DE945451C - Verfahren zur Herstellung von Phenolen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phenolen

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DE945451C
DE945451C DEP30211D DEP0030211D DE945451C DE 945451 C DE945451 C DE 945451C DE P30211 D DEP30211 D DE P30211D DE P0030211 D DEP0030211 D DE P0030211D DE 945451 C DE945451 C DE 945451C
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DE
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hydroperoxide
reaction
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phenol
decomposition
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DEP30211D
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English (en)
Inventor
Edwin James Vandenberg
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Distillers Co Yeast Ltd
Original Assignee
Distillers Co Yeast Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/08Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by decomposition of hydroperoxides, e.g. cumene hydroperoxide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phenolen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Phenolen durch Zersetzung von a, a-D ialkylarylmethylhydroperoxyden.
  • Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur synthetischen Herstellung von Phenolen entwickelt worden, weil der Bedarf an Phenolen, z. B. an den Kresolen und an Phenol selbst, die Menge weit übersteigt, die beim Raffinieren von Kohlenteer gewonnen werden kann. Nur eine begrenzte Zahl der Verfahren zur Phenolherstellung hat sich ausreichend für die technische Anwendung bewährt.
  • Eines dieser Verfahren betrifft die Sulfonierung von Benzol und Üherführung des Sulfonierungsprodukts ih benzolsulfonsaures Natrium, das mit Natriumhydroxyd zur Gewinnung von Natriumphenolat zusammengeschmolzen wird. Das Phenolat gibt beim Ansäuern Phenol, das durch Destillation gereinigt werden kann. Indessen ist wahrscheinlich das verhreitetste technische Verfahren zur Phenolgewinnung dasjenige, welches in der Hydrolyse von Chlorbenzol mit wäßrigem Natriumhydroxyd unter hohem Druck und hoher Temperatur besteht. Das Chlorbenzol kann entweder durch direkte Chlorierung von Benzol oder durch Chlorierung mit einer Mischung von Chlorwasserstoff und Sauerstoff hergestellt werden.
  • Aber sogar diese in der Technik zur Phenolgewinnung angewendeten Verfahren sind nicht völlig befriedigend. Sie erfordern die Anlage von großem Kapital für die Fabrikation und Einrichtungen für die Lagerung und Behandlung des Rohmaterials, und sie müssen in Anlagen großer Leistung ausgeführt werden, um Phenol zu einem wirtschaftlichen Preis herstellen zu können. Außerdem sind diese Verfahren nachteilig, weil sie in vielen Stufen auszuführen sind, weil die Anlagen infolge des korrodierenden Angriffs der Rohstoffe rasch abgenutzt werden und weil die Beseitigung der mit Phenol verunreinigten Abwässer beträchtliche Sorgen macht.
  • Gemäß der Erfindung wurde nun festgestellt, daß Phenole und als Nebenprodukt aliphatische Ketone einfach und wirtschaftlich in sehr guter Ausbeute durch Zersetzung von α,α-Dialkylarylmethylhydroperoxyden unter dem Einfluß saurer anorganischer Kondensationskatalysatoren hergestellt werden können, wenn die Zersetzung unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen durchgeführt wird.
  • Zwar ist bereits bekannt, Tetralinhydroperoxyd in dieser Weise zu zersetzen, wobei γ-(o-Oxyphenyl);buttersäure erhalten wurde. Hieraus konnte aber nichts über das neue Verfahren entnommen werden.
  • Ferner ist auch schon die Zersetzung von Iso propylbenzolhydroperoxyd in wäßrigem Medium mittels Schwefelsäure in der Literatur beschrieben worden, wobei als Spaltprodukte Phenol, isoliert als Phenylbenzoat, und Aceton genannt sind. Aus dieser Literaturstelle war aber nicht voraussehbar, daß diese Zersetzung mit guter Ausbeute unter wasserfreien Bedingungen ausgeführt werden könnte ; Das bekannte Verfahren würde im übrigen die gleiche Schwierigkeit wie die eingangs erörterten Verfahren hinsichtlich der Abwasserbeseitigung' aufweisen, wenn man danach in technischem Ausmaß arbeiten wollte.
  • Es ist auch nicht mehr neu, Isopropylbenzolhydroperoxyd in wasserfreiem Medium mit organischen Säuren, wie Essigsäure und p-Toluolsulfonsäure, zu spalten. Jedoch konnte daraus nicht geschlossen werden, daß auch das Arbeiten mit anorganischen Kondensationskatalysatoren unter wasserfreien Bedingungen ebenfalls mit Erfolg durchführbar sein würde.
  • Das neue Verfahren verläuft ohne Nebenreaktionen und ist frei von allen Nachteilen, die mit den bisherigen Verfahren verbunden sind. Außer Phenolen liefert das Verfahren zur gleichen Zeit noch aliphatische Ketone als wertvolle Produkte.
  • Auch dieses steht im Gegensatz zu den früheren Verfahren zur Herstellung von Phenolen, Zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung wird ein a, α-Dialkylarylmethylhydroperoxyd, z. B. das a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyd, das in einem Lösungsmittel, wie Cumol oder Benzol, gelöst sein kann, mit einem anorganischen Katalysator, z. B. einem säurebehandelten Bentonit, beispielsweise bei einer Temperatur von etwa 20° eine genügend lange Zeit in Berührung gebracht, um das Hydroperoxyd vollständig zu Phenot zu zersetzen. Die Reaktion wird unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen durchgeführt. Nach Beendigung der Reaktion wird die Mischung filtriert, falls ein fester anorganischer Katalysator benutzt wurde, und fraktioniert destilliert, um das Phenol zu gewinnen. Falls a, a-Dimethylbenzylhydroperoxy d dem Verfahren unterworfen wurde, fällt als Nebenprodukt der Zersetzungsreaktion Aceton an ; es wird in geeigneten Kondensationsanlagen, die einen Teil der benutzten Apparatur bilden, gewonnen.
