DE946537C - Verfahren zur Herstellung von im Kern gesaettigten 3-Ketosteroiden der normalen Reihe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von im Kern gesaettigten 3-Ketosteroiden der normalen Reihe

Info

Publication number
DE946537C
DE946537C DEU2276A DEU0002276A DE946537C DE 946537 C DE946537 C DE 946537C DE U2276 A DEU2276 A DE U2276A DE U0002276 A DEU0002276 A DE U0002276A DE 946537 C DE946537 C DE 946537C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vol
chem
hydrogen
solvent
unsaturated
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEU2276A
Other languages
English (en)
Inventor
Robert Alan Donia
Byron Andrew Johnson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pharmacia and Upjohn Co
Original Assignee
Upjohn Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Upjohn Co filed Critical Upjohn Co
Application granted granted Critical
Publication of DE946537C publication Critical patent/DE946537C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von im Kern gesättigten 3-Ketosteroiden der normalen Reihe Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von im Kern gesättigten 3-Ketosteroiden durch selektive Hydrierung der entsprechenden, in 4(5)- und 6(7)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroide mit Wasserstoff in Gegenwart eines Palladiumkatalysators und einer Base.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren, im Kern gesättigten 3-Ketosteroide, die der normalen Reihe (A: B - cis) angehören, lassen sich nach bekannten Verfahren in die physiologisch wirksamen, in 4(5)-Stellung urigesättigten 3-Ketosteroide, wie Cortison, Progesteron oder Testosteron, überführen. 3-Ketosteroide der Allo-Reihe (A: B = trans) lassen sich ebenfalls nach bekannten Verfahren (Rosenkranz, Mancera, Gatica und Djerassi, Journ. Amer. Chem. Soc., Bd. 72, 1950, S. 4077) in die in 4 (5)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroide überführen; jedoch sindhierbei erhebliche experimentelle Schwierigkeiten zu überwinden, die bei den entsprechenden Verbindungen der normalen Reihe nicht auftreten.
  • So kann man z. B. das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte 22-Coproergosten-3-on (hergestellt aus 4, 6, 22-Ergostatrien-3-on; Isoergosteron) durch Ozonisierung, Reduktion des gebildeten Ozonids zu 3-Keto-bisnorcholan-22-al,Umsetzung mit Piperidin zu 22-(N-Piperidyl)-2o (22)-bisnorcholen-3-on, erneute Ozonisierung, Zersetzung des Ozonids zu 3, 2o-Pregnadion, Bromierung in Essigsäure zum entsprechenden 4-Bromderivat und Halogenwasserstoffabspaltung mit Pyridin in Progesteron überführen. Es ist auf diese Weise möglich, die 4ständige. Döppelbindung eines Steroids durch Hydrierung vorübergehend zu schützen, inzwischen andere Teile des Steroidmoleküls umzuwandeln, ohne daß die 4- und 5-Stellung des Moleküls angegriffen werden, und die 4ständige Doppelbiudung später wieder einzuführen.
  • Die Umwandlung eines in 4, 6-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroids in ein entsprechendes, im Kern gesättigtes 3-Ketosteroid durch katalytische Hydrierung, gegebenenfalls in Gegenwart eines Palladiumkatalysators, ist bereits bekannt.
