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Verfahren zu Herstellung eines Bodenbelags
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelags,
bei dem eine aus einer im Gießverfahren verarbeitbaren Masse gebildete Überzugsschicht
auf eine Unterlage aufgebracht und mit dieser fest verbunden wird. Ein solches Verfahren
findet in der Bautechnik dort Anwendung, wo durch eine Überzugsschicht die Eigenschaften
des Belags gegenüber denjeniger des die Unterlage bildenten Baustoffs verbessert
bzw. modifiziert werden soll. So wird mit dem Aufbringen eines Estrichbelags auf
eine Unterlage insbesondere eine Verbesserung der Dämmeigenschaften des Bodenbelags
bezweckt. Die Unterlage eines solchen Belags kann ein durchgehend ausgebildetes
Bauteil, z.B. eine Massivdecke, oder ein Plattenkörper sein.
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Für die Qualität eines Bodenbelags stellt eine ausreichend feste und
dauerhafte Verbindung zwischen Unterlage und Überzugsschicht ein wesentlicher Faktor
dar. Insoweit können sich insbesondere bei stark voneinander abweichenden Materialeigenschaften
(z.B. Wärme-Ausdehnungskoeffizient) der Unterlage und Überzugsschicht Probleme ereben.
Hinzu kommt, daß ein Bodenbelag durch Belastung oft extrem hohen mechanischen Beanspruchungen,
insbesondere auf Biegung, ausgesetzt ist, die auf eine Trennung von Überzugsschicht
und Unterlage hinwirken. Das vorgenannte Problem tritt vor allem dort auf, wo Unterlage
oder Überzugsschicht oder beide aus mineralischem Material bestehen.
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lAm in solchen Fällen di.e Haftverbindung "wischen beiden Belagsschichten
zu verbessern, kann zwischen ihnen eine als Haftbrücke wirkende K]eberschicht vorgesehen
werden. Dies geschi.eht auch in solchen Fällen, in denen die mineralische tiber
zugsschicht im Gießverfahren auf die Unterlage aufgebracht wird, wenngleich sich
hierbei bercits eine Verbesserung der Haftung zwischen der tiberzugsschicht und
der Unterlage dadurch ergibt, daß die Überzugsmasse im Fließzustand in die Poren
auf der Oberseite der Unterlage eindringen und sich dort bei der Aushärtung festsetzen
kann. Gleichwohl ist die Verbindung zwischen den beiden Bodenbelagsschichten auch
dann noch unbefriedigend, wenn der Bodenbelag besonders stark k beansprucht wird.
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Der Erfindung liegt hiernach die Aufgabe zugrunde, ein Herstellungsverfahren
fiir einen Bodenbelag zur Verfügung zu stellen, das zu einer im Vergleich zu den
bekannten Verfahren sehr viel festeren und dauerhafteren Verbindung zwischen Überzugsschicht
und Unterlage führt. Dabei geht die Erfindung von solchen Bodenbelägen aus, bei
denen die Überzugsschicht aus einer im Gießverfahren verarbeitbaren Masse besteht,
und be denen vorzugsweise auch die oben erwähnte Haftbriicke zwischen Überzugsschicht
und Unterlage vorgesehen ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß auf der Oberseite der
Unterlage eine Schicht aus einer ver:l'ormbaren Masse ausgebildet wird, an we l
cller kleine Körner durch anschl ioßende Verfestigung dieser Masse fixiert werden,
und daß hiernach die Überzugsmasse im gießförmigen Zustand unter Umfließen der Körner
aufgebracht und anschließend ausSehärtet'wird.
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Durch das Umfließen der kiel neun Körner mit der Überzugsmasse ergibt
sich eine innige Verzahnung zwischen den Körnern und der später erhärteten Überzugsschicht,
was aufgrund der Fixierung der Körner an der Unterlage auch eine entsprechend feste
Verbindung zwischen diese und der Überzugsschicht mit sich bringt.
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Figur die mit der Er4'indung angestrebte Wirkung erweist es sich als
zweckmäßig, daß die Körper eine möglichst unregelmäßige Form besitzen, weil dadurch
die Verzahnungswirkung besonders intensiv wird. Aus der Richtung der Belagoberseite
her geschen, ergibt sich somit ein mit einer Hinterschneidung vergleichbarer Effekt.
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Die Körner können in die noch verformbare Masse auf der Oberseite
der Unterlage soweit eingedrückt werden, daß sie aus der rasse noch deutlich herausragen.
Die teilweise Einbettung der Körner in der sie an oer Oberseite der Unterlage fixierenden
Schicht wirkt sich im Sinne einer Vergrößerung der Haftfläche zwischen dieser Schicht
und den Körnern aus und trägt somit ebenfalls zu einer Erhöhung der Festigkeit der
Verbindung zwischen der Unterlage und der Überzugsschicht bei. Der Einbettungsgrad
kann durch mehr oder weniger tiefes Eindrücken der Körner in die noch verformbare
Masse reguliert werden.
