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Verfahren und. Vorrichtung zur Herstellung endloser Faserstoffbahnen
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf die Herstellung von verfilzten Bahnen und
Schichten aus in Flüssigkeit suspendierten Faserstoffen. Die Erfindung ist besonders
nutzbringend bei der Herstellung von Papier, vor allem aber bei der Herstellung
von Papier auf mit Druckauflauf ausgerüsteten Fourdrinierpapiermaschinen, d. h.
auf Papiermaschinen, bei denen die Faserstoffsuspension oder der Stoffbrei der bahnbildenden
Zone des Fourdriniersiebes als ein verhältnismäßig kräftiger, unter einem ziemlich
hohen hydraulischen Druck stehender Flüssigkeitsstrom zugeführt wird. Vor der Entwicklung
der mit Druckauflauf ausgerüsteten Papiermaschine war es beim Betrieb einer Fourdrinierpapiermaschine
allgemein üblich, die Faserschicht, aus der die Papierbahn besteht, dadurch herzustellen,
daß eine Schicht aus Stoffbrei auf die Oberfläche des Fourdriniersiebes aufgegossen
und dann das Stoffwasser durch das Sieb hindurch abgeführt wurde. Der Stoffbrei
enthielt die 'erforderliche Fasermenge in einer so großen Wassermasse, daß die richtige
Verteilung der Fasern in der Bahn erfolgte. Genügend Zeit wurde gelassen, daß sich
eine zusammenhängende Bahn oder Schicht bilden konnte, die am Ende des Siebes
abgegautscht
wurde. Verschiedene Vorrichtungen, wie Saugkästen, Walzen und Wasserscheider, lagen
unterhalb des Siebes, um das Ablaufen des Wassers zu beschleunigen. Da kein wesentlicher
Druckabfall in dem bahnbildenden Bereich längs des Siebes vorhanden war, wurde die
Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine in erster Linie durch die Kapazität oder das
Fassungsvermögen und die Leistungsfähigkeit der Ablaufvorrichtungen bestimmt.
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Bei den mit Druckauflauf ausgerüsteten Maschinen, wie sie beispielsweise
in denUSA.-Patentschriften 2 oho 8o8, a 264 941 und z 308 37o beschrieben
sind, wird der Stoffbrei einem schmalen Abschnitt des Siebes als begrenzter, mit
ziemlich hoher Kraft fließender Strom unter wesentlichem hydraulischem Druck zugeführt,
und eine große Masse des in - dem Stoffgemisch befindlichen Wassers wird infolgedessen
mit einer verhältnismäßig hohen Geschwindigkeit in der bahnbildenden Zone durch
das Sieb hindurchgedrückt. Diese Anordnung ermöglicht sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeiten,
und zwar in erster Linie deshalb, weil ein verhältnismäßig hoher Prozentsatz des
Wassers aus der Bahn in sehr kurzer Zeit herauslaufen kann. Da ferner die bahnbildende
Zone nur einen verhältnismäßig kurzen Abschnitt der Sieblänge einnimmt, können diese
mit hoher, Geschwindigkeit arbeitenden Papiermaschinen mit verhältnismäßig kurzen
Drahtsieben hergestellt werden. Im Vergleich zu den früheren Maschinen wird auch
ein etwas besseres Fasergefüge erhalten.
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Wegen dieser wichtigen Vorteile, insbesondere aber wegen der erhöhten
Arbeitsgeschwindigkeit, sind eine große Zahl Papiermaschinen mit Druckauflauf in
der Papierindustrie in Gebrauch genommen worden. Diese Maschinen sind jedoch nicht
vollständig frei von Betriebsschwierigkeiten, besonders wenn sie bei Geschwindigkeiten
über 45o bis 6oo m je Minute arbeiten. Eine ziemlich allgemein auftretende Schwierigkeit
ist das Vorhandensein zyklischer oder mit Unterbrechung auftretender unstabiler
Strömungsverhältnisse in oder in der Nähe der bahnbildenden Zone. Um diese Unstabilität
zu beheben, sind Anordnungen und im Zusammenhang damit bestimmte Arbeitsverfahren
vorgeschlagen worden. Die Anwendung dieser Anordnungen und Lehren hat das Arbeiten
der mit Druckauflauf ausgerüsteten Maschinen wesentlich verbessert und hat erhöhte
Arbeitsgeschwindigkeiten ermöglicht.
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Theoretische Überlegungen und andere Versuche haben jedoch gezeigt,
daß die Bildung von Faserbahnen aus Suspensionen bei sehr viel höherer Geschwindigkeit
und bei viel besserer Regelung der Faserablage in der Bahn, als dies bisher möglich
ist, durchgeführt werden kann., und zwar selbst beiden mit Druckäuflauf ausgerüsteten
Maschinen, in die die Verbesserungen nach dem erwähnten Vorschlag eingebaut sind.
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Die Erfindung beruht auf diesen Erkenntnissen und zielt auf ein verbessertes
Verfahren sowie eine verbesserte Vorrichtung zur Herstellung von Faserstoffbahnen
aus in Flüssigkeit suspendiertenFaserstoffen. Im besonderen beruht die Erfindung
auf der Entdeckung, daß eine sehr viel höhere Arbeitsgeschwindigkeit und ein weitgehend
verbessertes Faserstoffbahngefüge, wie es z. B. bei den mit Druckauflauf ausgerüsteten
Papiermaschinen der Fall ist, erhalten werden kann, wenn eine Vorrichtung verwendet
wird, die zwangläufig den Druck und die Geschwindigkeit (einschließlich der Strömungsrichtung)
der Faserstoffsuspension in der bahnbildenden Zone der Vorrichtung in Übereinstimmung
mit den nachstehenden bestimmten Lehren regelt und einstellt. Gemäß der Erfindung
werden mechanische Mittel verwendet, die auf die Faserstoffsuspension in der bahnbildenden
Zone einwirken, um die Druck- und Geschwindigkeitsverhältnisse in dieser Zone zu
bestimmen und wirksam zu regeln.
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Da die Erfindung besondere Anwendung bei mit Druckauflauf ausgerüsteten
Papiermaschinen findet, sind die erläuternden Ausführungsformen der Erfindung in
Anwendung bei derartigen Maschinen hier dargestellt und beschrieben. Selbstverständlich
kann die Erfindung ganz allgemein auf dem Gebiete der Bahnherstellung aus in Flüssigkeit
suspendierten Faserstoffen Verwendung finden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Faserstoffbahnen
aus dem unter Druck fließendem Strom einer Faserstoffsuspension durch Entwässern
derselben auf einem endlosen umlaufenden Sieb kennzeichnet sich dadurch, daß der
Druck und die Geschwindigkeit der Suspension im Bereich der bahnbildenden Zone des
Siebes unabhängig von der ' Bewegung desselben geregelt werden. Der Druck und die
Geschwindigkeit der Suspension im Bereich der bahnbildenden Zone des Siebes können
auch unabhängig voneinander geregelt werden, wobei die Regelung vorzugsweise so
erfolgt, daß die Suspension mit einer der Geschwindigkeit des Siebes ungefähr entsprechenden
Geschwindigkeit sowie unter einem in-der Bewegungsrichtung des Siebes zunehmenden
hydraulischen Druck strömt. Dabei können der Druck und die Geschwindigkeit der Suspension
im Bereich der bahnbildenden Zone des Siebes durch Einwirkung einer mechanischen
Kraft auf die Suspension geregelt werden, z. B. durch Verwendung eines umlaufenden
Zylinders, der im Bereich der bahnbildenden Zone liegt.
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Bei einer Papiermaschine zur Ausführung dieses Verfahrens mit einem
geschlossenen Hochdruckauflauf und einem im Hochdruckauflauf angeordneten Strömungsregler
enthält erfindungsgemäß der Strömungsregler im Bereich der bahnbildenden Zone des
Siebes eine Einrichtung, die den Druck und die Geschwindigkeit des aus dem Regler
abfließenden Suspensionsstromes unabhängig von der Bewegung des Siebes regelt. Zu
diesem Zweck enthält der Strömungsregler eine Strömungskammer, die bis auf die Einlaß-
und Auslaßöffnungen geschlossen ist und durch die der der bahnbildenden Zone zuzuführende
Suspensionsstrom geleitet wird, wobei ein zylindrischer Rotor innerhalb der Kammer
so liegt, daß er gegenüber dem Sieb im Bereich
der bahnbildenden
Zone einstellbar ist und daß eine Antriebsvorrichtung den Rotor antreibt, üm eine
Regelung des 'in der bahnbildenden Zone herrschenden Druckes und der . Geschwindigkeit
der Suspension unabhängig von der Bewegung des Siebes zu erzielen.
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In den Zeichnungen, in denen bestimmte Ausführungen der Erfindung
in Anwendung bei mit Druckauflauf ausgerüsteten- Papiermaschinen dargestellt sind,
ist Fig. i eine teilweise im Schnitt und teilweise in Ansicht wiedergegebene schematische
Darstellung der Naßpartie einer Fourdriniermaschine, kurz die Fourdriniermaschine
mit Druckauflauf gemäß der Erfindung und mit bestimmtem Ausrüstungszubehör, Fig.
2 ein vergrößerter senkrechter Querschnitt der in Fig. i dargestellten Maschine
mit Einzelheiten cler Bahnbildungsvorrichtung, Fig. 3 ein vergrößerter Teilschnitt
des vorderen Schützes und angrenzendem Maschinenteil; Fig. q., 5 und 5 a sind Kurven,
die die unter verschiedenen Arbeitsbedingungen bestehenden Druckverhältnisse in
der Bahnbildungszone der Maschine nach Fig. i und 2 ersichtlich machen; Fig. 6 ist
ein Schnitt und Fig.7 eine Ansicht von Einzelheiten der Einstell- und Feststellvorrichtung
für die »Formwalze« in der Vorrichtung nach Fig. 2; Fig. 8 ist ein Schnitt, der
Einzelheiten des Brustwalzenaufbaues der in den Fig. i und 2 dargestellten Maschine
zeigt; Fig. 9 ist ein vergrößerter senkrechter Querschnitt einer bahnbildenden Vorrichtung
ähnlich der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung, wobei jedoch die Brustwalze mit
Druck- und Saugkästen und dazugehörigen Ausrüstungen versehen ist; Fig. io ist ein
Schnitt, der besondere Einzelheiten der Druck- und Saugkästen und der dazugehörigen
Ausrüstungen zeigt, die einen Teil der in Fig. 2 dargestellten Brustwalze bilden;
Fig. i i ist ein der Fig. 2 ähnlicher Schnitt, der die Anwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bei einer Papiermaschine mit voller oder mas--siver Brustwalze zeigt,
und Fig. 12 ist teilweise im Schnitt und teilweise in Seitenansicht eine schematische
Darstellung einer mit Stoffauflaufkasten ausgerüsteten Papiermaschine, deren bahnbildende
Zone entsprechend der Erfindung ausgerüstet ist.
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Die Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß ein wesentlich verbessertes
Stoftbahngefüge und eine stark erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit bei den Maschinen,
bei denen die Faserstoffbahn auf einem sich bewegenden Sieb oder auf anderen bahnbildenden
Teilen durch Verwendung von in Flüssigkeit suspendiertem Fasermaterial hergestellt
wird, erreicht werden kann, wenn ein bestimmtes Druck-und Geschwindigkeitsverhältnis
innerhalb der bahnbildenden Zone geschaffen wird. Die Erfindung zielt auf eine in
der bahnbildenden Zone liegende Vorrichtung, die innerhalb der bahnbildenden Zone
eine Strömungsgeschwindigkeit erzeugt, die ungefähr gleich der Geschwindigkeit des
Siebes oder des anderen Formteils ist, während gleichzeitig innerhalb der bahnbildenden
Zone in Richtung der Siebbewegung ein erhöhter Flüssigkeitsdruck geschaffen wird,
der jederzeit so groß ist, daß ein einwandfreier Durchfluß durch die Faserschicht
hindurch erfolgt, die auf dem bahnbildenden Teil geformt wurde. Zur Erreichung dieser
Verhältnisse wird in der bahnbildenden Zone eine Vorrichtung vorgesehen, die den
Druck und die Geschwindigkeit des die Fasern tragenden, dieser Zone zugeführten
Flüssigkeitsstromes unabhängig von der Bewegung des Siebes oder des anderen Formteils
sowie unabhängig voneinander regelt. Es müssen dem Flüssigkeitsstrom ziemliche Kraftmengen
in der bahnbildenden Zone zugeführt werden, die der Einfachheit halber der Zone
mittels eines zylindrischen Rotors zugeleitet- werden, der in der Nähe des Siebes
oder des Formteiles liegt.
