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G.estanztes Blatt zum Falten eines konischen Bechers Es ist bekannt,
einen konischen Trinkbecher aus einem Blatt aus Papier oder ähnlichem Material zu
falten, das aus einer kreissektortörmigen Scheibe besteht, an die sich eine kleinere,
annähernd halbkreisförmige Scheibe mit ungefähr dem gleichen Kreismittelpunkt anschließt,
die als Bodenklappe dient. Hierbei werden die seitlichen + Enden der größeren Scheibe
und die Bodenklappe, meist über eine Form, an den Kanten übereinandergelegt und
durch Kleben oder ähnliche Mittel aneinander befestigt. Auf diese Weise entsteht
ein fertiger Becher, von dem mehrere Exemplare ineinandergesteckt werden, wenn man
einen Vorrat davon bereit halten will.
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Gegenstand der Erfindung ist ein gestanztes Blatt aus Papier oder
ähnlichem Material, das zu einem Becher in der Form eines Spitzkegels gefaltet werden
kann. Dabei besteht der Hauptteil des Blattes aus einer ebenfalls halbkreisförmigen
Scheibe, an die sich ein kleinerer Teil anschließt, der sich in die andere Hälfte
des gedachten Kreises, der die Scheibe umfaßt, erstreckt und der symmetrisch zum
Mittelpunkt dieses Kreises angeordnet ist.
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Wenn das Material des Blattes wasserdurchlässig ist, kann der aus
dem Blatt hergestellte Becher als Filterbecher verwendet werden. Ist das Material
wasserundurchlässig, kann ein Trinkbecher daraus hergestellt werden.
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In der Laboratoriumspraxis faltet man gewöhnlich eine kreisförmige
Scheibe aus Filterpapier zu einem Filterbecher mit einem Winkel von 60l°: Für
die
Zubereitung von Kaffee ist ein Filterbecher mit einem Winkel von 300 als vorteilhaft
gefunden, der durch dreifaches Falten einer solchen kreisförmigen Filterpapierscheibe
hergestellt wird.
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Während diese Form als Filterbecher vorteilhaft ist, besitzt sie den
Nachteil, daß sie zu acht Lagen, also der doppelten Anzahl wie bei den üblichen
Filterbechern von 600, besteht. Dies erhöht die Materialkosten und trägt beim Falten
stark auf.
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Durch die Erfindung wird ein konischer Becher mit einem Winkel von
300 geschaffen, bei dem nur an der Spitze acht Lagen erforderlich sind und die darüberliegenden
Teile nur vier Lagen besitzen.
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In Fig. I bis 8 der Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. I bis 4 zeigen das gestanzte Blatt und stellen dar, wie es gefaltet
werden muß; Fig. 5 zeigt als beispielhafte Anwendung des gestanzten Blattes einen
senkrechten Schnitt durch einen Kaffeefilter mit einem Trichter von 300, durch den
der in perspektivischer Ansicht gezeigte Filterbecher gehalten- wird; Fig. 6 ist
eine Draufsicht des Kaffeefilters, der in Fig. 5 gezeigt ist; Fig. 7 ist ein vergrößerter
senkrechter Schnitt durch die aus acht Lagen bestehende Spitze des neuen Bechers;
Fig. 8 zeigt als beispielhafte weitere Anwendung des gestanzten Blattes eine Teilansicht
eines BeW hälters, in den, ähnlich wie bei dem in Fig. 5 ge zeigten Behälter, ein
Trinkbecher eingesetzt wird.
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Dieser Behälter hat einen Henkel, damit er als Trinkgerät benutzt
werden kann.
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Fig. I zeigt ein Blatt aus faltbarem Material, wie Papier, dessen
Hauptteil 1 aus der einen Hälfte einer kreis,förmigen Scheibe mit einem der Kantenlänge
des gefalteten Bechers entsprechenden Radius besteht und dessen kleinerer Teil 1a
sich symmetrisch um den Mittelpunkt der kreisförmigen Scheibe in die andere Hälfte
derselben erstreckt.
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Dieser Teil Ia dient als Ersatz für die fehlende Hälfte der kreisförmigen
Scheibe. Wichtig ist, daß ein optisches Hilfsmittel beim Falten des Blattes die
Halbierungslinle der kreisförmigen Scheibe durch die am Ansatz des kleineren Teiles
1a an dem großen Teil 1 des Blattes gebildeten Ecken markiert ist.
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Fig. 2 zeigt das längs der punktierten Linie von Fig. I gefaltete
Blatt.
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Fig. 3 zeigt das zum zweitenmal, und zwar längs der punktierten Linie
von Fig. 2 gefaltete Blatt.
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Fig. 4 zeigt das zum drittenmal, und zwar längs der punktierten Linie
von Fig. 3 gefaltete Blatt.
