-
Rollenherdofen Die Erfindung bezieht sich auf Rollenherdöfen, wie
sie bei der Durchführung von Kühl- und Vergütungsbehandlungen von Blechen u. dgl.
-verwendet werden. Durch diese Öfen Wird das zu behandelnde Gut, z. B. Stahlblechplatten,
auf einer Vielzahl von aus angetriebenen Rollen in Hi:ntereinanderanordnung bestehenden
Rollenbahnen. hindurchgefördert und hierbei der thermischen Behandlung unterzogen.
-
Infolge der verhältnismäßig 'hohen hierfür angewendeten Temperaturen
müssen die Rollen aus entsprechend: temperaturbeständigem Stahl bestehen.
-
Da selbst temperaturbeständige Stähle bei höheren Temperaturen vergleichsweise
niedrige Festigkeitseigenschaften besitzen, -ergeben sich bei solchen Öfen mit zunehmender
Breite der Rollen und demzufolge auch zunehmendem Gewicht des von den Rollengetragenen
Behandlungsguts immer größere Schwierigkeiten, weil dann die Rollen zum Durchbiegen
neigen.
-
Es ist nicht möglich, diesen Schwierigkeiten durch die an. sich denkbare
Maßnahme einer Vergrößerung der Rollendurchmesser Rechnung zu tragen, da dis sich
hierdurch ergebende Erhöhung der Widerstandsmomente durch die gleichzeitige des
Eigengewichts der Rollen, welches einen erheblichen Anteil der insgesamt zu tragenden
Belastung ausmacht, mehr als ausgeglichen wird.
Dies führte daher
bisher bei der Bemessung der Breite der Rollen bzw. des durch die Rollenbahn gebildeten
Herdes solcher Öfen zu einer verhältnismäßig starken Beschränkung. Praktisch war
-es nicht möglich, solche Rollen'herdöfen mit einer Herdbreite von über etwa 2,5o
m' auszuführen, d. h. einer Breite, die für die heute bereits gewalzten Grobblechbreiten,
die über 3 m liegen, und bis zu 6 m gehen können, bei weitem nicht ausreicht, so
daß die entsprechenden Behandlungen von breiteren Blechen u. dgl. in komplizierterer
Weise erfolgen müß te.
-
Durch die Erfindung wenden die beschriebenen Schwierigkeiten beseitigt,
d. h. es wird die Möglichkeit geschaffen, die Herdbreite von solchen Rollenherdöfen
beliebig, lediglich begrenzt durch die Rücksichtnahme auf die mögliche Spannweite
des Ofengewölbes zu bemessen.-Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß
die Rollenbahn mittig durch eine mit der UmfangsgeschWindigkeit der Rollen unter
diesen in der Förderrichtung des Gutes verfahrene Schiene unterstützt ist.
-
Diese Schiene ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung aus vergleichsweise
kurzen Abschnitten zusammengesetzt, die zu einem endlosen Band vereinigt sind, das
über Umkehren an den Enden des Ofens läuft und mit der Umfangsgeschwindigkeit der
Rollen synchron mit diesem angetrieben ist.
-
Um die Führungen dieses Schienenbandes den Wärmeeinwirkungen des Ofens
zu .entziehen, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Ofensohle in der
Mitte bis in die unmittelbare Nähe der Rollenbahn hochgezogen, so daß gleichzeitig
in diesem Bereich ein außerhalb des Ofenkanals liegender einspringender Teil gebildet
ist, . in welchem die Führungen und der Hauptteil der Bestandteile des - aus den
Schienenabschnitten bestehenden endlosen Bandes untergebracht ist, während nur der
Kopf der Schienen, der die Rollen trägt, -durch einen vergleichsweise schmalen Längsschlitz
zwischen den beiden hochgezogenen Teilen der Ofensählie in den Ofenraum hineinragt.
-
Statt einmal mittig, wie vorstehend beschrieben, kann die Ofensohle,
natürlich, insbesondere im Falle entsprechend großer Herdbreiten, auch mehrfach
in dieser Weise aufgeteilt, d. h. statt nur einer endlosen Schienenbahn können zwei
oder mehr von solchen vorgesehen sein.
-
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung einer vorzugsweisen Ausführungsform des neuen Rollenherdofens ,an Hand
der Abbildungen hervor, von denen ' Abb. i einen Querschnitt durch den Ofen und
Abb. 2 einen schematischen Längsschnitt der Teile des Ofens, auf die sich die Erfindung
bezieht, zeigt; Abb.3 veranschaulicht in größerem Maßstab, die Ausbildung und Führung
des tendlosen Schienenbandes; Abb. q. zeigt in räumlicher Darstellungsweise die
Tragfläche des Schienenbandes, und Abb. 5 zeigt rechts einen Teil des Ofens in Seitenansicht
und links einen Längsschnitt durch einen Teil des Ofens im -Bereich der Einlaufseite.
