DE94815C - - Google Patents
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D1/00—Sinking shafts
- E21D1/10—Preparation of the ground
- E21D1/16—Preparation of the ground by petrification
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 5 C Bergbau. //"
in das Gebirge geprefst wird.
Um Schächte mit grofsen Querschnitten in wasserdurchlässigem Gebirge ohne grofse
Schwierigkeiten abteufen zu können, wird nach vorliegender Erfindung das Gebirge vor dem
Abteufen derart gedichtet, dafs die gröfseren Klüfte, weiche sonst im Stande sind, auf verhältnifsmäfsig
kurzer Erstreckung des Schachtes sehr grofse Wassermassen zuzuführen, verstopft sind.
Die nachstehend beschriebene und in den beiliegenden Zeichnungen dargestellte Vorrichtung
soll diesem Zwecke dienen.
Dasjenige Mitte!, welches in dem klüftigen, wasserreichen Gebirge, in welchem ein Schacht
abgeteuft werden soll, diejenige Beschaffenheit herbeiführt, durch welche ein Abteufen ohne
allzu grofse Wasserbelästigung ermöglicht wird, besteht darin, dafs man die sämmtlichen Klüfte
des Gebirges in einem angemessenen Umkreise um den Schacht herum mit einem unter Wasser
erhärtenden Mörtel aus Cement, Trafs oder einem ähnlichen Material ausgiefst. Zu diesem
Zwecke wird ungefähr im Mittelpunkte des Schachtes ein Bohrloch von etwa 250 bis
300 mm Durchmesser durch das zerklüftete Gebirge hindurch bis in die zuverlässig wasserundurchlässigen
Schichten niedergebracht.
Dieses mit Wasser gefüllte Bohrloch wird mit dem unter Wasser erhärtenden Mörtel gefüllt.
Der letztere darf jedoch nicht ohne Weiteres von oben in das offene Bohrloch eingefüllt werden, da er sich alsdann in seine
Theile (Cement und Sand) auflösen und erstere so verdünnen würde, dafs ein Abbinden
nicht mehr stattfände.
Einestheils aus diesem Grunde, anderentheils auch deshalb, weil der Mörtel unter einem
möglichst hohen Drucke in die feinen Klüfte und Spalten des Gebirges hineingeprefst werden
mufs, damit dasselbe auf einem genügend grofsen Umkreise um den Schacht herum möglichst dicht wird, bedient man sich1 zum Einfüllen
und Einpressen der nachstehend beschriebenen Einrichtung.
Diese besteht aus dem Füllbehälter F, dem Verschlufsstück p, dem vom Füllbehälter F
durch das Verschlufsstück ρ hindurchgehenden, bis in die Nähe der Bohrlochsohle
reichenden Rohre d und dem Rohre dl.
Der Füllbehälter F ist ein für hohen inneren Druck eingerichteter, zweckmäfsig nach unten
sowohl wie nach oben kegel- oder trichterförmig gestalteter, möglichst geräumiger Behälter
aus Eisenblech, an welchem sich die Rohrleitung d am unteren Ende anschliefst.
Damit man die Füllungsverhältnisse des Füllbehälters auch während derjenigen Zeit, während
welcher das Mannloch M geschlossen ist, von aufsen zu beobachten vermag, so ist derselbe
in bekannter Weise mit Wasserstandszeigern und Probirhährien ausgestattet. Die Lage des Füllbehälters befindet sich über dem
Schachte.
Das Verschlufsstück ρ dient dazu, die Mün-. dung des Bohrloches gegen die äufsere Atmosphäre,
sogar bei auftretendem hohen Druck
von unten wasserdicht abzuschliefsen. Um dies möglich zu machen, mufs die Mündung
des Bohrloches in einem festen, widerstandsfähigen Gebirge stehen, welches im Stande ist,
den Befestigungsorganen des Verschlufsstückes: Knaggen oder Keilen etc., den erforderlichen
Widerstand zu leisten, ohne selbst von dem nach oben gerichteten Drucke gelöst bezw.
gehoben zu werden. Damit diese Bedingung erfüllt wird, ist es in den meisten Fällen nothwendig,
den Schacht vor Anbringung der Einrichtung zum Verdichten des Gebirges so weit abzuteufen, bis ein genügend festes Gebirge
erreicht ist.