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Bei der Verwendung eines Rotors oder eines gleichwertigen Mittels
zur Festsetzung und Regelung der Druck- und Geschwindigkeitsverhältnisse innerhalb
der bahnbildenden Zone wurde es für erforderlich befunden, bestimmte Abmessungen
wenigstens innerhalb desjenigen Abschnitts der Flüssigkeitsleitung einzuhalten,
der neben dem Rotor und der bahnbildenden Zone liegt. Um die höchste Arbeitsstabilität
zu erreichen, wird vorteilhaft ein Teil der der bahnbildenden Zone zugeführten Flüssigkeit
längs des Siebes od. dgl. nach rückwärts vor die bahnbildende Zone geführt und der
Flüssigkeitsstrom mitBezug auf den bahnbildenden Teil anderweitig geregelt und gerichtet.
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Die schematische Darstellung nach Fig. i zeigt den allgemeinen Aufbau
einer Papiermaschine mit Druckauflauf, in die die erfindungsgemäße Vorrichtung eingebaut
ist. Das Fourdriniersieb i i wird von einer nach Art einer Saugwalze ausgebildeten
Brustwalze 13 und einer Gautschwalze 15 getragen und läuft über eine Anzahl auf
Abstand gestellter Tischwalzen 17 und Saugkästen i9. Das Sieb i i wird durch zusätzliche
Führungs- und Spannwalzen 21 gespannt. Das Weißwasser, d. h. die durch das Sieb
hindurchtretende Flüssigkeit, wird von dem innerhalb des obigen Siebtrums und des
unteren Siebtrums liegenden Trog 23 aufgenommen, der in einen Mischbehälter 25 entleert,
dessen Füllung auf etwa Dreiviertel seines Inhaltes gehalten wird. Frischwasser
zum Verdünnen wird dem Mischbehälter 25 durch das Rohr 27 zugeleitet, und nötigenfalls
wird Dickstoff durch die Einlaßleitung 29 zugeführt, um die richtige Konsistenz
(oder Faserstoffkonzentration) der der bahnbildenden Zone zugeführten flüssigen
Suspension oder des Stoffbreies aufrechtzuerhalten.
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Der Boden des Mischbehälters 25 ist geneigt. Am unteren Ende des Behälters
ist eine Hauptrohrleitung 31 angeschlossen, die eine mit Ventil versehene Zweigleitung
zum Entleeren des Mischbehälters 25 aufweist. Die Hauptrohrleitung 31 ist auch mit
dem Ansaugende einer Stoff- oder Flügelpumpe 35 verbunden, die den Stoffbrei der
bahnbildenden Zone zuführt. Der Auslaß der Flügelpumpe
35 ist mit
dem Druckauflaufaufbau durch die allgemein mit 37 bezeichnete Rohrleitung verbunden.
In diese Rohrleitung ist ein selbsttätig arbeitendes Druckregelventil39, ferner
ein Umwandlungsrohr 41, das den von der Flügelpumpe 35 und der Rohrleitung 37 zugeführten
Strom kreisförmigen Querschnitts in einen Strom von quadratischem oder rechteckigem
Querschnitt umwandelt, und ferner ein Stromverteiler 43 oder -ausbreiter eingeschaltet.
Der Stromverteiler hat die Aufgabe, den von dem Umwandlungsrohr 41 zugeführten,
in seinen Abmessungen gleichförmigen Strom in einen verhältnismäßig flachen Strom
rechteckigen Querschnitts umzuwandeln, dessen Breite im wesentlichen gleich der
Maschinenbreite, an der bahnbildenden Zone der Papiermaschine ist. Das Auslaßende
des Stromverteilers 43 ist mit der bahnbildenden Zone der Papiermaschine durch eine
'Rohrleitung 45, deren rechteckiger Querschnitt die gleichen-Abmessungen wie das
Auslaßende des Stromverteiters 31 aufweist, und mit einem Strömungsregler 47 verbunden,
der verschiedene Merkmale der Erfindung enthält.
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Die Rohrleitung 37 besitzt auch eine Nebenleitung 49, die die Auslaßseite
der Flügelpumpe 35 vor dem Druckregelventil 39 mit dem Mischbehälter 25 verbindet.
Diese Nebenleitung 49 enthält ein Absperrventil51. Entsprechende Spritz-oder Sprühvorrichtungen
55 reinigen ständig die Walzen und das Sieb, wie dies bei der Papierherstellung
üblich ist.
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Bei der in den Fig. i und 2 dargestellten Maschine ist die Oberfläche
der Brustwalze 13. offen. Die Brustwalze kann beispielsweise den Brustwalzen ähnlich
sein, wie sie in den USA.-Patentschriften 1 808 055, 2 1i8 49, und 2 154
719 dargestellt und beschrieben sind. Der in den Zeichnungen dargestellte besondere
Aufbau besteht aus einem netzartigen Außengehäuse 55, das aus einer Gruppe auf Abstand
gestellter Schienen 57 bestehen kann, die von ringförmigen Kopfstücken 58 getragen
werden und durch Zugstangen 6o verbunden sind. Die Kopfstücke 58 selbst sitzen auf
Speichen 61 von Naben 63, die von der in der Mitte der Walze liegenden Walzentragwelle
65 getragen werden. Die Naben 63 sind auf die Tragwelle 65 aufgekeilt oder anderweitig
befestigt. Außer den an beiden Enden den Walze liegenden, mit Speichen versehenen
Trägern können ein oder mehrere Mittelträger vorgesehen sein, um dem Aufbau eine
größere Festigkeit zu geben. Der besondere Aufbau des netzartigen Gehäuses 55 bildet
kein Merkmal der Erfindung, es kann vielmehr jeder Aufbau verwendet werden, der
das Sieb i i zu tragen vermag und gleichzeitig einen gleichmäßigen Stoffstrom durch
das Sieb hindurch ermöglicht.
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Der Strömungsregler 47 ist mit der Leitung 45 verbunden und leitet
einen fließenden Stoffstrom der bahnbildenden Zone der Maschine zu. Der Aufbau dieses
Strömungsreglers enthält zwei Seitenwände 69, die durch Bauteile 71: und 72 und
durch Teile 73 des Hauptgestelles der Papiermaschine fest miteinander verbunden
sind. An den Seitenwänden 69 und zwischen den Seitenwänden 69 sind gebogene Platten
74 und 75 flüssigkeitsdicht verbunden, die zusammen mit den Seitenwänden 69 die
Wandungen des Strömungskanals bilden, durch den der Stoffbrei der bahnbildenden
Zone zugeführt wird. Wie besonders aus Fig. 2 ersichtlich, besteht dieser Strömungskanal
aus einem ersten Abschnitt 77, der mit dem zum Austragende des Stromverteilers 43
führenden Rohr 45 verbunden ist, wobei dieser Abschnitt einen rechteckigen Querschnitt
hat und eine Breite besitzt, die ungefähr gleich der Breite des Siebes i i ist.
Dieser Anfangsabschnitt 77 des Strömungskanals mündet in eine Kammer 79 von wesentlich
größerer Querschnittsfläche. In dem dargestellten Aufbau hat die Kammer 79 die Form
eines waagerecht liegenden, geraden, kreisförmigen Zylinders, dessen eines Oberflächenelement
sich annähernd tangential zur Brustwalze 13 in der bahnbildenden Zone der Papiermaschine
erstreckt.
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Innerhalb des zylindrischen Abschnitts 79 des Strömungskanals liegt
eine eine geschlossene Oberfläche aufweisende Walze 81, die das Hauptregelelement
des Reglers bildet und die nachstehend auf Grund ihres Arbeitens als »Formwalze«
bezeichnet wird. Diese Formwalze 8i besitzt eine Welle 83, deren auf jedem Ende
befindliche Traglager 85 auf den senkrechten Seitenwänden 69 des Druckauflaufes
durch Einrichtungen einstellbar getragen werden, die eine Verstellung der Relativlage
der Formwalze 81 und der Wandungen ermöglichen, die die zylindrische Kammer 79 des
Strömungskanals bilden. Der Durchmesser der Formwalze 81 ist kleiner als der Durchmesser
der zylindrischen Kammer 79. Unter bestimmten Betriebsverhältnissen liegt die Achse
der Formwalze exzentrisch mit Bezug auf die Achse dieser Kammer 79.
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Die zur Regelung der Stellung der Formwalze 81 innerhalb der Kammer
79 dienende Einrichtung ist in den Fig. 6 und 7 des näheren dargestellt. Wie aus
diesen Figuren ersichtlich, ist jede Platte 89, die= den Hauptteil der Seitenwände
9 bildet, miteiner Kreisöffnung 91 versehen, deren unterschnittene - Kante 93 eine
Kreisplatte 95 aufzunehmen vermag. Die Kreisplatte 95 ihrerseits weist eine Kreisöffnung
97 auf; deren unterschnittene Kante 99 eine zweite Kreisplatte ioi aufzunehmen vermag.
Die in der Platte 95 vorhandene Öffnung 97 liegt exzentrisch mit Bezug auf die Platte
95, und die Lager 85 der Formwalze 81 liegen exzentrisch mit Bezug auf die Innenplatte
ioi. Zum Halten und zum Verriegeln der beiden Platten 95 und ioi, die in einer ausgewählten
Stellung ineinanderpassen, dienen die Halteringe 103 und io5, die an den Seitenplatten
89 bzw. an den größeren Platten 95 durch auf Abstand gestellte Halteschrauben
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befestigt werden.
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Die Anordnung bildet eine handliche Einrichtung, durch die entweder
die inneren Platten ioi oder die äußeren Platten 95 unabhängig voneinander gedreht
werden können, um die Stellung der Traglager 85 der Formwalze 81 und dadurch die
Stellung dieser Walze innerhalb der Formkammer
79 zu verändern.
Gewünschtenfalls können natürlich auch andere einstellbare Trageinrichtungen für
die Formwalze 81 verwendet werden.. Vorteilhaft ist es, irgendeinen Kantenabschluß
zwischen den unteren Kantenflächen der Seitenplatten 89 und dem Sieb i i
vorzusehen. Zu diesem Zweck können Gummileisten iog verwendet werden, die, wie dargestellt,
auf den Seitenplatten 89 sitzen, oder es können andere bekannte Abdichtungen zur
Verwendung kommen.
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Ein mit veränderlicher Geschwindigkeit umlaufender Motor i i i ist
über einen Riemen oder einen anderen Antrieb 113 mit dem einen Ende der Formwalzenwelle
83 verbunden, so daß die Formwalze 81 während des Betriebes der Maschine mit vorbestimmter
Geschwindigkeit in Umlauf gesetzt werden kann.
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Der Umriß und die Abmessungen des Stoffstromes, der von dem Strömungsregler
.47 auf das Sieb 1 i und die Brustwalze 13 zugeführt wird, wird durch die Seitenwände
69, durch eine quer über die Papiermaschine sich erstreckende Auflaufplatte 115
und durch ein Schütz 117 begrenzt, das sich ebenfalls quer über die Papierniaschine
erstreckt und eine Schützplatte 118 enthält. Der aus dem Strömungsregler 47 ausfließende
Stoffstrom bildet auf diese Weise einen länglichen, verhältnismäßig schmalen Strom,
der in einer zum Sieb i r parallelen Ebene einen rechteckigen Querschnitt hat und
im wesentlichen die gleichen Abmessungen aufweist wie die bahnbildende Zone auf
dem Sieb. Sowohl die Auflaufplatte 115 als auch die Schützplatte 118 sind gegeneinander
einstellbar, damit die Abmessungen des Stoffstromes und damit auch die Abmessungen
der bahnbildenden Zone innerhalb vertretbarer Grenzen geändert werden können.
