DE939797C - Koerper aus feuerfesten Oxyden - Google Patents

Koerper aus feuerfesten Oxyden

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DE939797C
DE939797C DEC6810A DEC0006810A DE939797C DE 939797 C DE939797 C DE 939797C DE C6810 A DEC6810 A DE C6810A DE C0006810 A DEC0006810 A DE C0006810A DE 939797 C DE939797 C DE 939797C
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Germany
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silicon
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oxide
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DEC6810A
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English (en)
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Kenneth Charles Nicholson
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Unifrax 1 LLC
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Carborundum Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D295/00Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms
    • C07D295/22Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with hetero atoms directly attached to ring nitrogen atoms
    • C07D295/24Oxygen atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/515Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
    • C04B35/58Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on borides, nitrides, i.e. nitrides, oxynitrides, carbonitrides or oxycarbonitrides or silicides
    • C04B35/584Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on borides, nitrides, i.e. nitrides, oxynitrides, carbonitrides or oxycarbonitrides or silicides based on silicon nitride
    • C04B35/591Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on borides, nitrides, i.e. nitrides, oxynitrides, carbonitrides or oxycarbonitrides or silicides based on silicon nitride obtained by reaction sintering

Description

  • Körper aus feuerfesten Oxyden Die Erfindung betrifft Körper, die im wesentlichen aus feuerfesten Oxyden und Siliziumnitrid bestehen, Ansatzmischungen dazu und Verfahren zu ihrer Herstellung.
  • Die Körper nach der vorliegenden Enfindung, in denen feuerfeste Oxyde durch Siliziumnitrid gebunden sind, besitzen wertvolle Eigenschaften, die sie für viele Verwendungszwecke geeignet machen. Aus diesem Grund ist es verständlich, daß die hier näher beschriebenen, durch Siliziumnitrid gebundenen Oxyde nicht auf irgenwelche spezielle Anwendungsgebiete beschränkt sind.
  • Feuerfeste Körper müssen vor allem gegen hohe Temperaturen widerstandsfähig sein und dürfen sich dabei chemisch und physikalisch nicht verändern. Weiterhin müssen sie Widerstandsfähigkeit gegen plötzliche Temperaturschwankungen, sogenannte Hitzeschocks, aufweisen; sie dürfen also dabei nicht platzen oder springen, müssen hohe mechanische Festigkeit bei erhöhten Temperaturen wie auch bei Zimmertemperatur, chemische Beständigkeit gegen Korrosion und Erosion sowie gegen oxydierende Einflüsse und Dichte und Härte je nach ihrem Verwendungszweck besitzen.
  • Selbstverständlich kann die eine oder andere Eigenschaft durch geeignete Maßnahmen besonders gefördert werden, da sich begreiflicherweise die verschiedenen feuerfesten Zusammensetzungen in ihrer Eignung für einen bestimmten Verwendungszweck unterscheiden. Aus diesem Grund besteht eine starke Nachfrage nach feuerfesten Körpern mit einer Zusammensetzung, die diesen die erforderlichen Eigenschaften verleiht, wie dies bisher in derartiger Vollkommenheit nicht zu erzielen war.
  • Der Zweck der Erfindung besteht nun darin, durch Siliziumnitrid gebundene oxydische Körper oder Formstücke herzustellen, die besonders feuerfest sind; wie dies bisher nicht möglich war.
  • Erfindungsgemäß werden Körper oder Formstücke, die im wesentlichen aus Oxyden und Siliziumnitrid bestehen, hergestellt, indem man das feuerfeste Material in körniger Form mit feinverteiltem Silizium mit oder ohne Zusatz einer kleinen Menge eines temporären Binders oder Weichmachers vermischt, so daß eine formbare Konsistenz entsteht, die Masse zwecks Bildung eines Körpers zu der gewünschten Form nach bekannten Verfahren, wie Preßformen, Stampfen; Gießen, Auspressen usw., preßt, die geformten Körper trocknet und in einer Atmosphäre von Stickstoff oder von nicht oxydierenden, stickstoffhaltigen Gasen bei einer Temperatur und innerhalb eines Zeitraums brennt, daß das Silizium vollständig zu Siliziumnitrid umgewandelt wird. Als besonders geeignet erwiesen sich Körper, die aus Aluminiumoxyd, Berylliumoxyd oder Thoriurnoxyd zusammen mit feinverteiltem Sliziumpulver hergestellt waren.
