DE9478C - Verfahren zur Herstellung von Särgen aus Cement oder Gyps - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Särgen aus Cement oder Gyps

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DE9478C
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DE
Germany
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coffins
cement
gypsum
mainly
coffin
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DENDAT9478D
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English (en)
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R. LESSE und A. KOEPPE in Bitterfeld
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Publication of DE9478C publication Critical patent/DE9478C/de
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61GTRANSPORT, PERSONAL CONVEYANCES, OR ACCOMMODATION SPECIALLY ADAPTED FOR PATIENTS OR DISABLED PERSONS; OPERATING TABLES OR CHAIRS; CHAIRS FOR DENTISTRY; FUNERAL DEVICES
    • A61G17/00Coffins; Funeral wrappings; Funeral urns
    • A61G17/04Fittings for coffins
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    • AHUMAN NECESSITIES
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Description

1879.
RUDOLF LESSE und AUGUST KOPPE in BITTERFELD. Verfahren zur Herstellung von Särgen aus Cement oder Gyps.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. Mai 1879 ab.
Die in beiliegenden Zeichnungen dargestellten Apparate bezwecken die Anfertigung massiver Särge aus Cement oder Gyps durch Gufs. Diese Särge schliefsen in der Erde die Leiche gänzlich ab, so dafs die schädlichen Absonderungen sich den Wasserquellen und der atmosphärischen Luft nicht beimischen können. Ein am Sarg angebrachter Rohrstutzen wird bei der Beerdigung in eine auf dem Kirchhofe verlegte Thonrohrleitung eingeführt, durch welche die bei der Verwesung entwickelten Gase abgeführt werden. Das Thonrohrsystem mündet in eine Koksfeuerung ein, welche stetig in Thätigkeit erhalten wird, somit werden die Gase durch Verbrennung unschädlich gemacht.
Eine aus Steinen und Cement aufgeführte Grundplatte B ist, wie die Verticalschnitte, Fig. 2 bis 5, Blatt II und III, zeigen, in der Mitte verstärkt, und fällt nach allen Seiten hin schräg ab. Die Böschungen dienen zum Heranschieben der Seitentheile der Form und sind daher rechtwinklig zu den Seitenwänden des Sarges gewählt, damit die Formtheile nach dem Gufs in senkrechter Richtung zu den fertigen Guisflächen entfernt werden können. Zur Bewegung der Seitentheile der Form sind auf den Böschungen Zahnstangen eingelegt, in welche Zahntriebe E eingreifen. Letztere sitzen auf Wellen, Fig. 5a, Blatt III, die durch die Blöcke A gehen und mit Handkurbeln versehen sind. Sind die Seitenblöcke A angerückt, so werden sie mittelst der Schrauben A, welche in einem, die Form umgebenden Rahmengestell sitzen, befestigt. Die Seitentheile der Form können mit allen möglichen Verzierungen, Reliefs u. s. w., die im Gufs wiedergegeben werden sollen, versehen sein. Es empfiehlt sich dabei, in die Form entsprechende Platten /, Fig. 2, 3, 4 und s, einzulegen, damit die Muster gewechselt werden können.
Nach der Zusammenstellung der äüfseren Form wird ein Gerippe von der Form des zu giefsenden Sargtheiles eingestellt und auf der Bodenplatte in geeigneter Weise gestützt, so dafs dasselbe ungefähr in der Mitte der Gufsstärke liegt. Das Gerippe, Fig. ia, Blatt I, wird durch Zusammennieten von Eisenschienen oder durch Ausstanzen von Blechen erhalten. Nunmehr wird der innere Kern eingelegt. Derselbe besteht aus fünf Theilen von Holz oder Metall und ist mit einer Vorrichtung zum Auseinandertreiben versehen, die unten beschrieben wird. Die Form wird gegen die Grundplatte B in beliebiger Weise gestützt, und von oben gegen die Querlatte H, Blatt II und ΙΠ, abgesteift, damit die Gufsmasse den Kern nicht herausheben kann. Nun erfolgt der Gufs des Cements, welcher mit Sand und einem Wasserüberschufs angerührt wird, um die Gufsmasse möglichst flüssig zu haben. Eine Latte m, welche beim Gufs des Obertheiles, Fig. 3, mit einer Nuth, beim Gufs des Untertheiles, Fig. 2, mit einer Feder versehen ist, um im Gufs Feder und Nuth herzustellen, damit die fertigen Sargtheile gut zusammen schliefsen, wird nun ringsherum aufgelegt und mittelst der Schrauben g festgespannt. Alsdann erfolgt die Pressung der flüssigen Gufsmasse mit Hülfe des zum Auseinandertreiben der Kerntheile dienenden Mechanismus. Die Kerntheile sind durchlöchert, und auf der der äüfseren Form zugewendeten Seite mit feinem Drahtgewebe überzogen, und darüber noch mit Leinwand bedeckt, damit bei der Pressung das Wasser austreten kann. An der Bodenplatte sitzt ein Gestell mit sechs horizontalen Bolzen, die sich aus je drei Stücken zusammensetzen. Die Bolzenenden sind entsprechend mit Rechts- und Linksgewinde versehen, und werden durch Muffen mit Rechts- und Linksgewinde vereinigt, auf welchen die Zahnräder / sitzen. Bei Drehung derselben durch ein Schaltwerk wird also eine Verlängerung bezw. Verkürzung der horizontalen Bolzen eintreten müssen. Die äufsersten Enden der Bolzen sind vierkantig und sitzen in vierkantigen Löchern der Seitenbretter. Wird nun die Stange C D hin- und hergeführt, so veranlassen die Schalthebel d e mittelst der Sperrklinken k i eine Drehung der Schalträder / und der Muffen mit Rechts- und Linksgewinde; es entsteht damit eine Parallelverschiebung beider Längsseiten. Dieselbe hat eine Bewegung der drei übrigen Flächen zur Folge, da die Verbindung an den Kanten ähnlich gewählt ist, wie ein sog. schräges Blatt bei der Verbindung von Langhölzern, Fig. 2, 3, 4 und 5. Es wird somit auf allen Seiten die flüssige Gyps- oder Cementmasse geprefst; das überschüssige Wasser tritt durch die durchlöcherten Flächen und es wird eine gröfsere Festigkeit im Gufs erzielt. Nach dem Erhärten