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Erwünscht ist auch, die Brustwalze 13 so zu lagern, daß ihre Stellung
mit Bezug auf den Strömungsreglerq.7 genau eingestellt werden kann. Dies ermöglicht
eine sehr genaue Regelung und Einstellung der Abmessungen der bahnbildenden Zone
und der neben dieser Zone liegenden Strömungskanäle. Die Regelung der Lage der Brustwalze
erfolgt leicht durch Verwendung eines selbsttätig arbeitenden, einstellbaren Walzenlagers,
das auf hydraulischem Wege oder auf andere Art eingestellt wird. Vorrichtungen dieser
Art sind im Handel bekannt und werden deshalb rächt näher beschrieben.
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Die obere Fläche -der Auflaufplatte 115 verläuft glatt in die nebenliegende
Fläche des anderen Begrenzungsteils der Kammer 79 des Strömungskanals, während die
untere Fläche des Endteils oder der Lippe i i9 der Auflaufplatte i 15 in der dargestellten
Weise weggeschnitten ist. Vorzugsweise ist diese Fläche gekrümmt, so daß sie mit
der nebenliegenden Oberfläche des Siebes i i, sobald dieses Sieb von der Brustwalze
13 getragen wird, einen Kanal 121 bildet, dessen Querschnitt in der Richtung, die
der Bewegungsrichtung des Siebes entgegengerichtet ist, zunimmt.
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Das Schütz 117 wird von dem Träger 72 und dein zugehörigen Gestenteil
123 getragen, während die Schützplatte i 18 von dem Geste.lteil 123 mittels einer
Führungsplatte 125 und Befestigungsschrauben gleitbar getragen wird. Durch Einstellschrauben
127 erfolgt die Verschiebung der Schützplatte 118 zum Sieb ii'und zur Brustwalze
13 hin und von diesen Teilen weg. Die Kante der Schützplatte, die während des gewöhnlichen
Arbeitens der Maschine zuerst mit dem Stoffstrom in Berührung tritt, d. h. die Oberfläche
129 (Fig. 3), ist abgestumpft und kann beispielsweise abgerundet sein. Hierdurch
wird eine Reihe von Ruhepunkten, d. h. eine Reihe von Punkten, an denen der Strömungsdurchschnitt
Null ist, quer über die Papiermaschine weg nahe dem in dieser Figur mit 13o bezeichneten
Bereich geschaffen. Wie später erkenntlich wird, wird durch diese Anordnung eine
stetige Teilung des das Schütz erreichenden Stoffstromes erzielt.
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Der erwünschte Strömungszustand wird nahezu erreicht, wenn der Kantenfläche
r29 eine im wesentlichen zylindrische Form gegeben wird. In einer Papiermaschine,
auf der Stoffbrei einer üblicherweise verwendeten Konsistenz (unter etwa 0,4°/o)
verarbeitet wurde und die zur Herstellung von Papieren mittleren oder leichten Gewichts
bei Geschwindigkeiten im Bereich von 3oo bis 6oo m je Minute arbeitete, wurde die
Oberfläche 129 durch das Segment eines Zylinders gebildet, dessen Radius innerhalb
des Bereichs von etwa 3 bis 12 1-nm lag.
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Der Umriß und die Abmessungen der Schützfläche 13i, die das Sieb i
i im Bereich stromabwärts der Schützfläche 129 überliegt, ist von wichtigem Einfluß
auf das Arbeiten der Vorrichtung. Infolge des zunelimendenAblaufens durch die Bahn
und das Sieb i r hindurch erhöht sich die Stoffkonsistenz im Bereich des Schützes
so hoch, daß die in diesem Bereich vorhandene Strömung eine ungefähr plastische
Form hat. Tatsächlich wird die geformte Bahn auf diese Weise unter dem Schütz herausgezogen.
Um eine Verbildung oder eine andere Beschädigung der Bahn zu verhüten, muß dieses
Herausziehen mit einer Geschwindigkeit erfolgen, die ungefähr gleich der Siebgeschwindigkeit
ist. Gleichzeitig muß wenigstens eine geringe :Menge von Flüssigkeit unter der Kante
oder Lippe des Schützes vorhanden sein, um die Bahn bei ihrem Durchgang zu schmieren.
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Als besonders vorteilhaft hat sich bei bestimmten, besonders gut arbeitenden
Ausführungen der Erfindung zur Herstellung von Papier die Verwendung einer flachen,
schrägen Fläche 131 in dieser Zone erwiesen, die sich nach der nebenliegenden Fläche
des Siebes i i hin erstreckt und die mit dieser Oberfläche des Siebes i i einen
Strömungskanal 132 von ziemlicher Länge und ständig abnehmendem Querschnitt bildet.
Die Anordnung sorgt dafür, daß die Fließgeschwindigkeit bei plastischer Strömung
an der unmittelbar hinter der Lippe der Schützplatte liegenden Zone gleich der Siebgeschwindigkeit
bleibt, und sorgt gleichzeitig dafür, daß die geformte Bahn unter der Lippe des
Schützes bei kleinster Verformung oder anderen Störungen herausgezogen wird. Die
Lippe der Schützplatte wird in dem dargestellten Aufbau durch eine senkrechte Kantenfläche
133 begrenzt,
die, wie Fig. 3 zeigt, in die schräg liegende Fläche
131 übergeht.
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Der zwischen der Fläche 131 und der darunterliegenden Siebfläche bestehende
Winkel, der das Ausmaß bestimmt, mit dem die Querschnittsfläche des Strömungskanals
abnimmt, kann über ziemlich weite Grenzen für Papierherstellungsvorgänge geändert
werden, die die Herstellung von Seidenpapier und Druckpapier aus Stoff mit einer
Konsistenz innerhalb des angeführten Bereichs von etwa 0,05 bis 0,4% bei Geschwindigkeiten
von 150 bis Boom je Minute umfassen. Besonders zufriedenstellende Ergebnisse wurden
jedoch mit einem Aufbau erzielt, bei dem diese Winkel innerhalb des Bereiches von
5 bis 45° lagen. Unter diesen Verhältnissen hat der Kanal 132 in der Fließrichtung
eine Länge, die wenigstens gleich seiner Höhe am Einlaufende ist.
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Die tatsächlichen Druckverhältnisse in einem guten Durchschnittsaufbau
sind in Fig. 5 a dargestellt, die auf Fig. 3 durch die Zahlen 5,1 bis 5,5 bezogen
ist, von denen jede von einem Kreis umgeben und längs der Abszissenachse eingezeichnet
wurde. Die Kurve a-c-d stellt den Druck längs der allgemeinen Strömungsbahn von
Zone 5,1 bis 5,5 dar. An der Lippe des Schützes fällt der Druck plötzlich auf einen
dem Außenluftdruck ungefähr gleichen Wert, der gerade an der Außenseite der Lippe
herrscht. Oberhalb der Lippe steigt der Druck etwas entsprechend Kurve a-c-e, wie
auf Grund des großen Volumenverlustes in dem der bahnbildenden Zone zugeführten
Strom und der daraus entstehenden Abnahme der Strömungsgeschwindigkeit in dieser
Zone erwartet werden konnte. Die Strömungsgeschwindigkeit innerhalb der bahnbildenden
Zone und in dem unterhalb des Schützes liegenden Strömungskanal 132 wird
auf einem Wert gehalten, der erwünschterweise etwa gleich der Siebgeschwindigkeit
ist.
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Während des Betriebes kann die Abflußfläche 133 der Schützplatte 118
annähernd in Linie mit der senkrechten Mittellinie 134 der Brustwalze aufgestellt
werden. In diesem Zustand liegt die Mittelachse der zylindrischen Kammer für gewöhnlich
etwas hinter der Mittellinie 134 der Brustwalze. Diese in Fig. 2 dargestellte Anordnung
dient dazu, die ganze bahnbildende Zone auf einen Abschnitt des Siebes i i zu stellen,
der jederzeit auf der Brustwalze 13 aufruht. Hierdurch kann auch die Schwerkraft
zur Unterstützung des Ableitens der Trägerflüssigkeit aus der bahnbildenden Zone
des Siebes ausgenutzt werden.
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Die Fähigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, ein gutes Faserstoffbahngefüge
auf einem an diesem Zeitpunkt vollständig von der Brustwalze getragenen Siebabschnitt
zu bilden, ist ebenfalls ein wichtiges Kennzeichen der Erfindung. Die meisten mit
Druckluft ausgerüsteten Maschinen arbeiten so, daß sich die bahnbildende Zone wenigstens
teilweise auf einen frei schwebenden Abschnitt des Siebes erstreckt. Dadurch wird
das Sieb unzulässigen Beanspruchungen und einem Verschleiß unterworfen, und außerdem
sind schnell zu lösende Schütze und andere Vorrichtungen erforderlich, um eine Beschädigung
des Siebes beim Unterbrechen des Stoffstromes zu verhüten. Natürlich kann die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch dann verwendet werden, . wenn der bahnbildende Teil teilweise oder
auch vollständig frei in der bahnbildenden Zone gehalten wird.
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Wie bereits ausgeführt, ist es die Aufgabe des Walzengehäuses 55,
eine gute Stütze für das Sieb 11 zu bilden, ohne jedoch den Durchfluß durch das
Sieb wesentlich zu stören. Dies erfordert für gewöhnlich die Verwendung eines Gehäuseaufbaues,
der das Sieb in einer eng begrenzten Fläche, die sich der Punkt- oder Linienberührung
nähert, berührt. Bei dem dargestellten Aufbau sind die Berührungsflächen zwischen
dem Gehäuse 55 und dem Sieb i i auf ungefähr Linienberührung begrenzt. Der durch
das Sieb hindurchtretende Flüssigkeitsstrom wird weiter dadurch begünstigt, daß
die Außenkanten der Schienen 57 spitz zulaufen und daß diese Kanten mit einer Gruppe
von dicht auf Abstand gestellten Umfangsschlitzen 135 versehen sind, wie
Fig. 3 zeigt.
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Bei einer Ausführung der Erfindung, die den in den Fig. i bis 3 sowie
in den Fig. 6 bis 8 gezeigten allgemeinen Aufbau hat, hatte die Brustwalze einen
Durchmesser von 75 cm. Die zylindrische Kammer 79 hatte einen Durchmesser von
50 cm iznd die Formwalze 81 einen Durchmesser von 37,5 cm. Bei der Papiermaschine,
die in Breitenrichtung eine Breite von 422 cm hatte, betrugen die Abmessungen des
Auslasses der Formkammer 79 (die Abmessungen waren im wesentlichen gleich den Abmessungen
der bahnbildenden Zone) 15 X 422 cm, und die Mitte der Kammer 79 lag ungefähr 7,5
cm rückwärts der Mittellinie 134 der Brustwalze, d. h. in der der Bewegungsrichtung
der geformten Bahn entgegengesetzten Richtung. Die untere Kante der Schützplatte
118 lag etwa 2,5 cm vor der Mittellinie der Brustwalze, und der Spalt zwischen der
Schützkante und dem Sieb betrug etwa o, i cm. Während des Betriebs der Papiermaschine
lag die Siebgeschwindigkeit im Bereich von 36o bis 450 m je Minute, und die Formwalze
81 lag mit ihrer Oberfläche ungefähr i cm von der Oberfläche des Siebes i i weg,
das durch die bahnbildende Zone hindurch auf der Brustwalze 13 getragen wurde. Stoffbrei
wurde der Kammer 79 unter einem Druck von etwa 750
bis i5oomm Wassersäule
zugeführt, und die Formwalze 81 wurde mit einer Umfangsgeschwindigkeit im Bereich
von i50 bis 630m je Minute angetrieben.
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Die Festsetzung der günstigsten Arbeitsverhältnisse und die beste
Aufstellung der Formwalze mit Bezug auf die bahnbildende Zone und die anderen Elemente
der Vorrichtung können durch theoretische Analyse der Vorrichtung durchgeführt werden.
