DE952921C - Verfahren zum festen Verbinden von Silikonkautschuk mit festen Koerpern, insbesondere mit natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk sowie mit Metallen oder deren Legierungen, wie auch mit Kunststoffen - Google Patents
Verfahren zum festen Verbinden von Silikonkautschuk mit festen Koerpern, insbesondere mit natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk sowie mit Metallen oder deren Legierungen, wie auch mit KunststoffenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 22. NOVEMBER 1956
Es ist bekannt, feste kieselsäurehaltige Gegenstände, wie z. B. Glas und Porzellan, fest mit natürlichem oder
synthetischem Kautschuk zu verbinden.
Es ist aber noch kein Verfahren bekannt, welches eine feste Verklebung oder Verbindung von Silikonkautschuk
mit natürlichem oder synthetischem Kautschuk ermöglicht. DiesesProblemistdeshalbbesonders
schwierig, weil Silikonkautschuk ausgesprochen klebe- und haftfeindlich ist. Gegenstand der Erfindung ist ein
Verfahren, Silikonkautschuk in »vulkanisierter« oder auch »unvulkanisierter« Form mit festen Körpern,
insbesondere mit vulkanisiertem oder unvulkanisiertem Naturkautschuk bzw. synthetischem Kautschuk,
anderen Kunststoffen oder auch Metallen zu verbinden.
Es wurde gefunden, daß ein an sich bekanntes und auch als Haftmittel, insbesondere für kieselsäurehaltige
Stoffe bekanntes Umsetzungsprodukt von natürlichem oder synthetischem Kautschuk mit
Organohalogensilanen oder mit Alkyl- oder Arylsilikonen bzw. deren Mischungen eine feste Verbindung
von vulkanisiertem oder unvulkanisiertem Silikonkautschuk mit vulkanisiertem oder unvulkanisiertem,
natürlichem oder synthetischem Kautschuk vermittelt.
Das Additionsprodukt, das bei der Umsetzung entsteht, enthält Radikale der Formel
-Si (GH,),, X3_„
oder Radikale der Formel
— SiHnX3_„
oder der Formel
—Si (OH,). OR3.,,, am C-Atom des Kautschukkohlenwasserstoffes gebunden, wobei η =-- ο, .τ oder 2 ist. R ist ein Alkyl- oder Arylrest, substituiert oder unsubstituiert, X bedeutet ein Halogenatom.
oder der Formel
—Si (OH,). OR3.,,, am C-Atom des Kautschukkohlenwasserstoffes gebunden, wobei η =-- ο, .τ oder 2 ist. R ist ein Alkyl- oder Arylrest, substituiert oder unsubstituiert, X bedeutet ein Halogenatom.
Die Herstellung des Additionsproduktes kann entweder unter Erhitzen und Druck in einem Autoklav
vorgenommen werden, oder die Reaktion kann auch durch reines Erhitzen ohne Druck anter Zugabe eines
Katalysators, vorzugsweise eines Acyl- oder Arylperoxyds, durchgeführt werden. Am günstigsten erwies
sich dabei ein Verhältnis von 0,5 bis 1 Mol HaIogensilan
bzw. Alkyl- oder Arylsilikon je Doppelbindung. Aber auch höhere oder niedrigere Konzentrationen
ergeben Produkte, die unter Umständen brauchbar sein können.
Weiterhin ist es vielfach zweckmäßig, die Oberfläche
des Silikonkautschuks nach der Behandlung mit dem Umsetzungsprodnkt aus Kautschuk und Halogensilanen
oder Silikonen einer Wärmebehandlung zu unterziehen. Auf diese Weise kann in manchen Fällen
eine erhebliche Steigerung der Haftfestigkeit erreicht werden. Eine weitere Verbesserung läßt sich dadurch
erzielen, daß als zusätzliches Haftmittel ein Polyisocyanat zur Anwendung kommt.
Die Bedeutung eines solchen Haftverfahrens ist erheblich, wenn in Betracht gezogen wird, daß Silikonkautschuk
in einem weit größeren Temperaturbereich als andere elastische Stoffe seine Elastizität beibehält.
So können etwa normale Gummiartikel, die zeitweise einem erhöhten Temperatureinfluß ausgesetzt werden,
mit einer fest haftenden Schicht von Silikonkautschuk überzogen werden, um den Gummi zu schonen. Solche
Fälle können vorliegen, wenn Förderbänder kurze heißere Zonen durchlaufen müssen. Auch für Schläuche
der verschiedensten Art ist auf diese Weise ein beträchtlicher Schutz zu erwarten, wobei in diesen Fällen
die tieferen Temperaturen eine größere Rolle spielen dürften.
Neben der Bedeutung für weitere kleinere Gummiartikel ist aber auch die Anwendung für Metallgummifederelemente
als Hauptverwendungsgebiet zu nennen. Aus diesem Sachgebiet sind besondere Federelemente
für die Flugzeugindustrie und Kühlanlagen anzuführen. Dabei können solche Elemente sowohl mit
Siliconkautschuk überzogen sein als auch in der ganzen Masse aus diesem Material bestehen. Ferner sind
elastische Dichtungspackungen bei extremen Temperaturen vorteilhaft anwendbar.
