DE952131C - Verfahren zum Stabilisieren von Polytrifluorchloraethylenharz - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von PolytrifluorchloraethylenharzInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 8. NOVEMBER 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
KLASSE 39b GRUPPE 22oe
INTERNAT. KLASSE CO8f
U 2743 IVb139h
Andrew Tainter Walter und Donald Mackey Young, Charleston West, Va. (V. St. A.)
sind als Erfinder genannt worden
Union Carbide and Carbon Corporation, New York, N. Y. (V. St. A.)
Verfahren zum Stabilisieren von Polytrifluorchloräthylenharz
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 24. April 1954 an
Patentanmeldung bekanntgemacht am 17. Mai 1866
Patenterteilung bekanntgemacht am 18. Oktober 1956
Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika' vom 23. April 1953 ist in Anspruch genommen
Die vorliegende Erfindung betrifft die Stabilisierung
von Polytrifluorchloräthylenharzen bei Temperaturen,
wie sie im Form- und Strangpreßverfahren notwendig sind, derart, daß in diese Harze ein Salz einer Sauerstoffsäure
des Stickstoffs gut dispergiert wird.
Polytrinuorchloräthylen ist ein kristallines Polymerisat
mit einem Schmelzpunkt von etwa 2050. Sein Schmelzpunkt ist ziemlich scharf und in der
Art ähnlich dem des Polyäthylens von 1150. Seine
Viskosität bei Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes ist hoch. So ist z. B. der zahlenmäßige
Wert für die Viskosität der Schmelze eines Harzes, wie es für das Spritzgußverfahren bevorzugt
wird, annähernd 25mal so groß wie die Viskosität der
Schmelzen der hierfür verwendeten handelsüblichen Polyäthylene, und zwar bei Temperaturen, die annähernd
250 über deren Schmelzpunkten liegen. Das verhältnismäßig langsame Absinken der Viskosität
mit steigender Temperatur, eine charakteristische Eigenschaft von Polyäthylenen, wird auch bei Poly- ao
triftuorchloräthylen beobachtet. Könnte man die Viskosität der Schmelze allein als Maß für die Eignung
des Harzes für Form- und Strangpreßverfahren nehmen, so wäre eine Temperatur von etwa 3600C
(extrapoliert) erforderlich, damit das Polytrifluorchloräthylenharz dem Polyäthylen von 1500C entspricht.
Außerdem neigt heißes Polytrifluorchloräthylen unter der Einwirkung starker Scherkräfte
dazu, eher zu bröckeln als zu fließen, was den niedrigen intramolekularen Kohäsionskräften zuzuschreiben ist.
Wegen dieser und anderer Eigenschaften müssen die Temperaturen, die beim Verarbeiten von Polytrifluorchloräthylen
z. B. im Spritzguß-, Formpreß-, Strangpreß- oder ähnlichen Verfahren angewendet werden,
notwendigerweise hoch sein. Beim Verarbeiten ist eine so hohe Temperatur nötig, daß sie bereits in den
Temperaturbereich fällt, in dem innerhalb kurzer Zeit ein Abbau aller Vinyl- und Dienpolymeren
im Vakuum zu gasförmigen Substanzen beobachtet wurde. Nach »Research Paper RR-1938, National
Bureau of Standards (L.A.Wall)« läßt sich bei einem solchen Polymeren innerhalb kurzer Zeit bei
400° eine vollständige Zersetzung feststellen. In Verbindung mit dem vorliegenden Verfahren angestellte
massenspektrometrische Analysen von Gasen, die aus einem Polytrifluorchloräthylenharz bei erhöhter
Temperatur entstehen, zeigen, daß bei Temperaturen zwischen 250 und 300° das Polymere, wenn auch in
geringem Maß, so doch meßbar, in das monomeres Trifluorchloräthylen zerfällt. Auch zeigen die Analysen,
daß oberhalb 300° die Zerfallsgeschwindigkeit rasch ansteigt. Oberhalb 375° ist die Zerfallsgeschwindigkeit
so hoch, daß der Abbau innerhalb von 30 Minuten fast quantitativbeendet ist. Bestimmungen
des Gewichtsverlustes, die ebenfalls durchgeführt wurden, zeigen, daß bei Temperaturen von 300 bzw.