Eine solche Analyse ist jedoch ein ziemlich verwickelter Vorgang, und es ist im
allgemeinen bequemer, diese Verhältnisse durch Versuche festzustellen. Dies ist
ein verhältnismäßig einfacher Vorgang, da das Vorhandensein der günstigsten
Arbeitsbedingungen
eine leicht bemerkbare Änderung im Arbeiten der Maschine zur Folge hat.
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Wie bereits dargelegt, liegt das Hauptziel der im Betrieb der Vorrichtung
hervorgerufenen Druck-und Geschwindigkeitsregelung darin, innerhalb der bahnbildenden
Zone eine Strömungsgeschwindigkeit zu erzeugen, die ungefähr gleich der Siebgeschwindigkeit
ist, während gleichzeitig innerhalb der bahnbildenden Zone in Richtung der Siebbewegung
ein erhöhter Flüssigkeitsdruck geschaffen werden soll, der so groß ist, daß ein
einwandfreier Durchfluß durch die Faserschicht hindurch erfolgt, die auf dem bahnbildenden
Teil geformt worden ist. Eine unabhängige Regelung der Druck- und Geschwindigkeitsverhältnisse
innerhalb der bahnbildenden Zone ist erforderlich, und weiter ist erforderlich,
daß die unabhängige Regelung des Druckes und der Geschwindigkeit innerhalb der bahnbildenden
Zone unabhängig von der Bewegung des Siebes oder eines anderen bahnbildenden Teiles
erfolgt.
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Um bei einer betriebsfähigen Vorrichtung Betriebsverhältnisse zu erreichen,
die wenigstens den angegebenen Zielen sich nähern, muß der mechanische Aufbau und
das Arbeitsverfahren der Vorrichtung so sein, daß sich die Fasersuspension durch
den Strömungsregler hindurchbewegt und der bahnbildenden Zone unter Verhältnissen
zugeführt wird, die im wesentlichen durch die Gleichungen für Strömungsgefälle ausgedrückt
werden können. Dies ermöglicht die Verwendung feststehender Umgrenzungswände für
die durch den Strömungsregler führenden Strömungsbahnen und besonders für die Kammer
79, die annähernd Stromlinienform hat, wenn Strömungsgefälle vorhanden sind. In
den betriebsfähigen Vorrichtungen können Abweichungen von den genauen Verhältnissen
des Strömungsgefälles auftreten, die aber nicht groß sind. Die Verbindung einer
geraden, runden, zylindrischen Formwalze, die exzentrisch oder konzentrisch innerhalb
einer geraden, zylindrischen Formkammer 79 liegt, bildet für Faserstoffsuspensionen
und andere Suspensionen niederer Konsistenz eine sehr zufriedenstellende Annäherung
an diese Stromlinienbegrenzungen.
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Die Kurven P i, P:2 und P 3 der Fig. 4 zeigen die Druckverhältnisse,
die unter guten Betriebsbedingungen innerhalb eines Strömungsreglers bestehen, der
eine zylindrische Formwalze und eine zylindrische Formwalzenkammer der beschriebenen
Art aufweist. Diese Kurven stellen die Verhältnisse an den Punkten des Strömungskanals
des Strömungsreglers 47 dar, die in der Fig. 2 durch die Zahlen 2 bis 7 bezeichnet
sind, von denen jede Zahl von einem Kreis umgeben und längs der Abszissenachse aufgezeichnet
ist. Beispielsweise wird das Druckverhältnis -in dem mit »4« bezeichneten Leitungsbereich
durch die über der mit »4« bezeichneten Abszisse vorhandenen Druckordinate wiedergegeben.
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Die Kurven P i, P 2 und P 3 geben durchschnittliche Betriebsverhältnisse
wieder und zeigen ziemlich deutlich die beobachtete Tatsache, daß für eine gegebene
Stoffkonsistenz, die bei der Herstellung eines Papiers bestimmten Gewichtes angewendet
wird, ein günstiges Druckverhältnis innerhalb der bahnbildenden Zone vorhanden ist,
das im wesentlichen unabhängig von den anderen Veränderlichen, z. B. dem Stoffzuführungsdruck,
erhalten werden kann. Die Kurvenabschnitte, die mit P i a, P 2 a und
P 3 a bezeichnet sind, stellen die Druckverhältnisse in dem oberhalb der
Schützplatte liegenden Strömungskanal dar, während die Kurvenabschnitte
P i b, P 2 b und P 3 b die Druckverhältnisse in dem zwischen der unteren
Fläche des Schü.tz.es und dem Sieb liegenden Strömungskanal i32 darstellen.
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Die Kurven zeigen, daß die diesen Teil erreichenden ersten Fasern
unter geringem hydraulichem Druck stehen. Diese Fasern haben, wie bereits erwähnt,
eine Geschwindigkeit über die bahnbildende Zone, die im wesentlichen-gleich der
Geschwindigkeit des sich bewegenden Siebes ist und in der gleichen Richtung wie
die Bewegung des Siebes verläuft. Im Anfangsteil der bahnbildenden Zone der dargestellten
Vorrichtung -sind in der in Fig. 4 mit »4« bezeichneten Zone die gewünschten Verhältnisse
erfüllt, d. h. die Strömungsgeschwindigkeit ist ungefähr gleich der Siebgeschwindigkeit,
und der hydraulische Druck hat in dem Flüssigkeitsstrom einen. Mindestwert. Infolgedessen
wird der Anfangsteil der Faserbahn so= aufgelegt, daß die Fasern nur ganz wenig
in das Sieb eindringen und wenig gerichtet sind, da eine Relativbewegung des Siebes
und der Fasern bei Beginn der Bahnbildung nicht vorhanden ist. Sobald jedoch einmal
eine Faserschicht gebildet ist, söll der zur Verfügung stehende, dem Flüssigkeitsstrom
durch das Sieb hindurch hervorrufende hydraulische Druck möglichst schnell ansteigen,
um eine Höchstmenge an Fasern abzulagern und eine Höchstmasse an Weißwasser, d.
h. Abwasser, innerhalb der bahnbildenden Zone abzuleiten. Wie oben bereits in Verbindung
mit Fig. 5 a ausgeführt, sind im Bereich des Schützes Druckverhältnisse erwünscht;
die mit den Strömungszuständen für plastischen Strom verträglich sind.
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Wie später beschrieben wird, wird die Vorrichtung für gewöhnlich in
solcher Weise betrieben, daß die Grenzschichten des durch den Strömungsregler fließenden
Stromes von der bahnbildenden Zone weggeführt werden und dadurch das Strömungsverhältnis
weiterhin verbessert wird.
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Während des Betriebs der Vorrichtung erzeugen die im wesentlichen
durch die Theorie von der Druckströmung bestimmten Strömungsverhältnisse Strömungszustände,
in denen die Reynoldsche Zahl oberhalb etwa 5ooo liegt, und erzeugen feine Wirbelungen
innerhalb des der bahnbildenden Zone zugeführten Flüssigkeitsstromes. Dies ist ein
wichtiges Merkmal der Erfindung, da innerhalb der durch die bahnbildende Zone strömenden
Faserstoffsuspension eine sehr große Zahl kleiner Wirbel entsteht, die etwa die
gleiche Größe haben wie die einzelnen suspendierten Fasern, wodurch eine wesentliche
Verbesserung der Faserverteilung und der Bahnbildung sich ergibt.
Die
wichtigsten Veränderlichen beim -Betrieb des Strömungsreglers und der bahnbildenden
Vorrichtung gemäß der Erfindung sind die Geschwindigkeit der Formwalze, der Abstand
zwischen der Oberfläche der Formwalze und dem Sieb oder dem anderen Formteil in
der bahnbildenden Zone, der Druck, mit dem die Fasersuspension der Formwalzenkammer
79 zugeführt wird, und die relativen Größen des innerhalb der ,Formwalzenkammer
liegenden Strömungskanals. Andere Veränderliche von großer Wichtigkeit beim Betrieb
dieser bahnbildenden Vorrichtung, besonders bei der Herstellung von Papier, sind
die Konsistenz des Stoffes, die Breite (in der Richtung der Siebbewegung)» der bahnbildenden
Zone und die 'alzenoberfläche. Solange der Walzenabstand und di-. relativen Größen
der innerhalb der Formwalzenkammer liegenden Strömungskanäle innerha":) der Betriebsbereiche
liegen, ist die Geschwindigkeit der Formwalze wahrscheinlich die wichtigste Veränderliche
in dieser Vorrichtung.
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Strömungsgeschwindigkeiten, die sich der Siebgeschwindigkeit nähern,
mit Druckverhältnissen entsprechend den in Fig.4 dargestellten Kurven, werden in
dem dargestellten Aufbau @ter der Annahme, daß die relativen Größen des i,nerhalb
des Strömungsreglers liegenden Strömungskanals in betriebsfähigen Grenzen bleiben,
leicht erreicht durch richtiges Einstellen der Lage der Formwalze 81 gegenüber dem
Sieb i i, durch Regeln der Walzengeschwindigkeit und des Abstandes zwischen der
Oberfläche der Formwalze 81 und des Siebes ii. Während jede Gruppe von Einstellungen
auf Grund einer Änderung in dem Druck, mit dem der flüssige Stoff der Formwalzenkammer
zugeführt wird, einer Änderung unterworfen wird, erfordert die Einstellung der Druckverhältnisse,
wie sie in Fig.4 dargestellt sind, nur verhältnismäßig wenig Versuche. Die Walzengeschwindigkeit
kann zuerst bei einer Umfangsgeschwindigkeit erprobt werden, die etwa gleich oder
etwas kleiner als die Siebgeschwindigkeit ist. Die günstigste Einstellung der anderen
Veränderlichen kann für gewöhnlich durch Prüfung der Bahn gemacht werden. In schwierigen
Fällen können Druckhähne verwendet werden, um die Verhältnisse festzustellen, wo
der Druck schnell in Richtung der Siebbewegung innerhalb der bahnbildenden Zone
steigt, während gleichzeitig das günstigste Geschwindigkeitsverhältnis, wie oben
beschrieben, aufrechterhalten wird.
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Da beobachtet wurde, daß die befriedigendsten Betriebsbedingungen
von dem gleichförmigen Druck der von der Formwalzenkammer gelieferten Fasersuspension
abhängt, ist in der Anlage eine Druckregelvorrichtung, im vorliegenden Fall das
selbsttätig arbeitende Druckregelventil 39 und seine zugehörige Nebenleitung 44,
eingebaut. Eine Änderung in diesem Druck ändert nicht erheblich die Form der Druck-Geschwindigkeits-Kurven,
ändert aber die tatsächlich erzielten Drücke, während andere Verhältnisse unberührt
bleiben. Die Druckänderung würde beispielsweise innerhalb der bahnbildenden Zone
Druckänderungen erzeugen, die durch eine senkrechte Verschiebung der Kurven der
Fig.4 dargestellt werden würden. Ähnliche Änderungen in den Geschwindigkeitsverhältnissen
würden ebenfalls auftreten; ebenso eine Änderung in dem Gewicht der Bahn, und vielleicht
würden Änderungen in dem Gefüge der auf dem Sieb gebildeten Bahn folgen. Daher ist
der gleichförmige Zuführdruck für eine gegebene Betriebsgeschwindigkeit bei' einer
gegebenen Gruppe von Verhältnissen sehr wichtig.
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Da die bahnbildende Vorrichtung in der Lage ist, wesentliche Kraftmengen
dem in Flüssigkeit suspendierten: und der bahnbildenden Zone zugeführten Faserstoffstrom
zu übertragen und dies für gewöhnlich auch ausführt, kann der Druck, mit dem der
Stoff der Formwalzenkammer zugeleitet wird, wesentlich niedriger sein als der Druck,
der in den bis jetzt bestehenden Anlagen oder Papiermaschinen verwendet wird. Beispielsweise
wird der Stoff bei der Herstellung von Papier für gewöhnlich derjenigen Vorrichtung,
die den Stoff zur bahnbildenden Zone hinleitet, mit einem Druck zugeführt, der annähernd
dem Druck entspricht, der erforderlich ist, um an dem Schütz eine Auslaufgeschwindigkeit
gleich der Geschwindigkeit des Siebes oder Formteiles zu erzeugen. Bei Papiermaschinen,
in denen eine bahnbildende Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendet wird, kann
jedoch der Stoff mit einem Druck zugeführt werden, der wesentlich unter dem Druck
liegt, der erforderlich ist, um eine Auslaufgeschwindigkeit an dem Schütz gleich
der Siebgeschwindigkeit zu erzeugen. Für gewöhnlich gibt ein Druck etwa gleich der
Hälfte des normalen Arbeitsdruckes gute Ergebnisse. Der Vorteil wesentlicher Erhöhung
der Arbeitsgeschwindigkeit bestehender Anlagen ohne Änderung der Stoffzuführung
ist offensichtlich.
