DE943183C - Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Bindemitteln aus Hefe ohne Verwendung chemischer Abbaumittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Bindemitteln aus Hefe ohne Verwendung chemischer Abbaumittel

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DE943183C
DE943183C DEZ3892A DEZ0003892A DE943183C DE 943183 C DE943183 C DE 943183C DE Z3892 A DEZ3892 A DE Z3892A DE Z0003892 A DEZ0003892 A DE Z0003892A DE 943183 C DE943183 C DE 943183C
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DE
Germany
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yeast
adhesives
binders
ground
production
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Expired
Application number
DEZ3892A
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English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Kurt Holle
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Zellsloff Fabrik Waldhof AG
Original Assignee
Zellsloff Fabrik Waldhof AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J189/00Adhesives based on proteins; Adhesives based on derivatives thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Bindemitteln aus Hefe ohne Verwendung chemischer Abbaumittel Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Bindemitteln aus Hefe, das in besonders vorteilhafter Weise die Klebkraft des Hefeeiweißes auszunutzen ermöglicht.
  • Seit längerer Zeit hat man sich bemüht, die Klebkraft des in der Hefe enthaltenen Eiweißes technisch auszunutzen. Es wurden zahlreiche Vorschläge gemacht, nach denen Hefe als solche oder nach einer chemischen Behandlung mit Säuren, Salzen oder Alkalien Klebstoffen zugesetzt oder unmittelbar als Klebmittel verwendet werden soll. Alle diese Verfahren haben vor allem den Nachteil, daß dem Produkt mit dem Eiweiß der Hefe zugleich eine erhebliche Menge von Ballaststoffen einverleibt wird. Hierdurch wird einerseits die Klebkraft des Produktes vermindert, andererseits wird die Hefesubstanz nur unvollkommen ausgenutzt, was bei dem Preis dieses Materials einer Einführung solcher Präparate im größeren Umfange hindernd im Wege stand.
  • Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, die geschilderten Nachteile zu vermeiden und aus Hefe in wirtschaftlicher Weise ohne Verwendung chemischer Abbaumittel Kleb- und Bindemittel von hervorragenden Eigenschaften herzustellen, wenn man Hefe unter Zellgröße mahlt und das gemahlene Produkt mit Wasser anrührt.
  • Das Mahlen der Hefe kann in beliebiger Weise und mit allen geeigneten Vorrichtungen geschehen, Hierfür sind beispielsweise mit Kugeln gefüllte Schwingmühlen geeignet. Da-die Hefezellen je nach der Heferasse und den Wachstumsbedingungen recht verschiedene Größen aufweisen, unterliegt der erforderliche Mahlgrad der Hefe entsprechenden Schwankungen. Hat man Hefe wechselnder Zellgröße, so wird es sich empfehlen, die Hefe auf jeden Fall auf Brüchstückgrößen von etwa 3,u oder darunter zu mahlen. Zweckmäßigerweise wird man den Mahlvorgang mit einer Sichtung des- Materials -verbinden und die noch zu großen Anteile wiederum in den- Mahlprozeß zurückführen.
  • Als Ausgangsmaterial für das Verfahren kommen beliebige Hefesorten in Frage, beispielsweise Kulturhefen, wie Backhefe oder Brauereihefe, und Wuchshefen, wie solche der Gattungen Torula oder Candida. Die Hefe wird zweckmäßigerweise. vor ihrer Mahlung möglichst weitgehend getrocknet, vorzugsweise auf mindestens 9o14 Trockengehalt.
  • In weiterer Ausgestaltung der Erfindung zeigte es sich, daß man besonders gute Resultate erhält, wenn man der gemahlenen Hefe oder mit ihr hergestellten Hefesuspen§ionen einen _ viskositäts-.erhöhenden Stoff oder mehrere solcher zusetzt. Hierdurch wird nicht nur die Klebkraft der Hefe erhöht, sondern auch ihre Anwendbarkeit für viele Zwecke erleichtert. Beispielsweise wird bei der Herstellung von Emulsionen, wie sie in der Klebund- Anstrichtechnik vielfach verwendet werden, durch den Zusatz von viskositätserhöhenden Stoffen zur Hefe eine größere Stabilität der Emulsion erzielt: Als viskositätserhöhende Stoffe kommen vorzugsweise.Cellulosederivate, wie Celluloseglykolat; oder Alginate in Frage.
  • Die Erfindung .ermöglicht die Herstellung von Kleb- und Bindemitteln hervorragender Klebkraft aus Hefe. Während beispielsweise bei nach bekannten Verfahren mit oder aus Hefe hergestellten Bindemitteln mit ioo g eingesetzter Hefe nur 22o g Kreide wischfest gebunden werden können, können erfindungsgemäß mit ioo g eingesetzter Hefe bis zu i2oo g Kreide und darüber wischfest gebundenwerden.
  • Beispiel i i kg auf 95 °/o Trockengehalt getrockneter Torula-Hefe wird in einer mit Kugeln gefüllten Schwingmühle 5 Tage gemahlen. Die Hefezellen werden dabei in Bruchstücke von unter 3 ,u 0 zerkleinert.
  • ioo g der gemahlenen Hefe. werden mit 400 g Wasser angeteigt. Hiermit werden iooo g Kreide wischfest gebunden. Gegenversuche zeigen, daß ioo g der ungemahlenen Hefe nur 22o g Kreide maximal wischfest binden.