  • Die folgenden Ausführungsbeispiele stellen be sondere Aus fiihrungs formen des vorstehenden allgemeinen Erfindungsgedankens dar. Alle angegebenen Teile bedeuten Gewichtsteile.
  • Beispiel I Ein durch Oxydation von Cumol mit Sauerstoff erhaltenes Produkt wurde vom überschüssigen Cumol durch Wasserdampfdestillation befreit. Der Rückstand enthilelt 8I °/o a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyd, 187,7 Teile dieses Produkts wurden in etwa 915 Teilen wasserfreinen Cumols gelöst. Zu dieser Lösung wurde bei 20° eine Lösung von 6,8 Teilen Bortrifluorid, gelöst in etwa 963 Teilen wasserfreien Cumols, gegeben. Die Temperatur des Real<tionsgemisches stieg, und nach 15 Minuten war kein Hydroperoxyd in der Reaktionsmischung mehr vorhanden. Die Analyse mittels ultravioletter Absorption zeigte die Anwesenheit von Phenol in einem Betrage an, der etwa 95 % der theoretischen, auf Hydroperoxyd berechneten Ausbeute entsprach.
  • Dieses Beispiel wurde unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit der Abänderung, daß nur o, 68 Teile Bortrifluorid verwendet wurden, nach gearbeitet. Nach 24 Stunden hatten sich 300/0 des Hydroperoxyds zersetzt. Nach Beendigung der Reaktion ergab sich eine Phenolausbeute von 90% der theoretischen.
  • Beispiel 2 Eine Lösung von 187,7 Teilen des 8I°/o, igeen Hydroperoxyds des Beispiels 1 wurde in etwa II3I Teilen wasserfreien Cumols aufgelöst. Zu dieser Lösung wurde bei 200 eine Lösung von etwa I6 Teilen wasserfreien Ferrichlorids, aufgelöst in etwa 837 Teilen wasserfreien Cumols, gegeben. Die Reaktion trat unverzüglich ein, und nach 15 Minuten war das Hydroperoxyd völlig zersetzt, was sich durch Ziehen einer Probe aus der Reaktionsmischung und Untersuchen auf den Hydroperoxydgehalt ergab. Diese Untersuchung bestand in einem Waschen der Probe mit wäßrigem Natriumhydroxyd, um das Eisen zu fällen, Filtrieren, Zusetzen des Filtrats zu angesäuertem Kaliumjodid und Messen des Betrags an freigesetztem Jod. Die Phenolausbeute war 98% der theoretischen, berechnet auf die Menge des ursprünglich anwesenden Hydroperoxyds.
  • Das Beispiel wurde unter Verwendung von etwa 3,2 Teilen Ferrichlorid nachgearbeitet und ergab nach 15 Minuten eine 97%ige Zersetzung und nach der Beendigung der Reaktion eine Phenolausbeute von 86% der theoretischen.
  • Beispiel 3 Ein mit einem mechanischen Rührwerk und einem Rückflußkühler ausgerüstetes Reaktionsgefäß wurde mit einer Suspension von I Teil eines säurebehandelten Bentonits in 50 Teilen wasserfreien Benzols beschickt. Dann wurden allmählich in das Gefäß 52,8 Teile eines destillierten Reaktionsprodukts der Oxydation von Cumol mit Sauerstoff mit einem Gehalt von 96% an a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyd gegeben. Während der dann vor sich gehenden Zersetzungsreaktion wurde die Mischung auf einer Temperatur von 270 gehalten. Der Druck im Gefäß betrug I90 mm. Die Reaktion war unter 100%iger Zersetzung des Hydroperoxyds nach 20 Minuten beendet. Das Reaktionsgemisch wurde dann zur Entfernung des Bentonitkatalysators filtriert und das Filtrat bei einem Druck von 15 mm destilliert. Die bei der Destillation erhaltene Phe nolausbeute war 94,8 % der theoretischen, berechnet auf das ursprünglich vorhandene Hydroperoxyd.
  • Außerdem wurde eine Aceton ausbeute von 950/o der theoretischen, ebenfalls berechnet auf das Hydroperoxyd, erhalten. Dieses Produkt wurde aus einer Reihe von gekühlten Kondenstöpfen, die an der Spitze des Rückflußkühlers angebracht waren, gewonnen.
  • Der Versuch wurde mit der Abänderung wiederholt, daß 52 Teile des 960/oigen Hydroperoxyds angewendet und der Druck auf 760 mm gehalten wurde. Nach 15 Minuten hatten sich 79% und nach 120 Minuten 98% des Hydroperoxyds zersetzt.
  • Nach Beendigung der Reaktion wurden an Phenol gg°/o und an Aceton 98 0/o der theoretischen Ausbeute gewonnen. Ein anderer Versuch unter den gleichen Bedingungen, aber unter Verwendung der dreifachen Menge an Hydroperoxyd, Benzol und anorganischem Katalysator, ergab eine gg, 7°/Oige Phenolausbeute, wobei die Reaktion nach 30 Minuten zu 970/o und nach 60 Minuten zu 99% beendet war.
  • Der Versuch wurde ebenfalls nachgearbeitet mit der Abänderung, daß 52 Teile des 960/oigen Hydroperoxyds in 50 Teilen wasserfreien Benzols vor der Zufügung des Hydroperoxyds zur Benzolaufschlämmung des anorganischen Katalysators, die sich über eine Zeit von etwa 5 Minuten erstreckte, gelöst wurden. Die Reaktionstemperatur wurde auf 80° gehalten. Unter diesen Bedingungen war die Reaktion nach Ablauf einer Minute, nachdem das gesamte Hydroperoxyd zugefügt worden war, be endet, und die Phenolausbeute betrug 92,5 0/o der theoretischen.