wird zunächst der Rahmen m entfernt, dann der Mechanismus zum Auseinandertreiben herausgenommen und endlich die fünf Flächen des Kerns beseitigt. Der Sarg wird im Deckel mit zwei Oeffnungen versehen, und bezweckt die eine die Herstellung einer Verbindung mit einem auf dem Friedhof verlegten Röhrenstrang, die andere den Zutritt frischer Luft.
Die Metalleinlage, Fig! ia, kann wegbleiben; um aber den Särgen die nöthige Festigkeit zu geben, verfährt man folgendermafsen.
Blatt IV, Fig. ι und 2, zeigen eine Bodenplatte s mit abgeschrägten Seiten, welche auf einem gufseisernen, auf einem Mauerklotz verlegten Rahmen s' ruht. In einzelnen Nischen des Mauerwerks sind auf dieser Platte s1 die drehbaren Schraubenmuttern χ gelagert, welche die starken Schrauben y aufnehmen. Dieselben dienen zum Feststellen der Formseitentheile, die sich in den Scharnieren ζ drehen. Der Bodentheil s, sowie die Seitentheile ggl und r ri sind aus Cement, die Angriffs stellen der Schrauben y sind durch gufseiserne Pfannen v, Fig. 1 und 2, geschützt. Als Kern wird ein Kasten von schwachen Brettern in der Gröfse des herzustellenden Sarges, abzüglich der Stärke der später anzugiefsenden Wandungen, angefertigt. Die hierzu dienenden Bretter werden vor ihrer Verwendung bis etwa zur Hälfte ihrer Stärke in ihrer ganzen Länge in kurzen Entfernungen genuthet. Dies hat den Zweck, dafs sie sich in jede geschweifte Form leichter biegen lassen, auch dafs sich diese Rinnen a, Blatt V, beim Angiefsen des Gypses vollsetzen, damit eine feste und sichere Verbindung zwischen dem Gufsmaterial und der Holzeinlage hergestellt wird. Die Bretter werden über dem Querschnitt entsprechende Leeren von Holz befestigt, die später wieder herausgeschlagen werden. Der hölzerne Innensarg wird vor seiner Verwendung mit erwärmtem Kiehntheer getränkt und nachdem wieder getrocknet.
. Die Leisten d und dl dienen zum Zusammenschrauben des oberen und unteren Sargtheiles; sie bilden einen. Rahmen und werden mit dem Innensarge durch starke Schrauben derart verbunden, dafs ein Raum dazwischen bleibt, gleich der Stärke der zu giefsenden Wandungen. Blatt IV, Fig. 5, zeigt einen Querschnitt und Fig. S eine perspectivische Ansicht.
Nachdem in die Form eine 1 cm starke Filzeinlage m gelegt ist, kommt der hölzerne Innensarg in entsprechender Weise zur Aufstellung, Fig. i, Blatt IV. Derselbe wird beliebig auf dem Boden gestützt und belastet. Die Seitentheile fassen den Rahmen d di und nun kann der erste Gufs erfolgen. Der Wasserüberschufs wird von der Filzeinlage m aufgenommen. Nach dem.Erhärten werden durch Zurückdrehen der Schraube^ die Seitentheile zurückgelegt, der Sargtheil herausgehoben, und in einem geheizten Raum zum Trocknen aufgestellt. In die Gufswandungen werden dann ca. 1 cm tiefe Löcher b gebohrt, Fig. 6, annähernd natürliche Gröfse.
Hierauf wird der Sargtheil aufs Neue in das Formgestell gebracht, nachdem die Filzeinlage m entfernt ist. Der Raum, welchen beim ersten Gufs die Filzeinlage einnahm, wird nun auch mit Cement oder Gyps ausgegossen. Musterplatten mit Verzierungen können auch hier in die Formtheile eingelegt werden.
Das Giefsen zu zwei Malen hat den Vortheil, dafs dadurch eine bedeutendere Härte des Gusses erzielt wird. Die Ursache ist folgende:
Ein gröfserer Zusatz von Wasser, als zu dem chemischen Processe erforderlich ist, ist nicht zu umgehen, weil sonst die Masse nicht flüssig genug würde, um einen Gufs solcher Art zu vollenden. Das überschüssige Wasser aber schadet der Festigkeit des Gypses.
In der hier beschriebenen Weise wird das überschüssige Wasser beim ersten Gufs sofort von dem Filz, bei dem zweiten aber von der trockenen Gypswand, ohne der Härte zu schaden, aufgenommen.
Die Circulationsrohre / und p' werden aus Zink angefertigt, und an der Innenseite der Holzeinlage befestigt. Beim Giefsen werden dieselben äufserlich mit überzogen, Fig. 1, Blatt IV.
In Fig. 3, Blatt IV, ist die Benutzung dargestellt. Während durch das Rohr / die Gase in den Röhrenstrang H treten, an dessen Ende sich ein Koksfeuer oder dergl. befindet, vermittelt das Rohr p' den Zutritt atmosphärischer Luft, zum Zwecke schnellerer Verwesung.
Um das Dichten zu vervollständigen, wird der so weit fertige Sarg im Innern mit HoIzcement bestrichen und mit zwei Lagen Papier e und el beklebt, Fig. 6, Blatt 5.
Die Aufsenseite des Sarges wird aufserdem noch, nachdem sie getrocknet ist, mit Firnifs getränkt, um die äufsere Feuchtigkeit abzuhalten.