  • Gegenüber den bekannten Verfahren führt jedoch die erfindungsgemäß in Gegenwart eines Palladiumkatalysators und einer Base ausgeführte Hydrierung von in 4, 6-Stellung ungesättigten 3=Ketosteroiden zu einer wesentlich höheren Ausbeute. an 3-Ketosteroiden der Normalreihe. Bei der, katalytischen Hydrierung von 4, 6; 22-Ergostatrien-3-on mit Wasserstoff in Gegenwart eines Platinkatalysators -wurde z. B. ein Produkt erhalten, das 22-Coproergosten-3-on und 22-Alloergosten-3-on neben .¢, 22-Ergostädien-3-0n, normale und Alloformen von 22-Ergosten-3-ol, 22-Ergosten und anderen Verbindungen sowie das Ausgangstrien als schwer trennbare Mischung enthielt (Barton, Cox, Holness, Journ. Chem. Soc. [London], Bd. 1949, S. 177i). Die Ausbeute an 22-Coproergosten-3-on und 22-Alloergosten-3-on sowie die Ausbeute der übrigen im Hydrierungsprodukt vorhandenen Verbindungen war verhältnismäßig gering, da die Reduktion nicht genügend selektiv verlief. Demgegenüber stellt das erfindungsgemäße Verfahren ein hochselektives Verfahren zur katalytischen Hydrierung der 4- und 6ständigen Doppelbindung von in 4, 6-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroiden das, bei dem das gebildete, im Kern gesättigte 3-Ketosteroid beinahe ausschließlich in der normalen Form (A: B = cis) erhalten wird. Da die Herstellung von Nebennierenrindenhormonen aus in 4, 6-Stellung ungesättigten Steroiden nur über die entsprechenden gesättigten 3-Ketosteroide der normalen Reihe möglich ist, besitzt das erfindungsgemäße Verfahren -für die Herstellung dieser Hormone besondere Bedeutung.
  • Gemäß dem Verfahren der Erfindung wird ein in 4, 6-Stellung ungesättigtes 3-Ketosteroid in Gegenwart eines Lösungsmittels, einer Base und eines Palladiumkatalysators unter Verwendung von 2 bis 2,2 Mol Wasserstoff je Mol Steroid selektiv hydriert.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Palladiumkatalysator zu einem Lösungsmittel, wie Äthylacetat, Methylalkohol, Äthylalkohol, Isopropylalkohol, Dioxan oder Tetrahydrofuran, und zu einer Base gegeben. Man verwendet zweckmäßig wasserfreie Lösungsmittel, vorzugsweise Methanol, doch setzt in der Regel die Gegenwart von Wasser bis zu 2o Gewichtsprozent die Ausbeute nicht herab. Das für jeden einzelnen Fall besonders geeignete Lösungsmittel wird zum Teil durch die Löslichkeit des Ausgangssteroids und des Hydrierungsproduktes und die Reaktionstemperatur bestimmt. Die für das erfindungsgemäße Verfahren. verwendbaren Basen sind Alkalimetallhydroxyde, vorzugsweise NaOH und K O H, jedoch können auch andere Basen, wie Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat oder Calciumhydroxyd, verwendet werden. Vorzugsweise verwendet man je Liter Lösungsmittel etwa o,i bis i g Alkalimetallhydroxyd, doch kann man auch höhere oder geringere Konzentrationen verwenden. Die Zugabe des Katalysators zu dem Lösungsmittel und der Base kann in beliebiger Reihenfolge geschehen. Der bevorzugte Katalysator ist ein Palladium-Kohle-Katalysator. Man kann jedoch auch andere Palladiumkatalysatoren, wie Palladium-Bariumsulfat, Palladium-Bariumcarbonat, Palladium-Zinkcarbonat. oder Palladium-Cadmiumoxyd, verwenden. Zweckmäßig arbeitet man mit einem 5°/oigen Palladium-Kohle-Katalysator, doch kann man auch mit Katalysatoren hydrieren, die o,i °/o oder weniger bzw. io °/o oder mehr Palladium enthalten, wobei ausgezeichnete Ergebnisse erhalten werden.
