-
Automatische Abblendvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Abblendvorrichtung,
welche bei einem vorherbestimmten Unterschied der Lichtstärke zwischen. dem Hintergrund
des Blickfeldes des Fahrers und begrenzten Punkten intensiven Lichtes, wie sie von
Scheinwerfern entgegen.-kommender Fahrzeuge hervorgerufen. werden, die Scheinwerfer
automatisch abblendet.
-
Automatische Abblendvorrichtungen, welche abblenden, 'wenn das Licht
der Scheinwerfer eines entgegenkommenden Fahrzeuges auf eine Fotozelle oder eine
andere lichtempfindliche Vorrichtung fällt, sind lange bekannt. Alle diese bekannten
Vorrichtungen. reagieren auf die gesamte empfangene Lichteinstrahlung, d. h., die
Fotozelle betätigt ein. Relais für die Abblendung, sobald das empfangene Licht eine.
bestimmte Stärke erreicht. Solche Anlagen sind häufig unzuverlässig, z. B. in der
Dämmerung, wenn die Lichter eben eingeschaltet worden, sind und der Hintergrund
als heller Himmel noch stark leuchtet. Dann blenden die Scheinwerfer ab., obwohl
das Licht auf der Landstraße zum sicheren Fahren nicht ausreicht. Überdies wird
bei den meisten bekannten Vorrichtungen in der fotoelektrischen Zelle ein Gleichstrom
erzeugt, der entweder eine Modulationseinrichtung oder einen, Verstärker erfordert,
welcher umfangreicher und teurer ist als ein Wechselstromverstärker.
-
Ursache für die Blendung ist der Kontrast zwischen dem entgegenlcommend.en
hellstrahlenden Scheinwerfer und dem dunklen Hintergrund. Tagsüber
sind
z. B. selbst helle Scheinwerfer kaum auszumachen, während sie gegen einen verhältnismäßig
dunklen Hintergrund unangenehm in Erscheinung treten. Die Vorrichtung nach der Erfindung
reagiert in erster Linie auf den Kontrast zwischen der Helligkeit der entgegenkommenden
Scheinwerfer und dem Hintergrund, d. h. also gerade auf die Ursache, die die entgegenkommenden
Lichter unangenehm macht. Da dieser Kontrast sehr groß ist -seIbst der Kontrast
zwischen den abgeblendeten Lichtern eines entgegenkommenden Fahrzeuges und irgendeinem
anderen Punkt gewöhnlicher Beleuchtung, wie z. B. beleuchteten Zeichen, tritt stark
in Erscheinung und ist leicht wahrzunehmen -, kann die Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung empfindlicher als die bekannten Vorrichtungen ausgeführt und so eingestellt
werden, daß die unangenehmen Erscheinungen, hervorgerufen durch entgegenkommende
blendende - Fahrzeugscheinwerfer, weitgehend beseitigt werden.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine automatische Abbdendvorrichtung,
insbesondere für Kraftfahrzeuge, bei der das in die Vorrichtung von entgegenkommenden
Fahrzeugen einfallende Licht von einer Fotozelle in elektrische Impulse umgewandelt
wird, die über ein Relais den Abblendstromkreis für die Scheinwerfer des eigenen
Fahrzeuges schalten, und besteht darin, daß von der Abblendvorrichtung nur ein.
Teilausschnitt des Blickfeldes des Fahrers aufgefangen wird und die Impulse von
einem vorherbestimmten Unterschied der Lichtstärke zwischen dem Hintergrund des
Blickfeldes des Fahrers und den von entgegenkommenden Scheinwerfern herrührenden
begrenzten Punkten intensiven Lichtes abhängig sind.
-
Bei der Erfindung wird also der Teil des Blickfeldes, in dem sich
die voll eingeschalteten Scheinwerfer befinden, zerlegt, _und es werden Impulse
hervorgerufen, die der Lichtstärke entsprechen, die von den einzelnen kleinen Teilchen
des Blickfeldes aufgenommen. werden. Diese einzelnen Teile werden fortlaufend mit
dem übrigen. Teil des Blickfeldes verglichen., und. die Abblendvorrichtung wird
in LThereinstimmung mit den Resultaten des Vergleiches betätigt.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung
die ungefähre Entfernung des entgegenkommenden Fahrzeuges automatisch feststellt
und die Abblendung bei einer bestimmten Entfernung einschaltet.