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Fig. 7 zeigt, wie z. B. ein Becher durch Auseinanderdrücken der Schichten
des gefalteten Blattes geformt wird, so daß sich an der Spitze auf der einen Seite
sieben Lagen und der anderen. Seite eine Lage und in den darüberliegenden Teilen
auf der einen Seite drei Lagen und auf der anderen Seite eine Lage befindet.
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Wenn wasserundurchlässiger Werkstoff für das gestanzte Blatt verwendet
wird, wie z. B. mit Wachs imprägniertes Papier, eignet sich das gestanzte Blatt
für die Herstellung eines Trinkbechers, der ohne zusätzliche Mittel zum Abstützen
oder Abdichten wie einer der üblichen Trinkbecher in der Hand gehalten werden kann,
ohne daß die Gefahr des Tropfens besteht, wenn er mit Wasser gefüllt ist.
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Der besondere Vorteil des mit dem gestanzten Blatt der Erfindung
hergestellten Bechers ist es, daß er erst unmittelbar vor Gebrauch gefaltet zu werden
braucht. Es ist also nicht erforderlich, mehrere Becher fertig bereit zu halten,
wenn sie innerhalb eines längeren Zeitraumes benötigt werden. Dadurch wird viel
Platz gespart, da sich eine größere Anzahl von Blättern leichter aufbewahren und
transportieren läßt als fertige Becher. Ein Reisender kann daher leicht eine ganze
Reihe dieser nur wenig Raum in Anspruch nehmender gestanzter Papierstücke mit sich
führen und hat unterwegs jederzeit schnellstens einen fertigen sauberen Becher zur
Hand, den er nach Gebrauch fortwerfen kann.
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Die geringen Kosten des neuen Bechers ermöglichen ebenfalls eine
weitgehende Verwendung. In öffentlichen Speisegaststätten kann der Becher insbesondere
dann, wenn er für die Verabreichung heißer Getränke verwendet wird, durch einen
schützenden und tropfenfangenden Behälter ergänzt werden. Ein solcher Behälter ist
in den Fig. 5 und 8 gezeigt. Der obere Teil der Wände 2 des Behälters 3 bilden einen
Trichter von 300, der den gefalteten Becher trägt. Wenn es sich um eine Filtermasse
handelt, dient der untere Teil des Behälters zur Aufnahme des Kaffees oder Teegetränks.
Die verdrängte Luft entweicht durch die Oeffnung 7 bzw. 7' und den Hohlgriff 5 bzw.
5' und tritt in Fig. 5 bei 8 und in -Fig. 8 bei 6 und 2' aus.
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Diese Einrichtung für die Belüftung des den Becher fassenden Behälters
ist nicht nur in Verbindung mit einem Filterbecher, sondern auch in Verbindung mit
einem zur Verabreichung heißer Getränke dienenden Trinkgerätes von Vorteil, bei
dem die in dem unteren Teil befindliche Luft ebenfalls durch die heiße Flüssigkeit
erhitzt wird und sich ausdehnt.
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Namentlich wenn es sich um das Filtrieren geringer Mengen von Kaffee
oder Tee handelt, ist der Filterbecher nach der Erfindung dem üblichen Filterbecher
von 6d0 überlegen, da im oberen Teil des Bechers nur vier Lagen Papier sind, wodurch
ein starkes Auftragen und eine gewisse Unhandlichkeit vermieden werden, während
die in der Spitze befindlichen acht Papierlagen wegen ihrer verstärkenden und abdichtenden
Wirkung dem dort herrschenden stärkeren hydrostatischen Druck besser standhalten,
als es vier Lagen vermögen.
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Dadurch werden die Vorzüge von Bechern aus vier und solchen aus acht
Lagen miteinander verbunden.
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Es kann ein räumlich kleiner, verhältnismäßig spitzer Filter gebildet
werden, in dem beim Filtrieren von kleineren Mengen von Kaffee oder Tee das heiße
Wasser möglichst lange mit dem Kaffee oder Tee in Berührung ist und ihn dadurch
beson-
ders gut ausnutzt, ohne die Nachteile eines im ganzen aus
acht Lagen gebildeten Filterbechers zu haben.
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Gegenüber den aus einem ähnlichen Blatt hergestellten Bechern wird
aus dem Blatt der Erfindung ein Becher gebildet, ohne daß dabei die Kanten der halbkreisförmigen
Scheibe und die kleine Scheibe aneinandergeklebt oder auf andere Weise befestigt
werden müssen und ohne daß für die Herstellung des Bechers ein Formstück verwendet
werden muß. In verstärktem Maße zeigen sich gegenüber diesem aus einem ähnlichen
Blatt gebildeten Becher die Vorteile des kegelförmigen Bechers beim Filtrieren von
Kaffee oder Tee, weil ein Becher mit einer Bodenfläche nicht geeignet ist, eine
geringe Menge von Kaffee oder Tee gut auszunutzen.