  • Der Katalysator wird zweckmäßig vorreduziert. Hierzu schüttelt man das aus dem Katalysator, dem Lösungsmittel und der Base bestehende Gemisch mit Wasserstoff bis zur Sättigung. Hierzu gibt man in beliebiger Reihenfolge das in 4, 6-Stellung ungesättigte 3-Ketosteroid, zweckmäßig als Lösung im gleichen Lösungsmittel. Dann leitet man unter Schütteln Wasserstoff ein, bis zwischen 2 und etwa 2,2 Mol Wasserstoff j e Mol des Steroids aufgenommen worden sind. Die selektive Reduktion verläuft sehr rasch. In den meisten Fällen erhält man die hydrierten 3-Ketosteroide nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch in hohen Ausbeuten, wenn man den Katalysator nicht vorreduziert. In der Regel arbeitet man bei etwa Zimmertemperatur, z. B. zwischen etwa 15 und 35°, oder bei niedrigeren oder höheren Temperaturen. Der Wasserstoff wird in der Regel mit einem absoluten Druck von etwa i bis 2 Atmosphären zugeführt, d. h. mit einem Druck, der gleich oder i Atmosphäre höher ist als der gewöhnliche Druck, doch kann man gewünschtenfalls bei niedrigerem oder beträchtlich höherem Druck arbeiten. Die Bewegung des Reaktionsgemisches kann durch Schütteln, Rühren oder eine andere geeignete Methode erfolgen. In der Regel werden die Doppelbindungen in der 4- und 6-Stellung auch in Gegenwart leicht reduzierbarer Gruppen oder anderer hetogruppen als der 3ständigen Ketogruppe selektiv reduziert. So werden z. B. im 4, 6, 22-Ergostatrien-3-on nur die Doppelbindungen in der 4- und der 6-Stellung reduziert, während die 22ständige Doppelbindung sowie die 3ständige Ketogruppe nicht angegriffen werden. Wenn das als Ausgangsverbindung verwendete, in 4, 6-Stellung ungesättigte 3-Ketosteroid eine weitere Gruppe oder .eine ungesättigte Bindung enthält, die unter den erfindungsgemäßen Hydrierungsbedingungen leichter reduzierbar ist als die 4- und die 6ständige Doppelbindung, kann man ein 3-Ketosteroid erhalten, indem die zusätzliche Gruppe oder ungesättigte Bindung ebenfalls reduziert sind, wenn man die zu deren Reduktion erforderliche zusätzliche Wasserstoffmenge verwendet. Man kann diese leicht reduzierbaren Gruppen auch in geeigneter Weise schützen und später wieder in Freiheit setzen, z. B. kann eine Aldehydgruppe durch Umwandlung in ein Acetal geschützt und nach der Hydrierung durch Hydrolyse wiederhergestellt werden.
  • Nach Beendigung der Reaktion kann man das Rohprodukt in meistens quantitativer Ausbeute auf einfache Weise durch Ansäuern mit Essigsäure, Abfiltrieren vom Katalysator oder etwaigen beim Ansäuern gebildeten unlöslichen Salzen und Abdestillieren des Lösungsmittels abtrennen.
  • Die reine Normalform des im Kern gesättigten 3-Ketosteroids erhält man aus dem Rohprodukt z. B. durch Umkristallisieren aus einem geeigneten Lösungsmittel oder durch chromatographische Adsorption. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Rohprodukte sind häufig zur Weiterverarbeitung genügend rein und bedürfen meistens keiner besonderen Reinigung.
  • Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
  • Für die Herstellung der Ausgangsstoffe wird im Rahmen vorliegender Erfindung Schutz nicht begehrt. Beispiel 1 Man stellt ein Nährmedium aus 2o g enzymatisch abgebautem Lactabumin (bekannt unter der Handelsbezeichnung »Edamin«), 3 g Maisquellwasser und 50 g technischer Dextrose her, verdünnt mit Leitungswasser auf 11 und stellt einen pH-Wert von 4,3 bis 4,5 ein. 41 dieses sterilisierten Nährbodens werden mit Rhizopus nigricans beimpft und 24 Stunden bei 28° bebrütet, wobei man so belüftet und rührt, daß die Sauerstoffaufnahme je Stunde und Liter Na2S03 nach der Methode von Cooper, Fernstrom und Miller (Ind. Eng. Chem., Bd. 36, 1944, S. 504) 6,3 bis 7 Millimol beträgt. In dieser Kulturflüssigkeit, die eine 24stündige Kultur des Pilzes enthält, suspendiert man eine Lösung aus 2 g Ö-Dehydroprogesteron vom Schmelzpunkt 143 bis 146,5` in 50 cm3 Aceton. Nach weiteren 24 Stunden Bebrütung unter den gleichen Bedingungen der Temperatur und Belüftung extrahiert man den Nährboden und das Mycel. Das Mycel wird filtriert und zweimal mit der seinem Volumen entsprechenden Menge Aceton gewaschen und zweimal mit der gleichen Menge Methylenchlorid extrahiert. Diese Aceton und Methylenchlorid enthaltenden Extrakte gibt man zum Nährbodenfiltrat und extrahiert das Gemisch nacheinander zweimal mit der Hälfte seines Volumens an Methylenchlorid, dann zweimal mit je einem Viertel seines Volumens an Methylenchlorid. Die- vereinigten , Methylenchloridextrakte werden zweimal mit einem Zehntel ihres Volumens an 2°/oiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und dann zweimal mit einem Zehntel ihres Volumens an Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen mit etwa 3 bis 5 g wasserfreiem Natriumsulfat je Liter Lösung und Filtrieren wird das Lösungsmittel abdestilliert. Man löst den Rückstand in möglichst wenig Methylenchlorid, filtriert und verdampft das Lösungsmittel. Die entstandenen Kristalle werden getrocknet und viermal mit j e io cm3 Äther gewaschen. Der Rückstand wird in Zoo cm3 Benzol gelöst und über Zoo g Aluminiumoxyd (mit HCl gewaschen und 4 Stunden auf 12o° erhitzt) chromatographiert, wobei man Lösungsmittelmengen von je Zoo cm3 verwendet, wie aus der Tabelle ersichtlich ist, und eine kristallinische, 2,181 g wiegende Fraktion aus den Eluaten bis 22 erhält. Diese Kristalle werden in io cm3 Aceton gelöst, filtriert und auf dem Dampfbad auf 6 cm3 eingedampft. Man läßt bei Zimmertemperatur i Stunde stehen und filtriert sodann 415 mg Kristalle vom Schmelzpunkt 143 bis 157° ab. Die Mutterlauge wird abgekühlt und liefert weitere z81 mg Kristalle vom Schmelzpunkt 143 bis 155°. Man dampft die Mutterlauge auf dem Dampfbad zur Trockne ein und löst den festen Rückstand in 2 cm3 Aceton. Durch Zufügen von 2 cm3 Petroläther vom Siedebereich 6o bis 71° (bekannt unter dem Handelsnamen »Skellysolve B«) scheiden sich 48o mg Kristalle vom Schmelzpunkt 152 bis 157° aus. Weitere 76 mg Kristalle vom Schmelzpunkt 143 bis 158° erhält man durch Abkühlen der Mutterlauge. Die gesamte 1,252 g wiegende Kristallausbeute vom Schmelzpunkt 143 bis 158° wird vereinigt und in 4 cm3 Methylenchlorid gelöst. Diese Lösung wird mit o,i g Magnesiumsilikat (bekannt unter dem Handelsnamen »Magnesol«) gerührt und filtriert. Der Rückstand wird dreimal mit je 1 cm3 Methylenchlorid gewaschen und dem Hauptfiltrat zugefügt. Die vereinigte Methylenchoridlösung wird auf dem Dampfbad bis auf 2 cm3 eingedampft und dann in 4 cm3 Äther aufgenommen. Nach 1stündigem Stehen bei Zimmertemperatur filtriert man 1,074 g Kristalle vom Schmelzpunkt 155 bis 158° ab. Durch Umkristallisieren aus 5 cm3 siedendem Methanol und 2tägigem Abkühlen auf 4° erhält man nach dem Filtrieren 456 mg Kristalle vom Schmelzpunkt 16o bis 162°. Durch Umkristallisieren aus 3 cm3 heißem Methanol erhält man 213 mg kristallines 1=a-Oxy-6-dehydroprogesteron; Schmelzpunkt 16o bis 162°; [cc] ö - -E- 11i° (1,o63 in Chloroform).
