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Schaltungsanordnung zur gleichzeitigen Darstellung bzw. Übertragung
einer Reihe von Schaltaufträgen Auf dem Gebiet des Fernmeldewesens tritt häufig
der Fall auf, daB Schaltaufträge zu übertragen sind, die aus einer Anzahl von einzelnen
Teilaufträgen zusammengesetzt sind. Es sei hier auf die aus der Fernsprechtechnik
bekannten Kennzahlen hingewiesen. Diese Kennzahlen bestehen in der Regel aus mehreren
Ziffern und dienen beispielsweise beim Fernwählverkehr zur Kennzeichnung des Zielortes.
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In einer bekannten Anordnung werden die Nummern nicht durch Stromstoßreihen
übertragen, sondern durch bestimmte Frequenzen oder Frequenzkombinationen. Für jede
Ziffer, die ausgesandt werden soll, ist eine besondere Gruppe von fünf Frequenzen
vorgesehen, Durch Kombination von jeweils zwei Frequenzen aus einer solchen Gruppe
lassen sich die verschiedenen Ziffernwerte i bis io darstellen. Zur Darstellung
aller möglichen vierstelligen Zahlen benötigt man also vier Gruppen von je fünf
Frequenzen, d. h. insgesamt zwanzig Frequenzen. Bei dieser bekannten Anordnung ist
die, Nummernscheibe durch eine Einrichtung ersetzt, mittels deren die Frequenzen
auf mechanische Weise erzeugt werden können. Soll eine Ziffernreihe übertragen werden,
so kommen die verschiedenen Frequenzkombinationen, die den Wert der Einzelziffern
darstellen, gleichzeitig zur Aussendung. Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
den
Wert der einzelnen Schaltaufträge einer Reihe von Schaltaufträgen, z. B. Einzelziffern
einer Ziffernreihe, in der obengenannten Weise durch Frequenzkombinationen innerhalb
von bestimmten Frequenzgruppen darzustellen und diese Frequenzkombinationen einem
Tonspeicher nacheinander in der Reihenfolge aufzudrücken, die der Position der einzelnen
Schaltaufträge innerhalb der Reihe entspricht. Das der gesamten Reihe von Schaltaufträgen
bestehende Frequenzgemisch wird von dem Tonspeicher, der beispielsweise ein Magnettongerät
sein kann, abgenommen und gleichzeitig zur Aussendung gebracht.
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Wie oben schon erwähnt, benötigt man bei solchen Anordnungen zur Darstellung
einer vierstelligen Kennzahl :2o verschiedene Frequenzen. Die Einrichtung, die die
Generatoren zur Erzeugung dieser Frequenzen enthält, ist demzufolge ziemlich aufwendig.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß die Frequenzgeneratoren meist einer
größeren Anzahl von Tonspeichern gemeinsam zugeordnet sind. Bei zu großer Belastung
der Frequenzgeneratoren bleibt daher die erzeugte Frequenz nicht konstant genug,
so -daß bei dicht beieinanderliegenden Frequenzen leicht Fehler auftreten können.
Außerdem -ist es verhältnismäßig umständlich, alle zur Darstellung einer Ziffernreihe
benötigten Frequenzen von besonderen Generatoren zu holen, sie zu Kombinationen
zusammenzufassen und vor der Aussendung erst noch in einem Tonspeicher zwischenzuspeichern.
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Eine Verbesserung der bekannten Anordnungen wird erfindungsgemäß dadurch
erreicht, daß in einer zentralen Einrichtung für jeden möglichen Teilauftrag ein
besonderer Tonträger vorgesehen ist, dem die den jeweiligen Inhalt des Teilauftrages
zugeordnete Frequenz oder Frequenzkombination eingeprägt ist, und daß Speichereinrichtungen
den Inhalt der einzelnen Teilaufträge festhalten und die entsprechenden Anschlüsse
der zentralen, für eine Mehrzahl von Speichereinrichtungen gemeinsam vorgesehenen
Einrichtung vorbereitend an die Ausspeicherungsleitung anschalten und daß das den
gesamten Schaltauftrag darstellende Frequenzgemisch nach Einstellung des gesamten
Schaltauftrages gleichzeitig von der zentralen Einrichtung zur Aussendung gebracht
wird.