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Die Erfindung ermöglicht auch die Verwendung von Stoffsuspensionen
geringer Konsistenz und arbeitet in bestimmten Fällen hiermit sehr gut. Zur Erläuterung
sei angeführt, daß Seidenpapier des üblichen Gewichts zur Zeit aus Stoff hergestellt
wird, dessen Konsistenz im Bereich von etwa o,i8 bis 0,35'/o liegt, Während Druckpapier
des üblichen Gewichts atis Stoff hergestellt Wird, dessen Konsistenz im Bereich
von etwa 0,5 bis i 0/0 liegt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
so niedrige Stoffkonsistenzen wie o,o5 % verwendet werden. Bei der Herstellung von
Seiden- und Druckpapier auf einer Langsiebpapiermaschine mit Arbeitsgeschwindigkeit
von 15o bis goo m je Minute liegen die verwendeten Konsistenzen im Bereich von o,o5
bis o,40/0. Die Verwendung von Suspensionen dieser niedrigen Konsistenz hat bedeutende
Vorteile, z. B. im verbesserten Gefüge, in der besseren Regelungsmöglichkeit usw.
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Eine wesentliche Menge des Stoffbreies oder einer anderen Faserstoffsuspension
wird während des Betriebs der Vorrichtung ständig innerhalb der Formwalzenkammer
79 in Umlauf gesetzt, wobei diese Menge in der Hauptsache durch die relativen Größen
des durch den Strömungsregler hindurchführenden
Strömungskanales
bestimmt wird. Eine kleine Flüssigkeitsmenge wird aus der bahnbildenden Zone unterhalb
der unteren Kante des Schützes 118 abgeleitet. Diese Menge soll aus der bahnbildenden
Zone heraus mit einer Geschwindigkeit abströmen, die ungefähr gleich der Siebgeschwindigkeit
ist. Die Flüssigkeit dient zum Schmieren, um die Beschädigung der gebildeten Bahn
beim Heraustreten unter dem Schütz zu verhüten, und dient auch zum Stabilisieren
des im Bereich des Schützes fließenden Stromes, da hierdurch eine Reihe von Ruhepunkten
auf der dem Strom entgegengerichteten oder führenden Fläche 1a9 des Schützes entstehen.
Die Vorteile bei Verwendung eines Schützes mit einem Kanal 132 von abnehmendem Querschnitt
in der unmittelbar vor der Schüttlippe liegenden Zone sind bereits früher erwähnt
worden.
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Um die bestrnöglichsten Faserstoffbahngefüge und eine ständigz Stabilität
des Arbeitsganges zu erhalten, wird ein Teil des der bahnbildenden Zone zugeführten
Stoffstromes rückwärts längs des sich bewegenden. Siebes durch den Kanal 121 hindurchgeleitet,
der zwischen der Unterfläche der Auflaufplattenlippe i i9 und dem Sieb i i vorhanden
ist. Wenn die relativen Größen der in der Vorrichtung vorhandenen. Strömungskanäle
so gewählt sind, daß in der Zone, in. der sich das Sieb i i in die bahnbildende
Zone hineinbewegt, ein ständiger Rückwärtsstrom des Stoffes vorhanden ist, werden
vorübergehende Unstabilitäten in dem neben der bahnbildenden Zone liegenden Strömungskanal
im wesentlichen ausgeschaltet. Dieser rückwärts verlaufende Stoffstrom leitet ferner
aus der bahnbildenden Zone die nebenliegende Grenzschicht des Stoffstromes weg,
der durch den Strömungsregler 47 zur bahnbildenden Zone strömt. Gleichzeitig wird
die neben der Oberfläche der Formwalze 81 liegende Grenzschicht aus der bahnbildenden
Zone abgeleitet und durch den Strömungskanal, der zwischen der Oberfläche der Formwalze
und der oberen Fläche der Schüttplatte vorhanden ist, wieder in den. Kreislauf eingeleitet.
Während des Betriebs der Anlage strömt also nur der Mittelteil des Stoffstromes,
der durch den Strömungsregler in Richtung der bahnbildenden Zone fließt, dieser
Zone zu, während die Grenzschichten. ständig abgeleitet und aus dieser Zone herausgehalten.
werden. Die Strömungsverhältnisse in. dem die bahnbildende Zone erreichender, Stoffstrom
nähern sich also mehr den Druckströmungsverhältnissen, wodurch ein besseres Faserstoffbahngefüge
erzielt wird.
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Die Stoffmenge, die nach rückwärts durch den Kanal 121 hindurch abgeleitet
wird, kann einen ziemlichen Teil des der Formwalzenkammer 79 zugeführten Gesamtstoffes
ausmachen. Es können Mengen bis zu 4oo/o oder sogar 5o%. des Gesamtstromes unter
bestimmten Betriebsverhältnissen erforderlich werden, obwohl nicht die Menge des
Stromes, sondern vielmehr der stabile Charakter desselben der ausschlaggebende Faktor
zur Erzielung der gewünschten Betriebszustände ist.
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Wird der nach rückwärts gerichtete Stoffstrom durch Bewegen der Lippe
i i9 der Auflaufplatte 115 geregelt, so kann die beste Einsstellung derAuflaufplattenlippe
bequem durch Versuche festgestellt werden. Dieses Verfahren, wird besonders dadurch
begünstigt, daß gleichzeitig mit dem Bestehen stabiler Strömungsverhältnisse in.
dem nach rückwärts gerichteten Stoffstrom auch entsprechende stabile Strömungsverhältnisse
in dem angrenzenden Teil der Formwalzenkammer 79 vorhanden. sind. Ein Zapfhahn oder
eine Reihe von Druckzapfhähnen., wie beispielsweise bei 136 in Fig. 2 gezeigt, können
in dieser Zone vorgesehen sein, um die günstigste Stellung der Lippe durch Messung
der in dieser Zone vorhandenen Druckverhältnisse zu bestimmen. Die richtige Stellung
nimmt die Lippe iig dann ein, wenn. wesentliche Druckänderungen, in dem mit den
Zapfhähnen verbundenen. Bereich nicht auftreten. Wird eine neue Maschine erstmalig
in Betrieb. genommen, so kann nach dem Einsteilen, der Lippe eine entsprechende
Regelung der Geschwindigkeit der Formwalze oder auch der Rollenstellung erforderlich
werden, jedoch ist dies unbedeutend.
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Die Menge des der bahnbildenden Zone zugeführten Stoffstromes, die
längs des Siebes od. dgl. bei dessen. Bewegung in. die bahnbildende Zone hinein
nach rückwärts fließt, beeinflußt die innerhalb der bahnbildenden Zone bestehenden.
Druck-Geschwindigkeits-Verhältnisse. Die in Fig. q. dargestellten. Kurven P i bis
P 3 zeigen typische Verhältnisse für einen guten Betrieb einer Papiermaschine, die
zur Herstellung eines leichten Papieres, beispielsweise eines Seidenpapieres, dient,
dessen ungekreppte Lage ein Gewicht von i,8 bis q. kg für q.8o Bogen der Größe 6o
X 86 cm hat und aus Stoff einer Konsistenz von. o,io/o hergestellt wurde. Diese
Kurven stellen auch die Druckverhältnisse dar, die dann in der bahnbildenden Zone
herrschen, wenn von 5 bis etwa 2o '/o der Gesamtmenge des der bahnbildenden Zone
zugeführten Stoffes längs des aufsteigenden Siebes nach rückwärts durch den Kanal
121 hindurch abgeleitet wird.
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Bei der Herstellung von anderen Papiersorten, bei denen andere Stoffbreiarten
verwendet werden, können abweichende Betriebsgeschwindigkeiten usw. bessere Ergebnisse
zeitigen. Beispielsweise. steilen die in Fig. 5 dargestellten Kurven P i, P 2 und
P3 Betriebsverhältnisse dar, bei denen Stoff von etwas höherer Konsistenz zur Herstellung
von wesentlich schwererem Papier verwendet wird. Unter den durch die Kurven. nach
Fig. 5 dargestellten Verhältnissen kann der Rückstrom von 30 bis 400/e# des
der bahnbildenden Zone zugeführten Gesamtstromes ausmachen. Ersichtlich ist, daß
ein etwas höherer Druck in der ganzen bahnbildenden Zone zu bestehen scheint und
daß bestimmte kleine Änderungen in der Zone auftreten, in der die Formwalze, und
die bahnbildende Fläche, d. h. das Sieb, einander am nächsten liegen. Dies ist charakteristisch
für Betriebsverhältnisse, bei denen. größere Stoffmengen nach rückwärts abgeleitet
werden.
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Theoretische Überlegungen zeigen, - daß Strömungsregler mit feststehenden
Wandungen, deren Flächen sich den Stromliniengrenzen. von Druck-
Strömungen
nähern, mit höchstem Wirkungsgrad und mit geringsten Abweichungen von den Druckströmungsverhältnissen
arbeiten, sobald der Rückwärtsstrom gerade so groß ist, daß die Grenzschicht abgeleitet
wird. Die Betriebsstabilität der Vorrichtung wird jedoch im ganzen dann verbessert,
wenn eine größere Menge der Faserstoffsuspension längs des bahnbildenden Teiles
zurückfließt, so daß es zu empfehlen ist, größere Mengen rückwärts abzuleiten. Für
gewöhnlich genügt als Rückstrom eine Menge bis zu etwa 2o °/o des in die bahnbildende
Zone eingeleiteten Gesamtstromes bei Papiermaschinen, wie sie vorstehend beschrieben
sind.
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Die gegenseitigen Abmessungen und Größen der Formwalze und des Siebes
od. dgl. bestimmen. in sehr hohem Maße die zulässigen Abmessungen der bahnbildenden
Zone. Je größer der Durchmesser der Formwalze im allgemeinen: ist und. je näher
die Fläche des bahnbildenden Teiles (Siebes) der Fläche der bahnbildenden Walze
liegt, desto breiter kann die zulässige bahnbildende Zone sein. Wenn die Formwalze
ein ungelochter, glatter, zylindrischer Körper ist und die bahnbildende Zone einen
bogenförmigen Abschnitt des Siebes bildet, das von. einer offenen. Brustwalze getragen
wird, ist zur Verwendung einer Formwalze zu raten, die wenigstens den halben Durchmesser
der Brustwalze hat. Bei der Herstellung von üblichen Papiersorten auf Langsiebpapiermaschinen
mit Geschwindigkeiten im Bereich von i50 bis 90o m je Minute und bei Verwendung
einer Stoffsuspension von weniger als 0,4°/o Konsistenz ist es allgemein ratsam,
bei Verwendung der Erfindung eine bahnbildende Zone zu nehmen, die etwa 6o bis 16o
mm breit, gemessen in Richtung der Siebbewegung, ist.