  • Um das Silizium praktisch vollständig in Siliziumnitrid umzuwandeln, muß es eine Teilchengröße von 6400 Maschen/qcm entsprechend 70, bis 90, Mikron, oder feiner besitzen. Das sich bildende Siliziumnitrid bindet die Oxyde und erzeugt Körper mit hoher mechanischer Festigkeit. Die erforderliche Menge an Siliziumnifrid soll 25'/o oder mehr vom Gewicht des Endproduktes betragen. Wenn die Siliziumnitridmenge über ä5 0/0, erhöht wird, nimmt die Festigkeit zu. Jedoch können bereits Körper mit einem Gehalt von nur 5%, an Siliziumnitrid hergestellt werden, die gute Eigenschaften besitzen. Im allgemeinen enthalten die Massen, aus denen die Körper hergestellt sind, 25% oder mehr an Silizium, so daß das erzeugte Produkt letzten Endes durch die Umwandlung des Siliziums zum Nitrid mehr als 25 0/0, Siliziumnitrid enthält. -Auf Grund von zahlreichen Versuchen wurde für diese Zwecke handelsübliches Siliziixm als besonders geeignet befunden, das zu' der erforderlichen Korngröße bzw. Feinheit gemahlen war. Ein derartiges Silizum besaß der Analyse nach: die folgenden Verunreinigungen: Eisen o,870/0, Chrom 0,2z °/o, Aluminium o,6o%, Calcium 0,5q.0/0,.
  • Um eine ausreichende Umwandlung vom Silizium zu Siliziumnitrid innerhalb eines brauchbaren Zeitraums zu erreichen, wenn handelsübliches Siliziumpulver der obigen Zusammensetzung verwendet w=ird, muß das Silizium so fein sein, daß es duirch ein Sieb von etwa 640o Maschen und feiner. geht, was einer Teilchengröße von etwa 70,- bis 90, Mikron entspricht. Eine raschere Umsetzung wird erzielt, wenn das Silizum eine Feinheit von. r0, bis 20, Mikron und feiner besitzt. Eine ausreichende Umwandlung des Siliziums zu Siliziumnitrid wurde auch mit reinem Silizium (99,8%, Si) erzielt, jedoch dauerte bei diesem die Umwandlung länger als bei handelsüblichem Silizum unter gleichen Bedingungen. Die Umwandlungsgeschwindigkeit von reinem Silizium zu Siliziumnitrid läßt sich durch Herabsetzung der Teilchengröße des -Siliziums erhöhen. Auch kann diese durch Zusatz von geringen Mengen Eisenpulver; etwa 0,75 bis 11/@, also etwa dem Eisengehalt im handelsüblichen Silizium entsprechend, gesteigert werden. Demzufolge beruht die höhere Umwandlungsgeschwindigkeit vom handelsüblichen Silizium gegenüber reinere Silizium ohne Zweifel auf den geringen Eisenmengen, die sich in jenem befinden.