-
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung. In den Zeichnungen zeigt Fig. i einen schematischen Schnitt und ein
Schaltschema des Systems der Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht der Biidzerlegerscheibe,
Fig. 3 ein Schaltschema einer anderen Form der Erfindung, Fig. 4 die Aufeinanderfolge
der Stromstöße unter verschiedenen Bedingungen. im Stromkreis von Fig. 3.
-
Gemäß Fig. i ist der,optische Teil der Vorrichtung im Gehäuse 2 in
den Abmessungen von. etwa io X io X 15 cm angebracht. Das Licht tritt bei 3 ein,
wird durch den Spiegel 4 reflektiert und fällt durch die Linse 6 und die Blende
8 auf die Bildzerlegerscheibe 7, die im Brennpunkt der Linse 6 angeordnet ist. Die
Blende 8 blendet das beobachtete Feld bis auf einen rechteckigen Ausschnitt 9 (Fig.
2) ab. Dieses Beobachtungsfeld entspricht im allgemeinen dem Beleuchtungsfeld, welches
durch die voll eingeschalteten Scheinwerfer des Fahrzeuges, auf welchem die Vorrichtung
nach der Erfindung angebracht ist, ausgeleuchtet wird. Die Bildzerlegerscheibe wird
durch den Motor i i mit einer Drehzahl von etwa 30 U/sec angetrieben. Für
diesen Zweck genügen kleine :Motoren mit kleinem Stromverbrauch, um eine leichte
Scheibe von etwa 5 cm Durchmesser rotieren zu lassen. E: kann aber auch ein Preßluftmotor
verwendet werden, der durch den Fahrzeugmotor angetrieben wird. Der Motor i i kann.
so in dem Lichtstromkreis eingeschaltet sein, daß er läuft, wenn die Scheinwerfer
eingeschaltet sind, oder er kann durch die zusätzliche, unten beschriebene Handschaltung
gesteuert werden, so daß er abgeschaltet ist, wenn die Scheinwerfer von Hand oder
Fuß geschaltet werden und die automatische Abblendvorrichtung nicht in Tätigkeit
ist.
-
Auf der Bildzerlegerscheibe sind in einer Spirale Löcher 7a ähnlich
wie bei einer Nipköwscheibe angeordnet (Fig. 2).Vorteilhaft bestreicht den Bildausschnitt
9 immer nur ein Loch auf einmal, so daß von der Fotozelle 12 immer nur Licht durch
ein Loch empfangen wird. Bei dem Größenverhältnis des Bildausschnittes zur Scheibe
entsprechend der Zeichnung sind zwölf Löcher in der Scheibe vorgesehen, so daß ein
Loch gerade dann in den Bildausschnitt tritt, wenn das vorangegangene diesen verläßt.
Wenn eine größere Scheibe bei gleich großem Bildausschnitt g verwendet wird, können
mehr Löcher in der Bildzerlegerscheibe vorgesehen werden. Demzufolge kann die senkrechte
Höhe der Löcher kleiner sein. Die Löcher in der Scheibe sind vorzugsweise so klein,
wie ein einzelnes Scheinwerferlicht in einer Entfernung von ungefähr i5o m erscheint.
Verwendet man als typisches Beispiel eine Linse mit einer Brennweite von etwa 2,5
cm, blendet das Bild auf die dargestellte Größe ab und rechnet außerdem für den
Scheinwerferdurchmesser ungefähr 30 cm, so hat das Bild des Scheinwerfers
auf der Bildzerlegerscheibe in der Ebene des Brennpunktes die Größe von etwa o,o5
mm. Dementsprechend ist die Breite des schlitzartigen. Loches ausgeführt. Dieses
ist das engste Loch, das alles Licht des Scheinwerfers bei einer Entfernung von
etwa 150 m hindurchläßt. Ein größeres Loch ist nicht erforderlich und würde
nur mehr Licht aus dem Hintergrund hindnrchlassen und so dazu führen, den Kontrast
zu vermindern, wenn das Licht aus dem Hintergrund sehr hell ist. Da. mit Rücksicht
darauf, daß immer nur ein Loch auf einmal im Bildausschnitt stehen soll, bei der
Größe der dargestellten Scheibe nur zwölf Löcher vorgesehen sind, muß die Höhe der
Löcher ein Zwölftel der Höhe des Bildausschnittes betragen. Daher beträgt in dem
dargestellten
Beispiel die Höhe ungefähr 0,5 mm. Bei kleineren Entfernungen als i5o m ist
die Stärke der entgegenkommeiden Fahrzeugscheinwerfer um so viel größer als bei
i5o m, daß, obwohl nicht alles Licht des entgegenkommenden Scheinwerfers auf einmal
durch das kleine Loch durchgelassen wird, der Kontrast größer ist als bei größerer
Entfernung und demzufolge die Anlage noch die Anforderungen erfüllt. Überdies geht
aus der weiteren Beschreibung hervor, daß die Abblendvorrichtung nach der Erfindung
nicht die gesamte von einem entgegenkommenden Scheinwerfer angestrahlte Lichtmenge
berücksichtigt, solange diese über dem notwendigen Minimum liegt, sondern nur die
Lichtstärke eines begrenzten. Feldes, die zum Hintergrund in Beziehung gesetzt wird.