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Die Wirkung der Formwalze hinsichtlich Regelung und Festsetzung der
Verhältnisse von Druck und Geschwindigkeit innerhalb der bahnbildenden Zone hängt
für eine Walze von gegebener Größenabmessung und Oberflächenbeschaffenheit von zwei
Hauptfaktoren ab, nämlich von dem Abstand zwischen der Oberfläche der Formwalze
und dem bahnbilden:denTeil (Sieb) und vonderUmfangsgeschwin.-digkeit der Formwalze,
obwohl diese Faktoren in gewissem Maße voneinander abhängen, da eine erhöhte Walzengeschwindigkeit
einen. größeren. Abstand ermöglicht und umgekehrt. Die Beschaffenheit der Walzenoberfläche
hat ebenfalls ihren Einfluß. Eine etwa" angerauhte Walzenoberfläche erhöht die durch
die Walze erzeugte Wirkung. Bei der Herstellung von Seiden- und Druckpapier auf
einer Langsiebpapiermaschine, bei der Stoffsuspensionen. mit einer Faserkonsistenz
im üblichen Bereich (d. h. nicht über etwa 0,q.0/0) verwendet werden und bei der
das Papier mit Geschwindigkeiten innerhalb des Bereichs von 15o bis 90o m je Minute
hergestellt wird, ergeben sich besonders zufriedenstellende Verhältnisse, wenn der
Abstand von der Walze zum Sieb innerhalb des Bereichs von etwa 6 bis i9 mm gehalten
wird. Unter den gleichen Verhältnissen ergibt der Antrieb der Formwalze mit Umfangsgeschwindigkeiten
innerhalb des Bereichs von etwa r50 bis r050 m je Minute zufriedenstellende Ergebnisse.
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Um die Vorteile der Erfindung voll auszunutzen, sollen die auf das
Sieb od. dgl. aufzulegenden ersten Fasern mit dem Sieb unter solchen Verhältnissen
in Berührung gebracht werden, daß im wesentlichen kein Geschwindigkeitsunterschied
zwischen diesen beiden Körpern besteht, und gleichzeitig soll der Flüssigkeitsdruck
sehr niedrig gehalten werden, damit die Fasern nicht in. das Sieb od. dgl. hineingepreßt
werden. Dieses besondere Verhältnis von Druck und Geschwindigkeit ist jedoch bei
der Herstellung von verfilzten Faserstoffbahnen gemäß der Erfindung nicht ausschlaggebend.
Die Anordnung eines Strömungsreglers, der eine Formwalze und eine Formwalzenkammer
enthält, ermöglicht in der bahnbildenden Zone einen breiten. Bereich von Druck-
und Geschwindigkeitsverhältnissen, die vollständig unabhängig von der Bewegung des
Siebes oder seines Trägers sind. Für beste Ergebnisse scheint bei der Herstellung
von Papier eine Erhöhung im Druck und eine Abnahme an Geschwindigkeit in der Strömungsrichtung
vorteilhaft, jedoch können Druck- und Geschwindigkeitsbemessungen anderer Art aufgestellt
werden, um Ergebnisse zu zeitigen, die sehr viel besser gegenüber den älteren Anlagen
sind, bei denen keine derartigen Regelvorrichtungen eingebaut waren.
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Erwünscht ist auch, daß die Zuströtnrichtung des Faserstoffstromes
zur bahnbildenden Zone hinunter den obigen Verhältnissen der Bewegungsrichtung des
Siebes möglichst nahe kommt. Diese Bedingung ist jedoch bei weitem nicht von so
großer Bedeutung wie dieWalzengeschwindigkeit, ferner der von der Walzengesch-,vindigkeit
abhängig gemachte Abstand sowie der Zuführdruck und die gegenseitigen Abmessungen
des innerhalb der Formwalzenkammer liegenden Strömungskanals, obwohl die erstgenannten
Verhältnisse von wesentlicher Wirkung beim Abgautschen der Bahn. sind. Kann die
Bahn ohne Eindrücken. der Fasern. in das Sieb od. dgl. gebildet werden, so wird
das Abnehmen der Faserstoffbahn an der Gautsch-,valze wesentlich erleichtert. Der
Zuströmwinkel hat auch einigen Einfluß auf die Ouerfestigkeit der Bahn, wobei beste
Ergebnisse dann erhalten werden, wenn der Stoffbrei möglichst parallel zum Sieb
in die bahnbildende Zone eintritt.
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Wie bereits ausgeführt, bilden die relativen Abmessungen des Strömungskanals
innerhalb der Formwalzenkammer eine der wichtigeren Veränderlichen in der Vorrichtung.
Diese Abmessungen bestimmen zum großen Teil die Suspensionsmenge, die innerhalb
der Formwalzenkammer 79 wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird. Diese Wiedereinführung
von Flüssigkeit innerhalb der Formwalzenkammer leitet aus der bahnbildenden Zone
nicht nur die neben der Formwalze liegende Grenzschicht ab, sondern scheint auch
einen wichtigen Einfluß auf die Beibehaltung von Strömungsverhältnissen, auszuüben,
die, sich innerhalb der Formwalzenkammer herrschenden Druckströmungsverhältn.issen
nähern. Bei Betrieb der Vorrichtung ist
es deshalb wichtig, daß
ein Strömungskanal ziemlicher Größe zwischen, der oberen Fläche der Schätzplatte
oder einer anderen Einrichtung, die die Fallstromkante der Formwalzenkammer begrenzt,
und der nebenliegenden Fläche der Formwalze vorhanden ist.
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Wird die vorstehende Betrachtung der verschiedenen. Veränderlichen,
die das Arbeiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung beeinflussen., unter besonderer
Berücksichtigung der Herstellung von Papier auf einer Langsiebmaschine zusammengefaßt,
so ist es bei der Herstellung von Seiden: und Druckpapier mit einem Grundgewicht
von vielleicht bis zu 27 kg für 48o Bogen. von 6o X 86 cm ratsam, eine Stoffsuspension
mit einer Konsistenz im Bereich von etwa o,5 bis 0,4% zu verwenden, wobei Arbeitsgeschwindigkeiten
von r50 bis 90o m je Minute zulässig sind. Es ist ersichtlich, daß.die Konsistenz
etwas niedriger ist als die Konsistenz, die üblicherweise-beim Betrieb von Langsiebpapiermaschinen,
insbesondere mit Druckauflauf, verwendet wird.
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Unter diesen gleichen Verhältnissen genügt es, die Faserstoffsuspension
dem Strömungsregler 47 bei einem innerhalb des Bereiches von etwa 38 bis 254 cm
Wassersäule liegenden Druck zuzuführen. Dieser Druck ist geringer als der Druck,
der notwendig ist, um eine Auslaufgeschwindigkeit gleich den zu erwartenden höheren
Geschwindigkeiten zu erreichen, und ist ein Zeichen für die ziemlich einschneidende
Regelung der der bahnbildenden Zone zugeführten Faserstoffsuspension.
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Auch bei der unter diesen angeführten Verhältnissen erfolgten Herstellung
von Papier ist es ratsam, eine bahnbildende Fläche zu wählen, deren Mindestbreite
im Bereich von etwa 6o bis z60 mm, gemessen in der Bewegungsrichtung des Siebes,
liegt. Dieser Abmessungsbereich ist Änderungen unterworfen, jedoch bilden die angegebenen
Werte einen. guten Mindestdurchschnitt für übliches Arbeiten.
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Beim Arbeiten. unter den oben angeführten Verhältnissen wird die Regelung
der innerhalb der bahnbildenden Zone herrschenden Geschwindigkeits- und Druckverhältnisse
durch zweckentsprechende Änderung und gegenseitige Anpassung der Geschwindigkeit
der -Formwalze und des Siebes, des Abstandes zwischen der Formwalze und dem Sieb
od. dgl., der Oberflächenbeschaffenheit der Formwalze und der gegenseitigen Abmessungen
der Formwalze und der Formwalzenkammer in bezug auf die Abmessungen und den Umfang
des Siebes, seines Trägers und. der bahnbildenden Zone vervollständigt. Die Geschwindigkeit
der Formwalze wird für gewöhnlich so geregelt, daß eine Umfangsgeschwindigkeit vorhanden
ist, die etwa die Größe der Siebgeschwindigkeit hat, d. h. für Siebgeschwindigkeit
im Bereich von i50 bis 90o m je Minute genügen Umfangsgeschwindigkeiten für die
Walze im allgemeinen Bereich von 150 bis 1050'M
je :Minute. Je größer der
Abstand zwischen der Formwalze und dem Sieb ist, desto höher ist die Walzengeschwindigkeit.
Unter bestimmten Verhältnissen kann die Umfangsgeschwindigkeit der Formwalze größer
als die Siebgeschwindigkeit sein. Die Wirkung der Formwalze kann allgemein dahingehend
erklärt werden, daß ein. getriebener Wirbel erzeugt wird, der exzentrisch mit Bezug
auf die Achse der Formwalzenkammer liegt.
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Der Mindestabstand zwischen der Formwalze und dem Sieb liegt gewöhnlich
innerhalb des Bereichs von etwa 2,5 bis 7,5 mm, kann: aber auch größer sein. Die
Oberfläche der Walze ist für gewöhnlich glatt, kann aber auch etwas gerauht sein,
um die Wirkung zu vergrößern.
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Was die gegenseitigen Abmessungen und Größen der Formwalze mit Bezug
auf die Abmessungen und Flächen des Siebes, seines Trägers und der bahnbildenden
Zone anbetrifft, so sind die diese Beziehungen beeinflussenden Verhältnisse im vorstehenden
erörtert worden. Die Abmessungen, und Größen müssen so sein, daß innerhalb der.FormwaIzenkammer
eine angemessene Menge an Faserstoffsuspension wieder in den Umlauf zurückgeführt
wird, und zwar zusammen mit einer genügenden Menge an dem Sieb en.tgegenströmender
Flüssigkeit, sofern eine solche Rückströmflüssigkeit zur Verwendung kommt. Bei der
Papierherstellung ist. es unter den obenerwähnten Verhältnissen erwünscht, die Formwalze
und das Schütz so zu bemessen und aufzustellen, daß 25 bis 5o0/0 der der bahnbildenden
Zone zugeführten. Suspension wieder in den Umlauf zurückgeführt wird. Gleichzeitig
ist für einen genügenden Rückwärtsstrom längs des Siebes bei seiner Bewegung in
die bahnbildende Zone hinein zu sorgen, so daß stabile Strömungsverhältnisse geschaffen
werden.. Dieses Rückwärtsströmen, erfordert etwa 5 bis 2o °/° des der bahnbildenden
Zone zugeführten Faserstoffstromes, ohwohl auch, ein wesentlich größerer Prozentsatz
unter bestimmten Arbeitsverhältnissen. mit Vorteil verwendet werden kann., wie dies
dargelegt wurde. Beispiel i Bei der Herstellung von leichten Seidenpapierbahnen
(mit einem. Gewicht von 2,7 kg für 48o Bogen von 6o X 86 cm Größe) auf einer Lang"
siebpapiermasch.ine nach der in Fig. 2 dargestellten Ausführung hatte die Brustwalze
einen Durchmesser von 60o mm, die Formwalze 81 einen Durchmesser von 3o5 mm und
die Formkammer 79 einen Durchmesser von 4o6 mm.
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Die Formwalze 81 war innerhalb der Kammer 79 so aufgestellt, daß der
in Radialrichtung gemessene Mindestabstand zwischen der Formwalzenoberfläche lind
dem Sieb i i in, der bahnbildenden Zone 14,7 mm betrug. Der Mindestabstand zwischen
der Formwalze 81 und der Lippe i i9 der Schätzplatte 115 betrug 19,4 mm, gemessen
in Radialrichtung. Die Mindestbreite des Strömungskanals zwischen der oberen Fläche
der Schätzplatte 118 und der Oberfläche der Formwalze betrug 6 mm, wobei diese Strecke
ebenfalls in Radialrichtung gemessen wurde. Bei dieser Maschine hatte der zwischen
der unteren Fläche der Schätzplatte 115 und dem Sieb i i vorhandene Kanal 121 eine
Mindesthöhe
von o,28 mm. Die bahnbildende Zone hatte eine ungefähre
Länge in Umfangsrichtung der Brustwalze von 89 mm.
