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Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen des Schweißwulstes bei Kettengliedern
mit rundem Quer-schnitt Beim Herstellen von K--tten im Stumpfschweißverfahren bilden
sich an den Schweißstellen der Kettenglieder durch das Stauchen der Gliedenden gegeneinander
Wülste. Diese müssen wegen der einwandfreien Form des fertigen Kettengliedes, zur
Beseitigung von Zunderstellen und weil sie Ansatzpunkte für Korrosionen bilden,
beseitigt werden.
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Das Entgraten von Kettengliedern wurde bereits durch Messer, insbesondere
solchen mit einer den Gliedumfang angepaßten Schneide durchgeführt, wobei die Messer
in der Gliedachse verschoben wurden. Auch zwei Messerpaare, deren Schneiden im Abstand
des Durchmessers angebracht sind, in zueinander und ' zur Gliedachse senkrechten
Richtungen nacheinander zum Einsatz gebracht, ergeben jedoch ein nicht vollständig
entgratetes Kettenglied.
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Weiterhin wurde ein spanabhebendes Bearbeiten der Schweißstelle in
Richtung des Umfanges des Gratquerschnitts vorgenommen und sich hierfür eines Schleifvorgangs
bedient. Indessen war es auch hierbei nicht möglich, die Schweißwulst restlos zu
entfernen, weil die Schleifscheiben einen Mindestdurchmesser aufweisen, der in der
Regel den lichten Zwischenraum zwischen den Gliedschenkeln wesentlich übersteigt.
Diese Art der
Bearbeitung hat den Nachteil, daß Schleifriefen entstehen,
die Ansatzpunkte zu Korrosionen bilden und bei hochbelasteten Kettengliedern aus
hochwertigen Werkstoffen Kerbwirkungen ergeben kön nen. Außerdem ist es bei wirtschaftlicher
Durchführung des Schleifens nicht möglich, eine Oberfläche an der Schweißwulst zu
erzielen, die den einwandfreien, geschlossenen Charakter zeigt, wie er an den übrigen
Stellen eines Kettengliedes vorhanden ist.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß, ausgehend von einem
bekannten Verfahren, bei dem ein sich über den äußeren Teil des Umfangs des Kettengliedes
erstreckender . Umfangsteil des Schweißwulstes in Achsrichtung des Gliedschenkels
abgeschnitten wird, der stehengebliebeneRest nicht. wie 'vorstehend erwähnt, durch
einen Schleifvorgang beseitigt wird, sondern daß der gesamte Rest abgeschält wird.
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Eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens kann dabei mit
einem in Richtung der Gliedschenkelachse verschiebbaren Schneidmesser ausgestattet
sein. Ein derartiges Messer ist, wie vorstehend erwähnt, bereits bekannt. Das bekannte
Messer weist jedoch lediglich eine sich in Umfangsrichtung des Kettengliedes über
i8o° erstreckende Schneide auf und kann nach der Erfindung eine oder zwei weitere,
im wesentlichen in Richtung einer Mantellinie des Kettengliedes verlaufende Schneiden
erhalten. Verbindet man dieses Messer mit einer Bewegungsvorrichtung, durch welche
es am, Ende seiner geradlinigen Bewegung um die Schenkelachse des Kettengliedes
in der einen öder abwechselnd in beiden Umfangsrichtungen des Kettengliedes verschwenkbar
ist, so läßt sich auf diese besonders einfache Weise ein restloser Abschälvorgang
nach der Erfindung durchführen. Das Schneidmesser kann nach der Erfindung durch
Ersatz der in Umfangsrichtung verlaufenden Schneide durch Schrägschneiden vereinfacht
werden, insbesondere durch Anwendung zweier pfeilförmig zueinanderstehender, z:
B. schraubenlinienförmig entgegengesetzt zueinander ansteigender Schneiden. Um den
Schwenkweg zu verkürzen, kann es weiterhin zweckmäßig sein, den Umschließungswinkel
der Umfangsschneide des Abgratmessers oder der entsprechenden Pfeilschrägschneiden
über den halben Umfang zu erstrecken und die das Messer tragende Schwenkvorrichtung