-
In den Zeichnungen sind mit d die den Herd bildenden Rollen, die das
zu behandelnde Gut, beispielsweise Grobblechplatten b, durch den Ofen transportieren,
von einer Breite, wie sie bisher bei Rollenfherdöfen nicht anwendbar war, bezeichnet,
die durch endlose Laschenkettend über .die am Ende jeder Rolle vorgesehenen Kettensterne
c, c ; c" usw. angetrieben werden.
-
Der Rücktrum der Antriebskette läuft in der üblichen Weise über entsprechende
Leer-Kettensterne zurück.
-
Mit v ist das Ofengewölbe bezeichnet. Die Ofensdhle ist gemäß dem
dargestellten vorzugsweisen Ausführungsbeispiel in zwei gewölbte Hälften ze<,
w" unterteilt, die im Bereich der Mittelachse des Ofens bis fast zur Ebene der Rollenbahn
@hochgezogen sind, so daß zwischen ihnen .außenhalb des Ofens ein einspringender
Teil von etwa dreieckigem Querschnitt gebildet ist.
-
In diesem Teil ist, wie insbesondere Abb. i erkennen läßt, die Führungs-
und Tragkonstruktion für das die Rollen unterstützlende endlose Schienenband untergebracht.
Dieses Schienenband besteht aus Abschnitten e, e' usw., deren Länge je etwa
dem .eineinhalb bis doppelten Abstand zweier Achsen der Rollen a, ä
, a" voneinander entspricht. Diese Schienenabschnitte mit vergleichsweise
langem Steg und verdicktem Kopf werden, wie Abb. i und 3 erkennen lassen, von beiderseits
an ihren Enden angeordneten Paaren von Laufrollen g', g" getragen, die auf durch
Wimkeleisen k' gebildeten, an einer Tragkonstruktion befestigten Schiene abrollilen.
Unterhalb dieser Rollen weisen die Schienenabschnitte in ihrer Mitte je einen gegabelten
Ansatz h auf, mit dem sich nach oben erstreckende, lagerschildartig ausgebildete
Laschen n , n' einer endlosen Laschenkette L, die über Kettensterne
m im Bereich der beiden Enden des Ofens läuft, verbunden sind, derart, daß
die Schienenabschnitte in bezug auf die Laschen verschwenkbar sind.
-
Die Schienenköpfe sind, wie insbesondere Abb. q. erkennen läßt, an
ihren Enden, wie bei f', f" angedeutet, schräg geschnitten, so daß sich aufeinanderfolgende
Schienen im Bereich dieser Abschrägung überlappen und sich derart e@iie,stoßfreie
ununterbrochene Bahn ergibt.
-
Der mit dem Antrieb der Rollen synchron gekuppelt, Antrieb des Schienenbandes
ist im einzelnen aus Abb. 2 ersichtlich. Er erfolgt gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel-
durch einen Motor über ein Getriebe p, das seinerseits das Kettenrad r antreibt.
Von diesem Kettenrad-aus wird direkt die die Rollen antreibende Laschenkette d getrieben
und indirekt, nämlich über einen Kettentrieb u das Kettenrad m, welches die
Laschenkette[ .antreibt, mit der die die endlose Schiene bildenden Glieder e, e',
e" usw. verbunden sind.
-
Abb. 3 läßt im einzelnen erkennen, wie die Umführung der Schienenabschnitte
im Bereich der Umkehren unter Verschwenkung in bezug aufeinander
um
.die durch ihre Befestigungen an den lagerschildartigen Kettenlaschen n , n" gebildeten
Drehpuri-kte q erfolgt, wobei während dieser Umführung die Rollen g', g" auf der
auch im Bereich der Unikehren vorhandenen, entsprechend kreisförmig gebogenem Führungsschienen
k' abrollen, so daB am Ende der Umkehr die Schienenabschnitte selbsttätig wieder
in ihre richtige, die Rollen unterstützende Lage gelangen.
-
Die Führung des endlosen Schienenbandes im Untertrum erfolgt, wie
aus den Abb. i, 3 und 5 ersichtlich, in grundsätzlich der gleichen Weise, wobei
sich lediglich die Tragrollen g', g" in umgekehrter Lage auf den Führungsschienen
k" abstützen.
-
Die ganze Tragkonstruktion und der Antrieb des endlosen Schienenbandes
liegt auBe@halb des Ofens und ist damit dessen Temperatureinwirkungen völlig entzogen.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung .nicht auf die vorstehend im
einzelnen beschriebenen und in den Abbildungen dargestellten Ausführungsformen beschränkt,
sondern es sind demgegenüber zahIreiche Abänderungen möglich, ohne von ihrem Grundgedanken
abzuweichen.