  • Statt einfacher Oxyde lassen sich auch andere feuerfeste oxydische Materialien, z. B. feuerfeste Silikate oder Aluminate, wie Mullit, Sillimanit, Olivin, Spinell und feuerfeste Porzellanmassen, mit feinzerteiltem Silizium vermischen, daraus Körper formen und in einem stickstoffhaltigen Gasstrom brennen, so daß Körper und Gegenstände mit den gewünschten Eigenschaften entstehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß nicht alle feuerfesten Oxyde mit hohem Schmelzpunkt in ihrer Mischung mit feinzerteiltem Silizium nach der obigen Behandlung Körper erzeugen, die die geforderten Eigenschaften besitzen. Wenn z. B. Zirkoniumoxyd und Silizium in den genannten Mengenverhältnissen zusammengemischt, geformt und im Stickstoffstrom gebrannt werden, schwillt der entstandene Körper und zerfällt, wenn er an der Luft erhitzt wird, obwohl er anfangs eine ausreichende Festigkeit besaß. Indes können durch Siliziumnitrid gebundene Körper aus Zirkoniumoxyd für andere als feuerfeste Zwecke durchaus brauchbar sein, vor allem da, wo kein Sauerstoff Zutritt erhält. Des weiteren sind Mischungen von Chromoxyd und Silizium ungeeignet, da sie sich beim Brennen aufblähen und platzen. Wenn Silziumoxyd und Magnesiumoxyd allein als oxydisches feuerfestes Material mit Silizium verwendet werden, sind sie für Zwecke unbrauchbar, bei denen Hitzeschocks auftreten, da sie hierbei rasch platzen und springen, obwohl sie da, wo keine starken Temperaturschwankungen vorkommen, durchaus geeignet sind.
  • Die oxydischen Körper oder Formstücke werden erfindungsgemäß wie folgt hergestellt. Das Silizium wird zunächst zu der erforderlichen Teilchengröße zerkleinert, also mindestens auf 70, bis 90, Mikron, besser noch auf etwa 50, Mikron, worauf es gründlich mit dem feuerfesten Oxyd oder -Oxyden vermengt wird. Die Mischung aus dem oxydischen Material und Silizium mit oder ohne Zusatz geringer Mengen an temporärem Bindemittel wird mit Wasser zü geeigneter Konsistenz angefeuchtet und zu Körpern in den gewünschten Ausmaßen geformt. Diese werden dann getrocknet und in einer nicht oxydierenden, stickstoffhaltigen, kohlenstofffreien Atmosphäre bei 125o bis 242o° gebrannt. Die Temperatur kann, nachdem die Nitritbildung eine ganze Weile vor sich gegangen ist, über 1q.20° gesteigert werden, um eine vollständige Nitridierung zu gewährleisten.
  • Im allgemeinen wird handelsüblicher Stickstoff verwendet, jedoch kann auch Kühlwasserstoff (mit 93'/o Stickstoff und 7'/0, Wasserstoff) oder Ammoniakgas mit gleichem Erfolg genommen werden. Wichtig ist, daß das stickstoffhaltige Gas keinesfalls oxydierend wirkt. Außerdem sollte das stickstoffhaltige Gas frei von Bestandteilen sein, die mit dem Silizium zu reagieren vermögen, wie kohlenstoffhaltige Verbindungen, z. B. Kohlendioxyd, Kohlenoxyd, Kohlenwasserstoffe, wie Methan oder andere sauerstoff- oder kohlenstoffhaltige Substanzen. Indes können geringe Mengen an kohlenstoffhaltigen Verbindungen als Verunreinigungen in der stickstoffhaltigen Atmosphäre, wenn sie auch nicht erwünscht sind, geduldet werden.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung seien die folgenden Beispiele angeführt: Beispiel I Linsengußformen, etwa 7,6 cm im Quadrat und 1,27 bis 1,9 cm dick mit einer konvexen Oberfläche, wurden wie folgt hergestellt:
    Gewichtsteile
    Geschmolzenes Aluminiumoxyd, Korn-
    größe 360o Maschen und feiner ... 50
    Handelsübliches Silizium, Korngröße
    640o Maschen und feiner . . . . . . . . . 50
    Dextrin ........................... 1
