DE9410783U1 - Druckausgleichselement, insbesondere für zahntechnische Injektionsgeräte - Google Patents
Druckausgleichselement, insbesondere für zahntechnische InjektionsgeräteInfo
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Description
Meine Akte: L 41/26
Druckausgleichselement, insbesondere für zahntechnische Injektionsgeräte
Die Erfindung bezieht sich auf ein Druckausgleichselement für zahntechnische, zur Verarbeitung von Kunststoffmaterial
geeignete Injektionsgeräte zur Herstellung von Zahnprothesen, Positionern und dergleichen.
Bei der Polymerisation von Kunststoffen entsteht eine Polymerisationskontraktion des Kunststoffmaterials. Deshalb
muß bei der Polymerisationskontraktion des Kunststoffmaterials in der Küvette des Injektionsgerätes ein
ständig nachfolgender Druck auf das Kunststoffmaterial erfolgen, um den Volumenverlust auszugleichen, was bisher in
der Praxis durch Nachspannen eines Preßkolbens mittels einer Gewindespindel oder durch metallische Federelemente
durchgeführt wird, was jedoch einerseits handhabungsmäßig umständlich und zum anderen in der Wirkung unzureichend und
ungenau ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Druckausgleichselement zu schaffen, welches bei einfachem und kostengünstigem Aufbau
in sicherer Weise automatisch einen optimalen Ausgleich des Volumenverlustes bei der Polymerisation des
Kunststoffmaterials gewährleistet und den erforderlichen Druck kontinuierlich ausübt.
Dazu wird das Material aus einem Füllzylinder in die Küvette nachgedrückt, wenn durch die Polymerisationskontraktion in
der Küvette das Volumen des Kunststoffes abnimmt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.
Die sich daran anschließenden Unteransprüche beinhalten Gestaltungsmerkmale, welche vorteilhafte und förderliche
Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.
Das Druckausgleichselement gemäß der Erfindung ist aus einem Kolbenteil und einem Zylinderteil sowie einem in einer
Ringkammer des Zylinderteiles liegenden Druckausgleichsring aus elastischem Material, vorzugsweise Silikon, gebildet,
welcher ein Federelement ergibt. Beide Teile sind durch eine Schraube verliergesichert zusammengehalten.
Durch Druckeinwirkung auf das Zylinderteil wird dieses gegenüber dem Kolbenteil axial geführt verschoben und dabei
der Druckausgleichsring in der Ringkammer derart verformt, daß dieser die Ringkammer vollständig ausfüllt und dadurch
aufgrund seiner inneren Spannung eine Federkraft aufbaut und erhält.
Mit Beginn der Polymerisationskontraktion des Kunststoffmaterial formt sich dabei der Druckausgleichsring
aufgrund seiner Federwirkung zurück und übt einen Druck auf das Kolbenteil und somit auf das Kunststoffmaterial aus, so
daß der Volumenverlust, der durch die Kontraktion entsteht,
ausgeglichen wird.
Das Volumen der Ringkammer und des Druckausgleichsringes sind derart aufeinander abgestellt, daß durch die Kraft des
Preßkolbens ein vollständiges Ausfüllen der Ringkammer
entsteht und dadurch der Druckausgleichsring seine volle Federwirkung erhält.
Das Kolbenteil faßt mit hinterschnittenen Dichtrippen in die Ringkammer des Zylinderteiles ein und dadurch wird
einerseits eine paßgenaue Axialführung erreicht und andererseits ein Herausquetschen des Druckausgleichsringes
durch die Spalten zwichen dem Kolben und dem Zylinderteil vermieden.
Dieses Druckausgleichselement besteht aus wenigen, einfach aufgebauten und kostensparend herstellbaren Einzelteilen und
ergibt aufgrund seiner Funktion den automatischen und optimalen Druckausgleich.
Dieses Druckausgleichselement wird in den Füllzylinder des Injektionsgerätes über einen Dichtungsring abgedichtet auf
das Kunststoffmaterial aufgesetzt und dann erhält es durch
den Preßkolben über die Spindel des Injektionsgerätes die axiale Vorspannung und somit die Erreichung der Federwirkung
des Druckausgleichsringes.
Ein derartiges Druckausgleichselement ist insbesondere für Injektionsgeräte in der Zahntechnik vorgesehen, läßt sich
aber auch bei anderen Geräten, bei denen eine Kontraktion des Kunststoffmateriales durch Polymerisation entsteht,
einsetzen.
Anhand der Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Perspektive eines Injektionsgerätes,
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch ein in einen Füllzylinder des Injektionsgerätes eingesetztes
Druckausgleichselement in der Ausgangsstellung seines elastischen Druckausgleichsringes,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch das Druckausgleichselement in der verspannten Stellung
des Druckausgleichsringes zwischen Kolben- und Zylinderteil.
Ein Injektionsgerät für zahntechnische Laboratorien zur Herstellung von Zahnprothesen aus Kunststoffmaterial (K)
setzt sich aus Tischhalter (1), einem darin lösbar eingesetzten Injektionsbügel (2) mit feststehender und
beweglicher Backe und einer Spindel (3) - Gewindespindel mit Preßkolben (4) zusammen.
