
der Pulpa vermeidet, doch läßt es ebenfalls, wie die übrigen bekannten Mittel, kein
schnelles und sicheres Arbeiten zu. Zum Isolieren gegen chemische Reize wird auch
Goldfolie empfohlen. Das Auskleiden der Kavitäten mit einer solchen Folie ist aber
sehr schwierig und zeitraubend.
-
Zweck der Erfindung ist es nun, diese Arbeit zu vereinfachen sowie
eine schnelle und sichere Applikation einer Isolierschicht gegen thermische und
chemische Reize unter der Zahnfüllung möglich zu machen. Erfindungsgemäß sind die
Isolierschichten in Form von einseitig permanent klebenden Pflastern übersichtlich
angeordnet auf einem Tablett befestigt und mit einer leicht lösbaren Schutzfolie
bedeckt. Die Pflaster bzw. Isolierschichten bestehen aus tierischen bzw. pflanzlichen
Stoffen oder aus Kunststoffen. Die Pflaster können auch mit einer Metallfolie armiert
oder mit einem Verstärkungsfaden versehen sein.
-
Zum Aufkleben der Pflaster kann ein Tablett verwendet werden, das
an den Aufklebestellen der Pflaster mit Unebenheiten versehen ist, die das Erfassen
mit der Pinzette erleichtern. Diese Unebenheiten können die Form von schmalstreifigen
Vertiefungen oder von in beliebigem Winkel zueinander verlaufenden Erhöhungen, oder
auch von punktförmigen Erhöhungen haben. Das Tablett kann zum besseren Anfassen
mit FüBchen bzw. einer Bördelung versehen sein.
-
Zur Entnahme der Pflaster vom Tablett kann eine Pinzette verwendet
werden, deren Schenkel etwa in der Mitte sowohl abwärts als auch nach außen hin
so zur Aufnahme der Zeigefingerkuppe mit einer Erweiterung versehen sind, daß schon
bei nicht ganz geschlossener Pinzette beim Erfassen des Pflasters ein abwärts gerichteter
Druck ausgeübt werden kann. Die Pinzette weist randwärts allseitig scharfkantige
Griffflächen auf. Die Innenseiten des vorderen Endes der Pinzette sind mit .einer
flachen Vertiefung versehen. Weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben sich aus
der Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Einrichtung dargestellt. Es zeigt Fig. I eine Seitenansicht eines Tabletts mit daraufgeklebten
Pflastern, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. I, Fig. 3 einen Querschnitt
durch die Anordnung gemäß Fig. 2, Fig. 4 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform
der Einrichtung, Fig. 5 einen Querschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 4, Fig.
6, in stark vergrößertem Maßstab, einen Teilausschnitt aus dem Tablett mit einem
daraufgeklebten Pflaster, Fig. 7 einen Querschnitt durch die Anordnung gemäß Fig.
6, Fig. 8, ebenfalls in stark vergrößertem Maßstab, einen Teilausschnitt durch eine
andere Ausführungsform des Tabletts mit einem daraufgeklebten Pflaster, Fig. g einen
Querschnitt durch die Anordnung gemäß Fig. 8, Fig. I0, gleichfalls in stark vergrößertem
Maßstab, einen Teilausschnitt durch eine wiederum andere Ausführungsform des Tabletts
mit einem daraufgeklebten Pflaster, Fig. II einen Querschnitt durch die Anordnung
gemäß Fig. I0, Fig. 12 bis 14 einige wenige Anwendungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Pflaster, Fig. I5 eine Seitenansicht einer zur Anwendung kommenden Pinzette, Fig.
I6 eine Draufsicht auf die Pinzette gemäß Fig. I5, Fig. 17, in stark vergrößertem
Maßstab, die Seitenansicht der Spitze der Pinzette gemäß Fig. I5, Fig. I8, zum Teil
im Schnitt, eine Draufsicht auf die Spitze der Pinzette gemäß Fig. I6.
-
Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht aus einem rechteckigen oder
runden Tablett I, das zum bequemen Anfassen mit Füßchen 2 oder einer Bördelung 3
versehen ist. Das Tablett I ist mit Unebenheiten, insbesondere mit Vertiefungen
4 bzw. kreuzförmig oder in einem Winkel zueinander verlaufenden Erhöhungen 5 oder
auch mit punktförmigen Erhöhungen 6 versehen, auf denen die zur Applikation zu verwendenden
Pflaster 7 aufgeklebt und bis zur Verwendung aufbewahrt werden. Zur Erhöhung der
Sterilität der Einrichtung sind das Tablett I und die Pflaster 7 mit einer Schutzfolie
8 überdeckt. Diese besteht zweckmäßigerweise aus einer sehr dünnen Zinnfolie. Die
Schutzfolie 8 wird von den jeweils etwa den Tagesbedarf ausmachenden Pflastern 7
entfernt.