    Die obigen Substanzen werden gründlich vermischt und mit Wasser befeuchtet, daß eine formbare Konsistenz entsteht. Die feuchte Masse wird dann in Stahlmulden gebracht und bei einem Druck von 1o5 kg/cm2 zu Linsengußformen in den obengenannten Ausmaßen gepreßt. Die entstandenen Formen werden dann getrocknet und in einem Muffelofen :im sauerstofffreien Stickstoffstrom bei 130o bis 1q.00° mehrere Stunden gebrannt. Danach läßt man den Ofen im Stickstoffstrom abkühlen und nimmt die gebrannten Körper heraus. Das verwendete handelsübliche Silizium besaß der Analyse nach 0,75 bis 1% Eisen. Falls erforderlich, kann das Silizium durch Mahlen noch weiter zerkleinert werden, z. B. auf eine Teilchengröße von 12 Zoo Maschen (entsprechend etwa 50 Mikron) und feiner. Dies verleiht dem gebrannten Körper eine höhere mechanische Festigkeit. Beispiel II Schmelztiegel, Verbrennungsschiffchen und andere geformte Stücke wurden wie folgt hergestellt:
    Thoriumoxyd, Korngröße Gewichtsteile
    6400 Maschen (= etwa 75 Mikron)
    und feiner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
    Handelsübliches Silizium, Korngröße
    6400 Maschen und feiner ........ 50
    Dextrin ........................... 1
    Die obige Mischung wird wie im Beispiel I hergestellt, nur daß so viel Wasser zugesetzt wird, daß sie sich gießen läßt. Die Mischung wird dann in Gipsform gegossen, so daß Körper in den gewünschten Formen und Ausmaßen entstehen. Diese werden darauf aus den Formen genommen und getrocknet. Nach dem Trocknen kommen sie in einen Muffelofen, in welchem sie auf 130o bis 1400° gebrannt werden. Hierbei wird im wesentlichen das gesamte Silizium zu Siliziumnitrid umgewandelt. Die entstandenen Körper erfahren durch diese Behandlung keine Änderung hinsichtlich Größe und Form, sondern sind sofort zur weiteren Verwendung brauchbar.
  • In den obigen Beispielen wurde die Herstellung von verschiedenen Formstücken beschrieben, in denen die Körper geformt und nitridiert wurden. Jedoch ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsart beschränkt. Ein anderer Weg zur erfindungsgemäßen Herstellung und Verwendung von durch Siliziumnitrid gebundenen oxydischen Körpern besteht z. B. darin, die Ansatzmischung zu Ziegeln oder in andere Formen zu pressen, sie wie oben beschrieben zu behandeln und schließlich zu nitridieren. Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen werden sie zu der gewünschten Korngröße zerkleinert. Das zerkleinerte Material kann dann in loser Form als Isoliermaterial Verwendung finden, wie z. B. als Isolierschicht um Raketenverbrennungskammern, um Verbrennungsöfen usw. für hohe Temperaturen. Es läßt sich auch als loses Filtermaterial, Katalysator oder Katalysatorträger verwenden. Das körnige Material kann auch durch gesinterte Metalle; glasartige oder keramische Bindemittel usw. gebunden werden und damit für viele industrielle Zwecke Verwendung finden.
  • Erfindungsgemäß lassen sich auch Körper herstellen, in deren Ansatzmasse porenbildende Substanzen eingearbeitet werden, um dem Endprodukt eine höhere Porosität zu verleihen. Porenbildende Substanzen, wie Kohlenstoff usw., erfordern zwecks Entfernung aus der Masse durch Oxydation ein vorheriges Brennen bei niedriger Temperatur. Deshalb sollten die porenbildenden Substanzen vorzugsweise aus Stoffen bestehen, die während des Trocknens und/oder Brennens sich verflüchtigen, wie gepulvertes oder -körniges Naphthalin, organische Harze, wie Phenolharze usw., oder Stoffe, die durch Entwicklung von Gasen Poren bilden. Die erhaltenen porösen Körper eignen sich besonders für Diffundier- und Filtriermittel, Katalysatoren und Katalysatorträger, Isoliermittel usw., entweder in zerkleinertem körnigem Zustand oder in festen Formen mit bestimmten Ausmaßen.
  • Die wie oben hergestellten Körper aus feuerfesten Oxyden, wie Aluminiumoxyd, Berylliumoxyd und Thoriumoxyd, die durch Siliziumnitrid gebunden sind, sind hart und dicht und gleichen gesinterten keramischen Körpern. Sie besitzen eine hohe mechanische Festigkeit. Die Tabelle I unten zeigt die Bruchfestigkeit bei Zimmertemperatur und die Widerstandsfähigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Körper gegen Hitzeschocks.
