DE19805294B4 - Verfahren zur Herstellung einer Natursteinplatte - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Herstellung einer Natursteinplatte mit Isolierschicht, bei dem eine gegebenenfalls mit einer Schutzschicht (4) versehene Natursteinplatte (3) bereitgestellt und auf eine Auflage (1) aufgelegt wird, bei dem seitlich der Natursteinplatte (3) Profilleisten (5, 6) angesetzt werden, bei dem anschließend eine obere Begrenzungsplatte (2) in Richtung auf die Natursteinplatte (3) bis zum Anschlag mit den Profilleisten (5, 6) herabgefahren wird, und bei dem in den zwischen der Natursteinplatte (3), den Profilleisten (5, 6) und der oberen Platte (2) definierten Hohlraum (6) ein aushärtbarer Schaum (12) eingespritzt wird, wobei vor dem Einbringen der Schaummasse (12) die Natursteinplatte (3) an ihrer nach oben weisenden Seite derart mit einer Heizfolie (16) bedeckt wird, dass zumindest seitliche Ränder der Natursteinplatte (3) im Bereich der nach oben weisenden Oberfläche von der Heizfolie (16) frei bleiben.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Natursteinplatte mit einer Isolierschicht und eine nach dem Verfahren hergestellte Natursteinplatte.
  • Aus der DE 8201949 U1 ist Verfahren zur Herstellung von Verblendtafeln aus Natursteinen bekannt, bei dem in eine Form mit einem Boden und Deckel und Seitenrändern Einlagen eingebracht werden, welche die Abmessungen der Verblendtafeln begrenzen. Am Boden der Form werden Plättchen oder Riemen aus Natursteinen oder Ziegelsteinen angeordnet, die in Abstand zueinander platziert werden, so dass eine Fuge zwischen diesen Plättchen verbleibt. Die Fugen werden teilweise mit Sand gefüllt, wonach ein aushärtbares, schäumbares Material in die Form eingebracht wird.
  • Die FR 2570116 A1 eschreibt Natursteinplatten mit einer thermischen und akustischen Isolierschicht.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Natursteinplatte, insbesondere einer Marmorplatte zu schaffen, die auf einfache und schnelle Weise mit einer Isolierschicht bzw. Schaumschicht versehen werden kann und die sich vor Ort mit einfachen Mitteln anbringen lässt.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
  • Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Die Erfindung schafft weiterhin eine Natursteinplatte mit einer aufgespritzten Isolierschicht, die über einen vorgegebenen Randbereich über eine vorbestimmte Breite von der Isolierschicht freigehalten ist und die Isolierschicht über einen weiteren Randbereich über die Natursteinplatte übersteht, hergestellt nach einem erfindungsgemäßen Verfahren. Weitere Ausgestaltungen der Natursteinplatte ergeben sich aus den Ansprüchen 8 bis 11.
  • Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren und eine nach dem Verfahren hergestellte Natursteinplatte anhand der Zeichnungen beschrieben.
  • Es zeigen:
  • 1 eine Schnittansicht durch eine Vorrichtung zur Herstellung der Natursteinplatte zwecks Erläuterung des Aufbaus der Natursteinplatte und der Verfahrensschritte,
  • 2 eine Schnittdarstellung einer Natursteinplatte, und
  • 3 bis 6 abgewandelte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Natursteinplatte.
  • Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zuerst das Herstellungsverfahren für die erfindungsgemäße Natursteinplatte, insbesondere Mamorplatte beschrieben. In eine übliche Presse mit einer unteren Platte 1 und einer oberen Platte 2 wird erfindungsgemäß eine Natursteinplatte, insbesondere Marmorplatte 3 eingesetzt, die auf ihrer nach unten weisenden Fläche vorzugsweise mit einer Schutzfolie 4 oder dergleichen versehen ist. Bei derartigen Pressen, bei welchen die Platten 1, 2 vorzugsweise heizbar sind, wird somit die Natursteinplatte 3 mit ihrer nach unten weisenden Schutzfolie 4 auf die untere Platte 1 aufgelegt, wonach dann seitlich Profilleisten 5, 6 angesetzt werden. Die Profilleisten 5, 6 können entweder auf zwei zueinander gegenüberliegenden Seiten oder umfangsmäßig angeordnet werden und haben vorzugsweise im wesentlichen L-förmiges Profil. Sinn und Zweck der Leisten 5, 6 ist es, einen nach oben weisenden Randabschnitt der Natursteinplatte 3 über einen vorgegebenen Abstand abzudecken und auf der gegenüberliegenden Seite einen zusätzlichen Hohlraum zu schaffen, der etwa der Überdeckungsbreite der Leiste 5 gegenüber der Natursteinplatte 3 entspricht. Nach dem Bereitstellen der Natursteinplatte 3 und dem Ansetzen der Randleisten 5, 6 wird die obere Platte 2 der Presse abgesenkt und zwar soweit, bis sie auf den Randleisten 5, 6 zu liegen kommt, wodurch ein mit 8 bezeichneter Hohlraum definiert ist. Der Hohlraum 8 kennzeichnet sich dadurch aus, daß er in der in 1 gezeigten Schnittdarstellung zur Natursteinplatte 3 überlappend definiert ist, d. h. daß er unter Einhaltung eines vorbestimmten Abstandes gegenüber der mit 3a bezeichneten Stirnkante der Natursteinplatte 3 versetzt beginnt und über die mit 3b bezeichnete Stirnseite 3b seitlich übersteht.