-
Das durch die Löcher in der Bildzerlegerscheibe hindurchtretende Licht
fällt auf die Fotozelle oder einen anderen lichtempfindlichen Apparat i2. Da die
Bildzerlegerscheibe sich mit 30 U/sec dreht, so wiederholt sich das Leistungsbild
der elektrischen Zelle mit derselben Geschwindigkeit und kann daher direkt ohne
weitere Modulation verstärkt werden. Ein geeignetes Schaltschema für diesen Zweck
ist in Fig. i gezeigt.
-
Die Ahblen.döffnung g kann zu der Linse 6 hin und von ihr fort durch
das Verstellglied io bewegt werden. Diese Öffnung wird möglichst in eine Stellung
weit genug außerhalb der Brennpunktebene der Linse 6 gebracht, so daß das Abbild
der Öffnungsränder nicht scharf, sondern verwischt ist. Auf diese Weise erscheint
das Licht durch die kleinen Löcher 7" der Bildzerlegerscheibe nicht plötzlich, sondern.
ganz allmählich und verblaßt auch allmählich am entgegengesetzten Rand der Abblend5ffriung.
Da der Abstand zwischen den benachbarten Löchern 7a gleich der Länge des Bildausschnittrechtecks
g ist, dämmert das Licht durch das eine Loch 7a auf, sobald das durch das vorhergehende
Loch7a hindurchtretende Licht verblaßt, so daß die durchschnittliche Beleuchtungsintensität
von einem konstanten Hintergrund aus gleichhleibt und plötzlich Stäbe beim Erscheinen
und Verblassen der Schlitze in dem Bildausschnitt nicht erzeugt werden. Dasselbe
kann natürlich durch andere Vorrichtungen erreicht werden, z. B. durch eine graue
Zone an den Rändern. der Abblendöffnung g mit anwachsender Abdunkelung der Öffnung
gegen die Ränder zu, aber die dargestellte Zerstreuungsvorrichtung ist einfacher
und gestattet eine gewisse Steuerung des Randamsgleiches.
-
Wenn. die Scheibe 7 lichtundurchlässig ist, kann sie mit den Löchern
7a perforiert sein. Besteht die Scheibe dagegen aus durchscheinendem Material, so
ist sie mit einem Belag versehen, der an. den Löchern, durchscheinend ist.
-
Zunächst wird der Strom der Fotozelle durch bekannte Mittel 13 verstärkt
und -dann durch, einen veränderlichen Widerstand 14 zu einem Gleich-. richter 16
geleitet. Der Verstärker kann auf Wunsch so gewählt werden, daß er nur auf starke
Stromspitzen und nicht auf niedrige Frequenzen. reagiert. Der gleichgerichtete Strom
fließt durch ein Netz 17, das in Verbindung mit der Diode 16 als Spitzendetektor
wirkt, dessen Konstante so gewählt wird, daß die Schwankungen der empfangenen Stromstärke,
die der empfangenen Lichtstärke des Bildausschnittes entsprechen (sofern kein Scheinwerfer
Eines entgegenkommenden Fahrzeuges darin enthalten ist), keine genügende Leistung
auf das Gitter der Verstärkerröhre- 18 abgeben, um das Relais ig auszulösen. Das
Licht eines entgegenkommenden Scheinwerfers ist um so viel stärker als dieser Hintergrund,
daß eine genügend große Differenz zwischen diesen vorhanden ist, so daß das Relais
i9 bei großen Spitzen in Tätigkeit tritt, die selbst durch abgeblendete Scheinwerfer
entgegenkommender Fahrzeuge verursacht werden, jedoch nicht bei kleinen Spitzen,
die durch irgendein anderes Licht entstehen, das normalerweise in das Blickfeld
tritt. Sogar in der Dämmerung, wenn der Himmel noch sehr hell ist, es jedoch notwendig
wird, die Scheinwerfer einzuschalten, ist das Himmelslicht das in dem kleinen Loch
eingefangen wird, um so viel schwächer als das Licht, das von einem entgegenkommenden
Scheinwerfer aufgenommen wird, da,B ein weiter Differenzbetrag vorhanden ist, der
durch die Erfindung ausgewertet wird.