Ist ein zuverlässig festes Gebirge an der Mündung des Bohrloches vorhanden, so kann
das Verschlussstück ρ eingebaut und festgeklemmt
werden. Das Verschlufsstück ρ besteht aus einem Cylinder c, welcher oben mit
einem dicht abschliefsenden Deckel S verschlossen ist. In der vorliegenden Construction
ist dieser Deckel auch zugleich als Stopfbüchse zur Herbeiführung der äufseren Dichtung des
Verschlufsstückes ρ gegen die Bohrlochwand ausgebildet. Zum Anziehen der Stopfbüchse
dienen die Schrauben S1 S1. Durch die Mitte
des Deckels $ hindurch tritt das Rohr d, durch welches der Mörtel in das Bohrloch eingebracht
wird. Dies Rohr d ist an der Stelle, wo es durch den Deckel d hindurchgeht, auf
eine angemessene Länge mit Schraubengewinde und über dem Deckel mit einer Mutter versehen,
so dafs man durch Drehen dieser Muttter das Rohr d nach Belieben heben oder senken
kann. Am unteren Ende hat das Verschlufsstück ρ einen durchbrochenen Boden B, welcher
Lagerhülsen für die Bolzen b b trägt (Fig. i, 2 und 4). Auf diesen Bolzen b sitzen drehbar
die Knaggen k. Diese Knaggen k sind nach aufsen hin als excentrische Scheiben zu den
Bolzen b, auf der entgegengesetzten Seite jedoch, also auf der dem Rohre d zugekehrten Seite,
als Zahnräder ausgebildet. Diese Zähne greifen in die runde Zahnstange, zu welcher das
Rohr d an der betreffenden Stelle an seinem Umfange ausgebildet ist, ein, so dafs, wenn
man das Rohr d mittels der Mutter m aufwärts bewegt, die Excenter der Knaggen k
sich gegen das Gebirge der Bohrlochwand spreizen und eine Bewegung des Verschlufsslückes
ρ nach oben, auch bei erheblichem Wasserdrucke nach oben, verhindern.
Sollte die Beschaffenheit des Gebirges ein zuverlässiges Festklemmen dieses Verschlufsstückes
ρ nicht möglich machen, so mufs das Verschlufsstück derart von oben belastet werden,
dafs der Druck von unten unter allen Umständen von dieser Belastung überwogen wird.
Die Rohrleitung d, welche an das untere Ende des Füllbehälters F angeschlossen ist,
geht durch den Deckel des Verschlufsstückes ρ hindurch bis in die Nähe des Bohrlochtiefsten,
und dient dazu, um den Mörtel, welcher das Ausfüllen der Gebirgsspalten und Risse in
einem möglichst grofsen Umkreise um: das Bohrloch herum bewirken soll, bis zur Bohrlochsohle
in solcher Weise zu befördern, dafs derselbe mit dem das Bohrloch ausfüllenden Wasser nur in sehr beschränktem Mafse in
Berührung kommt, da sich der Mörtel sonst zu sehr verdünnen oder gar auflösen und
seine Binde- und Verdichtungsfähigkeit verlieren würde.
Diese Rohrleitung dx mit dem Abschlufshahn
It1 und der Ausgufsmündung W1 dient
dazu, beim Einfüllen des Mörtels in das Bohrloch durch die Rohrleitung d das Wasser,
welches das Bohrloch sowohl als auch die Hohlräume und Spalten des Gebirges, welche
mit Mörtel ausgefüllt werden sollen, bis dahin erfüllt hatte, ausfliefsen zu lassen und dem
nachfliefsenden, von unten aufsteigenden Mörtel Platz zu machen.