  • Der Versuch wurde weiterhin in der Weise wiedelrholt, daß 40 Teile eines 94,40/oigen a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyds mit 0,8 Teilen des säurebehandelten Bentonitkatalysators, suspendiert in 40 Teilen Benzol, zersetzt wurden. Der Druck war 760 mm. Die Temperatur schwankte zwischen 27 und 800. Nach einem Reaktionsverlauf von I65 Minuten bei 27° hatten sich 60° des Hydroperoxyds zersetzt. Nach Erhöhung der Temperatur auf 800 war die Zersetzung nach weiteren 10 Minuten beendet. Die Phenolausbeute betrug 99,1 0/o der theoretischen.
  • Beispiel 4 Entsprechend der allgemeinen Arbeitsweise des Beispiels 3 wurden 5I, 6 Teile eines 96,9%igen a, α-Dimethylbenzylhydroperoxyds bei 270 und 760 mm unter Verwendung von einem Teil des in 50 Teilen wasserfreien Cumols suspendierten anorganischen Katalysators zersetzt. Die Zersetzung des Hydroperoxyds betrug nach 30 Minuten 63 0/o und nach go Minuten 720/0. Nach Beendigung der Reaktion betrug die Phenolausbeute 97,70/0 der Theorie.
  • Der Versuch wurde wiederholt unter Verwen- -dung von 52 Teilen eines 96,50/oigen a, a-Dimethylhenzylhydroperoxyds, aufgelöst in 50 Teilen wasserfreien Cumols, mit dem gleichen Betrag an der anorganischen Katalysatorsuspension. Die Reaktion wurde bei einer Temperatur von 1520 und 760 mm Druck ausgeführt. Die Zersetzung des Hydroperoxyds war I Minute, nachdem alles Hydroperoxyd zugefügt war, vollständig, wobei die Zeit der Zugabe 5 Minuten betrug. Die Phenolausbeute war 99% der theoretischen.
  • Zwei weitere Versuche wurden ausgeführt unter Verwendung von 52 Teilen eines 96,60/oigen und eines 94,60/0 a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyds.
  • Als anorganischer Katalysator diente wieder je I Teil Bentonit, aufgeschlämmt in 50 Teilen Cumol. Der erste Versuch wurde bei einer Temperatur von 40 bis 460 und der zweite bei 27 bis 48° durchgeführt. In beiden Fällen betrug der Druck 15 mm, und die Reaktion war in 15 Minuten beendet. Die Phenolausbeuten waren 86,60/o und 83,20/a der theoretischen.
  • Beispiel 5 Eine Reihe von Versuchen wurde nach der allgemeinen Vorschrift des Beispiels 3 durchgeführt, wobei jedoch das Lösungsmittel gewechselt wurde.
  • In allen Fällen wurden 40 Teile Lösungsittel und 0,8 Teile säurebehandelten, im Lösungsmittel suspendierten Bentonitkatalysators angewendet, und der Druck betrug 760 mm. Die nachstehende Tabelle gibt die wesentlichen Daten an.
  • Tabelle I
    a, a-Dimethyl- Bedingungen Phenol-
    benzylhydro- Lösungs-ausbeute
    peroxyd mittel Zeit Tempera- in %
    % @@@@@@ @@@@ tur der
    Teile
    Reinheit Stunde °C Theorie
    40,0 95,0 Methanol.. 2,5 49 bis 69 90,7
    43,8 9I,4 Äthylacetat 23,0 22 - 38 98,7
    43,8 91,4 Hexan .... 2,5 24 - 41 95,1
    43,8 91,4 Aceton.... 21,0 21 - 35 92,8
    43,8 91,4 Cyclohexan 2,5 27 - 38 96,0
    Beispiel 6 Ein Reaktionsprodukt der Oxydation von. p-Cymol mit Sauerstoff, enthaltend 14,5% a, a-Dimethyl-p-methylbenzylhydroperoxyd, wurde durch Ausfällen des Natriumsalzes des Hydroperoxyds mit konzentriertem wäßrigem Natriumhydroxyd gereinigt. Das gefällte Salz wurde dann angesäuert, um freies Hydroperoxyd zu erhalten, und 41,4 Teile dieses gereinigten Hydroperoxyds wurden in 234,6 Teilen wasserfreien Benzols gelöst. Gemäß der Arbeitsweise des Beispiels 3 wurden dann 1,7 Teile eines säurebehandelten Bentonits, suspendiert in 40 Teilen wasserfreien Benzols, in ein Re aktionsgefäß gegeben und die Hydroperoxydlösung zugegeben. Zu Beginn waren eine Temperatur von 240 und ein Druck von 760 mm vorhanden. Der Verlauf der Reaktion wurde durch Erniedrigen des Drucks auf 100 mm und Erhöhen der Temperatur auf 380 beschleunigt. Nach Beendigung der Zersetzung wurde das Reaktionsgemisch gemäß Beispiel 3 aufgearbeitet, wobei die Destillation bei I2 mm durchgeführt wurde. Die Ausbeute an p-Kresol war SI °/o der theoretischen, berechnet auf den Betrag des ursprünglich anwesenden a, a-Dimethyl-p-methylbenzylhydroperoxyds.