-
Das Relais i9 steuert die Schaltung des Scheinwerferabblendungsstromes,
wobei der Schalter 21 in der Regel auf »hell« geschaltet ist, jedoch auf Abblendung,
sobald das Relais eingeschaltet ist. Zusätzlich ist noch ein hand- oder fußgesteuerter
Schalter 22 vorgesehen, mit dem der Fahrer unter Umgebung des automatischen Schalters
in einer außergewöhnlichen Situation noch in üblicher Weise den Schalter betätigen
kann. In, manchen Städten ist es erforderlich, innerhalb der Stadt mit abgeblendetem
Licht zu fahren. Es können auch Situationen eintreten, in denen der Fahre- abblenden
möchte, auch wenn keine Fahrzeuge entgegenkommen.
-
Das Relais i9 ist in bekannter Weise derart ausgebildet, daß es in
der Schließstellung weniger Strom benötigt als zum Umschalten in die Schließstellung,
Diese Eigenschaft ist notwendig, um das Flackern der Scheinwerfer zu verhüten, wenn.
die Fotozelle durch ein in großer Entfernung entgegenkommendes Licht oder durch
das schwächste entgegenkommende Licht erregt wird, auf welches sie reagiert. Wenn
die Lichter des entgegenkommenden Fahrzeuges ebenfalls abgeblendet sind, würde das
Licht des entgegenkommenden Fahrzeuges unter der geringsten Lichtstärke liegen,
auf die die Vorrichtung überhaupt anspricht, und das Relais würde die Lichter wieder
auf »hell« schalten. Wenn beide Fahrzeuge mit automatischen Anlagen ausgestattet
sind, ist die Möglichkeit des Flackerns gegeben und könnte höchst unangenehm sein.
Wenn das Relais aber weniger Strom zum Halten in der Schließstellung benötigt als
zum Umschalten in, diese, so ist dieser Nachteil beseitigt. Aber auch dann, wenn
das Relais diese besondere Eigenschaft nicht hat, kann das Flackern vermieden. wemden.
Zu diesem Zweck kann, das Relais ig mit einem zusätzlichen Satz von Kontakten 2i
versehen sein, die so angeordnet
sind, daß -bei Betätigung des
Relais die Empfindlichkeit des Verstärkers ansteigt, wie z. B. durch Änderung der
Gitterneigung der Steuerröhre, so daß selbst, wenn der entgegenkommende Schein.
werfer abgeblendet ist, das Relais nicht abschaltet.
-
In Fig. i ist die Aufgabe des Widerstandes 14, eine kleine steuerbare
Verzögerung des Beginns der Abblendung zu bewirken. Dadurch wird. gewährleistet,
daß bei großer Entfernung zweier Fahrzeuge, die mit einer Vorrichtung nach der Erfindung
ausgerüstet sind, jeder Zeit genug hat, um auf die Scheinwerfer des anderen zu reagieren,
bevor die Abblendung stattfindet. Im anderen Falle würde die empfindlichere Einrichtung
beträchtliche Zeit früher als die andere abblenden. Der Widerstand ist verstellbar,
so daß die Verzögerung einreguliert werden kann. DerWiderstand 2o dient zur Vermeidung
von Gitterströmen bei sehr starken Signalen.
