DE939042C

DE939042C - Verdampfbarer Getterstoff fuer elektrische Entladungsgefaesse, der eine bestaendige Bariumlegierung und einen Zusatzstoff enthaelt

Info

Publication number: DE939042C
Application number: DET6868A
Authority: DE
Inventors: Walter Berg; Maximilian Dr Schriel
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1952-10-24
Filing date: 1952-10-24
Publication date: 1956-02-16

Description

Die Erfindung betrifft. einen verdampfbaren Getterstoff zur Bindung von Restgasen in elektrischen Entladungsröhren, der eine beständige Bariumlegierung, vorzugsweise eine Legierung aus gleichen Teilen von Barium und Aluminium, und einen Zusatzstoff enthält sowie eine Anordnung zum Verdampfen eines solchen Getterstoffes.
Es ist ein Getterstoff bekannt (Deutsche Patentschrift 728 637), der aus einem -Gemisch einer Barium-Aluminium-Legierung mit Titan oder Thorium besteht. Dem Thorium fällt dabei die Aufgabe zu, eine die Teilchen der Bariumlegierung einhüllende Oxydhaut zu zerstören und dadurch die Verdampfung des Bariums zu erleichtern. Will man das genannte Gemisch zu einer Sintermasse verbinden, die beispielsweise auf einer Unterlage fest haftet, so ist noch der Zusatz eines Siritermittels erforderlich, und zwar wird hierfür praktisch Nickel, Kobalt oder vorzugsweise Eisen verwendet, Titan und Thorium sind verhältnismäßig teure und seltene Metalle und das Thorium ist außerdem gewissen Verwendungsbeschränkungen unterworfen, so daß ein Bedürfnis besteht, es durch einen anderen Stoff mit- gleicher oder sogar besserer Wirksamkeit zu- ersetzen.
Gemäß der Erfindung besteht der Zusatzstoff des verdampfbaren Getterstoffes aus - Ferrotitan. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, in bekannter Weise eine Bariumlegierung aus etwa gleichen Gewichtsteilen von Barium und Aluminium zu verwenden und zu einem Gewichtsteil dieser bekannten Legierung etwa zwei Gewichtsteile Ferrotitan hinzuzufügen. Das Ferrotitan besteht aus Eisen und Titan und wird in der Großmetallurgie vielfach verwendet. Es ist daher leicht und in gleichmäßiger Beschaffenheit erhältlich und gegenwärtig etwa dreißigmal billiger als Thorium. Das Ferrotitan hat darüber hinaus noch den weiteren Vorteil, daß es einen besonderen Sinterzuschlag überflüssig macht. Der Eisengehalt des Ferrotitans wirkt bereits als Sintermittel, während das Titan bewirkt, daß eine größere Menge des Bariums verdampft, und zwar sogar schneller als es sonst der Fall wäre, indem es eine die Bariumlegierung einhüllende Oxydhaut reduziert und der Legierung das Barium entzieht.
Gegenüber den in der Einleitung erwähnten aufgesinterten Getterstoffen, welche Eisen als Sintermittel enthalten, zeichnet sich der neue Getterstoff auch noch dadurch aus, daß er nicht ferromagnetisch ist. Die Verwendung dieses Getterstoffes ist daher vor allem auch in Kathodenstrahlröhren und anderen elektrischen Entladungsröhren von Vorteil, in denen die Anwesenheit ferromagnetischer Metallteile eine unerwünschte Ablenkung der Elektronenbahnen hervorrufen würde. Um diese Eigenschaft in solchen Fällen zur Geltung zu bringen, ist es aber notwendig, auch den Getterträger aus einem urimagnetischen Werkstoff herzustellen. Die üblichen Getterträger bestehen nämlich aus Nickel, Eisen, deren Legierungen oder Plattierungeri und sind wegen ihrer ferromagnetischen Eigenschaften für diesen Zweck nicht geeignet. Gemäß der Weiterbildung der Erfindung wird der urimagnetische Getterstöff auf einen Träger aus einem ebenfalls urimagnetischen Metall oder einer solchen Metalllegierung aufgesintert. Als Werkstoffe für den Getterträger eignen sich vor allem Molybdän, Wolfram, Tantal und eine Legierung aus Eisen, Nickel und Kobalt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Der beispielsweise aus Molybdän bestehende Getterträger z ist als Ring ausgebildet, der in eine offene Rinne 2 übergeht, in welcher der Getterstoff 3 eingesintert ist. Der Getterstoff bedarf in diesem Falle keiner Schutzabdeckung durch ein Drahtnetz od. dgl., da ein Abblättern von der Unterlage infolge der durch das Ferrotitan gewährleisteten festen Haftung nicht zu befürchten ist. Der Getterträger ist an einer ebenfalls urimagnetischen Haltestrebe 4 befestigt. Es ist ohne weiteres einzusehen, daß eine solche Getteranordnung, da sie urimagnetisch ist, den Verlauf des Entladungsstromes in der Röhre nicht beeinflußt. Die geometrische Form des Getterträgers bewirkt eine Richtung des Getterdampfes und gibt ferner die Möglichkeit, Teile des Elektrodensystems durch die Ringöffnung 2 hindurch verlaufen zu lassen.

Claims

PATENTANSPROCHE: r. Verdampfbarer Getterstoff für elektrisches Entladungsgefäß, der eine beständige Bariumlegierung, vorzugsweise eine Legierung aus gleichen Teilen von Barium und Aluminium sowie einen Zusatzstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff aus Ferrotitan besteht.
2. Getterstoff nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Bariumlegierung und das Ferrotitan im Gewichtsverhältnis von etwa z : 2 gemischt sind.
3. Getterstoff nach Anspruch z bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, daß er auf einer Metallunterlage festgesintert ist. '
4. Getter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Getterstoff (3) in einer offenen Rinne (2) eines ringförmigen metallischen Getterträgers (z) festgesintert ist. 5.-Getter nach Anspruch 3, insbesondere für elektrische Entladungsgefäße. mit gerichteter Elektronenentladung, z. B. Kathodenstrahlröhre, dadurch gekennzeichnet, daß der Getterträger aus einem urimagnetischen Werkstoff, insbesondere Molybdän, Wolfram, Tantal oder aus einer Legierung aus Eisen, Nickel und Kobalt besteht. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 700 938, 728 637, 884 220, 707 o69, 859 341-