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Feder-Druckluftwaffe mit gegenläufigen Luftkolben Feder-Druckluftwaffen
mit gegenläufigen Luftkolben zur Verhinderung eines axialen Stoßes beim Schießen
sind bekannt. Diese haben den Nachteil, daß jeweils beide Luftkolben eingehakt werden
und exakt gleichzeitig ausgelöst werden. müssen; außerdem ist es erforderlich, daß
beide Luftkolben außer gleicher Masse und Federkraft auch noch beiderseits dem gleichen
Gleitwiderstand begegnen, wenn diese Waffe beim Schießen vollkommen rückstoßfrei:
funktionieren soll.
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Bei der Erfindung sind die Luftkolben durch eine Steuervorrichtung
gekuppelt, die für beiderseits gleiche Luftkolbengeschwindigkeät sorgt: Außerdem
hat diese Steuervorrichtung noch den Vorteql, daß nur einer der beiden Luftkolben
mit einfachen Spannelementen, wie sie üblich beim Einkolbensystem Verwendung finden,
in Verbindung steht, und mit dem Spannweg nur dieses einen Luftktilbens zugleich
auch der gegenüberliegende gegenläufig gespannt wird. Ebenso muß auch nur einer
der beiden Luftkolben gefangen bzw. ausgelöst werden.
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An Stelle von Luftkolben mit unlöslich angegliederten Kupplungselementen
kann die Ausführung
auch derart sein, daß Luftkolben und Kupplungselement
keine feste Verbindung haben; letzteres kann an Stelle des Luftkolbens auch gefangen
und ausgelöst werden.
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Es können beispielsweise statt zweier Luftkolben auch zwei Luftkolbengruppen
gegenläufig wirken. Ebenso besteht die Möglichkeit, nur einen (oder eine) der beiden
gegenläufigen Kolben (oder Kolbengruppen) als Druckluftkolben auszubilden, ,während
der gegenüberliegende (oder die gegenüberliegende) zum Zwecke des axialen Kräfteausgleichs
gegenläufig leer bewegt wird. Die gegenläufig bewegten Massen können statt gegenüberliegend
auch untereinanderliegend oder anders angeordnet sowie in ihrer Form unsymmetrisch
sein.
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Die Steuervorrichtung kann beispielsweise aus Zahnsegmenten, Zahnstangen
und Zahnrad, Scherengelenk, Kniehebelgelenk, Litzen und Spulrad, Ketten und Kettenrad
u. dgl. bestehen.
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Um beim Schießen auch bei evtl. ungleichen Luftkolbenlängenmaßeü ein
gleichzeitiges Auftreffen der Luftkolben zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn
der Zwischenboden im Luftzylinder entweder axial verstellbar ist oder noch vorteilhafter
so lose ist, daß sich beim Schießen dahin verschiebt, wohin er durch die he@derseätigen
Kolben getrieben wird. Um ein ungewolltes Verschieben des Zwischenbodens zu vermeiden,
ist dieser vorzugsweise nlit Bremseinlagen ausgestattet. Ob ein Zwischenboden Verwendung
findet oder nicht, hängt von der Art der Luftkolbendichtung ab.
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Die Steuervorrichtung findet Anwendung für solche Systeme, bei denen
die Kompressionsräume innerhalb der Luftkolben liegen, wie auch für solche, bei
denen diese außerhalb deren liegen; »innerhalb« hat jedoch den Vorzug,. daß der
schädliche Luftkanalraum zwischen Kompressionsraum und Lauf klein sein kann; dies
gilt- sowohl für Starrlauf- wie auch für Kipplaufwaffen.
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Der Erfindungsgegenstand wird in den Zeichnungen in Beispielen dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen vertikalen Längsschnitt durch das Systemteil einer Feder-Druckluftwaffe
mit starrem Lauf in gespannter Lage, Abb. 2 einen horizontalen Teilschnitt A-B durch
die Steuervorrichtung von Abb. i, Abb. 3 einen vertikalen Längsschnitt entsprechend
Abb. i, jedoch Kompressionsraum mit verschiebbarem Zwischenboden versehen und Spannhebel
in Grundstellung, Abb. q. Querschnitt C-D von Abb. 3, Abb. 5 einen vertikalen Längsschnitt
durch .eine Feder-Druckluftpistole mit starrem Lauf, Abb. 6 einen vertikalen Längsschnitt
entsprechend Abb. i,- jedoch mit nur einem Luftkolben.
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Bei den Ausführungen nach Abb. i bis q. sind die Luftkolben i und
2 im Zylinder 3 so angeordnet, daß deren gemeinsamer Kompressionsraum oder getrennte
Räume 3a zwischen denselben liegen; dadurch ist der Luftkanal 3b vom Zylinder 3
zum Lauf q., d. h. der schädliche Raum, möglichst klein. In den Abb.3 und 4 ist
der Doppelkompressionsraum 3a, wie er in Abb. i dargestellt ist, durch einen axial
verschiebbaren Zwischenboden 3, in zwei gleiche Räume aufgeteilt. Die geteilte Ausführung
ist bedingt durch die Art der Luftkolbendichtungen 5, während die Art der Luftkolbendichtungen
5" in Abb. i das Kompressions-Einraum-System ermöglicht.