  • Beispiel 7 Ein Reaktionsgefäß wurde beschickt mit 7,62 Teilen Montmorillonit (p= 8, 8) und einer Lösung von I52 Teilen a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyd in etwa I37,4 Teilen wasserfreien Cumols. Die Temperatur des Gefäßes und seines Inhalts wurde dann auf I00° gebracht. Nach 3,5 Stunden waren 69 O/o und nach 7 Stunden 82 % des Hydroperoxyds zersetzt. Nach Beendigung der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch zur Entfernung des Montmorillo nitkatalysators filtriert. Die Analyse des Reaktionsprodukts zeigte die Anwesenheit von Phenol in einer Menge von 93 0/o der theoretischen Ausbeute, berechnet auf den Betrag des ursprünglich vorhandenen Hydroperoxyds an. Eine Wiederholung des Versuchs bei 500 lieferte eine Hydroperoxydzersetzung von 23,2% nach 24 Stunden.
  • Unter gleichen Bedingungen lieferten Kieselsäure und andere Silikate ebenfalls befriedigende Phenolausbeuten, wie aus Tabelle II hervorgeht.
  • Tabelle II
    Phenol
    Anorganischer Temperatur Zeit ausbeute
    Katalysator S - )OC in 0/o der
    Stunden Theorie
    Kaolinit .......... 50 36 99
    Vermiculit ........... 50 bis 100 7 87
    Silicagel ............. 50 - 100 24
    Kaolin ............. 50 - 100 I 99
    Fullererde ........... 50 - 100 I 84
    Illit...................... 50 24 086
    Bentonit................... 100 24 82
    Attapulgit ........... 50 - 100 7 87
    Diatomeenerde ............. 50 - 100 1 75
    Halloysit ............ 50 - Ioo I 96
    Beispiel 8 Die im vorhergehenden Beispiel angegebenen Zahlen zeigen die Wirksamkeit verschiedener Silikate bei der Zersetzung von a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyd zu Phenol. Die Wirkung des sauren Charakters eines Silikats ergibt sich aus TabelleIII.
  • Der saure Charakter wurde durch Messen des p-Wertes einer wäßrigen Suspension des Silikats mit einem Beckmann-pH-Messer bestimmt. Hierbei wurde eine Suspension benutzt, die durch Hinzufügen von je 0,1 g des Silikats viermal hintereinander zu 30 ccm destillierten Wassers unter Rühren gebildet wurde. Nach jedem Silikatzusatz wurde der pH-Wert gemessen. Die in Tabelle III gegebenen Werte sind die Endwerte nach dem vierten Silikatzusatz. Alle Versuche dieser Tabelle wurden mit dem säurebehandelten Bentonitkatalysator des Beispiels 3 ausgeführt, wobei die verschiedenen p-Werte der Suspension durch Behandlung mit wäßrigem Natriumhydroxyd eingestellt waren. Die Versuche selbst wurden nach der Arbeitsweise des Beispiels 7 durchgeführt.
  • Tabelle III
    Phenol-
    Milliäquivalente Zer-
    Tempear- ausbeute
    NaOH/g Zeit setzungs-
    Anorganischer Katalysator pH tur in %
    anorganischer grad
    Katalysator der
    °C Stunden % Theorie
    Säurebehandelter
    Bentonit 0,00 3,4 50 I 100 100
    desgl. 0,44 5,9 - 50 24 99 93
    desgl. 0,48 6,8 50 24 97 82
    desgl. 0,52 6,7 50 24 91 73
    desgl. 0,56 7,2 50 24 84 84
    desgl. 0,60 7,7 50 24 83 74
    desgl. o, 80 9,8 100 24 21,5 55
    Beispiel g Ein Reaktionsprodukt, erhalten aus der Oxydation von Diisopropylbenzol, wurde vom überschüssigen Diisopropylbenzol durch Destillation befreit. Der Rückstand enthielt 71 O/o a, a, a', a'-Tetramethyl-p-xylylendihydroperoxyd, und 40 Teile hiervon wurden in 100 Teilen wasserfreiem Benzol suspendiert. Die Suspension wurde in ein mit mechanischem Rührwerk und Rückflußkühler ausgerüstetes Reaktionsgefäß gegeben. Zu der Suspension wurden I,4 Teile eines säurebehandelten Bentonits zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde I,5 Stunden bei 200 gerührt und dann langsam über einen Zeitraum von 7 Stunden auf 760 erhitzt.
  • Während dieser Zeit wurden zu dem Reaktionsgemisch drei weitere Portionen des säurebehandelten Bentonitkatalysators zugesetzt. Nach dieser Zeit hatten sich 84,8% des Dihydroperoxyds zersetzt. Das Reaktionsgemisch wurde dann zur Entfernung des anorganischen Katalysators filtriert und aus dem Filtrat das Benzol und das gebildete Aceton durch Destillation entfernt. Der Rückstand wurde bei einem Druck von 1 mm destilliert, und es wurden 7,4 Teile Hydrochinon erhalten. Die Hydrochinonausbeute betrug 6s 0/o der theorie tischen, berechnet auf das a., a, a', a'-Tetramethylp-xylylendihydroperoxyd.
  • Beispiel 10 Das Reaktionsgefäß des Beispiels g wurde mit einer Suspension von I,5 Teilen säurebehandeltem Bentonit in 30 Teilen wasserfreiem Benzol beschickt.