-
Die Handsteuerung ist bei 22 in Fig. i gezeigt und besteht aus einem
Hand- oder Fußschalter. In der dargestellten oberen Lage des Schalters werden die
Scheinwerfer von der automatischen Anlage gesteuert. Wenn der Schalter in der unteren
Stellung steht, werden die Lichter abgeblendet, unabhängig von der Stellung des
Relaisschalters.
-
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der die
automatischeAbblendung außer Tätigkeit bleibt, bis das entgegenkommende Fahrzeug
sich auf eine bestimmte Entfernung genähert hat. Dies geschieht durch die Ausnutzung
der Zerlegung, die durch die Löcher der Bildzerlegerscheibe bewirkt wird. Bei großer
Entfernung erscheinen beide Scheinwerfer als -eine Lichtquelle. Demzufolge tritt
das Licht von beiden Scheinwerfern durch ein einziges Loch 7" der Scheibe
7 und verursacht einen einzigen Impuls bei jeder Scheibendrehung. Wenn der Abstand
kleiner wird, wird das Bild jedes Scheinwerfers auf der Scheibe größer, bis der
Durchmesser jedes Scheinwerfers in derselben Größenordnung ist wie die Größe des
Loches. Bevor dies der Fall ist, haben sich die Bilder der beiden Scheinwerfer voneinander
getrennt, so daß jeder einen Impuls verursacht in der Folge, wie er durch das Loch
abgeteilt wird. Die Entfernung zwischen. diesen, beiden Impulsen wird zunächst sehr
klein sein und wächst sodann in dem Maße, in dem der Abstand zwischen den. beiden
Fahrzeugen abnimmt. Dementsprechend vergrößert sich der Zeitraum zwischen den beiden
Impulsen, wie sie in dem Stromkreis in Erscheinung treten. Dieses Zeitintervall
ist auch ein Maß für den Abstand des Fahrzeuges, das die Scheinwerfer trägt. Wenn
das Intervall sehr klein -ist, ist der entgegenkommende Wagen . sehr weit weg, und
selbst wenn diese Scheinwerfer sich unterscheiden, lassen, ist es nicht nötig, die
eigenen Scheinwerfer abzublenden. Unter der Voraussetzung, daß der Scheinwerferabstand
etwa 1,50 m, die Entfernung zwischen beiden Fahrzeugen mehr als etwa i5o m und die
Scheibendrehzahl etwa 30 Ulsec beträgt, verursachen die Scheinwerfer eines
entgegenkommenden Fahrzeuges zwei Impulse oder Spitzen d, b in Fig. 4A, die weniger
als, io,usec ause:inanderliegen. Diese werden dem Stromkreis in Fig. 3 aufgegeben,
der der Fig. i sehr ähnlich ist, jedoch zusätzlich die Doppelgitterröhre 25 aufweist,
deren beide Gitter erregt werden müssen, um ein Signal durchzulassen.. Eins dieser
Gitter z3 ist direkt an den Verstärker 13 angeschlossen. Das andere Gitter 2,I der
Röhre 25 ist mit derselben Leitung über eine io-@csec-Verzögerungsleitung 26 und
über einen Multivibrator 27 verbunden, so daß bei einem Stromstoß das zweite Gitter
der Röhre 25 von einem begrenzten Zeitintervall erregt wird, welches die natürliche
Periode des Multivibrators ist. Dieses Zeitintervall im gegebenen Beispiel würde
tatsächlich weniger als'ho Sekunde oder wenigerals die Umdrehungsperiode der Scheibe
betragen. Der Ablauf geschieht wie folgt: Ein durch den Verstärker 13 übersetzter
Impuls 'erscheint im ersten Gitter der Röhre 25. io ,usec später erreicht derselbe
Impuls das zweite Gitter 24. Durch den Multivibra,tor bleibt dieses Gitter eine
ziemlich lange Zeit unter Strom, z. B. ioo ,usec lang. Wegen dieses einzigen Impulses
aus dem Verstärker 13 wird kein Impuls durch die Röhre 25 hindurchgelassen, weil
die Erregung des 'ersten Gitters verschwunden ist, bevor das zweite Gitter infolge
der Auswirkung der Verzögerungsleitung erregt wurde. Wenn jedoch innerhalb von ioo,usec
ein zweiter Impuls nach dem io-Itsec-Intervall aus dem Verstärker kommt, dann ist
das zweite Gitter der Röhre 25 noch erregt. Unter diesen Bedingungen wird bei jeder
Umdrehung der Scheibe ein Impuls hindurchgelassen, und das Relais wird ausgelöst.