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Durch die Erfindung erhält man auf den vielfältigen Anwendungsgebieten
einfache und vorteilhafte Einrichtungen, wie z. B. bei elektrischen Rechenmaschinen,
Zahlengebern für die verschiedensten Zwecke, Umrechnern, Speichern usw.
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Nachstehend sei die Wirkungsweise der Erfindung erläutert.
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Es sei angenommen, daß zwei Schaltaufträge darzustellen bzw. zu übertragen
sind, von denen jeder aus einer Reihe von einzelnen Teilaufträgen zusammengesetzt
ist. Als Ausführungsbeispiel ist aus der Fernsprechtechnik eine Speicheranordnung
eines Ausgangsamtes für die Fernwahl gewählt, die zur Übertragung einer vierstelligen
Ortskennzahl und einer vierstelligen Teilnehmernummer eingerichtet ist. Dabei werden
Ortskennzahl und Teilnehmernummer mit Hilfe der gleichen Frequenzgruppe dargestellt.
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Für jede mögliche Ziffer ist ein Tonträger vorgesehen, dem die zugehörige
Frequenz oder Frequenzkombination eingeprägt ist. Es sind also für die erste Ziffer
zehn Tonträger, die in der Figur mit T bezeichnet sind, vorhanden, die den Ziffernwerten
i bis io entsprechen. Um auch die zweite bis vierte Ziffer einer Kennzahl darstellen
zu können, benötigt man die Tonträgergruppen ZZ bis Zq.. Diese Tonträger können
beispielsweise als Magnettonband oder als Tonscheibe ausgebildet sein. Die eingeprägten
Frequenzen werden über Abnahmeköpfe AK abgenommen und verstärkt. Alle Tonscheiben
werden gemeinsam von einem Synchronmotor S angetrieben. Um die Frequenzen möglichst
konstant zu halten, muß der Motor mit konstanter Drehzahl laufen. Dies wird im Beispiel
dadurch erreicht, daß vom Netz ein an sich bekannter Quarzgenerator G betrieben
wird, der eine konstante Frequenz liefert. Diese Frequenz wird in einem Kraftverstärker
K verstärkt und zum Antrieb des Synchronmotors S benutzt.
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Wird die Speicheranordnung des Ausgangsamtes in bekannter Weise belegt,
so wird über die d-Ader das Relais An erregt. Dadurch wird in nicht näher
beschriebenerWeise der MischsucherM angelassen, der seine Schaltarme auf die anrufende
Leitung einstellt. Über die Ader c und den Kontakt sybI spricht das Prüfrelais P
über die beiden Wicklungen I und II an. Nach dem Aufprüfen hält sich Relais P mit
seiner I. Wicklung über die Kontakte u411 und p I niederohmig weiter und
sperrt die Einrichtung gegen Doppelbelegung. Die Kontakte p II bis pV schalten die
Adern a 1/b i und a 21b 2
durch.
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Mit dem Belegen der Einrichtung wird über @-, p VI, v 2 I, h
I-, h i I, h 2 I, h31, h q. I, FI (II), -das Relais H erregt. Nach Umschalten
des Kontaktes hI hält sich das Relais H mit seiner I. Wicklung weiter, und
außerdem wird die I. Wicklung des Relais H i erregt. Das Relais
H i schaltet vorbereitend den Magnetspeicher Ms i an. Die über die Adern
a ilb i, z. B. als. Erdimpulse auf a i, einlaufenden Nummernstromstoßreihen werden
vom Relais A mit seiner Wicklung I aufgenommen. Im Stromkreis +, p VII,
a I, u i II, h4. II, h 3 1I, k 2 1I, h i II, Ms i (I),
-wird durch den im Rhythmus der empfangenen Nummernstromstöße schaltenden Kontakt
aI der Magnetspeicher Ms i eingestellt. Dieser Speicher ist so eingerichtet, daß
er mit jedem Impuls um einen Kontakt weiterschaltet und beispielsweise nach drei
Impulsen seinen Kontakt nis i III geschlossen hat, während alle übrigen Kontakte
geöffnet sind.
