DE951806C

DE951806C - Vorrichtung oder Werkzeug zum Stauchen oder Strecken von Blechen oder Profilen

Info

Publication number: DE951806C
Application number: DEE7321A
Authority: DE
Inventors: Walter Eckold
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-05-18
Filing date: 1953-06-02
Publication date: 1956-11-08

Description

Vorrichtung oder Werkzeug zum Stauchen oder Strecken von Blechen oder Profilen Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung oder ein Werkzeug zum Stauchen oder Strecken von Blechen oder Profilen, bestehend aus einem Ober- und einem Unterteil mit je einem oder mehreren auf einem Tragkörper oder -gestell angeordneten Backenpaaren, deren einzelne Spannbacken auf Stützgliedern aufruhen, die die Spannbacken planparallele Arbeits- und Rücklaufbewegungen ausführen lassen.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß Vorrichtungen oder Werkzeuge dieser - Art auch. zum Stauchen und Strecken von dickwiandigeren Blechen verwendet werden können, was für die vorbekannten Ausführungen ausschloB, da sich die Steuerungsbewegungen der Stützglieder unter Auftreten gleitender Reibung vollzogen, die die Entwicklung einer zu hohen Reibungswärme und damit einhergehend nicht tragbare Abnutzungserscheinungen zur Folge gehabt hätten. Das Gegenmittel einer Schmierung der Reibungsflächen machten die sehr hohen Arbeitsdrücke praktisch nicht einsetzbar.
Um den Verwendungsbereich derartiger Vorrichtungen und Werkzeuge, wie gesagt, auch auf die Verformung dickwandigerer Bleche zu erweitern, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Stützglieder und deren Gegendruckflächen sowohl an den Spannbacken als auch an dem Tragkörper so zu gestalten, daß sie für die Bewegungssteuerung der Spannbacken aufeinander abrollen. Dadurch, daß die bei den bekannten Werkzeugen auftretende gleitende Reibung erfindungsgemäß ausgeschaltet und durch eine reine Abrollbewegung ersetzt ist, wird die Möglichkeit erschlossen, Werkzeuge dieser Art für große Flächenpressungen und somit für die Verformung starkwandiger Bleche auch über 5 mm einzusetzen, ohne daß es irgendeiner Schmierung der Werkzeuge bedarf.
Die Stützglieder selbst können erfin.dungsgerriäß die Form von Leisten mit gekrümmten Abrollkanten besitzen, deren Krümmungsmittelpunkte beidseitig der Längsachse der Leisten liegen, um durch die von waagerecht verlaufenden Gegendruckflächen an den Spannbacken und dem Tragkörper übertragene senkrechte Kraftkomponente zum Abrollen gebracht zu werden. Die Stützglieder können aber auch aus Rollen, Kugeln oder Walzen bestehen, die zwischen schräg verlaufenden Gegendruckflächen an den Spannbacken und/oder dem Tragkörper eingesetzt sind, oder aber es sind in den Gegendruckflächen des Tragkörpers und/oder der Spannbacken Rillen oder sonstige Vertiefungen oder Aussparungen vorgesehen, in denen die Stützglieder bei senkrechter Druckausübung abrollen und hierbei gleichzeitig die Backen mitnehmen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Figurenerläuterung hervor.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. i ist der Unterteil eines Werkzeuges gezeigt, bei dem zwischen die Spannbacken i und den Tragkörper 2 Leisten 3 mit gekrümmten Abrollkanten q. eingesetzt sind, deren Krümmungsmittelpunkte zu beiden Seiten der Längsachse der Leisten liegen, so daß sie bei einer senkrechten Druckeinwirkung in Richtung des Pfeiles 5 auf den Gegendruckflächen der Spannbacken i und des Tragkörpers 2 im Sinne einer Einwärtsbewegung, d. h. einer Stauchbewegung der Backen, abrollen.
In der linken Schnitthälfte der Fig. i sind die Gegendruckflächen der Spannbacke i und des Tragkörpers 2 als gesonderte, auswechselbare Platten. 6 eingesetzt, und zudem tragen die Leisten 3 Warzen. 7, denen Aussparungen in den Platten 6 entsprechen, um den Stützgliedern für ihre Arbeits- und Rückbewegung eine zwangsläufige Führung zu geben, die durch eine gewisse Spielbelassung von den Arbeitsdrücken unbeeinflußt wirksam ist. Um weiterhin die Mitnahme der Backen i auch bei hohen Drücken zu gewährleisten, sind die Abrollkanten der rechten Schnitthälfte bei 8 leicht gerieft oder gezahnt ausgeführt.
Wird der Preßdruck im Sinne des Pfeiles 5 wirksam, so rollen die Stützglieder 3 auf ihren Gegendruckflächen ab und bewirken das Stauchen des zwischen dem nicht gezeichneten Werkzeugoberteil und dem dargestellten Unterteil eingespannten Materials.
Dadurch, daß die Leisten 3 in eine Gummischicht 9 einvulkanisiert sind, werden sie nach. Aufhebung des senkrechten Preßdruckes selbsttätig in ihre dargestellte Ausgangslage zurückgeführt und stehen für einneues Arbeitsspiel bereit.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.2 bestehen die Stützglieder 3' aus abgeflachten Walzen. Dadurch, daß die Spannbacken i als Keilbacken ausgebildet sind und der Tragkörper 2 entsprechend schräg verlaufende Gegendruckflächen besitzt, rollen die Walzen 3' mit dem Wirksamwerden der senkrechten Druckeinwirkung im Sinne des Pfeiles 5 auf ihren Gegendruckflächen ab. Die Rückbewegung der Walzen erfolgt auch hier wiederum durch die Gummischicht g.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 sind die Walzen der Fig.2 durch Kugeln oder Rollen io ersetzt. Diese werden in der rechten Schnitthälfte noch durch einen besonderen Käfig i i zusammengehalten, der gegen einen Gummipuffer 12 anliegt. Die Rückbewegung der Spannbacken i wird durch zwischengesetzte Gummipuffer 13 gefördert.