DE9418711U1 - Fernsehempfänger mit Fernbedienung und Doppelfunktion des Ausschalters - Google Patents

Description

Moderne Fernsehempfänger sind in der Regel mit einer Fernbedienung ausgestattet und weisen die Betriebszustände AUS, Standby (Wartebetrieb) und EIN (Bild und Ton) auf. Leider ist die Unsitte verbreitet, den Fernseher den ganzen Tag und oft auch im Urlaub im Standby laufen zu lassen. Dies ist aus 2 Gründen nachteilig:

• Bei einem durchschnittlichen Standby - Stromverbrauch von 10 Watt fallen im Jahr Energiekosten von 10,- bis 20,- DM an.

• Die meist verwendeten Schaltnetzteile stehen auch im Standby unter voller Spannungsbelastung - von etwa 700 Volt und stellen ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko dar. Jedes Jahr geraten hunderte von Fernsehgeräten in Brand und etliche Menschen kommen zu Schaden oder gar ums Leben.

Die Gerätehersteller sind sich dessen bewußt. Eine rote LED signalisiert dem Benutzer, daß er ···· das Gerät mit dem Netzschalter ganz ausschalten sollte. Auch findet man die Aufforderung in der Bedienungsanweisung, das Gerät nach Benutzung immer auszuschalten. Leider werden diese Hinweise in der Regel nicht befolgt, da dem Kunden offensichtlich der Bedienungskomfort bzw. die Bequemlichkeit über alles geht.

Ein Lösungsansatz für das Problem ist im Patent DE 32 31 581 C2 angegeben. Der im Gerät befindliche Mikroprozessor enthält einen Timer, der nach etwa 3 Stunden Standby einen Abschaltimpuls abgibt und über eine Magnetwicklung den Netzschalter mechanisch in die AUS-Position zurückspringen läßt.

Im Mittel wird dadurch der Standby - Stromverbrauch stark reduziert. Auch das Sicherheitsrisiko wird entsprechend verringert. Diese automatische Abschaltung des Standby zeigt einen Weg, hat aber immer noch den Nachteil jeder Automatik gegenüber einer flexiblen manuellen Lösung. Für Energieverbrauch und Sicherheit wäre es ideal, die Wartezeit der Abschaltautomatik von 3 Stunden auf Null oder 10 Minuten zu reduzieren. Aber das wäre eine zu starke Reduzierung des Bedienkomforts und wird vom Markt nicht akzeptiert.

Gerade die ersten Stunden Standby sollten vermieden werden; denn es gibt Experten, die behaupten, daß kurz nach dem Umschalten vom Dauerbetrieb in Standby das Risiko wegen der noch hohen Temperatur und der gleichzeitig höheren Leerlaufspannung im Standby am größten wäre.

Der erfindungsgemäße Vorschlag geht darüber hinaus und hilft, die Leistungsaufnahme im Standby und das verbleibende Restrisiko auf „Null" zu reduzieren. Die Fernbedienung (9) besitzt wie üblich eine Ein/Ausschalttaste (10). Neu ist, daß diese Taste beim Ausschalten eine Doppelfunktion aufweist. Bei normaler Betätigung wirkt sie wie bisher und schaltet das Fernsehgerät vom Betrieb in Standby. Der IR-Empfänger (8) gibt das verstärkte Signal zum &mgr;&thgr; (5), der „Standby" erkennt und einen Abschaltimpuls auf den Transistor (7) gibt. Dadurch wird das Standby - Relais (3) geöffnet und das TV - Chassis (2) vom Schaltnetzteil (1) getrennt.

Drückt man die Taste (10) länger als 3 Sekunden, so erkennt dies der &mgr;&thgr; (5) des Fernsehgerätes als AUS und gibt einen Abschaltimpuls über den Transistor (6) auf die Magnetspule (4a) des Netzschalters (4), so daß dieser in die AUS - Position zurückspringt.

Dazu muß man sich das Verhalten des durchschnittlichen Fernsehzuschauers vergegenwärtigen. Man ist nach einem langen Fernsehabend sehr müde und hat gerade noch die Energie, das Gerät per Fernbedienung auszuschalten. Den Gang zum Gerät und das Bücken zum Netzschalter erspart man ;_t ·_#

• · * sich. Das Gerät bleibt also bis zum nächsten Tag im Standby. *.," J

Nach dem neuen Vorschlag muß der Zuschauer nur länger auf die Taste (10) der Fernbedienung·..·.· drücken und hat das Gerät dann völlig „AUS"-geschaltet. Selbst wenn dies nur 80 % aller Kunden tun, * ist das schon ein beachtlicher Gewinn bezüglich Energiekosten und Sicherheit. ······

Es gibt noch andere Möglichkeiten, die Doppelfunktion des Ausschaltens per Fernbedienung zu ;·. *· erreichen: ·

• Man könnte wie bei der Computermaus vorgehen; ein normaler Tastendruck auf (10) ergibt ;· ; Standby, ein „Doppelklick" bewirkt AUS. ····

• Auch mit eine Taste (10) mit Druckpunkt (wie in einem Fotoapparat) könnte man den Gewohnheiten des Durchschnittskunden entgegenkommen. Normaler Druck bedeutet Standby, starker Druck bewirkt AUS.