325° innerhalb von 57 bzw. 12 Stunden 50 °/0 des PoIytrifluorchloräthylenharzes
in offenen Tiegeln verlorengehen und daß bei Temperaturen von 340 bis 350° der Gewichtsverlust während der ersten Stunde des
Erhitzens außerordentlich hoch ist. Wenn man auch teilweise den Gewichtsverlust dem Verdunsten von
Harz mit niedrigem Molekulargewicht zuschreiben kann, so deuten doch diese Untersuchungen auf eine
starke Neigung zur Depolymerisation.
Bestimmungen der Viskosität der Schmelzen von Proben, die verschieden lange bei Temperaturen von
250.bis 330° gealtert hatten, sind ein brauchbares Maß für den Abbau des Polymeren. In dieser Arbeit
wurde zur Bestimmung der Viskosität der Schmelze die von G. J. Dienes und H. F. Klemm im Journal
of Applied Physics for June, 1946 (Vol. 17, Nr. 6,
pp. 458 bis 471) beschriebene Methode angewendet. Wurden die Polymeren Temperaturen über 330°
ausgesetzt, so fällt die Viskosität ihrer Schmelze bei 230°, selbst bei Proben der stabilsten Polymeren
innerhalb kurzer Zeit unter 0,05 Megapoises. Ein Harz, dessen Viskosität der Schmelze bei 230° 0,05 Megapoises
oder weniger beträgt, hat nun einen geringen inneren Zusammenhalt und läßt sich leicht mit der
Hand brechen. Bei Viskositäten von Schmelzen mit 0,5 Megapoises nimmt die Sprödigkeit zu und nehmen
die Werte für Dehnung ab, und zwar beides in beträchtlichem Maß. Typische Angaben über die Beziehung
zwischen den physikalischen Eigenschaften
Viskosität | Zugfestigkeit in kg/cma |
Dehaung in% |
Ver- sprödungs- temperatur |
|
Probe | der Schmelze bei 2300 Megapoises |
350 | 120 | + 15° |
I | 44-0 | 406 | I29 | + 10° |
2 | 16,0 | 391 | 58 | + 14° |
3 | 5,2 | 399 | 75 | + 27° |
4 | i,9 | 361 | IO | + 40° |
5 | 0,15 | |||
und der Viskosität der Schmelze bei 320° gibt die nachfolgende Tabelle.
TabeUe I
Vergleich zwischen der Viskosität von Schmelzen und physikalischen Eigenschaften von Polytrifluor-
chloräthylen
Anmerkung: Eine mögliche ungleiche kristalline Struktur der untersuchten Preßproben kann sich in
bestimmten obigen Werten wiederspiegeln, z. B. sollte Probe 1 (Viskosität der Schmelze 44) eigentlich eine
ebenso große Zugfestigkeit und Dehnung haben wie die mit Probe 2 (Viskosität der Schmelze 16) erzielten
Werte. Die Versprödungstemperatur sollte eigentlich nicht höher liegen als bei Probe 2. Ähnlich sollte die go
Probe 3 (Viskosität der Schmelze 5,2) eigentlich größere Zugfestigkeit und Dehnung haben als Probe 4
(Viskosität der Schmelze 1,9).
Vorliegende Erfindung beruht auf folgender Entdeckung, daß Polytrifluorchloräthylen dadurch gegen
Verfärbung und Nachlassen der Viskosität der Schmelze bei Verformungstemperaturen stabilisiert
werden kann, daß in ihm eine geringe Menge eines Salzes einer Sauerstoffsäure des Stickstoffs — einschließlich
ihrer Metallsalze, Ammoniumsalze und Carbamidnitrate — gut dispergiert wird. Zu den
Salzen gehören die Nitrate und Nitrite dieser Kationen. Zu den Metallsalzen, die besonders wirksam stabilisieren,
gehören die Salze des Natriums und Kaliums in Gruppe I des Periodischen Systems, die Salze von
Magnesium, Barium, Calcium, Strontium, Cadmium, Quecksilber und Zink in Gruppe II, die Salze von
Aluminium in Gruppe III, von Zirkon und Blei in Gruppe IV und von Wismut in Gruppe V. Außer den
oben angeführten bevorzugten Metallsalzen können auch die Salze von Lithium, Caesium, Silber, Gold,
Titan; Zinn, Vanadin und Antimon der Sauerstoffsäuren des Stickstoffs mit gutem Erfolg verwendet
werden. Auch Mischungen der verschiedenen Metallsalze, im besonderen eine Mischung von Kaliumnitrat
und Kaliumnitrit kann zur Anwendung gelangen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist ein Zusatz von 0,005 bis 2,5 Teilen Salz pro 100 Teile Polytrifluorchloräthylen
zweckmäßig. Größere Mengen können, wenn gewünscht, genommen werden, jedoch bietet die Anwendung von mehr als 2,5 Teilen pro
100 Teile Harz keinen zusätzlichen Vorteil. Eine Menge zwischen 0,01 bis 0,1 Teil pro 100 Teile Harz
ist vorteilhaft.