Aufeinanderfolgen.de einzelne Impulse von einer einzelnen Lichtquelle oder einem
Fahrzeug, das mehr als i5o m entfernt ist, werden nicht durchgeleitet, weil die
Einschaltperiode des Multivibrators kleiner ist als die Umdrehungszeit der Scheibe.
Auf diese Weise kann die Betätigung des Abblendrelais i9 auf irgendeine bestimmte
Entfernung eingestellt werden. Andererseits hat diese Anordnung den Nachteil, daß
ein einzelner Scheinwerfer, beispielsweise von einem Motorrad, die automatische
Abblendung nicht in Tätigkeit setzt, während unter bestimmten. Bedingungen das Licht
von zwei Fahrzeugen in großem Abstand die automatische Abblendung einschaltet, wenn
sie denselben. Winkelabstand haben wie die Scheinwerfer eines Fahrzeuges in dem
festgelegten näheren Abstand.
-
Fig. .4 zeigt in einer graphischen Darstellung die Beziehung zwischen
den oben beschriebenen Impulsen. Impuls ca wird durch den ersten Scheinwerfer des
entgegenkommenden Fahrzeuges und Impuls b durch den zweiten Scheinwerfer erzeugt.
In Fig.4A sind die beiden Scheinwerfer so weit entfernt, daß die Impulse a,
b kürzer aufeinanderfolgend erscheinen als io,usec und so der zweite Impuls
b vom Gitter 23 verschwindet, bevor der rechteckige Stromkreisimpuls c des Multivibrators
auf dem Gitter a4 erscheint. Der Impuls b wird daher nicht durch die Steuerröhre
25 geleitet. Aus demselben Grund kann natürlich der Impuls a nicht die Röhre 25
passiveren. Der Impuls b kann keine
Wirkung auf die Dauer der Multivibratorleistung
ausüben, bevor der Müdtivibrator seinen ursprünglichen, Zustand wieder eingenommen
hat. Wenn. sich das. entgegenkommende Fahrzeug nähert, wächst das Intervall zwischen
den zwei Impulsen an., bis der Zustand erreicht ist, der in Fig. q.B gezeigt ist,
in welchem der Impuls b und der Multivibratorimpuls c zeitlich zusammenfallen, worauf
der Impuils b die Steuerröhre 25 passiert und. der weitere Ablauf sich so
gestaltet, wie es in. Fig. i dargestellt wurde. Wenn, ein zweiter Impuls b' von
einer anderen Lichtquelle empfangen wird, nachdem der Impuls c des Multivibrators
beendet ist (Fig. q.C), so hat dieser keine Wirkung. Die Wahrscheinlichkeit unnötiger
Abblendung wird hierdurch reduziert urid auf den Fall beschränkt, daß die zweite
Lichtquelle von der ersten in einem Abstand entfernt ist, der einem bestimmten Winkel
entspricht gemäß der festgelegten Verzögerung von io Asec. Da außerdem diese zweite
Lichtquelle eine bestimmte Intensität haben muß, ergibt sich, daß falsches Abblenden
selten eintritt.. Es kann noch ein Handschalter vorgesehen, werden, um den Stromkreis
gemäß Fig. 3 auszuschalten, so daß die Anlage entweder nach Fig. i oder 3 wahlweise
betrieben werden kann.
-
Der optische Teil der Anlage kann an beliebiger Stelle des Fahrzeuges
angebracht werden. Vorteilhaft wird er jedoch hinter der Windschutzscheibe angeordnet,
wo er vor Verschmutzung und vor Witterungseinflüssen gesichert ist. Wenn man ihn
hinter den, Teil der Windschutzscheibe bringt, der durch den Scheibenwischer gereinigt
wird, wird er bei jedem Wetter arbeiten. Das Gehäuse z kann so ausgebildet sein,
daß es hinter das Schaltbrett eines modernen Fahrzeuges paßt. Ein einziges Loch
oben im Schaltbrett genügt, um die optische Anlage anzubringen, wobei lediglich
der Lichtauffangteil3 oben aus dem Schaltbrett hervorragt. Bei einer Maximalabmessung
von weniger als 5 cm beeinträchtigt es die Sicht des Fahrers nicht.