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Beim ersten aufgenommenen Impuls spricht über p VIII und
a II das Verzögerungsrelais TI i an und
schaltet mit seinem
Kontakt v i II das Verzögerungsrelais TV2 ein. Über die Dauer der Stromstoßreihe
bleiben die Relais V r und V2 gehalten. Wenn am Ende der Stromstoßreihe der
Kontakt aII wieder längere Zeit geöffnet bleibt, fällt zunächst das Relais h i verzögert
ab und bringt dadurch auch das Relais V2 zum Abfallen. Über die Abfallzeit von Relais
V2 sind die Kontakte v i I und v21 gleichzeitig kurze Zeit geöffnet,
so daß Relais H abfällt. Da das Relais H i infolge seiner kurzgeschlossenen II.
Wicklung Abfallverzögerung hat, spricht im Stromkreis +, pVI, v21, h I, hiI,
h2 IV, H2(1),-das Relais H 2 an. Nach Öffnen des Kontaktes h 2 IV
hält sich Relais. H i (II) weiter. Der Kontakt h 2I1 bereitet den
Magnetspeicher Ms 2, zur Aufnahme der zweiten Stromstoßreihe vor.
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Die Einstellung des Magnetspeichers Ms 2 erfolgt in der gleichen Weise,
wie oben für den Magnetspeicher Ms i beschrieben wurde. Am Ende der Impulsreihe
spricht das Relais H 3 an und schaltet auf den nächsten Magnetspeicher Ms 3 weiter.
Auf diese Weise werden die vier Ziffern der Ortskennzahl nacheinander von den Magnetspeichern
Ms i bis Ms q. aufgenommen und festgehalten.
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Während der vierten Impulsreihe ist das Relais H ¢ erregt,
so daß das Relais U in folgendem Stromkreis anspricht: +, pVIII, u2I, uiI,
hq.V, hII, U, -.
Über den Kontakt u hält sich Relais U weiter. Wenn am Ende
der vierten Impulsreihe über die Abfallzeit des Relais P2 die Relais H3 und Hq.
abfallen und die Kette der H-Relais zum Relais H (II) weitergeschaltet wird, spricht
durch Öffnen des Kontaktes hII das Relais U i (I) an. Nach Umschalten des Kontaktes
u i I hält sich dieses Relais mit seiner II. Wicklung weiter. Über die Kontakte
p VIII, u i III und e 2 wird das Relais E i eingeschaltet.
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Gleich mit der Belegung war über den Kontakt an II in nicht
näher dargestellter Weise der Motor für die Tonscheiben angelassen worden. Auf der
von diesem Motor angetriebenen Welle sitzt außer den Tonscheiben T noch eine
Nockenscheibe N. Am Ende eines Umlaufes der Nockenscheibe N nimmt der Kontakt
n die eingezeichnete Lage ein. Dann spricht über Erde, u und den geschlossenen Kontakt
e i das Relais Aus an. Dieses Relais hält sich über seinen Kontakt
aus I und den Nockenkontakt n
für einen Umlauf weiter. Durch den Kontakt
aus IV wird das Relais E 2 eingeschaltet, das mit seinem Kontakt e2 den Stromkreis
für das Relais E i auftrennt. Es spricht daher das Relais Aus nach der Vollendung
eines vollen Umlaufes der Nockenscheibe nicht mehr erneut an.
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Das Relais Aus fällt also am Ende eines ersten Umlaufes der
Nockenscheibe ab. Durch das Öffnen des Kontaktes aus IV wird auch das Relais
E 2 aberregt. Das Relais E i spricht über die Kontakte p VIII, u i III und
e 2 erneut an, so daß nach Beendigung des zweiten Umlaufes der Nockenscheibe
das Relais Aus wieder eingeschaltet wird. Auf diese Weise kommt bei jedem
zweiten Umlauf das Relais Aus zur Wirkung.
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Die Kontakte aus II und aus III schalten die Ausspeicherungsleitunga2/b2
von der Sendeeinrichtung zum Mischsucher M durch. Da auch die Kontakte u i IV bis
u i VII umgeschaltet sind, wird entsprechend der Einstellung der Magnetspeicher,
beispielsweise über die Kontakte ms i III, ms :2 X, Ins3I und ms4IX, das
die Ortskennzahl darstellende Frequenzgemisch von den Tonscheiben über Verstärker
und die drei Gabelschaltungen G i, G 2 und G 3 ausgesandt. Die Gabelschaltungen
dienen zurgegenseitigenEntkopplung der Sendeeinrichtung.