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Arbeitete diese Maschine mit einer Siebgeschwindigkeit von 375 m je
Minute, so wurde das beste Faserbahngefüge dann erhalten, wenn die Stoffsuspension
dem Strömungsregler mit einem Druck von 61o mm Wassersäule und einer Konsistenz
von annähernd o,1 A/9 zugeführt und die glattflächige Formwalze mit einer so großen
Geschwindigkeit angetrieben wurde, daß sie eine Umfangsgeschwindigkeit von 540 m
je Minute hatte. Während des Betriebes lag die führende Fläche der Schützplatte
i 18, d. h. die Oberfläche 129, im wesentlichen auf der senkrechten Mittellinie
134 der Brustwalze, während die Lippe des Schützes von dem Sieb i i in einem Abstand
von 1,8 mm lag. Beispiel 2 Bei der Herstellung einer etwas schwereren Bahn mit einem
Gewicht von 4,5 kg für 480 Bogen der Größe von 6o X 86 cm auf der im Beispiel i
beschriebenen gleichen Maschine wurden folgende Größen gewählt: Mindestabstand zwischen
der Oberfläche der Formwalze 81 und dein Sieb. i i .in der bahnbildenden Zone gleich
24 mm, gemessen in Radialrichtung; Mindestabstand zwischen. der Oberfläche der Formwalze
81 und der Lippe i i9 der Schützplatte gleich 32 mm, gemessen in Radialrichtung;
Mindestbreite des zwischen der oberen Fläche der Schützplatte 118 und der Oberfläche
der Formwalze8i vorhandenen Strömungskanals gleich 9 mm, ebenfalls gemessen in Radialrichtung;
Mindestbreite des zwischen. der Auflaufplatte 115 und dem Sieb i i vorhandenen.
Kanals i2r gleich 7,5 mm; Länge der bahnbildenden Zone, gemessen längs des Umfanges
der Brustwalze, gleich i 2o mm. Wurde auf dieser Maschine mit einer Siebgeschwindigkeit
von 450 m je Minute gearbeitet, so wurde das beste Faserstoffbahngefüge dann erhalten,
wenn die Stoffsuspension dem Strömungsregler mit einem Druck von 1295 mm Wassersäule
zugeführt, eine Konsistenz von o,io°/o verwendet und die Formwalze mit einer so
großen Geschwindigkeit angetrieben wurde, daß sie eine Umfangsgeschwindigkeit von
6oo m je Minute hatte. Die führende Fläche 129 der Schützplatte 118 lag 25 mm stromauf
der senkrechten Mittellinie 134 der Brustwalze 13. Der Abstand von der Lippe des
Schützes bis zum Sieb betrug i, i mm.
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Unter bestimmten Betriebsverhältnissen wird ein besseres Faserstoffbahngefüge
oder eine erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit oder beides durch die Verwendung einer
offenen Brustwalze erhalten, in deren Walzengehäuse Druck- oder Saugkästen liegen.
Die bahnbildendeVorrichtung einer derartigeEinbauten aufweisende Lailgsiebpapiermaschine
ist in den Fig 9 und io besonders dargestellt. Bis auf den Aufbau der Brustwalze
137 und die eingebauten Druck- und Saugkästen 138 und 139 ist die in diesen Figuren
dargestellte Vorrichtung im wesentlichen der in Fig. 2 dargestellten bahnbildenden
Vorrichtung gleich, die vorstehend beschrieben worden ist. Sich entsprechende Teile
der in Fig. 2 und 9 dargestellten Vorrichtung sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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Die Brustwalze 137 der in Fig. 9 dargestellten Maschine besitzt ein
netzartiges Außengehäuse 41, das aus einer Gruppe von auf Abstand gestellten Schienen
143 besteht, die von ringförmigen. Kopfleisten 144 getragen. werden, und durch Zugstangen
145 wie bei Brustwalze 13 verbunden sind. Bei der in den Fig. 9 und io dargestellten
Maschine werden die Kopfleisten. 144 jedoch von Ringlagern 147 getragen, von denen,
wenigstens ein. Lager einen (nicht dargestellten) Antrieb für die Walze enthält.
Die Brustwalze 137 ist verstellbar gelagert, wie dies bei der Brustwalze 13 beschrieben
ist.
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DieDruck- und Saugkästen 138 und 139 bestehen aus einer Gruppe von
einzelnen langgestreckten, segmentartigen Kästen oder Kammern, die bogenförmig geformt
sind und in Berührung mit der Innenfläche des Walzengehäuses 141 liegen. Die Vorrichtung
138 enthält zwei getrennte Kammern 148 und 149, während die Vorrichtung 139 in drei
Kammern. i5o, 151 und 152 unterteilt ist.
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Beim Betrieb der Vorrichtung kann es erforderlich werden" die Stellung
der Druck- und Saugvorrichtungen 138 und 139 längs der inneren Umfangsfläche des
Brustwalzengehäuses 141 zu ändern. Zu diesem Zweck sind in der dargestellten Ausführung
für jede Vorrichtung 138 und 139 verstellbare Lager vorgesehen. Die Stirnwände der
die Druckvorrichtung 138 bildenden Kammern 148 und 149 sind fest mit zwei axial
ausgerichteten, hohlen Achsstümpfen 153 mittels zweier Segmentplatten 154 verbunden.,
von denen je eine an jedem Achsstumpf 153 angeschweißt oder auf andere Weise befestigt
ist. Auf das Außenende des einen Achsstumpfer 153 ist ein Schneckenrad 155 (Fig.
io) aufgekeilt. Eine mit Handrad 156 ausgerüstete Antriebsvorrichtung greift mit
ihrer Schnecke in das Schneckenrad 155 ein, um eine Drehung der ganzen Vorrichtung
138 innerhalb des Brustwalzengehäuses 141 zu bewirken und die Vorrichtung in der
eingestellten Stellung zu verriegeln. Für die Achsstümpfe 153 sind entsprechende
Traglager vorgesehen, die aber im einzelnen nicht dargestellt sind.
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Die andere Vorrichtung 139 ist mittels Segmentplatten 157 auf zwei
kurzen, hohlen Wellen 158, die auf den Achsstümpfen 153 gelagert sind, in ähnlicher
Weise aufgestellt, wie dies aus der Zeichnung ersichtlich ist. Ein dem Schneckenrad
155 ähnliches Schneckenrad 159 (Fig. io) ist auf die eine kurze Welle 158 aufgekeilt.
Eine mit Handrad 16o ausgerüstete Antriebsvorrichtung greift mit ihrer Schnecke
in das Schneckenrad 16o ein, um eine Bewegung der Saugkastenvorrichtung relativ
zu der Innenfläche des Brustwalzengehäuses zu bewirken, Die Verbindungen zu dem
Innenraum der in den Druck- oder Saugwalzenabschnitten befindlichen Kammern werden
durch Rohre oder Leitungen. 161, 162, 163, 164, 165 und 166 hergestellt. Diese Leitungen
können einen biegsamen. Abschnitt enthalten, damit sie die Bewegung oder Einstellung
der Vorrichtungen 138 und 139 nicht stören.
Die Verwendung von
zwei Druck- oder Saugvorrichtungen 138 und 139, deren Abmessungen
so gewählt sind, daß sie nicht nur die bahnbildende Zone der Brustwalze 137, sondern
auch große Flächen in Bewegungsrichtung vor und hinter der bahnbildenden Zone bedecken,
die Unterteilung dieser Vorrichtungen in eine Anzahl einzelner Kammern, in denen
abweichende, vorbestimmteDruck- und Saugverhältnisse aufrechterhalten werden, können,
und die Verwendung von. Einstellvorrichtungen, durch die die Stellung dieser Teile
eingestellt werden kann, geben, dem Brustwalzenaufbau eine sehr große Anpassungsfähigkeit.
Von, besonderer Wichtigkeit ist es, daß die Anordnung das Arbeiten mit unterschiedlichen
und sinngemäß einstellbaren Drücken in den Abschnitten der bahnbildenden Zone sowie
in den in Bewegungsrichtung vor oder nach dieser bahnbildenden Zone liegenden Abschnitten
ermöglicht. Unter bestimmten Betriebsverhältnissen kann es auch erwünscht sein,
Wasser oder eine andere Flüssigkeit nach außen durch die Brustwalze sowie denjenigen
Abschnitt des von der Brustwalze ge.-tragenen Siebes zu führen, der in Bewegungsrichtung
vor der bahnbildenden. Zone liegt, d. h. in den Abschnitt gegenüber den Kammern
148 und 149. Die beschriebene Anordnung ist zur Durchführung dieser Betriebsweise
besonders geeignet.
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Um den in die Druck- oder Saugkammern 149 bis 152 der Vorrichtungen
138 und 139 ein- und ausfließenden Strom zu vergleichmäßigen und Wirbelungen
an der Oberfläche des Siebes auf ein Mindestmaß zu begrenzen, sind die das Gehäuse
der Brustwalze abschließenden Schienen 143 an ihren Außenkanten gewünschtenfalls
abgeschrägt und können mit einer Gruppe von dicht auf Abstand gestellten, in Umfangsrichtung
verlaufenden Schlitzen versehen sein, die ähnlich den Schlitzen 135 der in
Fig. 3 dargestellten Schienen 57 sind. Vorteilhaft ist es, diejenigen. Kanten der
Endwandungen der Druck- und Saugvorrichtungen 138 und 139, die die innere
Oberfläche des Walzengehäuses 141 berühren, mit Dichtungsleisten auszurüsten, wie
dies bei Saugwalzenausführungen üblich ist. Derartige Abdichtungen. sind bekannt
und werden deshalb nicht näher beschrieben.
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Die Lehren der Erfindung sind auch bei Papiermaschinen. mit massiven
Brustwalzen anwendbar. Bestimmte Merkmale einer Maschine dieser Art sind in der
der Fiä. 2 entsprechenden Fig. i i dargestellt. In Fig. i i ist das Langsieb 169
um die massive Brustwalze 167 herumgeführt und wird auswärts der Brustwalze 167
von einer Gruppe Tischwalzen getragen, von denen eine Tischwalze bei 171 dargestellt
ist. Oberhalb und etwas vorwärts der senkrechten Mittellinie 173 der Brustwalze
167 liegt ein Strömungsregler oder eine Stoffzuführungsvorrichtung 175, die eine
dicht in die Nähe des Siebes 169 einstellbare Fo,rmwalze 177 und eine zylinderförmige
Formwalzenkammer 179 enthält, in der die Formwalze 177 umläuft.
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Wie bei der vorbeschriebenen. Ausführung wird Stoffbrei der einen
Seite der Formwalzenkammer 179 über eine Leitung 181 zugeführt, die einen rechteckigen
Querschnitt sowie eine in Querrichtung der Maschine gemessene Breite aufweist, die
gleich der Querbreite der bahnbildenden Zone des Siebes 169 ist. Die Leitung 181
ist für gewöhnlich mit dem Auslaufende eines Stromverteilers oder Stromausbreiters
verbunden, der' seinerseits wieder mit einer Stoffzuführanlage in Verbindung steht,
die Stoff gewünschter Konsistenz unter gleichförmigem Druck zuzuführen vermag.
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Die zylindrische Formwalzenkammer 179, die sich völlig über
die Maschine weg erstreckt, wird durch Platten 183 und 185 begrenzt, die
an senkrechten Seitenplatten 187 befestigt sind. Diese Seitenplatten
187 sind durch Verstärkungs- und Versteifungsträger 189, igi und 193 miteinander
verbunden.. Eine Schützplatte 195, die der Schützplatte 118 ähnlich sein kann, wird
an der Fallstromseite der Formkammer 179 mittels Trägern 197 gehalten, wobei eine
Gruppe von Einstellschrauben i99 in Zwischenräumen längs des Schützes vorgesehen
ist, um die Relativstellung dieses Teiles zu ändern. Wie bei der früher beschriebenen
Ausführung sind auch hier eine Klemmplatte Zoo und auf Abstand gestellte Halteschrauben
toi vorgesehen., um die Schützplatte 195 in ihrer Lage zu verriegeln. Die
andere Kante der von der Formwalzenkammer 179 zur bahnbildenden Zone auf
dem Sieb 169 führenden Stoffauslaßöffnung wird durch eine einstellbare Auflaufplatte
203 begrenzt, die durch Lösen der Schraubenbolzen 205 gelockert und
dann von der Schützplatte 195 -,veg oder zur Schützplatte 195 hin
bewegt werden. kann. .Andere Teile 207 und 2o9 des Maschinengestelles tragen und
halten die Wandungen, der Formwalzenkammer 179, die Auflaufplatte 2o3 und den übrigen.Aufbau.