  • Beispiel 2 Backhefe wird genau entsprechend Beispiel i verarbeitet. Das Ergebnis ist dasselbe. Beispiel 3 zoo g nach Beispiel i oder 2 gemahlener Hefe werden mit io g Celluloseglykolat versetzt. Die Mischung wird mit q:oo g Wasser angeteigt. Damit werden i2oo g Kreide wischfest gebunden.
  • Beispiel q.
  • ioo g nach Beispiel i oder 2 gemahlener Hefe werden mit .2o g Celluloseglykolat versetzt. Die Mischung wird mit q.oo g Wasser angeteigt. Damit werden i5oo g Kreide wischfest gebunden.
  • Beispiel 5 ioo g nach Beispiel i oder 2 gemahlener Hefe werden mit 5 g Celluloseglykolat und mit 5 g Natriumalginat versetzt. Das Gemisch wird mit q.oo g Wasser angeteigt. Hiermit werden i2oo g Kreide wischfest gebunden.
  • Beispiel 6 ioo g nach Beispiel i oder 2 gemahlener Hefe werden mit 5 g Celluloseglykolat und mit io g Natriumalginat gemischt. Das Gemisch wird mit qoo g Wässer angeteigt. Hiermit werden i2oo g Kreide wischfest gebunden.
  • Zur Bestimmung der Klebfähigkeit von erfindungsgemäß behandelter Hefe im Vergleich zu anderen Klebmitteln wurden Klebversuche mit ungemahlener Hefe, mit auf Zellgröße gemahlener und mit erfindungsgemäß unter Zellgröße gemahlener- Hefe, ferner mit chemisch abgebauter Hefe, mit Henkelleim, Carboxymethylcellulose, Methylcellulose und technischem Casein angestellt. Die Versuche wurden folgendermaßen durchgeführt.
  • Auf einen Bogen eines geleimten Papiers wurden mit = den verschiedenen Klebstoffen 2o cm lange Streifen des gleichen Papiers aufgeklebt. Hierzu wurden die Klebstoffe auf die Papierstreifen in deren Längsrichtung so aufgetragen, daß jeweils vorn und hinten q. cm als Abreißlasche unverklebt stehenblieben, während die mittleren 12 cm der Papierstreifen als Klebfläche dienten. Diese Klebflächen wurden je 14. Stunden' mit 2o g/cm2 angepreßt.
  • Von jedem Klebstoff wurden verschiedene Konzentrationen verwendet und mit jeder Konzentration jedes Klebstoffes zehn Papierstreifen geklebt. Zur Bestimmung. der Klebfähigkeit wurden die Papierstreifen nach Beendigung der Anpressung sofort abgerissen.
  • Als untere Grenze der Klebfähigkeit wurde diejenige Konzentration jedes Klebstoffes angesehen, . bei der mindestens neun von zehn Streifen beim Abziehen auf beiden Seiten zerrissen wurden. Klebstoffkonzentrationen, bei denen sich mehr als ein Streifen ohne zu zerreißen., von der Unterlage lösten, wurden als unter der -Grenze der Klebfähigkeit liegend angesehen. Die Vergleichszahlen für die i Klebfähigkeit wurden also als Werte der Konzentration des jeweiligen Klebstoffs gewonnen, die für diesen die untere Grenze der Klebfähigkeit darstellt. Da es sich nur um Verhältniswerte handelt, die von der verwendeten Papiersorte und von den Versuchsbedingungen abhängig sind, wurde die Klebfähigkeit von Henkelleim als die eines bekannten Handelsprodukts = i gesetzt. Es ergaben sich sodann für die verglichenen Klebstoffe folgende Vergleichswerte der Klebfähigkeit:
    Henkelleim .......................... i,0
    Carboxymethylcellulose ... .. ......... 1,0
    Methylcellulose ....... . .............. i,i bis 1,2
    Casein, techn. ... ................... . 1,5
    Hefe, üngemahlen . . . .. . . . . . .. . . . . . 5,5
    Hefe, auf Zellgröße gemahlen . . . . . . . . . 2,3 bis 2,5
    Hefe, unter Zellgröße gemahlen ....... i,i
    Hefeeiweiß durch alkalische Extraktion
    und saure Fällung gewonnen . . . . . . . . i,i
    Die Vergleichszahlen zeigen, daß die erfindungsgemäß unter Zellgröße gemahlene Hefe die gleiche Klebfähigkeit besitzt wie chemisch abgebaute Hefe und wie bekannte Markenklebstoffe, und daß sie ungemahlener - oder nur auf Zellgröße gemahlener Hefe wesentlich überlegen ist. Ja, wie die Zahlen zeigen, ist das erfindungsgemäß gewonnene Klebmittel sogar klebfähiger als technisches Casein.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Bindemitteln aus Hefe ohne Verwendung chemischer Abbaumittel, dadurch gekennzeichnet, daß Hefe unter Zellgröße gemahlen und mit Wasser angerührt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, . daß der Hefe oder der Hefesuspension ein viskositätserhöhender Stoff oder mehrere solcher zugesetzt werden. 3: Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als viskositätserhöhender Stoff ein Cellulosederivat, vorzugsweise Celluloseglykolat, verwendet wird. 4.. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als viskositätserhöhender Stoff ein Alginat verwendet wird.
DEZ3892A 1953-12-29 1953-12-29 Verfahren zur Herstellung von Kleb- und Bindemitteln aus Hefe ohne Verwendung chemischer Abbaumittel Expired DE943183C (de)

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