In den Injektionsbügel (2) wird eine Injektionsküvette (5) zwischen die Backen lagefixiert eingesetzt, auf welche ein
Füllzylinder (6) mit Kunststoffeinsatz (7) für das Kunststoffmaterial (K) aufgesteckt wird.
In den Füllzylinder (6) mit Einsatz (7) wird ein Druckausgleichselement (8) eingelegt, welches vom Preßkolben
(4) beaufschlagt wird und auf das Kunststoffmaterial (K) Druck ausübt. Dabei ist das Kunsttoffmaterial (K) mittels
eines Dichtungsringes (18) gegenüber dem Druckausgleichselement (8) im Kunststoffeinsatz (7) des
Füllzylinders (6) abgedichtet gehalten.
Das Druckausgleichselement (8) setzt sich aus einem auf das Kunststoffmaterial (K) einwirkenden Kolbenteil (9) und einem
gegenüber diesem axial geführten, eine Ringkammer (11) aufweisenden, durckbeaufschlagbaren Zylinderteil (10) und
einem in der Ringkammer (11) zentriert zwischen Kolben- und Zylinderteil (9, 10) liegenden Druckausgleichsring (12) aus
elastischem Material, zusammen. Durch axiale Verspannung von Kolben- und Zylinderteil (9, 10) wird der
Druckausgleichssring (12) unter Volumenausfüllung der Ringkammer (11) verformt und bei der
Polymerisationskontraktion des Kunststoffmaterials (K) verformt sich der Druckausgleichsring (12) zurück und drückt
das Kolben- und Zylinderteil (9, 10) axial auseinander, so daß ein Druckausgleich auf das Kunststoffmaterial (K)
erfolgt.
Der Druckausgleichsring (12) besteht aus Kunststoff, vorzugsweise Silikon, und hat einen kreisförmigen oder
ovalen Querschnitt.
Der Druckausgleichsring (12) liegt in einer Rille (13) des Kolbenteiles (9) zentrisch geführt.
Das Kolbenteil (9) besitzt an seiner die Rille (13) aufweisenden Stirnseite jeweils eine an der äußeren und
inneren Ringkammer-Axialfläche (Ha, Hb) anliegende,
hinterschnittene Dichtlippe (14), so daß das Kolbenteil (9) mit Passung in die Ringkammer (11) einfaßt und der
Druckausgleichsring (12) beim Zusammenpressen und Auseinanderformen nicht durch die Spalte zwischen Kolbenteil
(9) und Ringkammer (11) gedrückt werden kann. Das Maß des Spaltes beträgt ca. 0,01 mm. So wird außerdem in
vorteilhafter Weise eine ausreichende Freigängigkeit des Kolbenteiles (9) gegenüber dem Zylinderteil (10) auch bei
nicht axialer Krafteinwirkung gewährleistet. Eine Klemmung des Kolbenteiles (9) wird somit verhindert.
Das Kolben- und Zylinderteil (9, 10) sind durch eine
zentrische, in einem Sackloch (15) des Zylinderteiles (10) mit ihrem Kopf (16a) liegende Schraube (16) unverlierbar
zusammengehalten.
Durch die Ringkammer (11) hat das Zylinderteil (10) einen Außenring (10a) und einen zentrischen Ansatz (10b) erhalten
und das Zylinderteil (10) faßt mit dem Ansatz (10b) in ein Sackloch (9a) des Kolbenteiles (9) axial verschiebbar ein
und greift mit dem Außenring (10a) axial verschiebbar über den abgestuften Ansatz (9b) des Kolbenteiles (9), welcher
die Rille (13) und die beiden umlaufenden hinterschnittenen Dichtlippen (14) aufweist.
Gleichzeitig bildet der Außenring (10a) mit der Abstufung (17) des Ansatzes (9b) einen Begrenzungsanschlag für das
axiale Zusammendrücken von Kolben- und Zylinderteil (9, 10) bei der Druckausgleichsringverformung.
Der Druckausgleichsring (12) hat z. B. eine Stärke von 6,8 mm, die Ringkammer (11) besitzt einen Außendurchmesser
von 36 mm und eine Innendurchmesser von 12 mm und die Rille (13) liegt auf einem mittleren Durchmesser von 24 mm mit
einer Tiefe von 0,8 mm.
Somit liegt der Druckausgleichsring (12) zentriert in der Rille (13) und mit umlaufendem Abstand zum Außenring (10a)
und zentrischem Ansatz (10b) des Zylinderteiles (10) in der Ringkammer (11).
In Fig. 2 ist das durch die Schraube (16) zusammengehaltene Druckausgleichselement (8) in seiner Ausgangsstellung, in
der der Druckausgleichsring (12) noch nicht verformt ist, in den Füllzylinder (6, 7) auf das Kunststoffmaterial (K)
aufgelegt.
Durch Druck des Preßkolbens (4) wird das Zylinderteil (10) axial gegenüber dem Kolbenteil (9) verschoben und der
Druckausgleichsring (12) verformt, der dabei das gesamte restliche Volumen der Ringkammer (11) ausfüllt, wie in Fig.