  • Analyse: Berechnet für C"H2803: C76,78; H 8,59; gefunden: C 76,78; H 8,56.
    Tabelle i
    Eluat-
    Fraktion Lösungsmittel Feststoffe
    in mg
    1, 2 Benzol
    3, 4 Benzol -f- 5 °/o Äther
    5, 6 Benzol -f- io °/o Äther 264
    7 Benzol + 50 °/a Äther
    8 Benzol -E- 50 °/o Äther
    9, io Äther
    11; 12 Äther -f- 5 0/a Chloroform
    13, 14 Äther + io °/o Chloroform 2,251
    15 Äther -;- 50 °/o Chloroform
    16bis18 Äther + 50°/o Chloroform
    igbis22 Chloroform 186
    23 Chloroform -f- 5 % Aceton #
    Man löst Zoo mg iia-Oxy-6-dehydroprogesteron in 100 cm3 Methanol, das Zoo mg vorreduzierten 5%igen Palladium-Kohle-Katalysator und 40 mg Kaliumhydroxyd -enthält, und hydriert bei Zimmertemperatur unter Schütteln bei 4,5 kg Wasserstoffdruck (am Manometer). Die Wasserstoffaufnahme der zwei Doppelbindungen stimmt mit der berechneten überein. Der feste Rückstand wiegt nach dem Abfiltrieren des Katalysators ioi mg (entsprechend der theoretisch zu erwartenden Menge) und besteht zu go °/o aus Pregnan-iia-01-3, 2o-dion. Er wird in 30 cm3 Aceton gelöst und über eine Mischung aus 5 g Aktivkohle (bekannt unter der Handelsbezeichnung »Darco G-6o u) und Diatomeenerde (bekannt untepflEzEandelS-bezeichnung »Celite 545«) im Verhältnis 1:2 unter Verwendung von Lösungsmittelmengen von je 30 cm3 gemäß Tabelle 2 chromatographiert.
    Tabelle 2
    Chromatographie der-Reduktionsprodukte des
    ii a-Oxy-6-dehydroprogesterons über Kohle
    Fraktion I ' Lösungsmittel
    i bis 6 Aceton
    7 bis g Aceton
    io bis 13 Methylenchlorid
    Wenn man, um eine besonders .reine Probe zu erhalten, ohne Rücksicht auf Materialverlust zweimal aus einer Mischung von 0,15 cm3 Äthylacetat und 0,5 cm3 Methylcyclohexan umkristallisiert, ergeben die Fraktionen i bis 6 reines kristallines Pregnaniia-ol-3, 2o-dion vom Schmelzpunkt 1o6 bis iio° mit einem charakteristischen Infrarotspektrum und folgender Elementarzusammensetzung, die durch Mikroanalyse ermittelt wurde. .
  • Analyse: Berechnet für C21H"03: C 75,86; H 9,70; gefunden: C 75,60; H 9,78.