  • Bei 200 wurden über einen Zeitraum von 7 Minuten 30 Teile eines Reaktionsproduktes zugegeben, das durch Oxydation von sek.-Butylhenzol erhalten worden war und einen Gehalt von 67,2% an a, a - Äthylmethylbenzylhydroperoxyd besaß, Lösungsmittel und unverändertes Ausgangsmaterial waren zuvor abdestilliert worden. Die Temperatur der Reaktionsmischung wurde allmählich auf 300 und dann auf 680 über einen Zeitraum von 3 Stunden erhöht, an dessen Ende das Hydroperoxyd völlig zersetzt war. Die Reaktionsmischung wurde dann zur Entfernung des anorganischen Katalysators filtriert und aus dem Filtrat das Benzol und das entstandene Methyläthylketon abdestilliert. Die Ausbeute an diesem Keton betrug 5,79 Teile oder 66,50/0 der theoretischen Ausbeute, berechnet auf das Hydropero, xyd, und wurde durch infrarote Absorptionsanalyse gemessen. Der Rückstand wurde bei 74 bis 75° unter einem Druck von 15 mm destilliert und lieferte 6,95 Teile oder 61% der theoretischen Ausbeute an Phenol.
  • Beispiel 11 Das Reaktionsgefäß des Beispiels g wurde mit einer Suspension von 20 Teilen eines säurehehandelten Bentonits in 60 Teilen eines schweren Mine ralöls beschickt. Die Suspension wurde auf 250 bis 2600 erhitzt und der Druck im Apparat auf 23 bis 27 mm verringert. Tropfenweise wurden dann zu der heißen Katalysatorsuspension 43,8 Teile eines Cumoloxydationsproduktes mit einem Gehalt von 9I, 4°/o a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyd zugesetzt, aus dem Lösungsmittel und unverändertes Ausgangsmaterial entfernt waren. Die Zersetzung des Hydroperoxyds erfolgte augenblicklich. Das ge bildete Phenol und Aceton wurden in einer Reihe von gekühlten, an der Spitze des Rückflußkühlers angeschlossenen Kondenstöpfen gesammelt. Das Phenol wurde von dem Kondensat durch Destillation bei einem Druck von 15 mm befreit. Die Phenolausbeute betrug I5,9 Teile oder 72 0/o der theeretischen, berechnet auf das Hydroperoxyd.
  • Beispiel 12 Vorrichtung und Verfahren waren die gleichen wie bei Beispiel II mit der Abänderung, daß das Hy6droperoxyd unmittelbar auf den heißen anorganischen Katalysator statt in eine Suspension des anorganischen Katalysators in Mineralöl tropfte.
  • 3I,5 Teile des gI, 4°/oigen Hydroperoxyds des Beispiels 11 trtoptten aut 50 Teile des auf 360° erhitzten säurebehandelten Bentonits. Der Druck in der Apparatur betrug 36 bis 44 mm. Die durch Destillation des Kondensats erhaltene Phenolmenge entsprach 69,8 8°/o der theoretischen Ausbeute.
  • Obwohl das Verfahren nach der Erfindung in den Beispielen nur auf Hydroperoxyde angewendet wurde, die durch Oxydation von Cumol, p-Cymol, Diisopropylbenzol und sek.-Butylbenzol erhalten wurden, können auch andere a, a-Dialkylarylmethylhydropernxyde verwendet werden. Solche Hydroperoxyde können nach bekannten Arbeitsweisen durch Oxydation von alkylsubstituierten aromatischen organischen Verbindungen der nachstehenden Strukturformel erhalten werden, in der R1 und R2 Alkylgruppen und Ar einen Substituenten aus der Aryl- oder alkarylgruppe darstellen. Die oxydation kann z. B. in flüssiger Phase durchgeführt werden unter Verwendung von Luft oder molekularem Sauerstoff als Oxydationsmittel.
  • Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Hydroperoxyde zu dem Zweck, sie unmittelbar für das Verfahren nach der Erfindung einzusetzen, besteht darin, daß die alkylsubstituierte aromatische Verbindung unter wasserfreien nichtkatalytischen Bedingungen in flüssiger Phase in innige Berührung mit einem sauerstoffhaltigen Gas, wie Luft oder molfekularer Sauerstoff, gebraucht wird, und zwar in Gegenwart eines peroxydischen, Freiradikal-Oxydationsinitiators, z. B. eines a, a-Dialkylarylmethylhydroperoxyds. Die Oxydation wird also in Abwesenheit einer wäßrigen Phase durchgeführt.
  • Infolgedessen kann das Reaktionsprodukt unmittelbar für das Verfahren nach der Erfindung verwendet werden.
  • Die a, a-Dialkylarylmethylhydroperoxyde, wie sie gemäß der Erfindung verwendet werden, besitzen die folgende Strukturformel: in der R1 und R2 Alkylgruppen, Ar einen Substituenten aus der Aryl- oder Alkarylgruppe und die - 0 OH-Gruppe eine Hydroperoxydgruppe darstellen. Als Beispiele für zu oxydierende, alkylsubstitutierte aromatische organische Verbindungen können erwähnt werden: p-Cymol, Cumol, Diisopropylbenzol, sek.-Butylbenzol, p-Äthylisopropylbenzol und Isopropylnaphthalin. Diese Verbindungen führen zu α,α-Dimethyl-p-methylbenzyl-, a, a-Dimethylbenzyl-, a, a-D imethyl-p4sopropylben zyl-, a, a-Athylmethylbenzyl-, a, a-Dimethyl-p-äthylbenzyl- und a, a-Dimethylnaphthylmethylhydroperoxyden. Bei Verwendung von Diisopropylbenzol kann auch a, a, a', a'-Tetramethyl-p-xylylendihydros peroxyd erhalten werden.
  • Die Aryl- und alkarylgruppen brauchen nicht vom Benzol abgeleitet zu sein, wie es bei den meisten vorerwähnten Verbindungen der Fall ist, sondern Verbindungen mit z. B. vom Naphthalin, An thracen oder Phenanthren abgeleiteten aromatischen Kernen sind ebenfalls brauchbar. Die Arylgruppen können durch Alkylgruppen substituiert sein, z. B. durch Methyl, Athyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, IsoF butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, um Alkarylsubstituenten zu liefern, wobei die gleichen Alkylgruppen auch durch R1 und R2 in der Strukturformel wiedergegeben sein können. R1 und R2 können die gleiche oder auch verschiedenle Gruppen bedeuten.
  • Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung können mehrere verschiedene Modifikationen der a, a-Dialkylarylmethylhydroperoxyde verwendet werden. Das Hydroperoxyd kann beispielswleise entweder in der Form des reinen Hydroperoxyds oder in der Form eines rohen Reaktionsgemisches verwendet werden, welches das Hydroperoxyd enthält und durch Oxydation der alkylsubstituierten aromatischen Verbindung von obiger Strukturformel mit Luft oder Saterstofferhalten wird. Wenn das Hydroperoxyd durch eine solche Oxydation erhalten wird, wird die Oxydation gewöhnlich unterbrochen, bevor der gesamte Kohlenwasserstoff reagiert hat, um Nebenreaktionnen zu verhindern oder zu begrenzen.
  • Auf diese Weise wird z. B. das a, a-Dialkylarylmethylhydroperoxyd in Mischung mit kleineren oder größeren Mengen des Ausgangskohlenwasserstoffs, das ist a, a-Dialkylarylmethan, erhalten.
  • Außerdem kann die Mischung auch Nebenprodukte, wie die entsprechenden Allcohole, das sind a, a-Dialkylarylmethylalkohole, enthalten.
  • Das Verfahren der Erfindung ist also nicht nur auf die reinen oder konzentrierten Hydroperoxyde, sondern auch auf Gemische mit verschiedenen Gehalten an Hydroperoxyden anwendbar, z. B. auf die rohen Reaktionsgemische, wie sie bei der Oxydation der alkylsubstituierten aromatischen Verbindungen erhalten werden. Die reinen oder konzentrierten Hydroperoxyde oder die sie enthaltenden Reaktionsgemische können in einem geeigneten organischen Lösungsmittel gelöst sein, das gegen jede der Reaktionskomponenten, -produkte oder -bedingungen des Verfahrens der Erfindung inert ist. Mit anderen Worten: das Lösungsmittel soll unter den Reaktionsbedingungen weder mit dem Hydroperoxyd noch mit dem Katalysator noch mit einem der bei der Zersetzung entstehenden Reaktionsprodukte in Reaktion treten.
  • Beispiele solcher Lösungsmittel sind die aliphatischen, cycloaliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Hexan, heptan, Isooctan, Cyclohexan, Cyclobutan, Cycloheptan, Benzol, Toluol, Xylol, Cumol, Diisopropylbenzol.
  • Andere brauchbare Lösungsmittel sind Alkohole, Ketone, Äther, Ester und flüssige chlorierte Kohlenwasserstoffe. Beispiele dieser Art von Lösungsmitteln sind Chlorofor, Tetrachlorkohlenstoff, Äthylidenchlori d, Äthylendichlorid, Methanol, Äthanol, Propanol, Cyclohexanol, Aceton, Methyläthylketon, Diäthylketon, Cyclohexanon, Methylacetat, Äthylacetat, Butylacetat, Diäthyläther, Äthylmethyläther, Dipropyläther und Dibutyläther.
  • Die Konzentration des Lösungsmittels und des Hy6droperoxyds in der Lösung während der Zersetzungsreaktion kann in sehr weiten Grenzen schwanken. Die Hydroperoxydkonzentration ist mit anderen Worten nur durch die Reaktionsfähigkeit des Hydroperoxyds während der Zersetzung, die Wirksamkeit des anorganischen Katalysators und den angewendeten Druck und die Temperatur bee grenzt. Die Hydroperoxydkonzentration kann mit anderen Worten so gewählt werden, daß unter den gewünschten Reaktionsbedingungen die Umwandlung in einem kontrollierbaren Verhältnis vor sich geht, um eine befriedigende Ausbeute zu liefern.
  • Die Zersetzungsreaktion kann auch, wie im Beispiel 12 gezeigt, in der Dampfphase ausgeführt werden. Das Hydroperoxyd kann in An- oder Abwesenheit eines flüchtigen Lösungsmittels verdampft und in innige Berührung mit dem anorganischen Katalysator gebracht werden, wobei die Reaktion schnell verläuft. Dieses Verfahren in der Dampfphase ist vorteilhaft, weil das Phenol unverziiglich in der Reaktionszone verdampft. Aber es ist dabei wesentlich, daß das Realftionsprodukt nicht für eine längere Zeit in der Reaktionszone verbleiben darf, weil sonst die Bildung unerwünschter Nebenprodukte erfolgen würde.
  • In allen Fällen, gleichgültig, ob die Zersetzungsreaktion in dampfförmiger oder flüssiger Phase stattfindet, soll das Reaktionsmedium im wesentlichten wasserfrei sein, weil die Anwesenheit von Wasser die Reaktion behindert und vielfach sogar vollständig unterbindet. Der noch zulässige Betrag an Wasser hängt in jedem besonderen Fall von der Reaktionsfähigkeit des Hydroperoxyds, der Aktivität und Menge des Katalysators und dem Reakfionsdruck und der Reaktionstemperatur ab. Ub- licherweise soll aber der Betrag an Wasser im Reaktionsgemisch 5 O/o nicht überschreiten. Weniger als 20/o ist vorzuziehen, und zur Erzielung bester Resultate soll Wasser völlig abwesend sein. Die Entfernung von Wasser aus dem Reaktionsgemisch während der Reaktion kann, wie in einigen Beispielen gezeigt, durch Anwendung verringerten Drucks begünstigt werden. Das Wasser kann auch durch Zusatz eines wasserbindienden Mittels zum Realitionsgemisch, wie Calciumchlorid,-sulfat, -oxyd, oder durch,Durchblasen eines trockenen Gases, wie Luft oder Stickstoff, durch das Reaktionsgemisch entfernt werden.
