-
Rampe für Theaterbühnen Eine Theaterbühne besteht im allgemeinen aus
einer Hauptspielfläche und einer deren Abschluß nach dem Zuschauerraum bildenden
Rampe. Die Hauptspielfläche wird von dem Bühnenboden gebildet, der wahlweise selber
die Spielfläche bildet oder auf den zum Zwecke des beschleunigten Dekorationswechsels
eine oder mehrere Schiebebühnen von den Seiten bzw. dem Hintergrunde ausgefahren
werden können. Um die gesamte Spielfläche vorn in der Hauptspielzone in beiden Fällen
auf gleicher Ebene, d. h. frei von Stufen zu halten, muß man den eigentlichen Bühnenboden
heb- und senkbar anordnen, so daß er, wenn er selber als Spielfläche dienen soll,
auf Normalhöhe gehoben, wenn hingegen bei Dekorationswechsel auf ihn eine Schiebebühne
gefahren werden soll, um die Höhe der letzteren gesenkt werden kann. Die hierfür
benötigte, vorzugsweise hydraulisch angetriebene Heb- und Senkvorrichtung für den
gesamten Bühnenboden erfordert eine umfangreiche und kostspielige bauliche und maschinelle
Anlage, eine große Antriebsleistung und zahlreiche geschulte Arbeitskräfte. Dies
gilt um so mehr dann, wenn man die Möglichkeit haben will, außer einer waagerechten
auch eine nach hinten ansteigende Bühnenfläche herzustellen.
-
Die Erfindung bezweckt, die Nachteile dieser bisher üblichen Bauart
der Bühnen zu beseitigen und eine mit wesentlich geringerem Aufwande zu erstellende
und
zu benutzende Einrichtung zu schaffen, die gleichwohl sämtliche vorstehend umrissene
Anforderungen erfüllt. Die Erfindung. schlägt zu diesem Zwecke grundsätzlich vor,
bei in der Höhe' starr festliegendem Bühnenboden lediglich die Bühnenrampe heb-
und senkbar anzuordnen.. In ihrer gesenkten Stellung liegt die Rampe mit ihrer Oberkante
auf derselben, hier als Normalhöhe bezeichneten Höhe wie der als Spielfläche dienende
Bühnenboden; wird hingegen eine Schiebebühne als Spielfläche auf den Bühnenboden
gefahren, so wird die Rampe so weit gehoben, daß ihre Oberkante mit derjenigen der
-Schiebebühne auf gleicher Höhe liegt. Es leuchtet ein, daß gemäß der Erfindung
eine stufenfreie, auf gleicher Ebene liegende Gesamtspielfläche in den beiden Fällen
der Verwendung und des Fortfalls einer oder mehrerer Schiebebühnen mit wesentlich
geringerem Aufwande an baulichen und technischen Mitteln sowie an Personal und an
Antriebsleistung erzielbar wird. Das Heben und Senken der Rampe, deren Vorderfläche
ja dem Zuschauerraum zugewandt ist, kann sich so allmählich und geräuschlos abspielen,
daß es - falls es von den Zu--schauern überhaupt bemerkt wird -keinesfalls störend
wirkt, zumal die Front der Rampe erfindungsgemäß mit einer Schürze versehen und
der Hub der Rampe nur gering ist, nämlich gleich der Höhe eines Bühnenwagens, die
üblicherweise auf 167 mm bemessen ist. Weiterhin kann man erfindungsgemäß mit dem
Heb- und Senkantrieb der Rampe z. B. über Seilführungen oder durch elektrische Schaltmittel
auch die Aufhängung des über der Rampe hängenden Theaterhauptvorhanges derart koppeln;
daß er an den Bewegungen der Rampe mit der gleichen Geschwindigkeit teilnimmt. Entsprechendes
gilt für den eisernen Vorhang. Ferner kann gemäß der Erfindung die heb- und senkbare
Rampe auch aus vorzugsweise zwei Belaglängsteilen bestehen, von denen der rückwärtige
für sich allein derart höhenbeweglich eingerichtet ist, daß man dem rückwärtigen
Streifen der Rampe eine Schrägstellung geben kann, in der er sich an eine Schiebebühne
mit ebenfalls geneigter Spielfläche stufenlos anschließt.