3 gezeigt.
Jetzt hat der Druckausgleichsring (12) eine innere Druckspannung und bei der Polymerisationskontraktion des
Kunststoffmaterial (K) wird seine Spannung als Federkraft wirksam und er formt sich allmählich zurück, wodurch
automatisch ein Druck auf das Kunststoffmaterial (K) durch das sich dabei axial verschiebende Kolbenteil (9) erfolgt.
Der Federdruck und -weg des Druckausgleichsringes (12) wird durch das Füllvolumen der Ringkammer (11) zwischen Kolben-
und Zylinderteil (9, 10) und durch die spezifischen Eigenschaften des Werkstoffes, aus dem der
Druckausgleichsring (12) besteht, bestimmt.
Der Silikon-Druckausgleichsring (12) ist bis zu 25O0C
temperaturbeständig und somit auch für Heißpolymerisate geeignet.
Der Schraubenkopf (16a) im Sackloch (15) und der Anschlag (17) lassen die axiale Verschiebung der beiden Teile (9, 10)
zusammen und auseinander in einem begrenzten Hub zu.
Durch die Länge der Schraube (16) wird das zusammenmontierte Druckausgleichselement (8) im entspannten Zustand unter
einer geringen Vorspannung gehalten, so daß der elastische Ring (12) seine eindeutige, durch die Rille (13) zentrierte
Position nicht unbeabsichtigt verlassen kann. Durch die zentrierte Position des Druckausgleichsringes (12) wird die
Druckkraft gleichmäßig axial verteilt.
Claims (7)
1. Druckausgleichselement für zahntechnische, zur Verarbeitung von Kunststoffmaterial geeignete
Injektionsgeräte, gekennzeichnet durch ein auf das Kunststoffmaterial (K) einwirkendes Kolbenteil (9) und ein
gegenüber diesem axial geführtes, eine Ringkammer (11) aufweisendes, druckbeaufschlagbares Zylinderteil (10) und
einen in der Ringkammer (11) zentriert zwischen Kolben- und Zylinderteil (9, 10) liegender Druckausgleichsring (12) aus
elastischem Material, welcher durch axiale Verspannung von Kolben- und Zylinderteil (9, 10) unter Volumenausfüllung der
Ringkammer (11) verformbar und bei der Polymerisationskontraktion des Kunststoffmaterials (K) das
Kolben- und Zylinderteil (9, 10) axial auseinanderdrückend zum Druckausgleich zurückformbar ist.
2. Druckausgleichselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckausgleichsring (12) aus
Kunststoff, vorzugsweise Silikon, besteht.
3. Druckausgleichselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckausgleichsring (12) einen
kreisförmigen oder ovalen Querschnitt hat.
4. Druckausgleichselement nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckausgleichsring (12) in einer Rille (13) des Kolbenteiles (9) zentrisch geführt
liegt.
5. Druckausgleichselement nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kolbenteil (9) an seiner die Rille (13) aufweisenden Stirnseite eine an der äußeren
und inneren Ringkammer-Axialfläche (Ha, Hb) anliegende, hinterschnittene Dichtlippe (14) aufweist.
6. Druckausgleichselement nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kolben- und Zylinderteil (9, 10) durch eine zentrische, in einem Sackloch (15) des
Zylinderteiles 10) mit ihrem Kopf (16a) liegende Schraube (16) zuammengehalten sind.
7. Druckausgleichselement nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zylinderteil (10) einen Außenring (10a) und einen zentrischen Ansatz (10b) aufweist,
welche zusammen die Ringkammer (11) begrenzen und mit dem Außenring (10a) über einen abgestuften Ansatz (9b) und mit
dem Ansatz (10b) in ein Sackloch (9a) des Zylinderteiles
(10) paßgerecht und hubbegrenzt faßt und dabei am Ansatz (9b) des Kolbenteiles (9) innen- und außenseitig umlaufend
die hinterschnittene Dichtlippe (14) verläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9410783U DE9410783U1 (de) | 1994-07-06 | 1994-07-06 | Druckausgleichselement, insbesondere für zahntechnische Injektionsgeräte |
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DE9410783U1 true DE9410783U1 (de) | 1994-09-22 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9410783U Expired - Lifetime DE9410783U1 (de) | 1994-07-06 | 1994-07-06 | Druckausgleichselement, insbesondere für zahntechnische Injektionsgeräte |
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Country | Link |
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DE (1) | DE9410783U1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DD2462A (de) * | ||||
DD2369A (de) * | ||||
DE849476C (de) * | 1949-02-16 | 1952-09-15 | Franz Strattner | Kuevette mit Schwundausgleich fuer Zahnersatz |
DE3608806A1 (de) * | 1986-03-15 | 1987-09-17 | Annemarie Schmidt | Vorrichtung zur konstanthaltung des innendruckes in einem spritzgiesswerkzeug |
DE3322343C2 (de) * | 1983-06-22 | 1992-01-30 | Axel 3360 Osterode De Nolden |
-
1994
- 1994-07-06 DE DE9410783U patent/DE9410783U1/de not_active Expired - Lifetime
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