-
Füllfederhalter
Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiger und
besonders vorteilhafter Füllfederhalter mit einer auf dem vordersten Teil des Schaftes
aufgebrachten, den daraus hervorragenden vordersten Teil des Tintenleiters und die
darauf aufgebrachte Feder umfassenden Hülse aus hartem Material, beispielsweise
Polystyrol, welche an ihrem freien Ende für das Hervortreten der Federspitze eine
Offnung aufweist.
-
Bei bisher bekannten Ausführungsformen derartiger Füllfederhalter
besteht der erheblichle, insbesondere bei Massenerzeugung derselben aus geformten
Bestandteilen in Betracht kommende Nachteil, daß der Tintenleiter, welcher, wie
auch die Ilülse in bisheriger Weise, aus einem verhältnismäßig starren Material
gefertigt ist, sich beim Zusammenbau des Füllfederbalters in der Regel nur schwer
in die Hülse einbringen läßt, was einerseits oft zu Brüchen der Teile führt und
andererseits zur möglichen Verhinderung dessen eine hohe Herstellgenauigkeit dieser
Teile, insbesondere des Tintenleiters, unter Einhaltung enger Fabrikationstoleranzen
und -passungen erfordert.
-
Der erfindungsgemäße Füllfederhalter läßt diese Mängel insgesamt
vermeiden, und zwar dadurch, daß der Tintenleiter aus einem im Vergleich zu dem
Werkstoff der Hülse verhältnismäßig nachgiebigeren, das Einpassen d!es Tintenlefters
und der
Feder in die Hälse erleichternden Werkstoff, insbesondere
Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen, besteht.
-
Ein solcher Füllfederhalter ist in erster Linie für die Massenerzeugung
aus geformten Bestandteilen bestimmt; und der Vorteil der Kombination einer umschließenden
Hülse mit einem nachgiebigen Tintenleiter besteht nun darin, daß sie den zufl iedenstellerlden
Zusammenbau und die Handhabung von Tintenleiter, Feder und Hülse gestattet, ohne
einen unzweckmãßig hohen Grad von Genauigkeit bei der Herstellung der geformten
Bestandteile zu erfordern.
-
Der erfindungsgemäße, verhältnismäßig nachgiebige Tintenleiter kann
aus einem der sogenannten elastomeren Plaste, wie z. B. Polyäthylen, gefertigt werden,
wenn er zusammen mit einer Hülse aus einem Werkstoff, wie Polystyrol, verwendet
wird, obwohl der Tintenleiter auch aus einem anderen Plast, wie z. B. Poiyvinylchlorid,
oder aus einem Gummi dlerselben Nachgiebigkeit hergestellt werden kann.
-
Wie bereits angedeutet, bietet ein verhältnismäßig nachgiebilger-
Tintenleiter, wie ihn die vorliegende Erfindung vorsieht, einen wichtigen Vorteil
beim Zusammenbau eines Füllfederhalbers aus vorgeformten Bestandteilen, da der Tintenleiter
sich dann beim Hineinschieben bzw. Hineinpressen leichter unterbringen läßt als
ein starrer Tintenleiter, wodurch die Gefahr des Bruches vermindert wird und die
Fabrikationstoleranzen sowie die Passungen weniger kritisch sind; auch ist die Verwendung
eines nachgiebigen Tintenleiters eher für Mas-senfabrikationsverfahren geeignet.
-
Die Nachgiebigkeit des Tintenleiters kann bei Gebrauch des FüUfederhalters
während des Schreibens von Vorteil sein, da sich dabei die Spitze des Tintenleiters
zusammen mit der Federspitze biegen kann.
-
Die Form des Tintenleiters ist von Wichtigkeit bei dem Zusammenbau
und der Handhabung des Füllfederhalters. Daher hat gemäß einem weiteren Kennzeichen
der vorliegenden Erfindung der Tintenleiter einen im wesentlichen linsenförmigen
Querschnitt und läuft an seinem vorderen oberen Ende über einen kon,ischen Teil
in eine gegenüber dem übrigen Teil des Tintenleiters in Breite und Höhe schmälere
Zunge aus, welche sich bis nahezu unter die Federspitze des Füllfederhalters erstreckt
und von dem unteren Rand der für die Feder vorgesehenen Öffnung d'er Hülse gestützt
ist.
-
Um zu verhindern, daß die Zunge des Tintenleiters beim Einbau des
Tintenleiters und der Feder in die Öffnung der Federhalterhülse einen unnötigen
Druck auf die Federspitze ausübt, kann die Zunge so geformt werden, daß ihre Bitegsamkei.t
bzw.