Das Salz kann auf jede geeignete Art in dem Harz dispergiert werden. Zum Beispiel können Harz und
Salz in der Weise trocken gemengt oder in Pulverform gemischt werden, daß Harz und Salz, jedes für sich,
so fein pulverisiert werden, daß sie ein ioo-Maschen-Sieb passieren, und daß sie dann in einem geeigneten
Mischer innig gemengt und gemischt werden. Eine gute Verteilung des stabilisierenden Salzes läßt sich
auch folgendermaßen erzielen: Das Salz wird zunächst in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. einer Mischung
von 80 Teilen Isopropanol und 20 Teilen Wasser, gelöst und dann-das pulverisierte Harz mit
einer den gewünschten Salzgehalt ergebenden Menge der Lösung geschüttelt. Bei Anwendung einer Salzlösung
muß darauf geachtet werden, daß das Lösungsmittel langsam verdampft, damit beim letzten
Trocknen des Harzes kein Wandern des Salzes auftritt.
Auch kann der Stabilisator dem Harz durch Vermählen auf einem beheizten Zweiwalzenstuhl eingearbeitet
werden, oder er kann dem Polytrifluorchloräthylen oder nach der Polymerisation oder den
Ausgangsstoffen vor der Polymerisation zugegeben werden.
Polytrifluorchloräthylenharze, die durch ein in ihnen dispergiertes Salz erfindungsgemäß stabilisiert
wurden, können bei den für diese Verfahren erforderlichen Temperaturen ohne wesentliche Verschlechterung
ihrer Eigenschaften form- oder stranggepreßt werden.
Die Verwendung von Nitriten als Stabilisierungsmittel
für Polyvinylacetatharze ist bekannt, doch ließ sich daraus nicht auf die Erfindung schließen.
Die Verbesserung wird an den folgenden Beispielen näher erläutert.
Die nachstehend genannten Nitrate und Nitrite werden dem Polytrirmorchloräthylen wie folgt einverleibt
: ι Teil einer 1 °/oigen Lösung des Stabilisators
in einer Mischung von 80 Teilen Isopropanol und 20 Teilen Wasser wird mit 10 Teilen trockenen Harzes
vermischt und das Lösungsmittel durch Trocknen bei 1000C entfernt, wobei der Stabilisator mit dem
gepulverten Harz innig vermischt zurückbleibt. Die Mischung von Harz und Stabilisator wird dann
5 Stunden lang auf 2000 erhitzt, um vor der Untersuchung alle flüchtigen Verunreinigungen zu entfernen.
Der Untersuchungsgang verläuft folgendermaßen: 10 g der Harz-Stabilisator-Mischung wird 1 Stunde
in einem offenen Glasrohr auf 3000 erhitzt und dann bei einer Temperatur von 230° 5 Minuten zu runden
Scheiben von 3,7 cm Durchmesser und 0,3 cm Dicke formgepreßt. Prüfscheiben mit einem Durchmesser
von i,5 cm werden aus den formgepreßten Scheiben
herausgeschnitten und die Viskosität der Schmelze bei 2300 bestimmt. Die Viskosität der Schmelze
des stabilisierten Harzes wird nach dem Erhitzen mit der Viskosität der Schmelze einer Kontrollprobe,
die keinen Stabilisator enthält, und mit der ursprüngliehen Viskosität des Harzes vor dem Erhitzen auf
3000 verglichen.
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigt die folgende Tabelle.