Claims (5)

Patent-Ansprüche:
1. Das Verfahren des Giefsens von Särgen, wobei ein Kern mit beweglichen Theilen, durch den dargestellten Mechanismus bewegt, einen Druck auf die Gufsmasse ausübt, so dafs das überschüssige Wasser in der beschriebenen Weise durch die Kerntheile hindurchtreten kann.
2. Der Bewegungsmechanismus zum Auseinandertreiben der Kerntheile in Combination mit der schrägen Blattung an den Kanten, hauptsächlich wie beschrieben und dargestellt.
3. Die Metalleinlage aus vernieteten Schienen oder Blechen, wie Fig. ia zeigt.
4. Die Anwendung der genutheten Holzeinlage und, das Verfahren, zwei Gufsschichten darauf anzubringen, hauptsächlich zu dem vorstehend beschriebenen Zweck.
5. Die Anordnung von Abzugsröhren im Sargdeckel behufs Abführung der Leichengase durch einen Thonrohrstrang nach einem beliebigen Verbrennungsraum, hauptsächlich wie beschrieben und dargestellt. :
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
DENDAT9478D Verfahren zur Herstellung von Särgen aus Cement oder Gyps Expired DE9478C (de)

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DENDAT9478D Expired DE9478C (de) Verfahren zur Herstellung von Särgen aus Cement oder Gyps

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DE (1) DE9478C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102015104303A1 (de) * 2015-03-23 2016-09-29 TwistCon Systems GmbH Vorrichtung zur Herstellung eines kakaohaltigen Getränks sowie zugehöriges Verfahren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102015104303A1 (de) * 2015-03-23 2016-09-29 TwistCon Systems GmbH Vorrichtung zur Herstellung eines kakaohaltigen Getränks sowie zugehöriges Verfahren

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