Ein 2-l"Autoklav wird mit 190 g Latex, 162 g Trichlorsilan
(0,5 Mol Silan pro Doppelbindung) und 600 g Benzol beschickt. Nach Schließen des Autoklav wird
i6 Stunden auf etwa 300° erhitzt. Dabei beträgt der maximale Druck etwa 60 at. - Nach Abkühlung wird
der Autoklav entleert. Das Umsetzungsprodukt ist eine braune, grünlich fluoreszierende, ölige Flüssigkeit.
Das Produkt wird im Vakuum bis 2000 erhitzt, um das nicht umgesetzte Trichlorsilan auszutreiben. Das
nun erhaltene Produkt kann mit Benzol verdünnt werden (Verhältnis 2:1). Mit dieser Lösung wird eine
angeheizte Silikonkautschukplatte bestrichen. Nach Trocknen im Trockenschrank (30 Minuten bei ioo°)
wird diese Platte mit einer unvulkanisierten Kautschukmischung, die vorher mit einer 20°/Oigen Lösung
von Triisocyanat in Methylenchlorid bestrichen wurde, zusammen 30 Minuten bei 1430 in einer Presse zusammengeheizt.
Nach Abkühlen der Presse wird die Platte herausgenommen. Die beiden Schichten lassen
sich nicht mehr trennen, es treten Strukturrisse im Silikonkautschuk auf.
194 g eines Mischpolymerisates von 75 Teilen Butadien
und 25 Teilen Styrol werden mit 450 g Methyltriäthoxysilan und 400 g Benzol 16 Stunden im
2-1-Autoklav auf 300° erhitzt. Der Maximaldruck beträgt etwa 60 atü. Nach dem Erkalten wird der
Autoklav entleert und das Reaktionsprodukt im Vakuum eingeengt. Die erhaltene Lösung wird auf
eine angeheizte Platte eines Silikonkautschuks gestrichen und wie im Beispiel 1 weiterbehandelt.
Der verwendete Kautschuk besteht hierbei aus einem Mischpolymerisat von Butadien und Styrol, dem die
üblichen Vulkanisationshilfsmittel zugesetzt sind. Auch hier treten Strukturrisse im Silikonkautschuk auf.
Ein 2-1-Autoklav wird folgendermaßen beschickt:
2-Chlorbutadienpolymerisat 180 g
Trichlorsilan 270 g
Benzol 500 g
Dimethyldiäthoxysilan 90 g
Es wird 16 Stunden auf 25p0 erhitzt. Der entwickelte
Maximaldruck beträgt 90 atü. Die Lösung wird im Vakuum eingeengt und auf eine Silikonkautschukplatte gestrichen und 30 Minuten bei 500 im Trockenschrank
getrocknet. Dann wird diese Platte mit einer unvulkanisierten Naturkautschuklösung, die mit
20°/Oiger Triisocyanatlösung in Essigester bestrichen ist, zusammengeheizt. Auch hier treten Strukturrisse
im Silikonkautschuk auf.
Die im Beispiel 3 verwendete Lösung des Reaktionsproduktes wird zweimal auf einen gesandstrahlten
Stahlpuffer aufgetragen. Nach dem Trocknen wird der Stahlpuffer mit einer unvulkanisierten Silikonkautschukmischung
15 Minuten lang in der Presse bei 143° geheizt. Anschließend erfolgt eine Nachheizung
von 24 Stunden im Trockenschrank mit Luftumwälzung bei 2500. Auch hier treten bei einem
Trennungsversuch Strukturrisse auf.
In einem i-1-Rundkolben mit Rückflußkühler und
Rührer werden folgende Substanzen vorsichtig erwärmt:
20 g Latex, mastinzieri., gelöst in
100 g Benzol,
16 g Trichlorsilan,
0,5 g Benzoylperoxydpaste (Benzoylperoxyd
16 g Trichlorsilan,
0,5 g Benzoylperoxydpaste (Benzoylperoxyd
+ Silikonöl, 1:1).
Nach anfänglichem leichtem Erwärmen tritt nach etwa 15 Minuten eine äußerst stürmische Reaktion
ein, die durch Kühlen gemäßigt wird. Danach wird noch etwa 1 Stunde vorsichtig unter weiterem Rühren
erwärmt. Nach Beendigung der Reaktion hat sich eine weiche, bräunliche Masse im Kolben abgesetzt.
Das Um£?tzungsprodukt wird nach dem Trocknen zu einer dünnen Platte ausgezogen. Eine Platte eines
Isocyanatpolyesters wird mit einer Lösung von Toluylendiisocyanat in Essigester (75%ig) bestrichen,
mit der Platte des Umsetzungsproduktes belegt und anschließend mit einer unvulkanisierten Silikonkautschukplatte
bedeckt. Diese Probe wird 15 Minuten bei 1430 angeheizt und nach dem Abkühlen aus
der Presse genommen. Auch hier ist die Verbindung außerordentlich fest. Es treten Strukturrisse auf.
