DE9407270U1 - Kunststoffschaumplatte - Google Patents

Description

Kunststoffschaunplatte

Die Erfindung betrifft eine Kunststoffschaumplatte mit Mineralschicht für ein Perimeterdach-Umkehrdach oder ein Duodach.

Perimeterdach-Umkehrdächer sind besondere Flachdächer. Die übliche Flachdachbauweise erfolgt in der Weise, daß auf eine Dachkonstruktion eine Wärmeisolierung aufgebracht wird und auf der Wärmeisolierung die Abdichtung verlegt wird. Die Abdichtung wird dann durch die Wärmedämmung hindurch in der Dachkonstruktion befestigt. Das geschieht mit Nägeln und anderen Dachbefestigern. Es ist bekannt, daß übliche Dachabdichtungen unter der Einwirkung der Sonneneinstrahlung mehr oder weniger altern. Durch das Altern verlieren die Dachabdichtungen ihre Flexibilität und Nachgiebigkeit. Es kommt zu Spannungen und Spannungsrissen. Die Risse führen zu Leckagen, die am Flachdach nur sehr schwierig zu orten sind. Häufig tritt das Leckwasser an ganz anderen Stellen aus. Dies ist aufwendig in der Ortung, in der Beseitigung und zudem ein Ärgernis.

Die Perimeter-Umkehrdächer unterscheiden sich von der oben beschriebenen Dachabdichtung mit Isolierung dadurch, daß oben auf die Abdichtung eine Wärmeisolierschicht aufgebracht wird. Am besten werden dazu Kunststoffschaumplatten verwendet. Die Platten werden oben lose auf die Abdichtung aufgelegt und mit Kies beschwert. Die Kunststoffschaumplatten bilden eine zusätzliche Isolierung und schützen die Abdichtung vor der Sonneneinstrahlung.

Trotz dieser Vorteile finden Perimeterdach-Umkehrdächer nur geringe Anwendung. Dies ist auf den baulichen Aufwand für die obenliegende Kunststoff-Isolierschicht und die damit verbundenen Kosten zurückzuführen.

Bei Duodächern mit zwei Wärmeisolierungen, eine unterhalb der Abdichtung und eine oberhalb der Abdichtung, sind ähnliche Verhältnisse gegeben.

Es ist bekannt, statt der Bekiesung mineralbeschichtete Platten zu verwenden. Die Mineral schicht der Platten übernimmt die Funktion des Kieses. Die Mineralschicht bildet das Gewicht, das die Kunststoffschaumplatten in ihrer jeweiligen Lage sichert. Ohne das Gewicht wurden die Kunststoffschaumplatten aufgrund der Windkräfte mehr oder weniger schnell vom Dach geweht.

Die vorgefertigte Mineralschicht erleichtert das Verlegen des Perimeter-Umkehrdaches. Außerdem entfällt die Gefahr, daß in die Fugen zwischen die Kunststoffschaumplatten Steine geraten, die die Dachabdichtung perforieren können. Ein weiterer Vorteil ist die durch die Mineralschicht gebildete hervorragende Grundlage für einen Farbanstrich. Gleichwohl konnten sich diese Platten nur in geringem Umfang durchsetzen. Das wird auf die Kosten zurückgeführt. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Kosten zu reduzieren. Das wird mit Hilfe einer Mineralschicht erreicht, die durch ein Gemisch von Sand und Polybutadienölen gebildet ist. Die Polybutadienöle bewirken eine Verklebung der Sandkörner. Besonders günstig ist eine Verdichtung der Sandschicht. Dadurch entsteht eine Schicht hoher Festigkeit. Anstelle des Polybutadienöls können auch ähnliche Polymere verwendet werden.

Das Polybutadienöl kann in reiner Form oder auch in Mischung eingesetzt werden. Die Mineralschicht aus der Sand/Polybutadienöl-Mischung wird aufgebracht wie die bekannte Mörtelschicht. Die entstehende Sandschicht besitzt eine hohe, vorteilhafte Wasserdurchlässigkeit, die auf hohes Planvolumen zurückzuführen ist.

Im übrigen ist es von Vorteil, wenn die erfindungsgemäßen Platten mit Nut und Feder versehen sind. Dadurch lassen sich die Platten im Verbund verlegen. Das gibt der Konstruktion eine zusätzliche Festigkeit.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Mit 1 ist eine Mineral schicht aus Sand mit einer Körnung von 0,1 bis 4 mm und Polybutadienöl bezeichnet. Die Schicht hat eine Dicke von mm. In anderen Ausführungsbeispielen kann die Schichtdicke variieren. Der Mischungsanteil des Polybutadienöls im Sand beträgt 0,5 bis 6 %, im Ausführungsbeispiel 3 6ew%. Bei Verwendung eines geringen Mischungsanteils an Polybutadienölen entsteht ein Sand mit geringerer Festigkeit.

Nach der Mischung von Sand mit Polybutadienöl muß der Sand sofort verarbeitet werden, da das Polybutadienöl durch Berührung mit Luft-Sauerstoff reagiert und zum Kleber zwischen den einzelnen Sandkörnern wird. Dies geschieht bei reinen Polybutadienölen schon in kurzer Zeit. Wahlweise kann deshalb ein Verzögerer beigemengt werden.

Für den Sand ist wichtig, daß der Sand keinen übermäßigen Feuchtigkeitsgehalt hat. Die Feuchte beeinträchtigt den Aushärtungsvorgang.

Die Mineralschicht 1 ist auf einer Kunststoffschaumplatte 2 aufgetragen. Die Kunststoffschaumplatte 2 besitzt Nut und Feder. Nut und Feder sind so angeordnet, daß die eine Kunststoffschaumplatte von zwei benachbarten Platten mit ihrer Feder in die Nut der anderen greift. Das gilt in jeder Richtung. Dies läßt sich in einfacher Weise durch eine Formgebung an der Kunststoffschaumplatte erreichen, die gleich der Form dreier, gleicher übereinander gelegter Platten entspricht, wobei die obere und untere Platte deckungsgleich angeordnet sind, während die mittlere Platte exentrisch dazu angeordnet ist. Günstig ist dabei eine Exentrizität, die, bezogen auf das Koordinatensystem, in der X-Richtung gleich der Exzentrizität in der Y-Richtung ist.

Wahlweise ist in einem anderen Ausführungsbeispiel nur an zwei gegenüberliegenden Seiten der Platte eine Nut/Feder-Verbindung vorgesehen.

Im Ausführungsbeispiel ist der Kunststoffschaum ein Polyäthylenschaum. Der Schaum kann in weiteren Ausführungsbeispielen anders beschaffen

sein, &zgr;. B. ein Polystyrol schaum. Die Festigkeit des Schaumes wird definiert durch das Raumgewicht. Im Ausführungsbeispiel hat der Schaum ein Raumgewicht von 20 kg/m³. Das Raumgewicht kann in anderen Ausführungsbeispielen variieren.

Mit der 10 mm dicken Sandschicht ergibt sich ein Flächengewicht von 17 kg pro Quadratmeter. Durch größere Dicke der Sandschicht kann das Gewicht erhöht werden.

Claims (4)

Schutzansprüche

1. Kunststoffschaumplatte mit Mineralschicht für das Dach, dadurch gekennzeichnet, daß das Mineral ein Sand/Polymergemisch ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Polybutadiene)! ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch 0,5 bis 6 Gew.% Polybutadiene)! in dem Sand/Polymergemisch.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Platten (2) mit einer Nut-Feder-Verbindung.