  • Bei dem Zersetzungsverfahren der Erfindung kann jeder anorganische Katalysator gebraucht werden, der ein a, a-Dialkylarvlmethylhydroperoxyd zu einem Phenol in nichtwäßrigem Medium zu zersetzen vermag. Allgemeine Beispiele für solche anorganischen Katalysatoren sind die als Kondensationskatalysatoren bekannten Stoffe. Die Ausführungsbeispiele haben die brauchbare Verwendung von wasserfreiem Ferrichlorid, Bortrifluorid, säurebehandeltem Bentonit, Montmorillonit, Kaolinit, Vermiculit, Silicagel, Kaolin, Fullererde, Diatomeenerde, Halloysit und mehreren anderen typischen anorganischen Kondensationskatalysatoren gezeigt.
  • Nicht durch die Beispiele erläutert, aber eben falls als brauchbar zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung haben sich Phosphorsäure auf Tonerde, Metalloxyde, wie Titanoxyd, verschiedene Phosphorverbindungen, wie Pho, sphortrichlorid, -pentachlorid, -oxychlorid und -pentoxyd erwiesen.
  • Alle diese anorganischen Katalysatoren sind Beispiele aus der Klasse der als anorganische Kondensationskatalysatoren bekannten Stoffe. Diese Klasse schließt auch anorganische Katalysatoren ein, wie Tonerde, Friedel-Crafts-Katalysatoren, wie Aluminiumchlo, rid Ferrichlorid, Bortrifluorid, Zinkchlorid, Stannichlorid, Magnesiumchlorid, die alle auch auf einem Träger niedergeschlagen sein können, der seinerseits gegebenenfalls selbst katalytische Wirksamkeit besitzt, oberflächenaktive Stoffe wie Silikate, Silicagel, Kieselgur, Hydrosilikate und Bauxit, auf Trägern befindliche anorganische Katalysatoren, z. B. Phosphorsäure auf Fullererde oder Kieselsäure, anorganische Säuren, z. B. Chlorwasserstoff.
  • Die Konzentration des anorganischen Katalysators, bezogen auf das Hydroperoxyd, hängt von der Aktivität des anorganischen Katalysators, der Reaktionstemperatur, der Reaktionszeit und der Arbeitsweise ab. Die Konzentration kann sehr verschieden gewählt sein, liegt aber bei chargenweiser Durchführung des Zersetzungsverfahrens im allgemeinen zwischen etwa O, OI bis etwa 200 O/o, Eine bevorzugte Katalysatorkonzentration liegt etwa zwischen I bis 200/0, und im besonderen ist in den meisten Fällen etwa 5 0/o anzuwenden. Bei Verwendung solcher anorganischer Katalysatoren, bei denen eine Molarkonzentration im Verhältnis zum Hydroperoxyd berechenbar ist, kann die Katalysatorkonzentration auch mit O, OI bis 200 Molprozent, berechnet auf das Hydroperoxyd, ausgedrückt werden, wobei ein bevorzugter Bereich zwischen I bis Ioa/o besteht.
  • Bei einem kontinuierlichen Zersetzungsverfahren kann indessen die Katalysatorkonzentration diejenige des Chargenverfahrens weit übertreffen. Bei kontinuierlicher Arbeitsweise kann das Verhältnis von Katalysator zu Hydroperoxyd in jedem Zeitpunkt wie 100 zu I sein; es ist abhängig von der Art des zu zersetzenden Stoffes, der Größe der Katalysatorteilchen und der über das Katalysatorbett in der Zeiteinheit strömenden Hydroperoxydmenge. Wie in den Beispielen gezeigt, kann der anorganische Katalysator bei der Reaktion entweder unmittelbar als solcher oder gelöst oder suspendiert in einem geeigneten Lösungsmittel angel wendet werden. Besonders bei Verwendung solcher anorganischer Katalysatoren, die feste Stoffe sind und daher als Suspensionen in einem Lösungsmittel benutzt werden, ist die Anwendung eines wirksamen Rührens empfehlenswert, um das Hydroperoxyd in innige Berührung mit dem anorganischen Katalysator zu bringen. Ein solches Rühren kann durch Anwendung eines mechanischen Rührwerks oder durch Durchleiten eines Gasstromes, z. B. eines Luftstromes, durch das Reaktionsgemisch erzielt werden.
  • Wie auch in den Beispielen gezeigt, nimmt die Wirksamkeit des anorganischen Katalysators mit seinem Säuregrad zu. Im allgemeine, n wird die Zersetzung um so schneller verlaufen, je saurer der anorganische Katalysator ist. Wie aber auch in den Beispielen gezeigt, können basische anorganische Katalysatoren ebenfalls ganz wirksam sein.
  • Die während der Zersetzung angewendete Temperatur kann sehr verschieden sein und ist hauptsächlich von der Aktivität des anorganischen Katalysators abhängig. Einige der bei der Erfindung anwendbaren anorganischen Katalysatoren sind bei verhältnismäßig niederen Temperaturen nicht besonders wirksam, z. B. bei 20 bis 500, wohl aber bei höheren Temperaturen, z. B. 1000.