-
Zum Erfassen des Pflasters 7 und Entnahme desselben vom Tablett I
sowie zum Applizieren auf die Zahnwand g wird eine Pinzette 10 verwendet, deren
Schenkelll etwa, in der Mitte sowohl abwärts als auch nach außen mit einer Erweiterung
12 versehen sind. Die Griffflächen I3 der Pinzette 10 sind randwärts allseitig scharfkantig.
Auf der Innenseite des vorderen Endes der Pinzette Io sind Vertiefungen 14 angebracht,
um ein Herausgleiten des erfaßten Pflasters 7 zu verhindern. Mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Pinzette 10 kann das Pflaster 7, je nach Bedürfnis, mit der nach vorn
oder rückwärts gerichteten Klebeschicht erfaßt werden.
-
Erfindungsgemäß werden runde, ovale oder auch dreieckige Pflaster
7, letztere mit entsprechend abgerundeten Ecken, verwendet. Es werden Pflaster 7
verschiedener Größe benutzt. Mit einem kreisförmigen Pflaster 7 können alle Kavitätenformen
aus-
gekleidet werden, gegebenenfalls durch mehrfaches fächerförmiges
Aneinanderreihen verschiedener Größen. Die ovalen und die Dreiecksformen der Pflaster
7 erlauben bei gewissen typischen Kavitätenformen auch eine Auskleidung mit nur
einem einzigen Pflaster 7. Wenn auch diese Pflaster in geringem Umfang nachgiebig
sind, so ist der Halt der Füllung dadurch dennoch nicht gefährdet. Bei zentralen
Füllungen fangen den Kaudruck der muldenförmig ansteigende randwärtige Kavitätenboden,
die angeschnittenen Fissuren und der finierte Rand auf. Bei approximalen Füllungen
übernimmt diese Funktion die cervicale und die Kauflächenstufe nebst den Seitenwänden
der Kavität.
-
Bei Zahnhalsfüllungen, die ohnehin dem Kaudruck kaum ausgesetzt sind,
ist der Halt durch die randwärtigen Unterschnitte gewährleistet. Alle diese Teile
sind jedoch nicht von dem Pflaster 7 bedeckt, so daß eine Beeinträchtigung der Verankerung
der Füllung nicht möglich ist. Bei Verwendung nicht quellenden und nicht fäulnisfähigen
Materials ist durch die erfindungsgemäßen Pflaster 7 ein leicht zu bewerkstelligender
und zuverlässiger Schutz gegen thermische und chemische Reizungen geschaffen.
-
Die Pflaster 7 werden nur an der nicht klebenden Oberfläche gefaßt.
Das Erfassen und Loslösen vom Tablett wird durch die Vertiefungen 4 bzw. Erhöhlungen
5, 6 erleichtert. Die Griffflächen i3 der Pinzette 10 dringen leicht in das -Gewebe
des Pflasters 7 ein. Beim Zusammendrücken des Pflasters 7 bildet sich eine kleine
Falte, die in der Kavität wieder beseitigt wird. Die Pflaster 7 können auch selbst
durch einen, in der Zeichnung nicht dargestellten, eingewobenen verstärkten Faden
oder durch punktförmige Erhöhungen ein Relief erhalten, das ein Erfassen mit der
Pinzette erleichtert.
-
Die Pflaster 7 kleben schon bei leisester Berührung an der Zahnwand
an und werden dann dort mit einem Wattebausch oder einem Gummistückchen adaptiert.
Sie können auch noch mit .einem geeigneten Instrument gegebenenfalls etwas zur Seite
gerückt oder vom Kavitätenrande ein wenig weggeschoben werden, ohne daß man Gefahr
läuft, daß sich - wie das bei der Verwendung von Zement der Regelfall ist - dadurch
die ganze Unterlage wieder löst.
-
Das sonst übliche Anrühren auf der Glasplatte, das Reinigen dieser
Platte und des Spatels, wie es bisher erforderlich war, kommen in Wegfall.
-
Durch Verwendung der erfindungsgemäßen Einrichtung ergibt sich eine
große Zeitersparnis. Vor allem kommt aber das aufregende Aufeinanderabstimmen vom
Zeitpunkt der Trockealegung der Kavität, der Bereitstellung des fertig angerührten
Zements und der Beendigung der Arbeit innerhalb des begrenzten Erhärtungsintervalls
in Wegfall.
-
PATENTANSPP.ÜCIXE I.. Einrichtung zur Aufbewahrung und Entnahme von
Isolierschichten zum Schutze der Pulpa gegen thermische und chemische Reize durch
Zahnfüllungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierschichten in Form von einseitig
permanent klebenden Pflastern übersichtlich angeordnet auf einem Tablett befestigt
und mit einer leicht lösbaren Schutzfolie bedeckt sind.