über wenig mehr als einen rechten Winkel zu verschwenken. Als Vorschub-und Schwenkvorrichtung
sowie als Tragorgan für das Abgratmesser läßt sich mit Vorteil eine Spindel verwenden,
die eine Umfangsnut aufweist. In diese kann :ein kurvengesteuerter Gabelhebel für
die Längsverschiebung mit seinem gegabelten Ende eingreifen, während für die Schwenkbewegung
ein kurvengesteuertes, schwenkbares Zahnsegment vorgesehen werden kann, das ein
Zahnrad antreibt, demgegenüber die Spindel gleitbar, jedoch unverdrehbar geführt
ist.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann so einfach sein, daß es ohne
weiteres möglich ist, das Abgratmesser und seinen Bewegungsantrieb als gesondertes
Aufsatzgerät zu einer Kettenschweißmaschine auszubilden und herzustellen und auf
diese Weise bereits vorhandene Kettenschweißmaschinen, die auf einen Abgratvorgang
innerhalb der Maschine selbst nicht eingestellt sind, mit einem solchen Abgratgerät
auszustatten und eine besondere Abgratmaschine und einen Transportarbeitsgang zu
ersparen.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand einiger Ausführungsbeispiele
erläutert. Die Zeichnungen stellen dar in Abb. i die Anordnung in der Seitenansicht
und in schematischer Darstellung, wobei das Abgratmesser sich in ausgefahrener Stellung
befindet, Abb.2 die Anordnung, nachdem das Abgratmesser seinen Vorschub beendet
hat, Abb.3 einen Schnitt nach Linie 111-11I der Abb. 2, Abb. 4 den Schnitt nach
Abb. 3, nachdem jedoch das Messer eine Rechtsdrehung um go° vollführt hat, Abb.
5 den Schnitt nach Abb. 3 und 4, nachdem das Messer die Linksdrehung um z8o° vollführt
hat, Abb. 6 den Schnitt nach Rückkehr des Messers in seine Ausgangslage, Abb. 7
die Ansicht einer Vorrichtung nach dei Erfindung zum Teil im Schnitt, Abb. 8 einen
Schnitt nach Linie VIII-VIII der Abb. 7, _ Abb. g einen Schnitt nach Linie IX-IX
der -Abb. 8, Abb. io die Teilansicht eines Dreischneidenabgratmessers, Abb. i i
die Teilansicht eines Vierschneidenabgratmessers, Abb. 12 die Teilansicht eines
Zweischneidenabgratmessers.
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Auf einem Sattel io ist eine Kette ii geführt. Zwei in Abb. i hintereinanderliegende
Klemmbacken 12 halten das Kettenglied 13 hochkant in Horizontallage, so daß
das Glied auf dem Sattel fest aufliegt und die Schweißwulst 14 freiliegt. Die Klemmbacken
haben Ausnehmungen, die dem Ende 15- des geschweißten Schenkels 16 des Gliedes entsprechen.
Die Mittel zum Vorschieben der Kette, zum Betätigen der Klemmbacken und zum Überwachen
der freien Lage der Schweißwulst sind an Sich bekannt und nicht dargestellt.
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An einer Spindel 17 ist über einen Halter 18 das Abgratmesser
ig befestigt, von dem in Abb. i die Umfangsschneide 2o und eine Seitenschneide 2
i sichtbar sind, während die andere Seitenschneide 22 verdeckt ist.
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Beim Vorschub des Abgratmessers ig in die Stellung nach Abb. 2 wird
der dem Umfangswinkel der Umfangsschneide 20 entsprechende Teil der Wulst 14 entfernt,
so daß nur, wie Abb. 3 zeigt, der untere Teil 23 der Wulst 14 stehenbleibt. In der
Stellung nach Abb.4 ist das Abgratmesser um einen Winkel von go° verschwenkt, so
daß nur noch ein Viertel 24 der Wulst übrigbleibt.
Nach dem Verschwenken
des Abgratmessers um i8o° in die Stellung nach Abb.5 ist die Wulst restlos entfernt.
Das Abgratmesser kehrt in seine Ausgangslage nach Abb.6 zurück. Die Spindel wird
dann zurückgezogen und die Stellung gemäß Abb. i wieder eingenommen.
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Die Vorrichtung nach Abb. 7 ist ein Zusatzgerät zu einer üblichen
Kettenschweißmaschine. Sie besteht aus einem Gehäuse 25, an das ein Motor 26 angeflanscht
ist, der über einen _Schneckentrieb 27, 28 eine Welle 29 in Drehung versetzt (Abb.