  • Die Temperatur, bei der die Reaktion ausgeführt wird, hängt daher von dem angewendeten besonderen anorganischen Katalysator ab. Allgemein gesprochen kann die Zersetzungsreaktion über einen Temperaturbereich von etwa 800 bis etwa 4000 bewirkt werden. Ein bevorzugter Temperaturbereich zur Durchführung der Reaktion in flüssiger Phase liegt etwa zwischen o und 2000, und besonders brauchbar bei Benutzung eines relativ wirksamen anorganischen Katalysators ist eine Temperatur von etwa 200. Bei Durchführung der Reaktion in der Dampfphase liegt der bevorzugte Temperaturbereich zwischen etwa I50 und 3500.
  • Nach den meisten Ausführungsbeispielen wird die Zersetzung bei atmosphärischem Druck ausgeführt, jedoch zeigen einige auch die Anwendung verringerten Drucks. Es wurde gefunden, daß es in manchen Fällen von Vorteil ist, die Reaktion unter verringertem Druck durchzuführen, weil dieser die Spuren von Wasser entfernen hilft, welche in den Reaktionskomponenten vorhanden sein oder während der Reaktion gebildet werden können. Naturgemäß kann die Reaktion auch unter Überdruck durchgeführt werden. Praktischerweise wird die Reaktion am besten unter atmosphärischem oder einem etwas geringeren Druck ansgeführt.
  • Offensichtlich besitzt das Verfahren nach der Erfindung viele auffallende Vorteile gegenüber den bekannten Phenolherstellungsverfahren. Zur Durchführung der Zersetzungsreaktion ist keine kostspielige komplizierte Anlage erforderlich, und die Lebensdauer der Anlage, die zur Durchführung der Reaktion gebraucht wird, ist lang, weil keine korrodierenden Reagenzien vorhanden sind. Ein hervorragender Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren liegt in der Tatsache, daß die Zersetzung unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt wird. Dies steht in direktem Gegensatz zu den wäßrigen Systemen, wenn Phenol durch Hydrolyse, z. B. von Chlorbenzol, hergestellt wird. Bei diesen mit Hydrolyse arbeitenden Verfahren ist die wäßrige Phase notwendigerweise mit Phenol verunreinigt. Daher besteht ein großes Problem für mit solchen Verfahren arbeitende Betriebe in der Beseitigung der phenolhaltigen Abwässer, weil die Gegenwart von Phenol im Wasser im allgemeinen unerwünscht ist, besonders, wenn das Wasser später noch für Trinkwasser verwendet werden soll.
  • Die Vorteile des neuen Verfahrens, insbesondere bezüglich der Vermeidung des Anfalls an phenolhaltigem Abwasser, können noch besser gewürdigt werden, wenn das Verfahren der Umwandlung von Benzol zu Phenol im ganzen betrachtet wird.
  • Dieses Verfahren besteht im wesentlichen in der Alkylierung von Benzol mit Propylen zwecks Gewinnung von Cumol, Oxydation des Cumols unter wasserfreien Bedingungen und in Abwesenheit von Katalysatoren zwecks Gewinnung von a, a-Dimethylbenzylhydroperoxyd, Zersetzung dieses Hydroperoxyds zwecks Gewinnung von Phenol und Aceton und Abtrennung des Phenols und Acetons aus der Reaktionsmischung. In keiner der Stufen dieser Oxydation und Zersetzung ist die Anwesenheit von Wasser notwendig, und infolgedessen ist das Problem der Beseitigung phenolhaltigen Abwassers nicht vorhanden.
  • Ein weiterer Vorteil des Gesamtverfahrens besteht darin, daß die Vereinigung der Oxydations-und Zersetzungsstufe kontinuierlich gestaltet werden kann. Die Oxydation z. B. kann in einem Reaktionsgefäß ausgeführt, das Oxydationsprodukt unmittelbar in das Reaktionsgefäß, in dem die Zersetzung bewirkt wird, übergeführt, das Phenol und Aceton als Zersetzungsprodukte gesammelt und das Cumol in die. Oxydationsstufe zurückgeleitet werden. Bei dieser Arbeitsweise soll indessen aus dem zurückgeleiteten Cumol alles verunreinigende Phenol zuerst entfernt werden, weil es sich gezeigt hat, daß die Anwesenheit von sogar geringen Phenolmengen im Cumol die Oxydation verzögert.
  • Das Verfahren nach der Erfindung stellt einen wirtschaftlichen und wirksamen Weg zur Darstellung von nicht nur Phenol selbst, sondern auch von anderen Phenolverbindungen, wie p-Kresol und Hydrochinon, dar. Diese beiden Verbindungen werden erhalten durch die Zersetzung von a, a-Dimethyl-p-methylbenzylhydroperoxyd bzw. a, a, a, a'-Tetramethyl-p-xylylendihydroperoxyd. Dank der Einfachheit des neuen Verfahrens eignet es sich besonders vorteilhaft für Anlagen mit kleiner Leistung und erfordert nicht den hohen Bedarf an Kapital und Ausrüstung wie die bisher bekannten Verfahren.
  • PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zur Herstellung von Phenolen durch Zersetzung von a, a-Dialkylarylmethyl hydroperoxyden unter dem Einfluß saurer anorganischer Kondensationskatalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Zersetzung unter im-wesentlichen wasserfreien Bedingungen durchgeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroperoxyde in einem organischen Lösungsmittel gelöst sind.
    3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Unterdruck gearbeitet wird.
    Angezogene Druckschriften: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, Bd. 64 (1931), S. 1205 bis I2IO, und Bd. 77 (I9144), S. 257 bis 264; belgische Patentschrift Nr. 480 371.
DEP30211D 1948-06-05 1949-01-01 Verfahren zur Herstellung von Phenolen Expired DE945451C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1136713B (de) * 1960-03-19 1962-09-20 Phenolchemie Ges Mit Beschraen Verfahren zum Spalten von organischen Hydroperoxyden

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE480371A (de) * 1947-02-13

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