Stabilisierung von Polytrifluorchloräthylen mit
Salpeter- oder salpetersauren Salzen
Viskosität der | bei 2300 | nach ein- stündigem |
Farbe nach | |
Schmelze | in Megapoise | Erhitzen | einstündigem | |
Stabilisator | vor | auf 300° | Erhitzen auf 3000 |
|
o,i »/„ Zusatz | Erhitzen | 0,6 | ||
6,1 | ||||
9,6 | 1,5 | bernsteinfarben | ||
Kontrollprobe | 9,6 | i,3 | bernsteinfarben | |
Aluminiumnitrat | 9,6 | 6,1 | bernsteinfarben | |
Ammoniumnitrat | 9,6 | 6,4 | farblos | |
Bariumnitrat .. | 9,6 | 1,2 | farblos | |
Wismutnitrat .. | 9.6 | farblos | ||
Cadmiumnitrat | 9,6 | 2,6 | hellbernstein- | |
Calciumnitrat .. | 3,o | farben | ||
9,6 | i,3 | farblos | ||
Bleinitrat | 9,6 | bernsteinfarben | ||
Magnesiumnitrat | 9,6 | 5,4 | farblos | |
Quecksilbernitrat | 2,0 | |||
Methylharnstoff | 9,6 | 1,0 | bernsteinfarben | |
nitrat | 9,6 | 1,0 | farblos | |
Kaliumnitrat .. | 9,6 | i,3 | farblos | |
Natriumnitrat | 9,6 | farblos | ||
Natriumnitrit .. | 9,6 | 2,0 | farblos | |
Strontiumnitrat | 4,o | |||
Kaliumnitrat- | 9,6 | farblos | ||
Kaliumnitrit | 9,6 | dunkelbern- | ||
Zinknitrat | steinfarben | |||
Die folgenden Untersuchungen beziehen sich auf entsprechendes Harz, jedoch anderer Viskosität, mit einer
Zusatzmenge von i°/0.
Kontrollprobe
Aluminiumnitrat
Ammoniumnitrat
Bariumnitrat' ..
Wismutnitrat ..
Cadmiumnitrat
Aluminiumnitrat
Ammoniumnitrat
Bariumnitrat' ..
Wismutnitrat ..
Cadmiumnitrat
Bleinitrat
Magnesiumnitrat
Methylharnstoffnitrat
Methylharnstoffnitrat
Kaliumnitrat ..
Kaliumnitrit ...
Kaliumnitrit ...
Natriumnitrat
Kaliumnitrit-
Kaliumnitrit-
Kaliumnitrat
Zinknitrat
Zinknitrat
13,1 | 0,1 |
13,1 | 5,6 |
13,1 | o,3 |
13,1 | 1,1 |
13,1 | |
13,1 | 4,o |
13,1 | 4,o |
13,1 | 5,6 |
13,1 | o,3 |
13,1 | 3,2 |
13,1 | 1,0 |
13,1 | 1,2 |
13,1 | 7,o |
13,1 | 1,6 |
schwarz
bernsteinfarben
schwarz
■bernsteinfarben
bernsteinfarben
bernsteinfarben
bernsteinfarben
bernsteinfarben
bernsteinfarben bernsteinfarben hellbernsteinfarben farblos
farblos schwarz
Bis auf Wismutnitrat und Bariumnitrat, die in dem flüssigen Medium dispergiert werden, lösen sich
diese Salze in dem Isopropanol-Wasser-Gemisch.
Verschiedene Nitrate werden wie folgt in Polytrifluorchloräthylen eingearbeitet: Pulverisiertes Polytrifluorchloräthylen
(20 g) wird 5 Stunden bei 2000 gründlich getrocknet und dann mit 0,02 g eines
stabilisierenden, in Tabelle II genannten Salzes gemischt. Diese Mischung wird bei 1850 auf dem Zwei-
walzenstuhl in Fluß gebracht und durch 5 Minuten langes Vermählen bei 185° weiter verarbeitet.
Der Untersuchungsgang verläuft folgendermaßen: 10 g der gewalzten Folie werden 1 Stunde auf 3000
in einem offenen Glasrohr erhitzt und dann bei einer Temperatur von 230° 5 Minuten gepreßt und zu
Scheiben von 3,8 cm Durchmesser und 0,3 cm Dicke geformt. Prüfscheiben mit einem Durchmesser von
i,5 cm werden aus den formgepreßten Scheiben
geschnitten und die Viskosität von deren Schmelzen bei 230° bestimmt. Nach Erhitzen wird die Viskosität
der Schmelze des stabilisierten Harzes mit der Viskosität der Schmelze von in ähnlicher Weise erhitztem
nicht stabilisiertem Harz und mit der ursprünglichen Viskosität, deren Wert man von Proben erhält, die
nicht auf 3000 erhitzt wurden, verglichen.
Die Untersuchungsergebnisse zeigt die folgende Tabelle.