  • Die Widerstandsfähigkeit gegen Hitzeschocks wurde wie folgt festgestellt: Der zu prüfende Körper wurde auf 95o bis io5o° erhitzt und dann unverzüglich einem Strom kalter Preßluft ausgesetzt, bis er Zimmertemperatur angenommen hatte. Daraufhin wurde der Körper auf Sprünge und Risse hin geprüft. Dieser Behandlung wurde der Körper mehrfach unterworfen, bis er Sprünge oder Risse zeigte oder eine iSmalige derartige Behandlung ohne Fehler überstand.
    Tabelle I
    Bruchfestigkeit
    Ansatzmischung Widerstandsfähigkeit
    bei Zimmertemperatur
    (ohne temporären Binder) in k g/cm2 _ gegen Hitzeschocks
    50% Th02 -f- 50% Si 64o kein Platzen nach 15 Behandlungen
    75'1" Th 02 + 2,5'/o St 333 desgl.
    5o0/0 A120, + 50o/0 Si 512 platzte nach 7 Behandlungen
    75% A1203 -I- 25% Si 340 kein Platzen nach 15 Behandlungen
    50% Be0 + 500/ä Si 459 desgl.
    75 % Be O + 25)/o Si 344 desgl.
    500/, Zr 02 + 500/, Si 735 bläht sich auf und zerfällt beim Erhitzen
    an der Luft nach einer Behandlung
    750/, Zr 02 -f- 25 % Si 455 desgl.
    50%. S'02 + 50% Si 527 platzte nach der zweiten Behandlung
    -.-
    750o Si02 -f- 250/0 Si 218
    25 % Mg 0 + 75 % Si 520 platzte nach der zweiten Behandlung -
    50 % Mg 0 -f- 50')/o Si 475 -
    75 % Mg 0 -I- 25 0/0 Si 179 -
    Die feuerfesten Körper aus Aluminiumoxyd, Berylliumoxyd oder Thoriumoxyd sind der Tabelle I nach gegen .Hitzeschocks äußerst widerstandsfähig. Tatsächlich können die Aluminiumoxyd, Berylliumoxyd oder Thoriumoxyd enthaltenden Körper auf 90o bis iooo° erhitzt und dann direkt in kaltes Wasser getaucht werden, ohne zu platzen.
  • Die hier beschriebenen oxydischen Körper sind auch gegen chemische Agenzien, wie starke Säuren und Alkalien, beständig. Jedoch unterliegen sie dem Angriff von geschmolzenen Ätzalkalien. Trotz des hohen Prozentsatzes an Siliziumnitrid als Bindemittel zeigen die so gebildeten Körper eine beträchtliche Beständigkeit gegen oxydierende Einflüsse. Zum Beispiel bringt die Tabelle II unten das Ausmaß der oxydierenden Einflüsse bei 95o bis io5o° auf oxydische Körper, die durch Siliziumr_itrid gebunden sind.
    Tabelle II
    Gewichtszunahme nach dem
    Ansatzmischung Erhitzen in Luft bei 95obis xo5o°
    (ohne temporären Binder) in Prozent
    15 Std. 131 Std. I 49 Std. 17- Std.
    5o0/, Th02 -I- 50% Si 2,91 3,36 4,32 4,89
    5o0/, Be0 +_50% Si 4,03 5,23 6,9I 7,56
    50% A1203 + 50% Si 3,6o 443 5,32 -
    Die Erzeugnisse gemäß der Erfindung sind in ihren verschiedenen Abwandlungen nicht auf bestimmte Anwendungsgebiete beschränkt. Die Erzeugnisse können in jeder gewünschten Form hergestellt werden, in körniger wie auch in zusammenhängender Form, Sie sind deshalb nicht nur für viele Zwecke geeignet, bei denen Feuerfestigkeit verlangt wird, wie für Blöcke, Backsteine, Auskleidungssteine, Muffeln, Ofenauskleidungen und Spezialformen in und um Brennöfen und sonstige Hochtemperaturapparaturen, sondern auch für viele Spezialanwendungen bei hohen Temperaturen, wie Strahlgasbrenner für Verbrennungskammern, Auskleidungen für Exhaustordüsen, Raketenverbrennungskammern und Auspuffdüsen, Turbinenschaufeln, Statorschaufeln, Linsengußformen usw. Sie eignen sich auch für die Herstellung von Laboratoriumsgegenständen, wie Verbrennungsschiffchen, Schmelztiegel, Brenner uisw.