Eine vulkanisierte Platte von Silikonkautschuk wird zweimal mit der Lösung nach Beispiel 3 bestrichen
und bei 500 30 Minuten im Trockenschrank getrocknet. Anschließend erfolgt ein zweimaliger Einstrich
mit einer Lösung folgender Zusammensetzung:
2-Chlorbutadien 90 g
Phenolformaldehydharz 10 g
Perchloräthylen 500 g
Zu dieser Lösung fügt man vor Gebrauch 10% einer 20%igen Lösung von Triisocyanat in Methylencnlorid.
Nach dem Trocknen verklebt man mit einer Folie aus Polyvinylchlorid. Nach 24stündigem Ablagern hält
die Verklebung außerordentlich fest. Es werden Strukturrisse im Silikonkautschuk beobachtet.
Das Wesentliche des neuen Verfahrens liegt darin, daß man durch einen Einstrich mit einem der vorgenannten
Umsetzungsprodukte dem Silikonkautschuk die Klebe- und Haftfeindlichkeit nimmt. Die nach
dem neuen Verfahren vorbehandelte Oberfläche kann nun mit einem passenden Klebstoff oder Haftmittel
eingestrichen werden. Dabei hat sich gezeigt, daß die Verwendung eines Di- oder Triisocyanates von Vorteil
ist. Aber auch ohne Isocyanate wird in vielen Fällen eine ausreichende Haftung erzielt.
Claims (7)
1. Verfahren zum festen Verbinden von Silikonkautschuk
mit festen Körpern, insbesondere mit natürlichem oder synthetischem Kautschuk sowie
mit Metallen oder deren Legierungen, wie auch mit Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche des Silikonkautschuks vor dem Zusammenpressen mit einem Umsetzungsprodukt
von natürlichem oder synthetischem unvulkanisiertem Kautschuk Organohalogensilanen oder
mit Alkyl- oder Arylsüanen bzw. deren Mischungen behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Umsetzungsprodukte verwendet werden, die bei erhöhter Temperatur bis zu 350°
hergestellt worden sind.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Umsetzungsprodukte
verwendet werden, die unter Anwendung von Druck hergestellt worden sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Umsetzungsprodukte
verwendet werden, die unter Anwendung von Katalysatoren hergestellt worden sind.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Umsetzungsprodukte
verwendet werden, die unter Verwendung von Alkyl-, Acyl- oder Arylperoxyden als Katalysatoren
hergestellt worden sind.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Silikonkautschuks
nach Behandlung mit dem Umsetzungsprodukt einer Wärmebehandlung unterworfen wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliches Haftmittel
ein Polyisocyanat zur Anwendung kommt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 671 747.
Britische Patentschrift Nr. 671 747.
> 509628/161 1.56 (609 688 11. 56).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP12515A DE952921C (de) | 1954-08-15 | 1954-08-15 | Verfahren zum festen Verbinden von Silikonkautschuk mit festen Koerpern, insbesondere mit natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk sowie mit Metallen oder deren Legierungen, wie auch mit Kunststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP12515A DE952921C (de) | 1954-08-15 | 1954-08-15 | Verfahren zum festen Verbinden von Silikonkautschuk mit festen Koerpern, insbesondere mit natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk sowie mit Metallen oder deren Legierungen, wie auch mit Kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE952921C true DE952921C (de) | 1956-11-22 |
Family
ID=582046
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEP12515A Expired DE952921C (de) | 1954-08-15 | 1954-08-15 | Verfahren zum festen Verbinden von Silikonkautschuk mit festen Koerpern, insbesondere mit natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk sowie mit Metallen oder deren Legierungen, wie auch mit Kunststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE952921C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0307694A2 (de) * | 1987-09-15 | 1989-03-22 | METZELER Automotive Profiles GmbH | Verfahren zur Herstellung eines flexiblen, selbstklebenden Fussbodenbelages, insbesondere für Flugzeuge |
EP0307695A2 (de) * | 1987-09-15 | 1989-03-22 | METZELER Automotive Profiles GmbH | Verfahren zur Herstellung eines Fussbodenbelages, insbesondere für Flugzeuge |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB671747A (en) * | 1949-04-21 | 1952-05-07 | Dow Corning Ltd | Improvements in or relating to polymeric organo-silicon compounds |
-
1954
- 1954-08-15 DE DEP12515A patent/DE952921C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
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EP0307695A3 (en) * | 1987-09-15 | 1990-01-31 | Metzeler Gesellschaft Mit Beschrankter Haftung | Method of making a floor covering, especially for planes |
EP0307694A3 (en) * | 1987-09-15 | 1990-02-07 | Metzeler Gesellschaft Mit Beschrankter Haftung | Method of making a flexible self-adhesive floor covering for aircraft |
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