Sobald sämmtliche Hohlräume, welche mit dem Bohrloche in Verbindung stehen, ausgefüllt
sind, beginnt bei fortgesetztem Eingiefsen von Mörtel dieser aus der Ausgufsmündung
Wz1 des Rohres di auszutreten. Dieses
ist das Zeichen dafür, dafs alle ohne weitere Nachhülfe für den Mörtel erreichbaren Spalten
und Hohlräume von demselben ausgefüllt sind. Da aus den oben bezeichneten Gründen der
Festigkeit des Gebirges die Schachtsohle, auf welcher die Mündung des Bohrloches sich
befindet, in den meisten Fallen bereits eine solche Teufe erreicht haben mufs, dafs der
natürliche Wasserspiegel des Grundwassers das Verschlufsstück ρ mit einer mehr oder minder
hohen Wasserschicht überdeckt, so mufs, um das Ausfliefsen des Mörtels aus der .Rohrleitung
Cf1 wahrnehmbar, sowie den Hahn It1
leicht zugänglich zu machen, die Ausgufsmündung über diesen Wasserspiegel :gelegt
werden. :
Sobald nun durch das Ausfliefsen des Mörtels aus der Ausgufsmündung mx festgestellt ist,
dafs die Räume des Bohrloches und der Gebirgsspalten in der Nähe desselben mit Mörtel
angefüllt sind, wird der Abschlufshahn hy geschlossen,
ebenso wird der Mannlochdeckel M an dem Füllbehälter F, welcher vorher; noch
mit Mörtel angefüllt wurde, geschlossen und alsdann dem Fülltrichter F entweder Dampf
oder Prefsluft von entsprechend hoher Spannung zugeführt. Diesen Ueberdruck im Füllbehälter
läfst man so lange wirken, bis sich letzterer nahezu entleert hat. Alsdann stellt
man den Druck im Füllbehä'lter ab, schliefst den Hahn h, öffnet den Mannlochdeckel M
und füllt den Füllapparat von neuem mit Mörtel.
Beim Einpressen der neuen Füllung verfährt man wieder wie vorher beschrieben und
wiederholt dies Füllen und Einpressen so lange, bis eine Entleerung des Füllapparates F trotz
der Wirkung des gröfstmöglichen Ueberdruckes nicht 'mehr erfolgt.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zur Gebirgsverdichtung, bei welchem sich die
Räume des Bohrloches und der Gebirgsklüfte alsbald mit Mörtel vollständig füllen und wobei
die vom Bohrloche etwas entfernter gelegenen Klüfte nur durch entsprechenden Ueberdruck
gefüllt werden können, wird da nicht zum Ziele führen, wo stellenweise sehr grofse
und ausgedehnte Klüfte oder Höhlen im Gebirge auftreten. Bei diesen Verhältnissen würde
der, wenn auch ziemlich steife Mörtelbrei, da er ein erheblich gröfseres specifisches Gewicht
hat wie das Wasser, sich sehr weit ausdehnen bezw. aus einander laufen, wenn man ohne
Weiteres so lange Mörtel nachfüllte, als derselbe nicht aus dem Rohre dt ausflösse. In
solchem Falle läfst sich gerade aus dem Umstände, dafs, trotzdem bereits eine grofse Menge
Mörtel eingefüllt wurde, ein Ausfliefsen desselben durch den Hahn hx noch nicht erfolgt
ist, auf das Vorhandensein solcher Höhlen schliefsen.