8). Ferner ist im Gehäuse ein Hebel 3o um eine Achse 31 schwenkbar gelagert,
der durch eine Rolle 3:2 ausgeschwenkt werden kann: Die Rolle 32 ist in einer Nut
33 einer Kurvenscheibe 34 geführt. Am Ende des Hebels 3o ist ein Zahnsegment 35
angeordnet, das mit einem Zahnrad 36 zusammenwirkt und die in Abb. 9 dargestellte
Spindel 37 verdreht, deren Schaftteil 38 gegenül-°.r dem Zahnrad 36 längs verschiebbar,
aber nicht drehbar angeordnet ist. Ein Gabelhebel 39 ist um eine Achse 4o ebenfalls
schwenkbar im Gehäuse gelagert und wird von der gleichen Welle 29 durch eine Kurvenscheibe
41 mit an ihrer Stirnseite vorgesehener Nut 42 verschwenkt: Dieser Hebel bewirkt
über eine Gabel 43, die mit zwei Rollen 44 in eine entsprechende Nut 45 der Spindel
37 (Abb. 9) eingreift, ein Längsverschieben der Spindel 37. Die Spindel trägt an
ihrem vorderen Ende 46 - das Abgratmesser 47, das derr Grat 48 am- Kettenglied in
der vorstehend beschriebenen Weise entfernt.
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Ein Messer 49 gemäß Abb. io, das über eine Schraube 5o an dem entsprechend
ausgebildeten Ende 51 der Spindel befestigt ist, umschließt den Umfang 52 des Kettengliedes
53 und weist eine Schneide 54 in Umfangsrichtung und zwei Schneiden 55 in Richtung
der Mantellinien des Kettengliedes auf, von denen die vordere sichtbar ist. Abb.
io a zeigt bei vergrößerter Darstellung der Schneidkanten eine verkleinerte Aufsicht
auf ein -derartiges Messer.
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Abb. i i läßt ein anderes mit vier Schneiden ausgestattetes Messer
erkennen, bei dem die entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen
sind wie in Abb. io, wobei indessen die Schneide 54 ersetzt ist durch zwei pfeilförmig
zueinanderstehende Schneiden 56, von denen die vordere sichtbar ist und die schraubenlinienförmig
um den Gliedmantel verlaufen. Die Schneiden 56 treffen sich in einer Spitze 57.
Die entlang der Mantellinien des Kettengliedes veflaufeuden Schneiden 5 schließen
sich unmittelbar an die Schneiden 56 .an, wie Abb. i i a erkennen läßt.
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Bei der Ausführungsform eines weiteren Abgratmessers nach Abb. 12
und i2a sind die Schneiden 55 fortgelassen, so daß lediglich die pfeilförmigen Schneiden
56 nach Abb. i i und i i a Verwendung finden. Bei dieser Ausführungsform wird im
ersten Arbeitsgang, der ein Längsvorschub des Abgratmessers in Gliedschenkelrichtung
ist, nur ein verhältnismäßig geringfügiger Teil der Wulst 48 entfernt und diese
gewissermaßen riur gebrochen, während erst durch das Verschwenken des Abgratmessers
die weitaus größten Anteile der Wulst entfernt -werden,.
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Jede der gezeigten -Messerar#en hat ihren besonderen Vorteil.
Die Ausführung nach Abb. io, ergibt eine gleichmäßige Belastung aller dreier Schneiden,
wobei indessen das Abschälen beim Vorschub des Abgratmessers die Vorrichtung stoßweise
belastet.
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Bei der Ausführung nach Abb, i i wird der Stoß abgefangen und der
Antriebsmechanismus geschont, wofür jedoch die Verwendung von vier Schneiden erforderlich
ist.
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Bei der Ausführung nach Abb. 12 und i: 2a ergibt sich ein besonderes,
einfaches Messer mit lediglich zwei Schneiden, die dementsprechend stärker bemessen
werden. Außerdem ist bei dieser Ausführung zu berücksichtigen, daß beim Verschwenken
des Messers, nicht wie bei den anderen Ausführungen, ausschließlich in der Schwenkrichtung
auftretende Zerspanungskräfte auftreten, sondern daß diese gleichzeitig auch in
Vorschubrichtung wirken.