-
Nachgiebigkeit größer ist, als sich eigentlich aus ihrem Werkstoff
ergibt. So z. B. kann die Unterseite der Zunge in der Länlgsridhtung genutet sein,
so daß die Zunge den Querschnitt eines umgekehrten U oder einen kammförmigen Querschnitt
besitzt, dessen Glieder bzw. Schenkel oder Zähne sich beim Einbau der Zunge in die
Hülsenöffnung leicht durchbiegen. Wahlweise kann die Unterseite der- Zunge Quernuten
besitzen, oder die Zunge kann zum gleichen Zweck Dreiecks-Querschnift besitzen,
wobei der Scheitel des Dreiecks nach unten gerichtet ist.
-
Die Zunge des Tintenleiters wird vorzugsweise so konstruiert, daß
sie nur die Mitte des unteren Teils der Hälsenöffnung unterhalb der Feder einnimmt
und eine Öffnung an jeder Seite der Zunge frei läßt, gewissermaßen wie Naslenlöcher,
wodurch der AuBenluft ein freier Zutritt zu dem Innern der Hälse gewährt wird.
-
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
kann sich der Tintenleiter mit auf seiner Oberseite angeordneten Rippen gegen die
Unterseite der Feder und mit auf seiner Unterseite angeordneten Wülsten gegen die
Innenwand der Hülse abstützen.
-
Eine weitere Möglichkeit bietet die Erfindung auch insofern, als
der Tintenleiter in seinem hinteren Bereich einen gegenüber seinem übrigen Teil
in an sich bekannter Weise etwas größeren, der Innenwandung des Schaftes angepaßten
linsenförmigen Querschnitt aufweist, wobei am hinteren Ende des Tintenleiters ein
spornartiger Führung ansatz vorgesehen sein kann.
-
Auch ist es im Sinne der erfindungsgemäßen Zielsetzung von Vorteil,
wenn die in den Rand der Öffnung der Hülse auslaufende obere Innenwandung derselben
zylindrisch ist und die in den Rand der Öffnung auslaufendeuntere Innenwandung,
abgesehen von deren vorderstem Bereich, nach vorn konisch zuläuft. Eine solche Innenform
der Hülse unterstützt die Führung des nachgiebigen Tintenleiters in die gewünschte
Stellung und schafft darüber hinaus einen Raum für überschüssige Tinte.
-
Bei allem ist es schließlich vorteilhaft, wenn die Öffnung der Hülse,
von vorn gesehen, D-förmigen Umriß aufweist, wobei die Bogenseite des D durch den
oberen Rand und die flache Seite des D durch den unteren Rand gebildet ist. Eine
solche Öffnung läßt sich im übrigen, z. B. mittels eines axialen Kernbolzens, sehr
leicht formen.
-
Ein Füllfederhalter der erfindungsgemäßen Art ist in einer beispieisweisen
Ausführungsform in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
-
Fig. I ist ein Seitenriß eines Füllfederhalters im Schnitt; Fig.
2 ist ein Aufriß des Vorderendes desselben; Fig. 3 ist ein Grundriß, teilweise im
Schnitt, des Vorderendes des Füllfederhalters allein; Fig. 4 i.st ein Grundriß eines
Tintenleiters; Fig. 5 ist ein Seitenriß des-selben; Fig. 6 und 7 stellen das Hinter-
bzw. das Vorderende desselben im Aufriß dar; Fig. 8 ist ein umgekehrter Grundriß
des Tintenleiters, und Fig. g ist eine perspektivische Ansicht des grundlegenden
Behälterbestandteils des Füllfederhaiters.
-
Den Grundbes tandteil des Füllfederhalters, wie er in den Zeichnungen
dargestellt ist, bildet ein Verbindungsschaft a, der allein in Fig. g zu sehen ist.
D.ieser wird vorzugsweise aus einem durch-
sichtigen plastischen
Werkstoff geformt, und sein hinterer Teil bildet einen röhrenförmigen Behälter für
flüssige Tinbe, während der konisch zulaufende vordere Teil mit der Verlängerung
al eine Haltemuffe für den Tintenleiter b und die Feder c bildet.
-
Das hintere Ende des Schaftes a trägt in an sich bekannter Weise
einen Gummibeutel d, welcher von Hand zusammengedrückt werden kann, um Luft durch
ein Entlüftungsrohr e auszutreiben und dann unter Loslassen des Gummibeutel.s die
Tinte anzusaugen, wenn die Feder in dieselbe eintaucht.