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Inzwischen ist durch das Umschalten des Kontaktes u r II die Kette
der Magnetspeicher MS 5
bis Ms 8 zur Aufnahme der jetzt folgenden Teilnehmernummer
vorbereitet worden. Die Einspeicherung der Teilnehmernummer erfolgt in derselben
Weise, wie oben beschrieben, die Ortskennzahl. Der Einspeicherungsvorgang vollzieht
sich unabhängig von dem Aussenden des Frequenzgemisches der zuerst eingespeicherten
Ortskennzahl. Im gewählten Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so vorgesehen,
daß. die Teilnehmernummer erst auf Anforderung ausgesandt wird. Die Aussendung könnte
selbstverständlich auch selbsttätig im Anschluß an die Ortskennzahl erfolgen. Nach
Erreichen des Zielamtes wird von dort ein Signal zurückgesandt, das im Ausgangsamt
in den Zeiten, in denen das Relais Aus abgefallen ist, vom Relais
Fr
aufgenommen wird. Dieses Relais schaltet mit seinem Kontakt fr das
Relais U2 ein. Nach Umlegen der Kontakte u 2 I und u 2III bleiben die Relais
U 2 und U 3 erregt. Über den Kontakt u 2II wird das Relais
E i zum Ansprechen gebracht, das, wie oben beschrieben, über die Nockenscheibe N
das Relais Aus erregt und damit die Aussendung des der Teilnehmernummer entsprechenden
Frequenzgemisehes veranlaßt. Da mit dem Ansprechen des Relais U 2 das Relais
U i stromlos geworden war, sind die Kontakte u i IV bis
u i VII in die Ruhelage zurückgekehrt, so daß nunmehr entsprechend der Einstellung
der Magnetspeicher MS 5 bis Ms 8 mit Hilfe derselben Frequenzgruppen, wie
oben,. die Teilnehmernummer übertragen werden kann. Über den Kontakt u3 wird das
Relais U4 erregt, das sich mit seinem Kontakt uq.I selbst weiterhält. Der Kontakt
uq.III trennt die Anlaßleitung d auf und der Kontakt u4II bringt durch sein Öffnen
das Prüfrelais P zum Abfallen. Dadurch wird die gesamte Anordnung ausgelöst und
der Motor wieder stillgesetzt.
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Bei derEinstellung derMagnetspeicher istjeweils beim ersten eingespeicherten
Impuls in jedem Magnetspeicher ein besonderer Kontakt, z. B. ms i', geschlossen
worden, der so lange geschlossen bleibt, bis der Magnetspeicher wieder in seine
Ruhestellung zurückgeführt ist. Durch Abfallen des Kontaktes p IX erhalten die Wicklungen
II der Magnetspeicher Ms i bis Ms 8 über diese besonderen Kontakte ms i'
usw. Strom, so daß die Einstellung der Magnetspeicher durch Gegenerregung gelöscht
wird.
Die Anlage befindet sich somit wieder im Ruhezustand.
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Durch geringfügige Änderungen ist es möglich, das Relais U 2 dauernd
erregt zu lassen, dann erfolgt, wie leicht aus der Schaltung zu ersehen ist, über
die Relais Ei, E 2 und Aus die Aussendung des Frequenzgemisches bei jedem
zweiten Umlauf der Nockenscheibe N. Es ist somit auf einfache Weise möglich, das
Frequenzgemisch der Teilnehmernummer nur einmal oder mehrmals ihintereinander zur
Aussendung zu bringen.
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Die die Tonscheiben enthaltende Einrichtung ist für eine Mehrzahl
von Speichereinrichtungen gemeinsam vorgesehen. Wenn der Motor bereits durch eine
Speichereinrichtung angelassen ist, so kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt eine weitere
Speichereinrichtung sich anschalten. Die Ausspeicherung durch das Relais
Aus erfolgt dann mit kurzer Verzögerung jeweils beim Beginn eines neuen Umlaufes
der Nockenscheibe N. Dadurch, daß der Synchronmotor mit konstanter Drehzahl läuft
und daß durch das Zuschalten weiterer Speichereinrichtungen die Frequenzgeneratoren,
d. h. die Tonscheiben, keine Belastung erfahren, sind die ausgesandten Frequenzen
keinen Schwankungen unterworfen.