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Wird das erfindungagemäße Verfahren in der Weise durchgeführt, daß
auf die Oberseite der Unterlage zunächst eine an sich bekannte Haftbrücke aufgestrichen
wird, dann werden die Körner auf die noch weiche Klebermasse aufgebracht, z.B. durch
Aufstreuen, und nach deren Aushärtung in ihrer Lage fixiert.
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Falls auch die Unterlage aus einer vorübergehend verformbaren Masse
hergestellt wird, besteht die Möglichkeit, die Körner vor Verfestigung der Masse
in diese einzudrücken. A'f eine @esonderte Haftbrücke zwischen Unterlage und Überzugsschicht
kann dann verzichtet werden. Ein solches Verfahren bietet sich dann an, wenn der
dir Unterlage bildende Baustoff zu Platten und anderen Fertigteilen geformt wird.
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Die Körner, deren Abmessungen im allgemeinen einige wenige Milimeter,
z.B. ca. l-ca 3 mm betragen, sollen möglichst gleichmäßig über die Verbindungsfläche
verteilt werden. Sie sollen eine Härte aufweisen, die den zu erwartenden Belactungen
des
Bodenbelags Rechnung trägt. Eine Zertrümmerung der Körner unter
solchen Belastungen würde den mit der Erfindung angestrebten Zweck zunichte machen.
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Für die Zwecke der Erfindung kommen vorzugsweise mineralische Körner
zur Anwendung.
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Mit besonderem Vorteil findet die Erfindung Anwendung beim Aufbringen
eines Fließstrichs auf eine Unterlage ( vgl. z.B, DE-AS 1 966 658 ).
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In der Zeichnung ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
für die Herstellung von zwei in verschiedener Weise ausgebildeten Bodenbelägen veranschaulicht,
wobei die fertigen Beläge in im wesentlichen schematischer Darstellung im Vertikalschnitt
gezeigt sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemä13 Figur 1 stellt der Bodenbelag einen
platten Körper dar, bei dem auf der Oberseite einer als Fertigteil ausgebildeten
plattenförmigen Unterlage 1 zunächst eine an sich bekannte Haftbrücke 2 aus einer
an sich bekannten Klebermasse aufgebracht ist.
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An der Haftbrücke sind die Körner 3 fixiert worden und zwar in der
Weise, daß ein Korngut auf die Haftbrücke aufgestreut wurde solange sich diese noch
in einem verformbaren d.h. klebrigen Zustand befand. Wie aus Figur 1 erkennbar,
besitzen die Körner eine sehr unregelmäßige Form. Einzelne Körner ragen mit einem
Teil ihrer Umfangsfläche in die Haftbrücke hinein. Wird auf die aufgestreuten Körner
noch vor der Verfestigung der Haftbrücke Druck ausgeübt, dann läßt sich eine solche
teilweise
Einbettung der Körner in der Haftbrücke bei dem gesamten
Korngut erreichen, wobei die Tiefe der Einbettung durch die Stärke des Druckes reguliert
werden kann.
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Nach der Verfestigung der Haftbrücke und der dadurch bewirkten Fixierung
der Körner wird die die Uberzugsschicht 4 bildende Nasse im Gießverfahren auf die
Haftbrücke aufgebracht. Dabei werden die Körner auch unterseitig umschlossen, wodurch
sich nach der Verfestigung der Uberzugsschicht eine besonders wirksame und dauerhafte
Verankerung der Überzugsschicht an der Haftbrücke 2 und damit letztlich auch an
der Unterlage 1 ergibt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 ist eine gesonderte Haftbrücke
nicht vorgesehen. Die Fixierung des Kornmaterials wird dadurch erreicht, daß die
Körner auf die Oberfläche eines in die Ausbuchtungen einer entsprechend vorgeformten
Folie 5 eingegossenen Baustoffs 6 aufgestreut wurden, solange sich der Baustoff
noch in einem verformbaren, also nicht verfestigten Zustand befand. Nach der Fixierung
der Körner wurde dann wieder die Uberzugsschicht 4 im Gießverfahren aufgebracht.
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Die Figur 2 veranschaulicht die Erfindung in ihrer Anwendung bei der
Herstellung eines Bodenbelags, bei dem durch die besondere Form der aus der Folie
5 und dem Baustoff 6 bestehenden Unterlage kanalförmige :räume 7 gebildet werden,
die zur Belüftung des Bodens und bzw. oder zur Unterbringung von Ins tall ati onnn
nutzbar gemacht werden k(-)nnen.
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L e e r s e i t e