  • Die Widerstandsfähigkeit dieser Massen gegen chemische Angriffe machen sie auch für die Herstellung von Behältern und Apparaturen, wie Auskleidungen von Kammern, Schmelztiegeln, Rohren und Auskleidungen von Pumprohren, die gegen Säuren und Alkalien bei der Aufbewahrung oder Verarbeitung derselben beständig sein müssen, sehr geeignet. Die Körper, besonders wenn sie durch Zusatz von porenbildenden Substanzen zur Ansatzmasse porös gemacht worden sind, eignen sich auch vor allem für Diffundier- und Filtriermittel, wie Diffusionsrohre und .-platten, Filtrierrohre und -platten, Katalysatoren und Katalysatorträger.
  • Die Materialien und Körper der Erfindung lassen sich auch für Schleifzwecke verwenden, wie für Schleifscheiben, Wetzsteine, Abziehsteine und andere Schleif- und Poliermittel. Die elektrischen Eigenschaften machen sie weiterhin für viele Verwendungszwecke in der Elektro- und Radioindustrie geeignet, wie für Röhrensockel, Radioröhrensockel, Röntgenröhren, Radargeräte, Widerstände und Gitter. Als weitere Anwendungsformen seien Gewinde, Drahtziehformen, Strahldüsen, Heizelemente usw. genannt.

Claims (3)

  1. t ATENTA-NSPRÜCHE: i. Körper aus feuerfesten Oxyden, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Siliziumnitrid gebunden bzw. zusammengehalten sind, bei Raumtemperatur eine Bruchfestigkeit von mehr als ioo kg/cm2 haben und bei erhöhter Temperatur dem oxydierenden Einfluß von Luft widerstehen.
  2. 2. Körper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliziumnitrid etwa 0,75 bis i Gewichtsprozent Eisen enthält.
  3. 3. Körper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus Alu-, miniumoxydteilchen bestehen, die durch Siliziumnitrid in einer Menge von mehr als 25 Gewichtsprozent des Körpers gebunden sind. q.. Körper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus Berylliumoxyd bestehen, das durch Siliziumnitrid in einer Menge von mehr als 25 Gewichtsprozent des Körpers gebunden ist. 5. Körper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus Thoriumoxyd bestehen, das durch Siliziumnitrid in einer Menge von mehr als 25 Gewichtsprozent des Körpers gebunden ist. 6. Körper nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen aus einer Mischung von Aluminium-, Beryllium- und Thoriumoxyd bestehen, die in einer Menge von mehr als 25 Gewichtsprozent des Körpers gebunden ist. 7. Ansatzmischung zur Herstellung von feuerfesten Körpern nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus feuerfesten Oxyden, z. B. Aluminium-, Berylliusm- oder Thoriumoxyd, und mindestens 25% feinzerteiltem Silizium, vorzugsweise mit 0,75 bis i °/o Eisengehalt in einer Teilchengröße von 7o bis 9o Mikron besteht. B. Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Körpern nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper aus einer Mischung von feinzerteiltem Silizium und einem feuerfesten Oxyd geformt und dann in einer nicht oxydierenden, stickstoffhaltigen Atmosphäre, vorzugsweise bei einer Temperatur von 125o bis 1q.25°, gebrannt werden, so daß das Silizium zu Siliziumnitrid umgewandelt wird. Angezogene Druckschriften: S e a r 1 e , Refractory Materials, 3. Auflage, S.426.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE9420107U1 (de) * 1994-12-15 1995-02-09 Rima Parfum Select Parfuemerie Nagelfeile

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE9420107U1 (de) * 1994-12-15 1995-02-09 Rima Parfum Select Parfuemerie Nagelfeile

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