  • In den auf diese Weise definierten Hohlraum 8 wird durch nicht dargestellte Zuführöffnungen ein Isoliermaterial, vorzugsweise in Form eines aushärtbaren Schaumes, beispielsweise Pur-Schaumes eingeführt, der solche Klebeeigeschaften hat, daß er sich mit der nach oben gerichteten, mit 9 bezeichneten Oberfläche der Natursteinplatte 3 innig verbindet und während des Aushärtvorganges expandiert, wodurch der Hohlraum 8 komplett und unter Einhaltung einer gleichmäßigen Porenstruktur ausgefüllt wird. Der Schaum wird vorzugsweise mit hohem Druck eingefahren und kann sich innerhalb des zur Verfügung stehenden Hohlraumes 8 ausbreiten.
  • Um eine Haftung des Schaumes 12 (2) an der oberen Preßplatte 2 zu vermeiden, wird entweder die Preßplatte 2 an ihrer nach unten weisenden Oberfläche mit einer Schicht, vorzugsweise Teflonschicht versehen oder es wird eine Zwischenplatte aus einem Material eingesetzt, an welcher die Schaumschicht 12 ebenfalls nicht anhaften kann.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des beschriebenen Verfahrens sind die obere und untere Preßplatte 2, 1 beheizt, wodurch zum einen die Natursteinplatte 3 auf die notwendige Temperatur erhitzt wird und zum anderen eine gleichmäßige Haftung des Isoliermaterials 12 gegenüber der zugehörigen Oberfläche der Natursteinplatte 3 gewährleistet ist. Bei Temperaturunterschieden ist hingegen eine gleichmäßige Poren bildung nicht gewährleistet. Die Aushärtezeit für den Schaum beträgt beispielsweise 5 Minuten bei einer Plattengröße von 2, 50 m x 0,40 m.
  • Die Dicke der Schaumschicht 12 beträgt vorzugsweise 20 mm.
  • 2 zeigt das Endprodukt ohne Schutzfolie 4. Aus 2 ist ersichtlich, daß die Isolierschicht 12 auf der einen Seite gegenüber der Natursteinplatte 3 übersteht und auf der anderen Seite einen freien, mit 14 bezeichneten Randabschnitt definiert, d. h. die Natursteinplatte ist zusammen mit der Isolierschicht 12 nach Art einer Nut-Feder-Anordnung ausgebildet, wodurch das Verlegen derartiger mit Isolierschicht 12 versehener Natursteinplatten 3 außerordentlich einfach gestaltet ist.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Länge/Breite der Isolierschicht 12 geringfügig, vorzugsweise um 1 mm größer als die Länge/Breite der Natursteinplatte 3, wodurch beim Zusammensetzen zwischen zwei derartigen Bauteilen eine Fuge von 1 mm gewährleistet ist.
  • Bei Einsatz solcher Natursteinplatten als Wandverkleidung haben die Natursteinplatten eine Stärke von 11 mm, die Isolierschicht eine Stärke von etwa 20 mm. Sofern solche Bauelemente als Bodenplatten verwendet werden, hat die Natursteinplatte eine Stärke von 15 mm, die Isolierschicht hat eine Dicke von 20 mm.
  • Zum Zwecke der Verlegung als Wandverkleidungsplatten werden die erfindungsgemäßen Platten innerhalb einer Größe zwischen 400 mm × 600 mm bis 2800 mm hergestellt.