-
Das hintere Ende des Schaftes a mit dem Tintenbehälter wird in an
sich bekannter Weise von dem belüfteten Rohrteil t umschlossen, welcher auf den
Mittelteil des Schaftes a aufgeschraubt wird, während der vordere Teil des Schaftes
a mit dem Tintenleiter b und der Feder c von einer Hülse g umschlossen wird, weiche
mit Schiebesitz auf den vorderen Teil des Schaftes a aufgeschoben wird. h ist ein
Kappenhaltering.
-
Wie dargestellt, weist die Hülse g eine quer liegende Öffnung auf,
damit die Federspitze herausragen kann. Der obere Rand g1 der Öffnung ist in an
sich bekannter Weise weiter rückwärts gelegen als der untere Rand g2, so daß der
Rücken der Eedersp-itze freiliegt, wie es am besten aus der Fig. 3 hervorgeht. Die
Bohrung der Hülse an ihrem vorderen Ende, welche zu dem Rande g1 führt, ist an der
oberen Seite zylindrisch, um sich eng an die Gegend der Schultern der Feder anzuschließen,
während an der Unterseite die Bohrung teilweise koni,sch ist, um nach der Unterseite
der Feder zu zusammenzulaufen und am Rande g2 zu enden; sie liegt daher unterhalb
der Eederspitze und bestimmt damit den Behälter für überschüssige Tinte. Das Loch
g8 ist eine Belüftungsbohrung für den Uberschußbehälter.
-
Wie aus der Fig. 2 ersichtbich ist, besitzt die Federöffnung gl,
g2 - von vorn gesehen - die Form eines D. Von oben gesehen und bei entfernter Feder
c hat die Federöffnung g1, g2 sp.itzbogenförmige Umrisse, wie es in Fig. 3 in ausgezogenen
und gestrichelten Linien dargestellt ist.
-
Die Form des Tintenleiters b geht aus den Fig. 4 bis 8 deutlich hervor.
Hieraus ist zu ersehen, daß der Tintenleiter in der Hauptsache linsenförmigen Querschnitt
besitzt und eine vordere axiale Zunge b1 hat, welche sich unter die Spitze der Feder
des Füllfederhalters legt. Die Oberseite der Zunge bt hat in der Läng.srichtung
einen zentralen Tintenzuleitungskanal b2 (s. Fig. 4), welcher vom Vorderende eines
üblichen Tinte-Luft-Austauschkanals b3 von H-förmigem Querschnitt ausgeht. An den
Rändern des letzteren sind leicht hervorstehende Rippen b4 vorgesehen, welche sich
an die Unterseite der Feder anlegen, so daß die Feder die obere Oberfläche des Tintenleiters
mit sehr geringem Spielraum umfaßt.
-
Am hinteren Ende besitzt der Tintenleiter einen etwas größeren linsenförmigen
Querschnitt b5, wodurch er wie ein Zentrierzapfen in den Federhalterverbindungsschaft
a hineinpaßt, und hier ist der Kanal b3 vertieft, um sich nach dem Tintenbehälter
zu zu öffnen und das Ende eines Entlüftungsrohres e (s. Fig. I) zum Auffüllen des
Federhalters mit Tinte durch Ansaugen aufzunehmen. Der Sporn b6 ist als eine Führung
vorgesehen, um den Tintenleiter in den Verbindungsschaft a einzupassen.
-
An dier-Unterseite (s. Fig. 5) hat der Tintenleiter einen vorderen,
teilweise konischen Teil b7, welcher in die Zunge b1 ausläuft, und von der Zunge
führt ein Kanal b8 von etwa Zungenbreite zurück zu dem hinteren Zapfenende b5. Gerade
hinter dem Beginn des konischen Teils b7 ist der Kanal b5 in kleinen Wülsten b9
gelagert, um die Unterseite des Tintenleiters leicht in geringem Abstand von der
Bohrung der Füllf.ederhalterhülse zu halten.
-
PATENTANSPR0CHE I. Füllfederhalter mit einer auf dem vordersten Teil
des Schaftes aufgebrachten, den daraus hervorragenden vordersten Teil des Tintenleiters
und die darauf aufgebrachte Feder umfassenden Hülse aus hartem Material, beispielsweise
Polystyrol, welche an ihrem freien Ende für das Hervortreten der Federspitze eine
Öffnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Tintenleiter (b) aus einem im
Vergleich zu dem Werkstoff der Hülse (g) verhältnismäßig nachgiebilgefen, das Einpassen
des Tintenleiters (b) und der Feder (c) in die Hülse (g) erleichternden Werkstoff,
insbesondere Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen, besteht.