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. q. rollen die Rollen, Kugeln oder Walzen io, die wiederum in eine Gummischicht g eingebettet sind, bei senkrechter Druckeinwirkung im Sinne des Pfeiles 5 in Vertiefungen 1q. in dem Tragkörper 2 ab.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.5 werden die Gegendruckflächen ähnlich der Ausführung gemäß Fig. i von gesonderten Platten 6 gebildet, die an dent Tragkörper 2 bzw. dien nicht dargestellten Spannbacken i befestigt sind. Hier nun besitzen die Platten 6 an ihren zugekehrten Gegendruckflächen sägezahnartige Aussparungen. 15,-zwischen deren Schrägen Walzen 16 eingesetzt sind, die gleichfalls in eine Gummischicht g eingebettet sind. Hierbei sind die Aussparungen 15 an ihrem Grund. 15' übereinstimmend mit der Krümmung der Walzen ausgerundet und bilden so einen Begrenzungsanschlag für die seitliche Abwälzbewegung der Walzen.
Die Werkzeuge und Vorrichtungen nach der Erfindung können. in sehr unterschiedlichen Größen und Ausbildungen der Spannbacken und deren Tragkörper ausgeführt sein, die weitgehend durch die anfallenden zu verformenden Werkstücke bestimmt werden. Dadurch, daß man z. B. die Werkzeughälften gemäß Fig. 5 in einem größeren Abstand voneinander anordnet, ist es möglich, auch großflächige Werkstücke bzw. Bänder dem beschriebenen Verformungsvorgang, einem Strecken oder Recken zu unterwerfen. Für solche Fälle kann es zweckmäßig sein, lange Spannleisten in Abständen auf mehreren, hintereinander oder nebeneinander angeordneten Werkzeughälften aufruhen zu lassen, um lange durchgehende Werkzeughälften zu ersparen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung oder Werkzeug zum Stauchen oder Strecken von Blechen oder Profilen, bestehend aus einem Ober- und einem Unterteil mit j e einem .oder mehreren auf einem Tragkörper oder -gestell angeordneten Backenpan.ren, deren einzelne Spannbacken auf Stützgliedern aufruhen, die die Spannbacken planparallele Arbeits- und Rücklaufbewegungen ausführen lassen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützglieder und deren Gegendruckflächen sowohl an den Spannbacken als auch an dem Tragkörper so gestaltet sind, daß sie für die Bewegungssteuerung der Spannbacken aufeinander abrollen.
2. Vorrichtung oder Werkzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dieStützglieder die Form von Leisten (3) mit gekrümmten Abrollkanten (4) besitzen, deren Krümmungsmittelpunkte beidseitig der Längsachse der Leisten liegen, um durch die von waagerecht verlaufenden Gegendruckflächen an den Spannbacken (i) und dem Tragkörper (2) übertragene senkrechte Kraftkomponente zum Abrollen gebracht zu werden.
3. Vorrichtung oder Werkzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützglieder aus Rollen, Kugeln (io) oder Walzen (3') bestehen, die zwischen schräg verlaufenden Gegendruckflächen an den Spannbacken (i) und/oder dem Tragkörper (2) eingesetzt sind.
4. Vorrichtung oder Werkzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützglieder aus Rollen, Kugeln oder Walzen (io) bestehen und in den Gegendruckflächen des Tragkörpers und/oder der Spannbacken Rillen oder sonstige Vertiefungen oder Aussparungen (14) vorgesehen sind, in denen die Stützglieder bei senkrechter Druckausübung abrollen und hierbei gleichzeitig die Backen mitnehmen.
5. Vorrichtung oder Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, däß die Gegendruckflächen an den Spannbacken (i) und/oder am Tragkörper (2) sägezahnartige Aussparungen (15) aufweisen, auf deren Schrägen die Stützglieder anliegen.
6. Vorrichtung oder Werkzeug nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, da,ß die Stützglieder in einer solchen gegenseitigen Lage in Gummi (9) eingebettet oder einvulkanisiert sind, daß sie bei senkrechter Druckausübung die gegenläufige Arbeitsbewegung der Spannbacken und bei Aufhebung des senkrechten Druckes infolge der Gummifederung die gegenläufige Rückbewegung der Spannbacken verursachen.
7. Vorrichtung oder Werkzeug nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen, Kugeln oder Walzen einer Backe durch Käfige (i i) zusammengehalten werden und zwischen Gummipuffern (12) eingebettet sind.
8. Vorrichtung oder Werkzeug nach den Ansprüchen i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützglieder und gegebenenfalls auch die Gegendruckflächen in ihren Abrollbereichen durch Aufrauhen, Verzahnen od. dgl. griffiger gemacht sind.
9. Vorrichtung oder Werkzeug nach den Ansprüchen i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützglieder oder die Gegendruckflächen in bestimmter Weise geformte Ansätze (7) oder Aussparungen besitzen, die die Bewegung der Stützglieder. begrenzen. io. Vorrichtung oder Werkzeug nach den Ansprüchen i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegemdruckflächen an dem Tragkörper und den Spannbacken in Form von gesonderten Platten (6) auswechselbar mit dem Tragkörper und den Spannbacken verbunden sind. -ii. Vorrichtung oder Werkzeug nach den Ansprüchen i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken die Form von Spannleisten. besitzen, die auf in Abständen angeordneten Werkzeughälften aufruhen. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 563 470, 575 085; französische Patentschrift Nr. 991 972; .österreichische Patentschrift Nr. 94 922.