DE939763C - Anordnung zur Erhoehung der zulaessigen transformatorischen Funkenspannung bzw. -restspannung in Einphasen- oder Mehrphasenkommutatormaschinen - Google Patents

Description

• Anordnung zur Erhöhung der zulässigen transformatorischen Funkenspannung bzw. -restspannung in Einphasen- oder Mehrphasenkommutatormaschinen Bei Einphasen- und Mehrphasenkommutatormotoren kann die transformatorische Funkenspannung entweder überhaupt nicht kompensiert werden (z. B. bei läufergespeisten Drehstromkommutatormotoren) oder nur bei einer ganz bestimmten Drehzahl (z. B. im Synchronismus bei ständergespeisten Drehstromkommutatormotoren oder bei Nenndrehzahl bei Einphasenreihenschlußmotoren). Dies bedingt, daß bisher bei Bürstenbedeckungen gleich der zweifachen Lamellenbreite etwa 1,5 bis 2 V als unkompensierter Rest der transformatorischen Funkenspannung zugelassen werden konnte, bei kleineren Bürstenbedeckungen von 1,3 bis 1,5 Lamellenbreite etwa 2 bis 2,7 V. Die transformatorische Funkenspannung bzw. ihr unkompensierter Rest bewirkt Kurzschlußströme unter den Bürsten, die von einer gewissen Größe an eine einwandfreie funkenlose Kommutierung in Frage stellen.
• Nach der Erfindung ist es möglich, diese Kurzschlußströme derart wesentlich herabzusetzen, daß in der Maschine erheblich höhere Werte für die unkompensierte Funkenrestspannung zugelassen werden können. Dadurch kann entweder überhaupt auf eine Kompensation der transformatorischen Funkenspannung verzichtet und damit die Maschine verbilligt werden, oder es kann durch Zulassung höherer Ausgangswerte für die transformatorische Funkenspannung die Ausführungsgrenze der einzelnen Maschinengattung erweitert werden. In einzelnen Fällen ist es auch möglich, z. B. bei ständergespeisten Motoren, ohne Verringerung des Maschinenfeldes .einen erweiterten Regelbereich zu" erhalten, oder in anderen Fällen kann durch Wahl höherer Feldstärken bzw. höherer transformatorischer Funkenausgangsspannung eine größere Überlastungsfähigkeit, steifere Drehzahlkennlinie und vergrößertes Anzugmoment der Maschine erhalten werden.
• Gemäß der Erfindung wird die Maschine mit Kommutatorbürsten und ungeglühter Kohle ausgerüstet, die einerseits eine richtungsabhängige Leitfähigkeit aufweist, derart, daß dadurch der Querwiderstand gegenüber dem Längswiderstand erhöht ist, andererseits sind die Bürsten in der Kommutatorumfangsrichtung aus Zonen verschieden gestuften elektrischen Widerstandes aufgebaut, wobei die Randzonen gegenüber dem Mittelteil der Bürsten einen wesentlich erhöhten Widerstand aufweisen.
• Durch die Anwendung ungeglühter Kohlebürsten mit gleichzeitiger Widerstandsstufung der Bürsten gelingt es ohne praktische Beeinträchtigung der Längsleitfähigkeit der Bürsten, die Unterschiede in den Widerstandswerten der einzelnen Bürstenzonen und insbesondere deren Querwiderstand so hoch zu treiben, daß dadurch Lamellenspannungen bewältigt werden können, die bisher unbedingt als unzulässig angesehen werden mußten. Derartige Bürsten lassen wegen ihrer niederen Herstellungstemperatur die Zumischung nicht leitender oder andererseits leitender Zusätze in beliebiger Menge und Auswahl in den einzelnen Zonen zu, so daß man bei der Wahl der Widerstandsunterschiede innerhalb der Bürste selbst praktisch fast unbeschränkt ist. Wesentlich ist ferner für derartige Bürsten, daß die schlecht leitenden Zonen beliebig dünn gemacht werden können, da sie mit dem übrigen gut leitenden Teil der Bürste eine kontinuierliche mechanische Einheit bilden und der gut leitende Teil der Bürste daher keinesfalls praktisch verkleinert zu werden -braucht. Die Längsleitfähigkeit der Bürste bleibt daher praktisch unverändert erhalten. Durch die Verwendung von Kohle mit richtungsabhängiger Leitfähigkeit werden diese Verhältnisse noch wesentlich verbessert.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Anordnung zur Erhöhung der zulässigen transformatorischen Funkenspannung bzw.-restspannung in Einphasen- oder Mehrphasenkommutatormaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschine mit Kommutatorbürsten aus ungeglühter Kohle ausgerüstet ist, die einerseits eine richtungsabhängige Leitfähigkeit aufweist, derart, daß dadurch der Querwiderstand der Bürste gegenüber dem Längswiderstand erhöht ist, und daß andererseits die Bürste in der Kommutatorumfangsrichtung aus Zonenverschieden gestuften elektrischen Widerstandes aufgebaut ist, wobei die Randzonen gegenüber dem Mittelteil der Bürste einen wesentlich erhöhten Widerstand aufweisen. Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 8oo 156; USA.-Patentschriften Nr. 849 643, 701 369; britische Patentschriften Nr. 22 659 vom Jähre 1904, 1.1 5a2 vom Jahre 1904, 245 716y 246 7I6; deutsche Patentschriften Nr. 661 957, 18o 675.