Tabelle II Stabilisierung von Polytrifiuorchloräthylen mit Nitrat-Stabilisatoren
Stabilisator o,i°/o Zusatz |
Viskosität bei 230 vor Erhitzen |
der Schmelze ' Megapoise nach einstündigem Erhitzen auf 3000 C |
Kontrollprobe Ammoniumnitrat Bariumnitrat Wismutnitrat Cadmiumnitrat Bleinitrat Magnesiumnitrat Quecksilbernitrat Strontiumnitrat Kaliumnitrat Zinknitrat Zirkonnitrat |
" 13,1 13.I 13,1 |
0,25 7.0 10,6 12,2 12,0 7.7 13.0 0,7 9.6 7.6 12,0 . 9,8 |
Nitrate und Nitrite nach Tabelle III wurden auf ihre stabilisierende Wirkung auf Polytrifiuorchloräthylen,
nach dem Erhitzen und Pressen der Proben untersucht.
Die Probenherstellung und die Untersuchung wurden nach folgendem Verfahren durchgeführt: 5 Teile
einer i°/oigen Lösung des Salzes in einer Mischung
von 80 Teilen Isopropanol und 20 Teilen Wasser werden mit 95 Teilen des trockenen, pulverisierten
Harzes gemischt und die Mischung von Stabilisator und Harz 2 Stunden bei ioo° und dann 5 Stunden
bei 200° zur Entfernung aller flüchtigen Verunreinigungen getrocknet. Eine io-g-Probe wird 1 Stunde
bei 3000 in einem offenen Glasrohr erhitzt, darauf gepreßt und — wie oben beschrieben — die Viskosität
des geschmolzenen Harzes untersucht. Von jedem dieser Ansätze wurden 2,27 kg auch zu einem Stab
von ungefähr 0,3 cm Durchmesser und mit glatter Oberfläche in einer 3,83-cm-Strangpresse mit einer
Arbeitsleistung von etwa 3,6 bis 4,5 kg pro Stunde gepreßt. Der stranggepreßte Stab wurde darauf
formgepreßt und — wie oben beschrieben — die Viskosität untersucht.
Die Untersuchungsergebnisse waren wie folgt:
Tabelle III Stabilisierung von Polytrifiuorchloräthylen mit Nitraten und Nitriten (Strangpreßversuche)
Stabilisator
0,05% Zusatz Viskosität der Schmelze
bei 2300 in Megapoise
(vor Erhitzen und Verformung 12,5)
0,05% Zusatz Viskosität der Schmelze
bei 2300 in Megapoise
(vor Erhitzen und Verformung 12,5)
nach einstün-
digem Erhitzen
auf 3000 nach
Strangpressen
Strangpressen
Farbe
nach einstündigem Erhitzen, auf 3000
nach Strangpressen
Kontrollprobe
Wismutnitrat
Cadmiumnitrat
Bleinitrat
Magnesiumnitrat
Kaliumnitrat
Kaliumnitrit
Kaliumnitrat und Kaliumnitrit
0,7
4,0
6,0
7.8
10,0
9,0
10,0
10,0
7
1,6
i,7
2,6
2,4
3,7
3,5
bernsteinfarben
farblos
hellbernsteinfarben
farblos
hellbernsteinfarben
hellbernsteinfarben
hellbernsteinfarben
farblos
dunkelbernsteinfarben
farblos
hellbernsteinfarben
grau
hellbernstein- iao farben
farblos
farblos farblos
Kaliumnitrit wird auf seine stabilisierende Wirkung
bei verschiedenen Konzentrationen mit verschiedenen Proben von Polytrifluorchloräthylen untersucht. Das
Verfahren, die Stabilisatoren einzuverarbeiten und die Untersuchungsmethoden sind die gleichen, wie
im Beispiel I beschrieben.