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Der Zylinder 3 'der Abb. 3 und q. hat eine Nase 3d; der Zwischenboden
3, zwei Nasen 3e, zwischen die in eine Ringnut 3; am Zwischenboden 3, Bremseinlagen
3, gepreßt sind, die erstens die von den Luftkolben i und 2 mit den Kolbendichtungen
5 diktierte Axiallage des Zwischenbodens sichern und zweitens eine Drehung desselben
verhindern. Die gleichmassigen Luftkolben i und 2 tragen Zahnstangen i" und 2a,
die beide durch Eingriff in das Zahnrad 6, das durch einen Lagerbolzen 6" im Lager
6b gelagert ist, in gegenläufiger Verbindung stehen. Die Rollen 6, (Abb. 2 und ¢)
verhindern ein Ausweichen der Zahnstangen i" und 2a.
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Das Spannen der gleich kräftigen Luftkolbenfedeyn 7 erfolgt durch
Abwärtsbewegen des Spannhebels 8 aus der Ruhestellung in Abb. 3 in diejenige der-
Abb. i. Dabei wird die Schubstange 9, welche mit dem Spannhebel 8 durch ein Gelenk
i o mit den Scharnierbolzen 8a, ioa, 9" in Verbindung steht, so weit nach rechts
geschoben, bis der Ansatz 9b der Schubstange 9 den Luftkolben 2 durch Druck., auf
den Ansatz 21, der Zahnstange 2" mit dem Fangstollen 2, in die Abzugsvorrichtung
i i und Sicherungsvorrichtung I IQ einrastet; es werden so beide Luftkolben
in gespannter Lage gehalten. Durch Verbindung des Ladeverschlußbolzens 12 mit der
Schubstange 9 wird die Ladeöffnung qa des Laufes 4 bei der Spannbewegung geöffnet
und bei der Rückbewegung der Spannelemente in die Grundstellung geschlossen. Abb.3
zeigt ein Geschoß i3, das von dem Einschiebstift i2" am Verschlußbolzen i2 vor den
Eintritt des Luftkanals 3b geschoben ist. Ein Stollen 9, ä.n der Schubstange g entsichert
die Waffe am Ende der Rückbewegung der Spannelemente (Abb.3).
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Nach Abziehen des Abzugsdrückers i i führen die Luftkolben i und 2,
getrieben durch die beiden Luftkolbenfedern 7, eine exakt symmetrische und somit
Axialkräfte aufhebende Bewegung aus.
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Nach Ausführung der Abb. 5 liegen die beiden Luftkolben i und 2 wie
bei der Ausführung nach Abb. i außerhalb des gemeinsamen Kompressionsraumes 3a.
Der Lauf q. ist starr mit dem Zylinder 3 verbunden. Die Luftkolben i und 2 werden
indirekt über ein zweiarmiges Hebelpaar 5 und 5, dessen Scharnierbolzen 5b
im Gehäuse 6 gelagert sind, von einer Druckfeder 7 getrieben. Zwei Zahnsegmente
5, des zweiarmigen Hebelpaares 5 und 5" stehen miteinander im Eingriff und sorgen
für beiderseits gleiche Luftkolbengeschwindigkeit. Der Spannhebel 8, dessen
Scharnierbolzen 8" im Gehäuse 6 gelagert ist, liegt in seiner Grundstellung als
Laufattrappe, als U-Schiene ausgebildet, über dem Lauf q. und dem Zylinder 3. Beim
Spannen der. Luftkolbenfeder 7 greift eine: Zugstange 9, die mittels Scharmerbolzen
9" im Spannhebel 8 gelagert
ist, in der Kniekehle 5d des zweiarmigen
Hebels 5" an und verbringt letzteren in die in der Abbildung dargestellte Gespanntlag@e;
bei dieser Bewegung wird der Luftkolben 2 durch Ansatzstück 2" Mitgenommen. Die
strichpunktierte Stellung des Spannhebels 8 stellt die Endstellung des Spannweges
dar. Gleichzeitig mit der Spannbewegung des zweiarmigen Hebels 5" erfolgte
auch die gegenläufige Bewegung des zweiarmigen Hebels 5 und des Luftkolbens i. Die
Gespanntlage wird arretiert durch die Abzugsvorrichtung i i und - bis zum Erreichen
der Spannhebelgrundstellung - gesichert durch die Sicherungsvorrichtung 12, erstere
durch die Stollen 5e bis IiQ, letztere durch die Stollen 51 bis 12Q. Eine Verschlußvorrichtung
13 hält den Spannhebel 8 in der Grundstellung fest. Derselbe hat ein fest mit der
Spannhebel-U-Schiene verbundenes Füllstück 8" in dem sich der Luftkana18d befindet,
welches beim Spannen mit dem Spannhebel 8 um den Scharnierbolzen 8" weggeschwenkt
wird und dabei die Lauföffnung 4, zum Einführen des Geschosses freigibt. Der Spannhebel
8 hat Durchbrüche, aus denen das Korn 14 und das Visier 15 in der dargestellten
Spannhebelgrundstellung herausragen.
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In Abb. 6 ist nur der Kolben i luftfördernd ausgebildet, während sich
der Kolben 2 zum Zwecke des axialen Kräfteausgleichs gegenläufig leer . bewegt.
Der Kompressionsraum 3a ist durch eine feststehende, zwischen den Kolben liegende
Wand begrenzt. In ihrist der Luftkanal 3b vom Kompressionsraum 3Q zum Lauf 4 angeordnet.
Der Kolben 2 weist einen verstärkten, für den Massenausgleich abgestimmten' Kolbenkopf
auf, der zum Vermeiden einer Kompressionswirkung mit einer öffnung versehen ist.