  • Durch Oxydation mit Chromsäure wird das Pregnaniia-ol-3, 2o-diön in das bekannte Pregnan-3, i1, 2otrion übergeführt. -Beispiel 2 'Zu einer Lösung aus 1,49 Kaliumhydroxyd (analysenrein, 85 %) in 31 Methanol, die sich in einer zylindrischen Flasche von- ig 1 Inhalt befindet, gibt man bei Zimmertemperatur 29 5°/oigen Palladium-Kohle-Katalysator. Die Luft in der Flasche wird durch Wasserstoff ersetzt, und dann leitet man unter kräftigem Rühren mit einem Druck von i bis 2 Atmosphären Wasserstoff ein, um den Katalysator zu reduzieren. Sodann werden i2,5 g4, 6, 22-Ergostatrien-3-on (Wettei und Dimroth, Berichte der deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 7o, 1937, S. 1665) vom Schmelzpunkt 1o7 bis iog°, gelöst in 750 cm3 Methanol, zugesetzt. Das Gemisch wird bei einem Druck von etwa i bis 2 Atmosphären unter kräftigem Rühren mit 2 bis 2,1: Moläquivalenten Wasserstoff hydriert. Die Reaktion verläuft rasch. Wenn die selektive Hydrierung beendet ist, säuert man mit Essigsäure an, filtriert und destilliert das Lösungsmittel ab. Der feste Rückstand wird mit Wasser verrieben, filtriert und getrocknet. - Der erhaltene weiße kristalline Rückstand, annähernd die theoretisch zu erwartende Menge, zeigt keine Absorption im Ultraviolettbereich des Spektrums, was auf vollständige Hydrierung der Doppelbindungen in der 4- und der 6-Stellung hinweist. Infrarotabsorptionsanalysen zeigen, daß die 3ständige Ketogruppe und die 22ständige Doppelbindung nicht angegriffen worden sind. Die chromatographische Adsorption des Hydrierungsproduktes unter Verwendung von Magnesiumsilicat (bekannt unter dem Handelsnamen »Florisilcr) als Adsorptionsmittel und Elution mit 10/, Aceton in Petroläther (bekannt unter dem Handelsnamen »Skellysolve Ba) liefert reines 22-Coproergosten-3-on; Ausbeute 79 °/o der Theorie; Schmelzpunkt iog bis r13°; [a] ö =-5° (in Chloroform).
  • Analyse: Berechnet für C28H"0: C 84,35; H 11,63; gefunden: C 84,37; H 11,79.
  • 22-Ergosten-3-on wird ebenfalls abgetrennt; Ausbeute: io °/o der Theorie. Beispiel 3 Zu einer Lösung aus 47,5 mg iia-Oxy-6-dehydroprogesteron in 3 cm3 Essigsäureanhydrid gibt man 2 cm3 Pyridin, verdünnt die Lösung nach 48stündigem Stehen bei Zimmertemperatur mit Wasser auf ioo cm3 und extrahiert nacheinander mit Zoo, 30 und 30 cm3 Äther. Die vereinigten Ätherextrakte werden mit io cm3 Wasser, zweimal mit je 2o cm3 i n-Salzsäure, 20 cm3 Wasser, dreimal mit j e 30 cm3 7°/oiger Natriumbicarbonatlösung, und dreimal mit je 2o cm3 Wasser gewaschen. Die Ätherlösung wird darauf über wasserfreiem Na2S04 getrocknet und im Luftstrom verdampft. Der ölige Rückstand kristallisiert in o,2 cm3 Methanol aus und liefert 57 mg Kristalle, die zweimal aus 2 cm3 Aceton, zu dem Äther tropfenweise zugegeben wird, bis sich Kristalle bilden, umkristallisiert werden. Das gewonnene kristalline iia-Acetoxy-6-dehydroprogesteron wiegt 31,8 mg und schmilzt bei 142 bis I44°; [a] = - 1o8° (1,149 in ioo cm3 n Chloroform). , Analyse: Berechnet für Ca3H3o04: C 74,56;H 8,16; gefunden: C 74,25; H 8,17.
  • Man arbeitet, wie im Beispiel e beschrieben, und hydriert das iia-Acetoxy-6-dehydroprogesteron selektiv. Man erhält sehr reines Pregnan-iia-01-3, 2o-dionacetat in über 8o°/oiger Ausbeute der Theorie. Beispiel 4 Nach derArbeitsweise des Beispiels 2 wird 4, 6-Cholestadien-3-on (D an e, Wang und Schulte, Z. Physiol. Chem., Bd.245, 1936, S.8o) in Gegenwart eines Palladium-Zinkcarbonat-Katalysators und von Kaliumhydroxyd hydriert und liefert in hoher Ausbeute Coprostanon. Beispiel 5 Nach der Arbeitsweise des Beispiels 2 liefert 4, 6-Androstadien-3, i7-dion (Ruzicka und Bosshard, Helv. Chim. Acta, Bd. 2o, 1927, S. 328) unter Verwendung einer gleichen Gewichtsmenge Natrinmhydroxyd an Stelle von Kaliumhydroxyd des Bei- Spiels 2 Ätiocholan-3, i7-dion in beinahe quantitativer Ausbeute.