  • Vor dem Einbringen des Schaumes bzw. der Isolierschicht 12 an der nach oben gewandten Fläche der Natursteinplatte 3 wird eine Heizfolie 16 aufgebracht, wobei die Heizfolie 16 entsprechend den 4 und 5 derart auf die Natursteinplatte 3 aufgelegt wird, daß ein umlaufender Randabschnitt frei bleibt, der in den 4 und 6 mit 18 bezeichnet ist und der dazu dient, die Befestigung der Isolierschicht 12 zumindest entlang des umlaufenden Randes 18 gegenüber der Natursteinplatte 3 zu gewährleisten. Aus Stabilitätsgründen kann es erforderlich sein, die Heizfolie 16 vorzugsweise mittig mit schlitzförmigen Aussparungen 19 oder mit anders gestalteten Aussparungen 20 zu versehen, wobei diese Bereiche zusätzlich dazu dienen, eine mechanische Verbindung zwischen der Isolierschicht 12 und der nach oben weisenden Oberfläche der Natursteinplatte 3 hervorzurufen, d. h. die Verbindung zwischen Isolierschicht 12 und Natursteinplatte 3 ist in diesem Fall nicht auf die Randbereiche 18 beschränkt.
  • Sofern Natursteinplatten mit einer Heizfolie versehen sind, werden diese vorzugsweise als Bodenplatten eingesetzt.
  • Bei der erfindungsgemäßen Natursteinplatte ist wesentlich die versetzte Anordnung der Isolier-Schaumschicht 12, um den Einsatz des Bauelementes durch Laien leicht und formschlüssig vornehmen zu können. Hierdurch ist es möglich, daß derartige Platten von Laien auf einfache und schnelle Weise gegenüber einer Wand unter gleichzeitiger Verhinderung von Kältebrücken verlegt werden können.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Natursteinplatte wird in die Isolierschicht 12 als Verstärkung ein Glasfasergewebe eingeschäumt, welches vorzugsweise oberflächenseitig zu liegen kommt. Durch diese Verstärkung kann die Natursteinplatte mit einer Schaumdicke von etwa 100 mm als Wandbauelement oder Wandteil angewandt werden.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung einer Natursteinplatte mit Isolierschicht, bei dem eine gegebenenfalls mit einer Schutzschicht (4) versehene Natursteinplatte (3) bereitgestellt und auf eine Auflage (1) aufgelegt wird, bei dem seitlich der Natursteinplatte (3) Profilleisten (5, 6) angesetzt werden, bei dem anschließend eine obere Begrenzungsplatte (2) in Richtung auf die Natursteinplatte (3) bis zum Anschlag mit den Profilleisten (5, 6) herabgefahren wird, und bei dem in den zwischen der Natursteinplatte (3), den Profilleisten (5, 6) und der oberen Platte (2) definierten Hohlraum (6) ein aushärtbarer Schaum (12) eingespritzt wird, wobei vor dem Einbringen der Schaummasse (12) die Natursteinplatte (3) an ihrer nach oben weisenden Seite derart mit einer Heizfolie (16) bedeckt wird, dass zumindest seitliche Ränder der Natursteinplatte (3) im Bereich der nach oben weisenden Oberfläche von der Heizfolie (16) frei bleiben.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilleisten (5, 6) seitlich oder umfangmäßig an die Natursteinplatte (3) derart herangesetzt werden, dass mindestens eine der Profilleisten (5) die Natursteinplatte (3) randseitig teilweise überdeckt, während mindestens eine andere Profilleiste (6) den oberhalb der Natursteinplatte gebildeten Hohlraum (3) seitlich über die Natursteinplatte (3) hinweg verlängert.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflageplatte (1) und die obere Platte (2) vor oder während des Einbringens der aushärtbaren Schaummasse (12) beheizt werden.
  4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Aushärtung der Schaummasse (12) die obere Platte (2) hochgefahren und die Profilleisten (5, 6) entfernt werden.
  5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Heizfolie (16) eine mit Aussparungen oder Schlitzen versehene Heizfolie aufgebracht wird.
  6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Natursteinplatte (3) und der oberen Begrenzungsplatte bzw. oberen Pressplatte (2) ein Glasfasergewebe angeordnet wird, welches durch die aushärtbare Schaummasse (12) eingeschäumt wird.
  7. Natursteinplatte, insbesondere Marmorplatte mit einer aufgespritzten Isolierschicht, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, die entlang eines ersten Randbereiches (3a) über eine vorbestimmt Breite von der Isolierschicht (12) freigehalten ist, während über mindestens einen weiteren Randbereich (3b) die Isolierschicht über die Natursteinplatte (3) übersteht.
  8. Natursteinplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Natursteinplatte (3) und der Isolierschicht (12) eine Heizfolie (16) eingesetzt ist, deren Außenabmessungen kleiner sind als die Außenabmessungen der Natursteinplatte.
  9. Natursteinplatte nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite bzw. Länge der Isolierschicht (12) geringfügig größer ist als die Breite bzw. Länge der Natursteinplatte (3).
  10. Natursteinplatte nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Heizfolie (16) mit Aussparungen oder Schlitzen (19, 20) vorgesehen ist.
  11. Natursteinplatte nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierschicht (12) ein Glasfasergewebe enthält.
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