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Da bei dieser Art Maschinen die Bahn auf einem nicht gestützten Abschnitt
des Siebes 169 hergestellt wird und da der der bahnbildenden. Zone zugeführte Stoff
unter einem ziemlichen Druck steht, biegt sich während des Betriebs der Maschine
das Sieb etwas aus und gibt nach. Aus diesem Grunde ist .es noch wichtiger als bei
der in den Fig. 2 und 9 dargestellten Maschine, Einrichtungen vorzusehen, um eine
geregelte Relativbewegung zwischen dem Siebträger und dem als Stoffzuführung dienenden
Strömungsregler zu bewirken. Wie bei den anderen Aufhauten. kann diese Vorrichtung
von einer selbsttätig arbeitenden, auf hydraulischem Wege oder anderweitig betätigten
Tragvorrichtung gebildet werden. Da Vorrichtungen dieser Art in der Technik bekannt
sind, erübrigt sich eine nähere Beschreibung. Die einstellbaren Träger für die Brustwalze
167 sollen eine Vor- und Zurückbewegung sowie eine senkrechte Verstellung der Brustwalze
ermöglichen, damit während des Arbeitens der Maschine die vorteilhafteste-Lage des
Siebes gegenüber dem Auslaß der Formwalzenkammer 179 eingestellt werden kann. Dieser
Auslaß bestimmt im wesentlichen die Abmessungen der bahnbildenden Zone. Wie bei
den anderen Ausführungen der Erfindung leitet ein Walzenschaber 211 das Abwasser
von, der Walzenoberfläche ab.
Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung
gleicht im wesentlichen der Arbeitsweise der mit offener Brustwalze ausgerüsteten
Vorrichtung. Es gelten auch die verschiedenen Grenzwerte, die mit Bezug auf die
Stoffkonsistenz, den Druck, unter dem der Stoff der Strömungsregelvorrichtung zugeführt
wird, die Relativgeschwindigkeit der Formwalze und des Siebes, den Abstand zwischen
der Formwalzenoberfläche und dem Sieb, die Relativabmessungen der Formwalze und
der Formwalzenkammer, bezogen auf die Abmessungen und Begrenzungen des Siebes und
der bahnbildenden Zone, wobei diese Abmessungen die Größe des nach rückwärts fließenden
Stromes bestimmen und regeln, die Menge des innerhalb der Formkammer wieder in den
Kfeislauf eingeführten Stoffes usw. angegeben, sind. Da bei Maschinen mit massiver
Brustwalze eine sorgfältigere Einstellung der Stellung des Siebes mit Bezug auf
den. Auslaß des Strömungsreglers erforderlich ist, ist der Betrieb der Maschine
etwas schwieriger als der Betrieb von Maschinen mit offener Brustwalze oder mit
Saugwalzen. Die wichtigeren Vorteile der Erfindung, nämlich die Verbesserung des
Faserstoffbahngefüges, wesentlich erhöhte Arbeitsgeschwindigkeiten und die Möglichkeit,
Stoff von niedrigerer Konsistenz zu verwenden, werden jedoch auch bei dieser Art
Vorrichtung erreicht.
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Die Verwendung eines Strömungsreglers oder einer Stoffz.uführvorrichtung,
bei der eine erfindungsgemäße Formwalze und eine Formwalzenkammer verwendet wird,
ist nicht auf Papiermaschinen mit Druckauflauf begrenzt, obwohl die vollen Vorteile
der Erfindung nicht bei Papiermaschinen zur Auswertung kommen; in denen der Stoff
der bahnbildenden Zone mit einem Gesamtdruck zugeführt wird, der geringer als etwa
38 cm Wassersäule ist. Da Druckwerte dieser Größe und beträchtlich höherer Größen
erzielbar und bei Pakiermaschinen mit Stoffkastenauflauf allgemein üblich sind,
kann die Erfindung auch bei Maschinen dieser Art verwendet werden.
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Ein Beispiel einer Maschine mit Stoffkastenauflauf, in die die erfindungsgemäße
Regelvorrichtung eingebaut ist, ist in Fig. 12 schematisch dargestellt. In dieser
Darstellung befindet sich der Stoffvorrat in einem Trog 213, dem der Stoff von einer
Gruppe von Bird-Sichtern zugeführt wird. Von diesem Trog 213 fließt der Stoff in
das eine Ende eines SStoffauflaufkastens 215, der, wie üblich, eine Anzahl auf Abstand
gestellter, die Strömung regelnder Prallplatten 217 aufweist. Von dem Stoffauflaufkasten
fließt der Stoff in einen Strömungsregler Zig, der verschiedene Merkmale der Erfindung
enthält. Insbesondere enthält der Strömungsregler 219 einen Strömungskanal 221,
der in eine zylindrische Formwalzenkammer 223 endet, in der eine sich drehende Formwalze
225 exzentrisch mit Bezug auf die Achse der Kammer liegt, ähnlich wie dies bei den
bereits beschriebenen Ausführungen der Fall ist. Der Strömungsregler Zig leitet
einen Stoffstrom in eine bahnbildende Zone, durch die ein Sieb 227 hindurchbewegt
wird. Das Sieb 227 kann von einer offenen Brustwalze, wie sie bei 229 angedeutet
ist, getragen werden oder kann auf andere Weise gehalten und durch die bahnbildende
Zone hindurchbewegt werden. Der Strömungsregler Zig enthält eine Schützplatte und
eine Auflaufplatte (nicht näher dargestellt). Die Vorrichtung wird im wesentlichen
in der gleichen Weise betrieben, wie dies in Verbindung mit den. in den Fig. 2 und
g dargestellten Strömungsreglern beschrieben ist.
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Ein besonderer Vorteil ergibt sich bei der Verwendung des erfindungsgemäßen
Strömungsreglers bei Langsiebpapier- od. dgl. Maschinen mit Stoffkastenauflauf dadurch,
daß -der Druck, unter dem der Stoff dem Strömungsregler zugeführt wird, wesentlich
niedriger sein kann als der Druck, der erforderlich ist, um eine Auslaufgeschwindigkeit
gleich der Siebgeschwindigkeit zu erzeugen, d_ h. als der Normaldruck, mit dem diese
Maschinen betrieben werden. Dies ermöglicht eine beträchtliche Erhöhung derArbeitsgeschwindigkeit
der Maschine ohne Erhöhung des Druckes, unter dem der Stoff von dem Stoffkasten
her zugeführt wird. Außerdem werden noch die anderen wichtigen Vorteile erzielt,
die sich aus der Anwendung der Erfindung ergeben.
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Gewünschfenfalls kann der Stoffauflaufkasten.2i5 ein geschlossener
oder druckbeaufschlagter Auflauf sein. In Fig. i2 beispielsweise ist ein Teil der
Oberseite des Stoffauflaufkastens oder auch die ganze Oberseite des Stoffauflaufkastens
geschlossen, wie bei 231 ersichtlich, und Druckluft kann in den Stoffkasten durch
die Einlaßleitungen 233 und 235 eingeführt werden, um den Spiegel des in den Stoffkasten
eingeflossenen Stoffes zu senken. Der Stoff in den verschiedenen Kämmern des Stoffkastens
kann auf verschiedenen Spiegeln oder der Stoff aller Kammern kann auf dem gleichen
Spiegel gehalten werden. Für gewöhnlich werden in druckbeaufschlagten Stoffauflaufkästen
der Flüssigkeitsspiegel und der Druck auf bestimmten Werten dadurch gehalten, daß
ein kleiner Überschuß an Luft zugeführt und ein ständiger Abfluß von Luft oder Stoff
oder von beiden aus der Stoffkastenkammer oder den Stoffkastenkammern mittels einer
den Druck und den Spiegel regelnden Öffnung, z. B. 237 und 239, ermöglicht wird.
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Wie ersichtlich., wird der Stoff der Formwalzenkammer 223 neben deren
Boden zugeleitet. Der Stoff kann der Formwalzenkammer des Strömungsreglers an jeder
geeigneten Stelle zugeführt werden.
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Im vorstehenden sind neuartige und bisher unbekannte Lehren hinsichtlich
des Aufbaus des Gefüges von Faserstoftbahnen bei Verwendung von Faserstoffs.uspensionen
gegeben werden. Es ist gezeigt worden, daß die verbesserten Fasersto:ffbahngefüge
durch die Verwendung einer Vorrichtung erreicht werden kann, die eine stetige Regelung
der in der bahnbildenden Zone herrschenden Druck-und Geschwindigkeitsverhältnisse
bewirkt, und nvar unabhängig voneinander und unabhängig von der Bewegung des bahnbildenden
Teiles (Siebes) oder seines Trägers.
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Die hier wiedergegebenen besonderen Beispiele einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung finden besonfiere
Verwendung bei der Herstellung von
Papier und enthalten eine Stoffzuführvorrichtung, die eine in dichter Nähe der bahnbildenden
Zone einstellbare Formwalze und eine Formwalzenkammer enthält, die eine zylindrische
Kammer von etwas größerem Durchmesser als die Formwalze sein kann. und in der die
Formwalze liegt.
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Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung bei diesen besonderen
Beispielen begrenzt. Die hier gegebenen Lehren und die Verfahren zur Bahnbildung
können auch so umgebildet werden, daß sie bei Vorrichtungen zur Verwendung gelangen,
bei denen Siebtafeln zur Herstellung der F as.erstoffschicht verwendet werden. Die
Erfindung kann auch bei offenen Zylindern großen Durchmessers verwendet werden,
deren. Abmessungen so groß sind, daß der bahnbildende Teil vollständig von dem Zylinder
getragen wird und ein Sieb als solches nicht erforderlich ist.
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Es sind ausführlich verschiedene der maßgebenden Faktoren und Kennzeichen
des erfindungsgemäßen Strömungsreglers und der bahnbildenden Vorrichtung sowie besonders
die Regeln aufgezählt worden" nach denen. die relative Umfangsgeschwindigkeit der
Formwalze, der Abstand zwischen der Oberfläche der Formwalze und dem Sieb od. dgl.
in der bahnbildenden Zone, der Druck und die Konsistenz, bei denen die Faserstoffsuspension
der Formkammer zugeführt wird, die relativen. Abmessungen des Strömungskanals innerhalb
der Formwalzenkammer, die Wiedereinführung der in der Formkammer befindlichen Faserstoffsuspension
in den Kreislauf und der Einbau einer Vorrichtung bestimmt wird, durch die ein Teil
der der bahnbildenden. Zone zugeführten Faserstoffsuspension längs des Siebes nach
rückwärts geleitet wird, sobald das Sieb sich in diese bahnbildende Zone hinein
bewegt.
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Die Erfindung ermöglicht die Herstellung eines wesentlich verbesserten
Fasergefüges in der Bahn,, die auf den für Flüssigkeit durchlässigen Formteilabgelegt
wird. Wird die Erfindung bei der Papierherstellung angewendet, so kann das Arbeiten
der Papiermaschine mit höherer Geschwindigkeit erfolgen und ein. Stoff beträchtlich
niedrigerer Konsistenz verwendet werden. Von besonderem Vorteil ist, daß die Erfindung
die unabhängige Regelung der Druck- und Geschwindigkeitsverhältnisse in derjenigen
Zone ermöglicht, in der die Regelung dieser Verhältnisse von größter Wichtigkeit
ist, d. h. in der bahnbildenden Zone.
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Die Lehren der Erfindung sind ganz allgemein auf verschiedenen Arten
von Arbeitsgängen anwendbar, bei denen eine verfilzte Faserstoffbahn unter Verwendung
von flüssigen F'aserstoffsuspensionen hergestellt wird, und sind auch anwendbar
auf verschiedene Arten von. Faserstoffen. Die Lehren, der Erfindung können auch
bei der Herstellung von Faserstoffbahnen unter Verwendung vön gasförmigen Faserstoffsuspen.sion.en
angewendet werden. In diesen Fällen wurde es als höchst vorteilhaft befunden, das
Sieb oder den bahnbildenden Teil als ebene Fläche auszubilden und den Strom der
suspendierten Fasern durch einen ebenen Abschnitt des bahnbildenden Teiles hindurchzuleiten.
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Die verschiedenen neuartigen Kennzeichen der Erfindung sind in den
nachstehenden Patentansprüchen niedergelegt.