• Man hat zwei Tasten (12) (13) auf der Fernbedienung (11); eine Taste drücken bedeutet Standby, beide Tasten gleichzeitig bewirkt AUS.

Für die Akzeptanz ist es wichtig, so wenig wie möglich zu ändern. Bei normalem Tastendruck auf der Fernbedienung soll das Gerät wie bisher reagieren und in Standby gehen. Der Kunde muß dann nur lernen, daß länger, stärker oder doppelt drücken auch mehr bewirkt; also ganz AUS. Daß der Netzschalter dann hörbar herausspringt, ist ein wichtiger Nebeneffekt. Viele glauben erst dann, daß das Gerät wirklich AUS ist.

Für die technische Ausführung der Idee gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Man kann die Auswertung der beiden Befehle Standby und AUS im &mgr;&thgr; (5) des Fernsehgerätes vornehmen. Dann bleibt die Fernbedienung (9) unverändert und es gibt nur einen Ausschaltbefehl. Wird dieser nur kurz übertragen, erkennt der &mgr;&thgr; (5) dies als Standby; wird der Befehl länger als 3 Sekunden empfangen, gilt dies als AUS.

2. Oder man decodiert die beiden Befehle im IC oder &mgr;&thgr; der Fernbedienung (9) oder (11). Bei normaler Betätigung sendet die Fernbedienung einen Standby-Befehl. Wird länger, stärker, doppelt oder auf 2 Tasten gedrückt, wird ein AUS - Befehl gesendet bzw. hinterhergeschickt.

Die erfindungsgemäße Lösung kann entweder für sich alleine oder aber in Verbindung mit dem Sicherheitsschalter aus DE 32 31 581 eingesetzt werden:

Einsatz alleine: Für den Gerätehersteller fallen die Zusatzkosten für die Magnetwicklung auf dem Netzschalter an. Diese betragen anfangs ca. 1,- DM, und später bei großen Stückzahlen etwa -,50 DM. Der Nutzeffekt der Erfindung bezüglich Energieeinsparung hängt alleine vom Goodwill oder der Gewöhnung der Kunden ab und ein Sicherheitsgewinn ist zwar gegeben aber nicht garantiert.

Einsatz in Verbindung mit DE 32 31 581: Hier ist der spezielle Netzschalter mit Magnetwicklung schon vorhanden. Die erfindungsgemäße doppelte Abschaltfunktion kann ohne Mehrkosten realisiert werden; die Energieeinsparung und der Sicherheitsgewinn durch Vermeidung der evtl. kritischen 3 Stunden Standby-Zeit sind aber beträchtlich.

Auch kommt man der Mentalität vieler mündiger Kunden entgegen. Er kann energie- und . .

sicherheitsbewußt aktiv werden und das Gerät „richtig abschalten" und selbst wenn er es einmal * *'·* vergessen sollte, ist die Automatik auch noch da und schaltet nach 3 Stunden AUS.

Anstelle des Netzschalters mit Magnetspule kann die Abschaltfunktion auch von einem Relais ······ oder einem elektrisch steuerbaren Halbleiterschalter erfüllt werden. Bei Verwendung eines ··

Halbleiterschalters könnte das hörbare Zurückspringen durch ein entsprechendes Geräusch aus dem Lautsprecher imitiert werden.

Die oben genannten 3 Sekunden, die man die Abschalttaste drücken muß, sind nur ein Beispiel. Es bleibt dem Gerätehersteller überlassen, seine Software auf eine beliebige Zeit auszulegen. Wenn man will, kann man die Zeit auch in der Serviceposition individuell einstellen.

Claims (7)

1. Fernbedienbarer Fernsehempfänger, der einen elektrisch steuerbaren Netzschalter besitzt, :* *· dadurch gekennzeichnet, daß mittels Fernbedienung die beiden Befehle „Standby" und „AUS" .*'.*· übertragen werden und daß der „AUS"-Befehl das Gerät komplett abschaltet. ·

2. Fernsehempfänger nach Anspruch 1, der auf kurzes oder langes Drücken der Abschalttaste ······ der Fernbedienung mit „Standby" oder „AUS" reagiert. V, I

3. Fernsehempfänger nach Anspruch 1, der durch Doppelklick auf der Abschalttaste der · Fernbedienung mit „Standby" oder „AUS" reagiert. · ·..·

4. Fernsehempfänger nach Anspruch 1, dessen Fernbedienung zwei Abschalttasten hat, (wovon !*·* eine die Shifttaste sein kann), der auf Druck einer Taste mit „Standby" oder auf Druck beider Tasten mit „AUS" reagiert.

5. Fernsehempfänger nach Anspruch 1, dessen Abschalttaste auf der Fernbedienung einen Druckpunkt hat und der auf normalen Druck mit „Standby" und mit starkem Druck mit „AUS" reagiert.

6. Fernsehempfänger nach Anspruch 1, dessen elektrisch gesteuerter Abschalter ein Relais ist.

7. Gerät nach Anspruch 1, das ein anderes Gerät der Unterhaltungselektronik wie Rundfunk,-Satelliten,- CD,- Audiocasetten,- oder VCR- Gerät ist.