  • Beispiel 6 Nach der Arbeitsweise des Beispiels 2 wird 6-Dehydrotestosteron (Wettstein, Helv. Chim. Acta, Bd. 23, 1940, S. 388) mit Wasserstoff selektiv reduziert und fast vollständig in Ätiocholan-17 ß-ol-3-on umgewandelt. In gleicher Weise liefern 6-Dehydrotestosteron-17-acetat-i7-propionat und -i7-benzoat hohe Ausbeuten an Ätiocholan-i7 ß-ol-3-on-i7-acetat-17-propionat bzw. -i7-benzoat. Beispiel 7 Eine Lösung aus 2 mg 4, 6-Pregnadien-i7 a, 2i-diol-3, 11, 2o-trion (Mattox und Kendall, Journ. Biol. Chem., Bd. 188, 195" S. 287) in Methanol, das je Liter 0,4 g Käliumhydroxyd enthält, wird mit 2 Moläquivalenten Wasserstoff in Gegenwart eines 50/jgen Palladium-Kohle-Katalysators nach der Arbeitsweise des Beispiels i selektiv reduziert. Man erhält sehr reines Pregnan-17 a, 2i-diol-3, ii, 2o-trion in beinahe quantitativer Ausbeute. Beispiel 8 4, 6-Pregnadien-i7 a, 2i-diol-3, ii, 2o-trion-2i-acetat (Mattox und Kendall, Journ. Biol. Chem., Bd. 188, 1951, S. 287) wird nach dem Verfahren des Beispiels 2 selektiv hydriert, und man erhält Pregnanz7 a, 2i-diol-3, ix, 2o-trion-2i-acetat in ausgezeichneter Ausbeute. Beispiel 9 4, 6-Pregnadien-2i-o1-3, 2o-dion (Wettstein, Helv. Chim. Acta, Bd. 23, 1940, S. 388; Meystre und Wettstein, Experientia, Bd.2, 1946, S. 4o8) wird nach dem Verfahren des Beispiels 2 hydriert. Man erhält Pregnan-21-o1-3, 2o-dion in außergewöhnlich hoher Ausbeute. In gleicher Weise erhält man aus 4, 6-Pregnadien-2i-ol-3, 2o-dion-acetat das Pregnan-2i=o1-3, 2o-dion-acetat.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von im Kern gesättigten 3-Ketosteroiden der normalen Reihe (A: B = cis) durch selektive Reduktibn eines entsprechenden, in 4 (5)- und in 6 (7)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroids mit Wasserstoff in Gegenwart eines Palladiumkatalysators und eines Lösungsmittels bei nicht saurer Reaktion des Reaktionsgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß man ein in 4 (5)- und 6 (7)-Stellung ungesättigtes 3-Ketosteroid in Gegenwart eines Palladiumkatalysators und einer anorganischen Base mit etwa 2 bis 2,2 Mol Wasserstoff je Mol des Ausgangssteroids hydriert. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man einen vorreduzierten Palladiumkatalysator verwendet. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hydrierung in Gegenwart eines Alkahmetallhydroxyds, das in dem angewandten Lösungsmittel in einer Menge von etwa o,i bis i g je Liter enthalten ist, durchführt. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 4, 6, 22-Ergostatrien-3-on, 6-Dehydrotestosteron, 4, 6-Pregnadien-17 a, 2i-diol-3, ii, 2o-trion oder ii a-Oxy-6-dehydroprogesteron als Ausgangsstoffe verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Hoppe Seylers Zschr. f. physiol. Chem., Bd. 223, 1934 S.249; Ber. d. dtsch. chem. Ges., Bd.68, 1935, S.2097; Journ. Amer. Chem. Soc., Bd. 73, 1951, S. 4654; Journ. Amer. Chem. Soc., Bd.62, 1940, S.2525; Helv. Chim. Act., Bd. 30, 1947,S. 205; Houben-Weyl, Die Methoden der organ. Chemie, 3. Aufl., Bd.
