DE951021C

DE951021C - Erdschlussschutzeinrichtung

Info

Publication number: DE951021C
Application number: DEA11281D
Authority: DE
Inventors: Heinz Gutmann
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1941-06-27
Filing date: 1941-06-27
Publication date: 1956-10-18

Description

Erdschlußschutzeinrichtung Es ist bekannt, d,aß bei Doppelerdschlüssen in Netzen mit ungeerdetem oder hochohmig geerdetem Sternpunkt die zum Schutz des betreffenden Netzes oder einzelner Anliageteile desselben, z. B. der Generatoren, gegen einfache Erdschlüsse vorgesehenen wattmetrischen oder amperemetrischen Erdschlußrelais vom vollen Kurzschlußstrom beeinflußt werden. Sind diese Relais kurzschlußfest ausgeführt, so ist eine Gefährdung derselben nicht zu befürchten. Im anderen Falle muß jedoch in geeigneter Weise dafür gesorgt werden, daß im Doppelerdschlußfall eine Überlastung der Relais nicht eintreten kann.
Nun ist bereits eine Einrichtung zum Schutz von elektrischen Schaltern u. dgl. gegen Überbeanspruchung bekanntgeworden, gemäß welcher ein Stromwandler vorgesehen ist, der mittels zweier Sekundärwicklungen zwei Relais speist. Die Einrichtung nutzt zwecks Verhinderung der Überlastung eine Sättigung des Wandlers aus, indem bei gleichem Primärstrom in einem Fehlerfalle eine sehr hochohmige und- einem anderen Fehlerfalle eine sehr niederohmige Sekundärwicklung in Aktion tritt. Diese Schaltungsmaßnahme hat zur Folge, daß der Wandler einmal im gesättigten und einmal im ungesättigten Gebiet arbeitet.
Bei der Erfindung, die sich auf eine Erdschlußschutzeinrichtung mit einem Erdschlußrelais und einem dem Relais zugeordneten Stromwandler oder Stromwandlersatz bezieht, wird dagegen ein Schutz vor Überlastungen auf wesentlich einfachere Art erreicht. Erfindungsgemäß wird der Wandler bzw. Wandlersatz, der jeweils nur eine Sekundärwicklung pro Wandlerkern aufweist, so -bemessen, daß der Wandler bzw. Wandlersatz bei einem Doppelerdschluß derart gesättigt ist, daß eine Überlastung der Stromspule des Erdschlußrelais nicht eintritt, daß bei einem einfachen Erdschluß dagegen in einem solchen Punkt unterhalb des Knies der Magnetisierungskurve gearbeitet wird, bei dem der Winkelfehler des Wandlers bzw. Wandlersatzes einen für die sichere Richtungsunterscheidung noch zulässigen Wert nicht überschreitet.
Die Erfindung geht davon aus, daß der Winkelfehler eines Stromwandlers einen erheblichen Wert annehmen kann, sobald der Stromwandler im Sättigungsgebiet oder in dessen Nähe arbeitet. Gerade bei Erdschlußschutzeinrichtungen muß aber der Gesamtwinkelfehler, der sich aus dem Winkelfehler des Stromwandlers bzw. Stromwandlersatzes und demjenigen des Erdschlußrelais zusammensetzt, mit Rücksicht auf den nur wenige Prozent betragenden Anteil der zu erfassenden Wirkkomponente des Erdschlußstromes bzw. Erdschlußreststromes möglichst klein gehalten werden. Anderenfalls besteht die Gefahr eines Versagen des Erdschlußrelais.
Nach der Erfindung muß also der Stromwandler bzw. Stromwandlersatz so bemessen sein, daß er nicht schon bei Auftreten eines Erdschlußstromes durch Einwirken dieses Stromes und des Belastungsstromes so weit gesättigt wird, daß unzulässige Winkelfehler auftreten.
Im Falle eines Doppelerdschlusses wird der Winkelfehler zwar einen verhältnismäßig hohen Wert annehmen. Dies ist jedoch praktisch ohne Bedeutung, da bei diesem Fehlerfall der Schutz von den zugeordneten Selektivrelais übernommen wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Erdschlußschutzeinrichtung mit einem Erdschlußrelais und einem dem Relais zugeordneten Stromwandler oder Stromwandlersatz, dessen Kern vorzugsweise aus einer Eisen-Nickel-Legierung besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Wandler bzw. Wandlersatz, der jeweils nur eine Sekundärwicklung pro Wandlerkernaufweist, so bemessen ist, daß bei einem Doppelerdschluß der Wandler bzw. Wandler= satz derart gesättigt ist, daß eine Überlastung der Stromspule des Erdschlußrelais nicht eintritt, daß bei einem einfachen Erdschluß dagegen in einem solchen Punkt unterhalb des Knies der Magnetisierungskurve gearbeitet wird, bei dem der Winkelfehler des Wandlers bzw. Wandlersatzes einen für die sichere Richtungsunterscheidung noch zulässigen Wert nicht überschreitet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 584:299; Dr. Walter, Strom- und Spannungswandler, München 1944, ab S. 45, Kapitel }>Überstromziffer«.