Die Untersuchungen hatten folgende Ergebnisse:
TabeUe IV
Stabilisierung von Polytrifluorchloräthylen
mit Kaliumnitrit Wirkung der Konzentration
Stabilisator | Viskosität der | bei 230° | nach ein | Farbe nach ein | |
Schmelze | Megaüoise | stündigem | stündigem Er | ||
Erhitzen | hitzen auf 3000 | ||||
vor | auf 3000 | ||||
Kontrollprobe | Erhitzen | ||||
20 | Nr ι | I 7 | |||
,/ | hellbernstein | ||||
Kaliumnitrit, | 6,1 | farben | |||
0,02% | 6,1 | ||||
35 | Kaliumnitrit, | farblos | |||
0,04% | 6,1 | 4,8 | |||
Kaliumnitrit, | farblos | ||||
0,06% | 6,1 | 3,8 | |||
Kontrollprobe | farblos | ||||
30 | Nr 2 | 6,1 | 0,6 | ||
hellbernstein | |||||
Kaliumnitrit, | 20,0 | farben | |||
0,03% | 3,4 | ||||
Kontrollprobe | farblos | ||||
35 | Nr q | 20,0 | 0 7 | ||
,/ | hellbernstein | ||||
Kaliumnitrit, | T.2A | farben | |||
0,05% | *o | 9,0 | |||
farblos | |||||
40 | 12,5 | ||||
Kaliumnitrit in verschiedenen Konzentrationen
wird auf seine Wirkung als Stabilisator für PoIytrifluorchloräthylenproben, die einem Strangpreßprozeß unterworfen wurden, untersucht. Die nachfolgende TabeUe gibt die Untersuchungsergebnisse.
wird auf seine Wirkung als Stabilisator für PoIytrifluorchloräthylenproben, die einem Strangpreßprozeß unterworfen wurden, untersucht. Die nachfolgende TabeUe gibt die Untersuchungsergebnisse.
TabeUe V
Stabilisierung von Polytrifluorchloräthylen
mit Kaliumnitrit
mit Kaliumnitrit
Stabilisator | Viskosität der | poise nach |
16 | Farbe nach Strangpressen |
|
Schmelze bei | Strang | J" | |||
Probe Nr. |
22 Mega vor |
pressen*) | 4,4 | ||
Kontrollprobe | |||||
Nr. ι | 5,2 | bernsteinfarben | |||
I | Kaliumnitrit, | 3,5 | |||
0,02% | 5,2 | hellbernstein | |||
2 | 2,5 | farben | |||
Kaliumnitrit, | |||||
0,04% | 2,6 | farblos | |||
3 | KaUumnitrit, | ||||
0,06% | 5,2 | 8,9 | farblos | ||
4 | Kontrollprobe | ||||
Nr. 2 | 11,1 | bernsteinfarben | |||
5 | Kaliumnitrit, | 9,4 | |||
0,02 % · | 11,1 | hellbernstein | |||
6 | farben | ||||
Kaliumnitrit, | |||||
0,04% | 11,1 | sehr hellbern | |||
7 | steinfarben | ||||
*) Vgl. wegen der Strangpreßbedingungen Tabelle VI.
TabeUe VI Bedingungen beim Strangpressen
Wie dieses und das vorhergehende Beispiel zeigen, sind geringe Mengen des Stabilisators sehr wirksam.
Die Stabilisatoren sind häufig in niedrigeren Konzentrationenwirksamer
als inhöheren Konzentrationen.
Zylinder, durchschnittUch
Kopfteil
Matrize
Harz
Strangpreßgeschwindigkeit in kg/Std. ...
2 | (JO | Probe Nr. | 274 | 224 | 6 | |
I | 4 I 5 | 279 | 238 | |||
243 | Strangpreßtemperatur in "C | 310 | 343' | 221 | ||
238 | 260 | 268 | 316 | 293 | 232 | |
254 | 324 | 288 | 1,63 | 2,81 | 338 | |
318 | 299 | 338 | 282 | |||
282 | 3,59 | 304 | 3,54 | |||
2,95 | 2,68 | |||||
238
271
316
316
316
3,54
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zum Stabilisieren von Polytrifluorcbloräthylenharz, dadurch gekennzeichnet, daß dem Harz 0,005 bis 2,5 Gewichtsteile eines anorganischen Salzes oder einer Salzmischung der
Salpetersäure oder salpetrigen Säure oder einesCarbarnidnitrates, bezogen auf ioo Gewichtsteile Harz, einverleibt werden. - 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Barium-, Calcium-, Strontium-, Cadmium-, Quecksilber-, Zink-, Aluminium-, Zirkon-, Blei- oder Wismutsalz der Salpetersäure oder salpetrigen Säure verwendet wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet, daß eine Mischung von Kaliumnitrat und Kaliumnitrit verwendet wird.In Betracht gezogene Druckschriften: »Auszüge deutscher Patentanmeldungen«, Vol. 8,S. 299, K 151 586 IVc/39b;
Industrial and Engineering Chemistry, Juli 1953,S. 1555 bis 1557.©609526/47*5.56 (609 677 11.56
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