  2. 2, S. 314, 316 und 317.
DEU2276A 1952-07-14 1953-07-10 Verfahren zur Herstellung von im Kern gesaettigten 3-Ketosteroiden der normalen Reihe Expired DE946537C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US946537XA 1952-07-14 1952-07-14

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE946537C true DE946537C (de) 1956-08-02

Family

ID=22246390

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEU2276A Expired DE946537C (de) 1952-07-14 1953-07-10 Verfahren zur Herstellung von im Kern gesaettigten 3-Ketosteroiden der normalen Reihe

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE946537C (de)

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2301317C2 (de) Alkylierte 3,20-Diketo-Δ↑4↑-steroide der Pregnanreihe und Verfahren zu deren Herstellung
DE1468035C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 19äthylsteroiden und die Verbindung 19äthyl-5alpha-androstan-3beta, 17betadioL
DE946801C (de) Verfahren zur Herstellung von Pregnan-11 ª‡ -ol-3, 20-dion und Allopregnan-11 ª‡-ol-3, 20-dion
DE946537C (de) Verfahren zur Herstellung von im Kern gesaettigten 3-Ketosteroiden der normalen Reihe
DE1200813B (de) Verfahren zur Herstellung von 6-Fluorsteroiden der Androstan- oder Pregnanreihe bzw. von entsprechenden 19-Norverbindungen
DEU0002276MA (de)
CH494213A (de) Verfahren zur Herstellung von Gonadienonen
DE951631C (de) Verfahren zur Herstellung von in 4-Stellung ungesaettigten 3-Ketosteroiden
DE955949C (de) Verfahren zur Herstellung von in ª‡-Stellung zur Ketogruppe chlorierten Ketosteroiden
CH500958A (de) Verfahren zur Herstellung von Steroidverbindungen
DE736848C (de) Verfahren zur Darstellung von Verbindungen der Pregnanreihe
DE956955C (de) Verfahren zur Herstellung von Pregnan- und Allopregnan-3ª‡-o1-11, 20-dion bzw. von Allopregnan-3ª‰, 11ª‡ diol-20-on
DE870404C (de) Verfahren zur Darstellung von Ketolen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe
DE912213C (de) Verfahren zur selektiven Reduktion von 3, 20-Diketopregnanen zu 3-Oxy-20-ketopregnanen
DE932796C (de) Verfahren zur Herstellung von gesaettigten und ungesaettigten 17-Oxy-20-ketonen der Pregnanreihe
DE961534C (de) Verfahren zur Herstellung von in 4-Stellung halogenierten 3-Ketosteroiden
DE959190C (de) Verfahren zur Herstellung von 2, 4-Dibromallopregnanen
DE1159947B (de) Verfahren zur Herstellung von 9ª‡-Fluor-11ª‰, 17ª‡, 21-trihydroxy-3, 20-diketo-í¸-pregnadien oder 9ª‡-Fluor-17ª‡, 21-dihydroxy-3, 11, 20-triketo-í¸-pregnadien bzw. 21-Estern derselben
DE1038040B (de) Verfahren zur Herstellung von hydrierten Phenanthrenen
DE1243191B (de) Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer, neuer substituierter Androstan-16alpha-yl-alkylencarbonsaeuren
DEU0002191MA (de)
CH333010A (de) Verfahren zur partiellen Reduktion von Polyoxosteroiden
DE1028994B (de) Verfahren zur Herstellung von 9ª‡-Fluorsteroiden
DEU0001986MA (de)
DE1593492A1 (de) 6-Ketosteroide aus 20-Formyl-6-keto-Steroide