-
Die Erfindung ist im nachstehenden an Hand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert, das in der Zeichnung im Längsschnitt in der Bühnenachse, für drei
verschiedene Stellungen in Abb. i bis 3 veranschaulicht ist.
-
Auf einem in üblicher Weise ausgeführten Rampenunterbau i ist an der
nach dem Zuschauer- und dem Bühnenraum gelegenen Seite je eine Reihe hydraulischer
Hebezeuge :2 angeordnet. Auf je zwei in gleicher Flucht liegenden Hebezeugen 2 ist
ein Träger 3 gelagert. Die Träger 3 tragen den Rampenbelag 4. Nach dem Bühnenraum
zu schließt sich an die Rampe der Bühnienboden 5 an. Der Bühnenboden bedarf keiner
Hebevorrichtungen und kann fest verlegt sein. Auf dem Rampenunterbau i ist eine
schlitzförmige Führung 6 angeordnet, in welcher die Rampe mit einem Vorsprung 7
zur senkrechten Führung ihrer Heb- und Senkvörrichtungern eingreift; diese Führung
is-t gleichzeitig die den feuerpolizeilichen Vorschriften entsprechende Abschottung
der Bühne gegen den Zuschauerraum unter dem eisernen Vorhang B. Die dem Zuschauerraum
zuge-,vandte Stirnseite der Rampe ist durch eine an den Trägern 3 befestigte Schürze
g abgedeckt; hinter ihr liegt eine an der Stirnwand des Rampenunterbaues angeordnete,
nach oben weisende Zunge io.
-
Abb. i veranschaulicht diejenige Stellung, welche die Rampe einnimmt,
wenn der Bühnenboden selbst .als Spielfläche dient. Die Hebezeuge befinden sich
in der Stellung, in der ihre Huborgane eingefahren sind; die Höhenabmessungen der
gesamten Rampenanordnung sind so gewählt, daß in dieser Stellung die Oberkante des
Rampenbelages 4 in genau gleicher Höhe mit der Oberkante des Bühnenbodens liegt;
so daß der Übergang vom Bühnenboden zur Rampe frei von einer Stufe oder einem Absatz
ist.
-
In Abb. 2 ist die Benutzung einer Schiebebühne i i, die in an sich
bekannter Weise von der Seite oder dem Hintergrunde her auf den Bühnenboden 5 verfahren
worden ist, als Spielfläche dargestellt. Die Spielfläche liegt nunmehr um das Höhenmaß
der Schiebebühne i i über der Oberkante des Bühnenbodens. Dieser Höhenlage wird
die Rampe dadurch angepaßt, daß sie mittels der Hebevorrichtung a, deren Hub entsprechend
bemessen ist, so weit gehoben wird, bis ihre Oberkante in gleicher Ebene mit derjenigen
der Schiebebühne ii liegt, so daß auch hier ein stufenfreier Übergang entsteht.
Gegenüber dem Zuschauerraum bleibt die Rampe auch in dieser Stellung durch die Schürze
g zusammen mit der Zunge io verdeckt. Da für das Anheben der Rampe ebensoviel Zeit
wie für das Auffahren der Schiebebühne zur Verfügung steht, kann das Anheben der
Rampe entsprechendlangsam ausgeführt werden, wodurch sich dieser Vor-. gang für
die Zuschauer ganz unauffällig abspielt. Gleichzeitig mit der Rampe wird auch der
eiserne Vorhang 8 um ein entsprechendes Stück angehoben.
-
Abb.3 zeigt eine weitere Ausbildungsmöglichkeit der Rampe nach der
Erfindung, und zwar ihren Anschluß an eine Schiebebühne i2 mit schräger Spielfläche
13. Um auch hier einen stufenfreien Übergang von der schrägen Spielfläche 13 auf
die Rampe zu schaffen, ist ihr dem Bühnenboden zugewandter Belagteil 14 derart schwenkbar
angeordnet und ausgebildet, daß er mittels einer beliebigen Hebevorrichtung in die
aus Abb. 3 ersichtliche Schräglage gebracht werden kann. Die Rampe selbst befindet
sich hier in ihrer eingefahrenen Stellung.