Nachdem in solchem Falle eine verhä'ltnifsmäfsig
grofse Menge Mörtel eingefüllt ist, unterbricht man das Einbringen so lange, bis der Mörtel abgebunden hat. Wollte
man nun nach dem Erhärten des eingefüllten Mörtels ohne Weiteres wieder frischen Mörtel nachfüllen, so würde derselbe,
wenn die Wandungen des Rohres d überall dicht ■ wären, nur ■ dies Rohr zu füllen vermögen,
da dasselbe am unteren Ende durch den erhärteten Mörtel der ersten Füllung verschlossen ist. Damit nun der Mörtel in
denjenigen Höhen des Bohrloches, welche noch : nicht mit erhärtetem Mörtel erfüllt sind,
auch bei der zweiten und event, bei jeder weiteren erforderlich werdenden Füilperiode
aus dem Rohre d in das Bohrloch auszutreten vermag, besitzt die Rohrwand in angemessenen
Entfernungen von einander Durchbrechungen i, welche mit Klemmhülsen M1 (Fig. 5, 6 und 7)
dicht; verschlossen sind. Diese Klemmhülsen sind so eingerichtet, dafs ein mäfsiger Ueberdruck:
im Innern des Rohres d genügt, um ein gänzliches Abspringen dieser Klemmhülsen zu
veranlassen.
Man erreicht dies dadurch, dafs man diese Klemmhülsen im Umfange um eine Kleinigkeit
gröfser als einen Halbcylinder von der lichten Weite gleich dem äufseren Durchmesser des
Rohres d macht. Letzteres Rohr d wird an den Stellen, an welchen die Klemmhülsen M1
angebracht werden sollen, in der Weise zugerichtet, wie dies in den Fig. 5, 6 und 7
dargestellt ist.
Fig. 6 zeigt im Querschnitt das Rohr d an der Stelle einer Durchbrechung und die
Klemmhülse M1 in ihrer richtigen Stellung vor dem Abspringen. Fig. 7 stellt denselben Querschnitt
bei begonnenem Abspringen dar. A B (Fig. 6 und 7) ist je eine durch den Mittelpunkt
0 gegenüber der Durchbrechung i.i gelegte gerade Linie. Diese zeigt, dafs der
dicht anschliefsende Halbcylinder M1 (Fig. 6)
an beiden Seitenkanten η η um ein kleines Stück über die Hälfte des Rohres d hinübergreift.
An dieser Linie A-B beginnend, ist die Aufsenwand des Rohres d auf beiden Seiten in
der Längsrichtung derart bearbeitet, dafs die Klemmhülse Af1, sobald dieselbe bis zur Linie
A-B von dem Ueberdruck im Rohre d geschoben ist, bis zur Nullspannung zusammenfedert
und dadurch entweder abspringt oder frei herunterfällt. Auf diese Weise wird die
Durchbrechung i dauernd geöffnet und für das Ausfliefsen von Mörtel frei.
Durch das zuletzt beschriebene Verfahren, bei welchem man das Einfüllen von Mörtel
durch so lange Pausen unterbricht, dafs der letzte Eingufs stets so weit erhärtet ist, dafs er
nicht mehr aus einander zu fliefsen vermag, erreicht man, dafs man auch bei gröfseren
Hohlräumen im Gebirge eine Dichtung der Umgebung des Schachtquerschnittes ohne allzu
grofsen Mörtelverbrauch erzielt.
Claims (2)
1. Verschlufs für Bohrlöcher, durch welche Cementbrei o. dgl. behufs Schliefsung der
Klüfte in das Gebirge geprefst wird, gekennzeichnet durch die gegen einander verschiebbaren Stopfbüchsen - Cylinder (c)
mit dem festen Rohranschlufs (d1) und dem verstellbaren Rohr (d), bei dessen Verschiebung
der Verschlufs durch Excenter (k) im Bohrloch verstrebt wird.
2. Bei dem Verschlufs nach Anspruch 1 die Anordnung von Oeffnungen (i) in der
Wandung des Rohres fd), welche von elastischen Mänteln (m) überdeckt sind, so
dafs diese bei Ueberschreitung eines bestimmten Innendruckes losgelöst werden und die Oeffnungen (i) freigeben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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Family
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